Lyrischer Anspruch

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sind sie ja zweifellos aber textlich sind sie es genauso, das waren beispiele wo beides miteinander verbunden wird und die texte fesseln auch ohne die Musik bzw. regen dazu an sich ein paar gedanken darüber zu machen!
 
Ich finde man kann einen Song nur aufgrund seiner Instrumentals durchaus mögen, allerdings ist das höchste der Gefühle erst mit dem richtigen Text zu erreichen, erst dadurch kann ein Song perfektioniert werden. Ich investietre sehr viel Zeit und Mühe in meine Texte.
Ich liebe zB System of a Down nicht zuletzt wegen ihrer genialen Texte, CoB hör ich ganz gerne, ich werd mich aufgrund des besungenen Unfugs aber nie so intensiv damit identifizieren können, die Emotionale Ebene ist einfach eine andere.

gruß
willow
 
Ich höre auch mehr auf die Musik als auf die Lyrics. Wenn die Musik einfach gut ist, dann muss der Text nicht gut sein. Umgekehrt geht es meiner Meinung nach nicht: Wenn die Lyrics fabelhaft sind, man sich die Musik aber überhaupt nicht anhören kann, dann ist das Stück als Musik nichts wert. Dann muss man halt die Lyrics lesen anstatt sie zu hören, da würde man ja aber den Bereich der Musik verlassen.

Ein gutes Beispiel ist doch Rammstein. Rammstein ist erfolgreich, und zwar der Musik wegen, die einfach nur kraftvoll gut ist. Wenn die Musik weniger "reinhauen" würde, dann würde man sie doch noch als perverser abstempeln, man achtet mehr auf die Texte und diese sind ja oft keine lyrischen Besonderheiten (obwohl ich finde, dass sie einige lyrische Schmankerl in ihren Liedern haben).
Rammstein macht düstere einfache Musik, die gefällt, mit den Texten können sich doch wohl die wenigsten identifizieren.
Ich muss auch zugeben, dass ich mir die Rammsteinalben immer wegen der Musik hole.
 
Ich brauch keine Texte, hauptsache die Musik stimmt. Ich finde texte sind fremdkörper und haben nichts mit musik zu tun. Man kann immer einen vokal singen. Das fänd ich viel besser. da gehts dann nur um melodie und der TExt lenkt einen nicht von der Musik ab.
 
Ob mir die Texte wichtig sind kann ich nicht so pauschal beantworten.
ich höre viel death und grind wo die stimme meiner meinung nach eher als instrument eingesetzt wird,als das die aussage wichtig ist, wobei es da ja auch außnahmen, wie zum beispiel JAKA gibt.
eine band die mir sowohl von der musik als auch von den texten sehr gut gefällt ist schweisser, texte wie eisenkopf find ich klasse, auch wenn sie keinen hohen lyrischen anspruch haben:
SCWEISSER-EISENKOPF

ich versuche ruhig zu bleiben ich versuche nett zu sein
ich versuche stets zu lächeln ich versuche nett zu sein
ich versuch normal zu sprechen ich versuche nett zu sein
ich versuch zu überleben ich versuche ich versuche
ich bin nirgends so alleine
wie in einem Raum mit vielen Menschen
eure schrecklich gute Laune macht mich krank
keiner hier keiner hier kann mich verstehn kann es sehn
das bringt mich nicht um ich werds überleben
keine Träne ich bin stark das macht mich nur hart
nie mehr mach ich diesen Fehler
denn mein Herz bleibt jetzt immer zu
das ist wirklich nur mein Problem
ich liess mich zusehr gehn
es tut weh sentimental für nichts
das bringt mich nicht um ich werds überleben
keine Liebe ich bin stark das macht mich nur hart
das bringt mich nicht um ich werds überleben
keine Freunde ich bin stark das macht mich nur hart

sehr gut gefallen mir außerdem die texte von opeth, vorallem vom album still life. obwohl still life ein konzeptalbum ist, ist es, durch die verwendeten metaphern, nicht unbedingt einfach der erzählten geschichte zu folgen und es bleiben noch genug möglichkeiten selbst etwas in die lieder hineinzuinterpretieren, wodurch die platte auch länger interessant bleibt.
 
also mir kommt es auch fast nur auf das instrumentale an, da ich bei vielen liedern den text eh nit richtig versteh.Wenn ich viel auf texte achten würde dann könnte ich wohl kein manowar hören :D Wenn der Gesang aber deutsch ist, achte ich schon auf den Text.
(dann hör ich gerne: rammstein,subway to sally, schandmaul )
 
ein lob vorab: eine sehr gute idee, ein interessanter thread - nicht nur um zu posten, sondern auch um zu lesen und vielleicht so einiges über die rezeption von musik in diesem forum zu erfahren!

texte sind für mich sehr wichtig, oft genug sogar ebenso wichtig, wie die dazugehörige musik. es ist dann auch von der klasse der musik abhängig, wie sehr sie mich für stupide texte zu entschädigen vermag, ebenso verhält es sich umgekehrt: außergewöhnliche texte können ein schwächelndes werk bis zu einem gewissen grad „retten“, natürlich nicht aus der mittelmäßigkeit in die Erstklassigkeit

es sind feinheiten, die mich dazu verleiten texte faszinierend zu finden, ein kniff aus der literaturgeschichte, eine gelungene metapher, eine außerordentliche, unerwartete anspielung, ein durchgängiges konzept, und so weiter.
texte, die mich besonders fesseln, erschaffen in meinem kopf bilder-welten, erwecken erinnerungen zum leben oder erzeugen gänzlich neue; sie lassen mich nachdenken, träumen, weinen und lachen - kurz: sie verstehen es mich zu ergreifen, und sei es auf einer vollständig rationalen ebene wie dem glückseligen gefühl eine referenz auf werke der kunstgeschichte entdeckt zu haben... seltener aber dann umso intensiver spricht mich ein text emotional an: in diesen fällen vor allem, wenn dieser erinnerungen an meine vergangenheit erweckt oder mir parallelen zu eigenen erlebnissen aufzeigt. solche situationen sind allerdings noch seltener.

dazu ist es für mich sekundär, ob man diese texte nun versteht oder nicht, wichtig ist es, dass sie vorhanden und zugänglich sind: die beschäftigung mit guten und spannenden texten ist für mich ebenso wichtig wie die zugrundeliegende musik. es ist auch durchaus üblich, dass ich mit dem booklet in händen vor der hifi-anlage sitze und den sängern lausche, ebenso gebannt in den text vertieft wie in ein gutes buch. die gattung „liedtexte“ ist für mich ein vollwertiger bestandteil der literatur, mit ebenso kunstvollen und begabten vertretern wie angesehenere sub-kategorien.

eine besonderheit möchte ich auch nicht unerwähnt lassen: besonders in musikrichtungen der härteren art ist es ja durchaus üblich die phrasierungen der musik anzupassen; der gesang übernimmt in diesen fällen die rolle eines zusätzlichen instruments, eine durchaus gängige methode. dennoch gibt es auch in diesen genres beachtenswerte texte und begabte schreiber: die werke von mikael akerfeldt erfreuen sich nicht nur aufgrund ihrer musikalischen opulenz hoher beliebtheit, der gute mann versteht es auch spannende und berührende texte zu schreiben (mein favorit „still life“ und „my arms, your hearse“ seien stellvertretend für sein können genannt). ich wage zu behaupten, dass man beim ersten hörgenuss dieser scheiben allenfalls fragmente erkennen kann, dem ungeachtet sind die texte wertvolle zutaten im musikalischen cocktail von opeth. es wäre töricht, die worte von mikael mit verachtung zu strafen – nur aufgrund der tatsache, dass sie sich nicht bei erstmaliger beschäftigung erschließen.

es kam auch die frage nach dem realitätsbezug - ja? nein? - auf. in dieser frage bin ich immer noch unschlüssig: gelungene texte sind nicht einfach zu schreiben, gute texte sind in jedem fall rar – unabhängig vom gewählten gebiet. fantasievolle texte, wie peter gabriel es meisterhaft demonstrierte, sind vermutlich ebenso schwierig wie eine pointierte, politische aussage in einen song zu verpacken, ohne platte phrasen und stumpfen gepolter, wohlgemerkt. es ist in meinem fall jedenfalls eher abhängig von meiner gegenwärtigen stimmung als dass man hier von einer tendenz sprechen kann, ich bevorzuge einen ausgewogenen mix von unterschiedlichsten themen.

wenn jedoch einige dieser kriterien zutreffen, dann muss die meinung nicht notwendigerweise mit meiner persönlichen einstellung übereinstimmen.

als beispiele für - meinem empfinden nach - gelungene texte sind ulver "themes from william blake's marriage of heaven and hell" (die credits gehen in diesem fall uneingeschränkt an william blake ;) ) oder auch satyricon’s „rebel extravaganza“, tool „ænima“, opeth „still life“, cynic „focus“, genesis „selling england by the pound“… es sind hier wieder einmal die üblichen verdächtigen.
 
Texte sind mir ziemlich egal.

Es gibt sogar oft genug Lieder, wo ich den Text zwar komplett mitsingen kann, aber mich nie damit befasst habe, was ich da singe.

Mir gehts wirklich mehr um die Musik.
 
Da ich selbst Saenger bin sind mir Texte natuerlich wichtig. Sie muessen sicherlich nicht 'hochgeistig' sein aber ich mag es wenn sie etwas Aussagen.
 
Für mich sind Texte in Songs immer wichtig, wobei ich natürlich auch Lieder mag die einfach musikalisch super sind und textlich ähm... dumm^^

Ich würde, aber zum Beispiel nie ein Lied hören, dass irgendwelche Ansichten ernsthaft vertritt, die ich gar nicht vertreten kann, auch wenn mir die Musik gefällt.

Also das mir ein Text gefällt muss er nichtmal irgendwelche Lebensweisheiten versprühen, sondern kann von mir aus auch irgendwelche Mythologien erzählen, aber er sollte halt nicht unbedingt superdumm sein.....

Bei deutscher Musik ist mir der Text besonders wichtig, da ich den hier nicht einfach überhören kann wie bei anderssprachigen Texten.
 
Mit Metal hat das eigentlich bei mir nichts zu tun.

Die Musik ist für mich generell wesentlich wichtiger als der Text. Die Emotionen und das gewisse Etwas lösen bei mir immer die Melodien aus. Der Text kann zwar auch interessante Aussagen haben, aber ich sehe Texte mehr als nice to have.

Ich singe selbst nicht, vielleicht würde das meine Ansicht ändern. :)
 
Mige schrieb:
Die Musik ist für mich generell wesentlich wichtiger als der Text. Ich singe selbst nicht, vielleicht würde das meine Ansicht ändern. :)
Bei mir genauso!
Aber: Ich lese mir die Texte schon mal durch um zu wissen um was es geht. Außerdem sollte das gesungene auch was mit der Musik zu tun haben.
 
Auf so ein Thema hab ich schon immer gewartet.

Also mit den texten ist das so ne Sache:

Wenn ich mir z.B. eine Hammerfall Platte kaufe, gehen mir die Texte links und Rechts am Popo vorbei, da weiss ich schon vorher weiss worum es geht Solange die nicht auf den Kopf fallen oder alle wegen ihrem Glauben oder so verfolgt werden wird sich das auch wohl nicht ändern.:D

Bei Slayer ist das schon wieder was anderes. Da schau ich mir die gerne an, weil:
1. Die so ein komisches English, also im Sinne von kompliziert habe, und das klingt einfach toll auch wenn ich nix verstehe.
2. Ich wenn ich lust hab zu übersetzen, mich die Themen interessieren. Die erfinden immer wieder neue düstere Sachen.


Dann gibt es Bands wo ich sehr auf den Text acht, z.B. Soulfly. Aus Eye for an Eye hab ich auch mein lebensmotto herausgeleitet "I AM WHAT I CREATE!". Oder auf der neuen Scheibe STAY STRONG ist ein Text der einfach nur das wiederspiegelt was man fühlt, oder will wenn einer stirbt. Dann sollte man sich mal MARS ansehen, der auch sehr beil ist.

This fucking hate gets bigger and bigger
Consume ourselves in nuclear fear
And let me tell you that's the real enemy
How can you kill what you cannot see
 
der text is mir auch net allzu wichtig
hauptsache man versteht net wirklich was gesungen wird
irgen gefällt mir die stimme net von power metal kram
oder es wird halt ruhig gesungen (soilkwork), aber ansonsten is mir der text echt egal
außer es sind deutsche texte die ich net übersetzen brauch...z.B. rammstein oder in extremo
 
Cypher schrieb:
ich halte politische texte nicht für stupide, falls das so rüber gekommen ist.

Ist es nicht, keine Sorge....

ich trenne halt nur gern die liebe zur musik und meine politischen ansichten, denn das eine hat für mich mit dem anderen nichts zu tun

Kann ich auch gut verstehen bzw. nachvollziehen. Es ist schwer eindeutig politische Ansichten in einen Text zu verpacken, ohne dass dieser nur aus stumpfen Parolen etc. besteht. Genau das halte ich auch nicht für angebracht....AAAAABEEERRRR - es liegt im Bereich des Machbaren und wenn dem so ist, bin ich dem gegenüber auch nicht abgeneigt, insofern die Aussage mit meinen Ansichten übereinstimmt. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass in dem Bereich kaum eine Trennung vorgenommen werden kann. Für den einen ist es akzeptabel und für den anderen halt nicht - ich kann mich sehr gut damit abfinden.

Musik wird immer mehr dazu "benutzt" um eine bestimmte Message rüberzubringen, sei es aus persönlich motivierten oder auf die Allgemeinheit bezogenen Gründen. Sozialkritik wird auch im Metal immer mehr Bestandteil der Texte, etwas, was ich aus meiner Sicht nur befürworten kann. Niemand, auch der "musikmachende Mensch" kann sich der Politik entziehen und wird in der Hinsicht auch motiviert, je nach Interesse und wieviel Ihm daran liegt, Texte zu schreiben bzw. Musik zu machen. Mir fehlt in Sachen Text, allgemein bezogen auf den Metalbereich einfach die Innovation, welche allerdings in den von mir angesprochenen Bereichen so langsam an Zuwachs gewinnt.

Erraddicator schrieb:
Es gibt sogar oft genug Lieder, wo ich den Text zwar komplett mitsingen kann, aber mich nie damit befasst habe, was ich da singe.

Es gibt bestimmte Phrasen innerhalb eines Songtextes, die ich gerne auf Konzerten mitschreie, genau aus dem Grund, weil sie mich einfach berühren im Bezug auf den jeweiligen Songabschnitt. Wenn der Text dermassen angepasst ist, mich berührt und das gewisse Etwas herüberbringt und neben Dir 400 Leute die exakt gleichen Worte herrauschschreien - Boah, es gibt nichts Schöneres...das sind Emotionen pur...

Aber man muss dahinter stehen, erst dann kommt für mich dieses Gefühl auf. So ohne weiteres, jeglichen Hintergrund oder ohne zu wissen, was ich da hinaus schreie, geht das nicht. *g*

Whych schrieb:
Da ich selbst Saenger bin sind mir Texte natuerlich wichtig.

Ja, wobei auffallend ist, dass bisher viele Antworten, welche darauf beruhen, dass Texte schon wichtig sind, von Sängern stammen. ;)

Wenn ich persönlich mit der Band zusammenhocke und es um das Verfassen der Texte geht, ist meistens das große Stöhnen angesagt. Und wenn man in dem Punkt besonders viel Wert darauf legt, kann man nicht gerade auf die anderen Mitglieder bauen. Schwieriges Unterfangen, aber sobald ihnen etwas nicht passt, wird herumgemeckert. *g*

Auch ich höre mir genug Bands an, deren Texte zum Großteil nichts Herausragendes darstellen, teils sogar stupide, oder um es schlicht und einfach auszudrücken - für den A.... sind. Umso mehr Augenmerk lege ich dann auf die Musik. Wobei ich sagen muss, dass mir in dem Punkt immer und immer mehr die Lust vergeht.

"disillusion" hat es recht gut ausgedrückt:
es kam auch die frage nach dem realitätsbezug - ja? nein? - auf. in dieser frage bin ich immer noch unschlüssig: gelungene texte sind nicht einfach zu schreiben, gute texte sind in jedem fall rar

Denn genau das war mein Anhaltspunkt diesen Thread zu eröffen - die Innovation in diesem Bereich, ohne dass die Musik darunter leiden muss. Ich hoffe man versteht, worauf ich hinaus will... *g*
 

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