Luxusproblem - zu viele Eingänge / zu wenig Abnahmemöglichkeiten

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Bei uns stehen wieder Band-Aufnahmen an. Klassische Besetzung: Schlagzeug, Bassgitarre und E-Gitarre. Proberaum Live-Aufnahme ohne Gesang (kommt nachträglich)
Jetzt habe ich an meinem TASCAM US-1800 insgesamt 14 Eingänge für simultanes Recorden. Da bei den neuen Liedern keinerlei Tom-Wirbel dabei sind, brauche ich die Toms diesmal nicht zu mikrofonieren.

E-Gitarre: 2 Mikros (SM57 & MD421), DI schenk ich mir, kann ich beim doppeln dazupacken

E-Bass: 2 Mikros (AKG D112 & Sennh. E906) + DI Signal

Drums: 7 Mikros
Snare oben / unten (Beta 57 und nen AKG)
OH 2 x Rode NT-5a
Bassdrum 3 Mikros (Kick: Beta52a , mittig nen AUDIX und Grenzflächenmikro Beta 91a)

Sind somit alles zusammen also 12 Spuren.

WAS könnte ich da noch auf die letzten beiden Spuren mitaufnehmen???
Hätte noch ein RODE NT-2a, aber ein Raummikro bringt in nem relativ kleinen Raum, wahrscheinlich auch nicht sonderlich viel. Oder die Becken einzeln Mikrofonieren, HiHat und Blech kommt aber eigentlich über die OH schon ziemlich fett.
Vielleicht habt Ihr mir ja noch nen Tip???
 
Eigenschaft
 
Falls du das di von der Gitarre für ein alternatives reamping einplanst, solltest du es gleich mit ziehen, sonst musst du den gedoppelten take nochmal doppeln.
ein micro fürs hihat schadet auch nicht, man muss es ja nicht verwenden.
14 voll und gut.
 
Beim Schlagzeug packe ich gerne noch ein Mic von schräg oben auf das Center des Sets. Also so, dass du theoretisch das gesamte Set aufnimmst, ich nenne das OMD (One Mic Drums, neuerdings auch OMoD; One Mic on Drums).
Das ist dann sozusagen die eiserne Reserve falls das Eine oder Andere Problem beim abmischen auftritt. Durch leichtes zumischen lässt sich eigentlich alles lösen was
a) durch zu viele Mics oder
b) durch zu viel Schlagkraft ensteht und dadurch die Gitarren alt aussehen lässt.

Im Fall von b) via Transient-Designer auf den einzelnen Spuren im Pan Attack rausnehmen und auf dem OMoD via Transient-Designer Attack reindrehen und Sustain verringern. Gerade vorhin gemacht und für gut befunden. Still powerful, still wide, but not destroying the gtr's power. Naja, bei euch fallen die Toms weg also werdet ihr das weniger brauchen :(

Ansonsten nen dtrittes Mic für die Snare entweder auf Top oder snares musst du gucken was wichtiger ist um später damit EQ spielen zu können..

Aber du hast nur noch ein Mic über - sehe ich das richtig?

Wenn du löten kannst dann probiers doch mal mit einem Lautsprecher als Mikrofon verkabelt vor dem Bassamp zusätzlich. Vorrausgesetzt der Bass ist verzerrt und ordentlich laut, sonst bringt's nichts. Ob du sie benutzt kannst du ja im mixing entscheiden - damit lässt sich auf jeden Fall der Bass entweder dreckiger oder tiefer sprich massiger gestalten.

Gruß
 
Moin!

Wenn du löten kannst dann probiers doch mal mit einem Lautsprecher als Mikrofon verkabelt vor dem Bassamp zusätzlich. Vorrausgesetzt der Bass ist verzerrt und ordentlich laut, sonst bringt's nichts. Ob du sie benutzt kannst du ja im mixing entscheiden - damit lässt sich auf jeden Fall der Bass entweder dreckiger oder tiefer sprich massiger gestalten.

Wie meinen?:gruebel:

Greets Wolle
 
Danke für Eure Antworten.
Reamping habe ich noch nie gemacht, da brauche ich doch so ne Reamping Box, und die Latenz, die denke ich durch Reamping entsteht, da hatte ich bisher noch kein Interesse, mich damit zu beschäftigen.
OMD hört sich Interessant an, zu viel Schlagkraft hat unser Schlagzeuger eigentlich immer. Bei der Anordnung der Overhead-Mikros im A/B Verfahren, hänge ich das OMD Mikro also in die Mitte im ca. 90° Grad Winkel über den Schlagzeuger! Da müsste sich das RODE NT-2A ja dafür eignen, oder?
Drittes Mic für die Snare brauche ich wohl eher weniger, bei vorangegangenen Aufnahmen, war eigentlich immer die Bassdrum das schlechteste Glied in der Kette, deswegen habe ich dort jetzt auch noch ne Grenzfläche mit dazugenommen. Mal schauen was die Phasenauslöschungen bei 3 Mikros in der Bassdrum sagen.
Die Idee, mit dem Lautsprecher vor der Bassbox hört sich gut an, weil unser Bass schon laut und böse verzerrt ist. Was für ein Lautsprecher bittet sich da an. Die Bassbox besteht aus zwei 15" Monstern. Und löten kann ich schon, wie ist die Belegung dann vom Lautsprecher auf ein XLR Stecker? Das wird doch meistens vor der Bassdrum benutzt.
Ich dachte auch schon das RODE NT2-A als Ambientmikro, also im Nebenraum zu benutzen, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, ob da was brauchbares rauskommt. Aber einen Versuch wäre es wert.
 
kick (1).jpg
 
Reamping habe ich noch nie gemacht, da brauche ich doch so ne Reamping Box, und die Latenz, die denke ich durch Reamping entsteht, da hatte ich bisher noch kein Interesse, mich damit zu beschäftigen.
Auch eine Software-Ampsimulation bietet manchmal genau den Soundanteil, der einer Gitarre im Mix noch fehlt.
Bestes Beispiel ist die Beimischung von Clean-Gitarre zu einem Heavy-Metal-Brett, um den Sound knackig zu machen.

Clemens
 
Ich würde nen Dreck Mikro machen. Einfach das schlechteste was du hast in die Mitte des Sets, so leicht über der BD. Ordentlich Kompression wenn du Outboard Zeugs hast drauf und gut isses. Später im Mix leicht dazu mischen und sich freuen wie voll das Schlagzeug auf einmal klingt :)
 
Dreck Mikro hört sich gut an, einen DBX Kompressor Project 1 hätte ich auch noch zur Verfügung. Bloß mit nem schlechten Mikro tu ich mich schwer. Das schlechteste was ich habe, ist eins mit dem Modellnamen 666, gab es vor gut 15 Jahren mal im 6-er Pack für knapp 100 DM. Wird aber eigentlich nur noch zum Bieröffnen verwendet. ;)
Meinst Du sowas???
 

Ganz einfach: Man nehme ein Lautsprecher als Mikrofon vor den Bass amp an geeigneter Stelle (mittig) & das Teil als dritte Spur zum zumischen. Ich weiß, das klingt erstmal schräg aber der output des neuen "Mics" ist normalerweise sowas von dreckig (jedoch nicht schlecht) sodass man sich einiges an EQing und Nachbearbietung spart, mischt man die Spur unter.
Das einzige was man braucht ist ein Hochpassfilter (am besten einen analogen, der gibt eine schönere "zerre") und den Phase invert knop zum entweder addieren oder subtrahieren der Spur.
 
Dreck Mikro hört sich gut an, einen DBX Kompressor Project 1 hätte ich auch noch zur Verfügung. Bloß mit nem schlechten Mikro tu ich mich schwer. Das schlechteste was ich habe, ist eins mit dem Modellnamen 666, gab es vor gut 15 Jahren mal im 6-er Pack für knapp 100 DM. Wird aber eigentlich nur noch zum Bieröffnen verwendet. ;)
Meinst Du sowas???

Bei mir wäre es meist ein SM57 :D aber erlaubt ist da eigentlich alles. Wichtig ist, dass es schön kaputt am Ende klingt.
 
Aha, Du meintest mit einem schlechten Mic also ein SM57, ja da habe ich auch noch eins über, allerdings eins wo unser Schlagzeuger mal den Einsprechkorb weggeschlagen hat, als es an der Snare war. Egal, tape ich das mit Gaffa-Band wieder hin, und fertig ist das Dreckmikro. Kompressor Einstellungen dann wie bei Kick und Snare, oder härter???
 
Schon richtig hart. Das Mikro soll einfach alles in sich aufsaugen. Musst mal ein bisschen rumprobieren, aber du kannst ruhig extrem Einstellungen machen :)
 
Hm weiß nicht - klingt für mich persönlich nicht so überzeugend Transienten & Trommelstaffelung mit dem Kompressor zu vernichten (selbst im Hintergrund), vorallem bekommst du verlängerte Ausklingzeiten der Resonanzfelle.
Müsste man eine Vergleichsaufnahme hören um zu beurteilen.

Bringt ja wenig wenn der sound letztlich dünn wird oder man die Regelvorgänge heraushört, nicht? :)
Für solche Geschichten sind Bänder IMHO besser geeignet. Einfach genug drive mitnehmen (+6 vu) und fertig ist der perfekt komprimierte Track. Die typisch extrem feinen Obertöne gibt das gratis dazu.

Mein Vorschlag wäre eigentlich eher von oben ans Set zu gehen; s.o. OMD. Den output im optimal Fall via Bänder sättigen.
Das Audix mic (vorrausgesetzt D6) könnte mehr Abstand zur Kick bekommen als normal um die subs der Snare (eigentlich der Toms, fällt ja aber weg) noch mitzunehmen.
 
Also, ich mach jetzt mal morgen Abend mal beide vorgeschlagenen Varianten, der Zusatzmikrofone für das Drums.
Einmal das SM57 als Dreckmikro mit analoger Komprimierung, Kompressor aber wahrscheinlich doch nicht ganz so hart eingestellt. Positionierung vor dem Schlagzeug, leicht oberhalb der Bassdrum, gerichtet auf das Schlagzeug.
Und dann hänge ich noch das RODE-NT2 zwischen die beiden A/B Overheads, wie es pHjalmarson als OMD beschrieben hat, natürlich mit Einstellung Niere, oder?
Dann wird man sehen, was das ganze ergibt.
 
Bin gespannt was rauskommt. OMD hab ich noch nie ausprobiert und das Dreck Mikro hab ich vom Moses Schneider übernommen - der bezeichnet es übrigens als Wurst :D
 
Jau, von der Wurst habe ich im Sound & Recording auch gelesen, und auch sonst mit dem RODE NT-2a schon so ausprobiert, allerdings ohne Kompressor in der Aufnahmekette. Hat mir auch nicht so gefallen.
Jetzt also mal mit dem SM57 plus Outboard Kompressor probieren, man wird sehen...
Spielt wahrscheinlich bei Hardcore-Punk auch nicht so die Rolle, aber Aufnahmen sollen ja trotzdem schick sein!
 


Das OMD wird so platziert wie in dem Video das U47, also zu dicht sollte das nicht ran. Kannst ja mal rein hören wie das klingt ;)
 
Dankschön für das Video! :great:

Aber ich dachte ich bring das OMD hinter dem Schlagzeuger an? Wollte mir gerade eine Vorrichtung basteln, die ich direkt an die Holzdecke schrauben kann.
 
Also ich bin der Meinung, dass zu viele Köche den Brei verderben. Und so ist das mit Mikros häufig auch. Man muss ja nicht immer alles ausreizen, nur weil es da ist. Wenn man sich auf die Standard-Mikrofonierung konzentriert, kann da durchaus das beste Ergebnis bei rauskommen.
 

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