Swingaling
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Danke schön, da gehe ich mal auf die Suche...Es gibt apps die ein vorhandenes Playback in beliebigem Tempo und Tonhöhe abspielen.
(z.b. "Music Speed Changer")
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Danke schön, da gehe ich mal auf die Suche...Es gibt apps die ein vorhandenes Playback in beliebigem Tempo und Tonhöhe abspielen.
(z.b. "Music Speed Changer")
Ich versuch's mal ohne verbalen Kommentar:Wir sind ja ein Jazzchor, und das Solo wäre eine Einlage in einem Konzert, das von Jazz und jazzig abgewandelten Popstücken und Chansons geprägt wäre. Da würde so ein Peter, Paul & Mary-Stil ziemlich aus dem Rahmen fallen.
Danke !Chapeau!
Dir auch ein frohes neues Jahr, Silvie, und allen anderen natürlich auch!Frohes neues Jahr 2022!
Kann ich mir gut anhören.
Dein Atmen hört man deutlich.
Intonation ist in Ordnung.
Danke schon mal für das Lob - mit vielen deiner Kritikpunkte kann ich sogar sehr viel anfangen:Ich finde diese Aufnahme durchaus gelungen. Aber ich will Dir doch auch ein paar Gedanken von mir dazu aufzwängen ... vielleicht willst Du ja mal darüber nachdenken, ob Du dem einen oder anderen etwas abgewinnen kannst:
- Die Intonation finde ich größtenteils in Ordnung. Ganz wenig Töne sind etwas verrutscht/schlampig, aber das stört nicht weiter.
- Das Songtempo empfinde ich als bedenklich (langsam). Das tut dem Song nicht gut. Es war, soweit ich mich erinnere, Deine Vorgabe, das mal in diesem
Tempo zu probieren. Etwas (Neues) einfach mal probieren ist immer gut. Aber man muß dann auch offen dafür sein, daß etwas eventuell nicht so geklappt hat, wie man sich das vorgestellt hat.
- Rhythmisch ist das ganze auch soweit ok, wenn wir von der groben Synchonizität von Gesang und Playback ausgehen. Ich finde, da "schleppt" nichts.
ABER: Es hat auch überhaupt keinen Vorwärts-Drive.
Jazzmusik und auch Jazzgesang lebt von rhythmischer Rafinesse, von der Abwechslung verschiedener metrischer Ebenen. Auch, wenn´s eine Ballade ist. Und diese Abwechslung kann durchaus auch rasch erfolgen. Innerhalb von zwei Takten. Ein Takt ganz frei, der nächste Takt dafür total auf den Punkt gesungen, oder ein Takt laid-back, der nächste dann in Doubletime. Diese Abwechslung (und Überraschungsmomente) fehlen mir ein bisschen.
Und: Relativ oft phrasierst Du mit Zug zur 1 hin, bzw. weg von den Offbeats. Deine Einsätze auf 4+ sind oft ein wenig zu früh, wodurch das ganze etwas unrund wird. Dafür gibt es reichlich Töne auf der 1, die eigentlich auf die 4+ gehören. Zusammenfassung: Es ist nicht wirklich jazzmäßig phrasiert.
- Du bewegst Dich melodisch so gut wie gar nicht weg von der Melodie. Jazz(gesang) lebt von Varianten, Variationen, wenn´s auch mal nur ein einziger geänderter Ton ist, oder eine ganz kurze Phrase.
Du bist, bildlich gesprochen, auf die geschriebene Melodie festgetackert, sowohl was die Töne als auch was den Rhythmus betrifft.
Ich wollte Dich weder verunsichern, noch die Leistung der gelungenen Aufnahme schmälern. Ich wollte Dir nur aufzeigen, wo ich bei Dir noch Luft nach oben sehe, und was Du bei Deinem Können ganz sicherlich noch anstreben kannst.
LG
Thomas
Und: Relativ oft phrasierst Du mit Zug zur 1 hin, bzw. weg von den Offbeats. Deine Einsätze auf 4+ sind oft ein wenig zu früh, wodurch das ganze etwas unrund wird. Dafür gibt es reichlich Töne auf der 1, die eigentlich auf die 4+ gehören. Zusammenfassung: Es ist nicht wirklich jazzmäßig phrasiert.
Danke dir, Robert. Zu der "Jazz-Raffinesse" habe ich oben für Thomas ja schon einiges geschrieben, da ist viel mangelnde Routine, aber eben auch Angst dabei, deshalb bin ich da so "festgetackert" auf Rhythmus und Melodie. Wenn du da einschlägige Tipps hast - zum Beispiel, wie du bei deinem "Fly Me to the Moon" vorgegangen bist - gerne her damit!Das ist "solide" gesungen, aber deine Baustelle heißt jetzt nicht mehr Intonation, Stütze oder sonstige Gesangsbasics sondern "Jazz-Rafinesse" wie @turko schreibt, da ist noch Luft nach oben.
Ich freue mich, dich mal nicht nur acapella sondern vor einem passenden Playback zu hören, auch wenn das Playback klingt wie über (suboptimale) Lautsprecher abgespielt und zusammen mit dem (normal klingenden) Gesang aufgenommen.
Erfahrungsgemäß hat es oft auch damit zu tun, daß man die ternäre Rhythmik (= Swing) nicht so wirklich verinnerlicht hat. Und dann ist man halt dauernd ums Kennen zu früh d´ran, denn eine 4+ in Swing kommt natürlich später, als eine 4+ im binären ("normalen") Rhythmus.... muss ich mir noch mal ganz im Detail anhören und anhand der Noten nachvollziehen, damit ich es verstehe ...
Die ganze rhythmische Gestaltung im Jazz ist eine, wenn man sie in Worte fassen will/muss, überaus komplizierte Angelegenheit. Denn das, was den Jazz wirklich ausmacht, ist nicht seine Harmonik (wie viele glauben), sondern sein dauerndes Spiel mit der Zeit.Damit komme ich aber zum nächsten Punkt, dem fehlenden "Vorwärts-Drive" ...
Kannste kriegen. Das war ja mein erster Swing Song überhaupt (bis dato nur nur Rock und Musical) darum bin ich nach folgendem, unschlagbaren Erfolgsgarantierezept vorgegangen:Wenn du da einschlägige Tipps hast - zum Beispiel, wie du bei deinem "Fly Me to the Moon" vorgegangen bist - gerne her damit!
Das ist bei mir genauso. Nur das "vorne" mit wachsender Erfahrung immer weiter nach hinten verlegt wird. Aber ich werde es nie schaffen bei einem neuen Song gleich mit dem Ausdruck zu singen wie beim 100ten mal.ich fange bei jedem Stück, das ich einstudiere, quasi wieder von vorne an. Oder ist das normal?
Ich habe dir ein mieses Feedback für einen von dir gesungenen Song gegeben?Kannste kriegen. Das war ja mein erster Swing Song überhaupt (bis dato nur nur Rock und Musical) darum bin ich nach folgendem, unschlagbaren Erfolgsgarantierezept vorgegangen:
Die Kernbotschaft hier ist: leg einen Song nicht so schnell beiseite sondern bleib eine Weile dran. Spiele mit dem Ausdruck, auch wenn am Anfang ein paar Holzwege dabei sein werden. Nimm andere Songs in diesem Style mit der Zeit dazu, aber leg den ersten nicht weg. Lieber am Anfang ein kleines Repertoire das knallt als 1000 Songs so-la-la angedudelt.
- Ich habe Song erstmal scheiße gesungen (entsprechend war auch das Feedback hier, du erinnerst dich), so ca 10-15 mal
- Dann habe ich, basierend unter anderem auf deinem und antipasti's Feedback den Song mittelmäßig gesungen, so ca 30 weiter male
- So ab dem 49 einhalbten mal wurde es dann langsam besser
- Mittlerweile habe ich um die mehrere Swing Songs im Repertoire, da profitiert einer vom anderen
Ja, das stimmt schon, wahrscheinlich habe ich da auch Rückschritte gegenüber früher gemacht. Es ist halt so, dass ich gern BEIDES können würde. Denn ich singe einfach sehr gern in diesem Chor, der genau genommen auch eher ein größeres Ensemble ist, wir sind pro Stimmgruppe (SSAA) 4-5 Frauen. Und da gibt es auch immer wieder Soloparts, die man singen kann, so was würde ich da schon auch gern ab und zu übernehmen, auch wenn die meisten Soli eher für die hohen Sopräne geeignet sind.Was die Jazz Raffinesse betrifft: deine Vorprägung als Chor-Sängerin ist hier zum Teil hinderlich. Du brauchst Übung als Solistin. Alle die schöne Sachen die @turko so treffend beschreibt dienen dazu dich als Sängerin aus der Musik herauszuheben, dich "sichtbar" und einzigartig zu machen. Das ist im Chor nicht erlernbar weil gar nicht erwünscht.
Jazz und Swing hören tue ich ziemlich oft - durch den Chor, aber auch privat. Allerdings noch nicht jahrelang, ich habe genau genommen erst vor 4, 5 Jahren damit angefangen, und mein musikalisches Gehör scheint nur sehr langsam dazuzulernen (ist vielleicht auch altersbedingt, ich bin Jahrgang 1967).Es kommt immer alles auf den Kontext an. Um "Drive" zu kreieren, genügt es in unserem Beispiel, wenn Du die meiste Zeit so singst, wie Du halt da singst, aber dann nur eine Phrase (z. B. Textzeile) völlig tough, konzentriert, genau und "aggressiv" auf dem Beat singst.
Die Abwechslung und die richtige Balance sind das Salz in der Suppe.
Aber erklären läßt sich das nur sehr schwer. Da sind schon viele daran gescheitert ...
Das kann man nur nachvollziehen, wenn man wirklich viel solcher Musik gehört hat.
Jazz und Swing hören tue ich ziemlich oft - durch den Chor, aber auch privat.
Das war kein totaler Verriss, aber ich habe einiges an negativer - jedoch sehr konstruktiver - Kritik zu dem Song bekommen.Ich habe dir ein mieses Feedback für einen von dir gesungenen Song gegeben?
Dann mach auch beides, aber sei dir bewusst dass du auch beides getrennt üben musst. Sporadische Solopartien im Chor reichen dafür NICHT, zumal du da auch im Chor Kontext eingebettet bist und automatisch in die Chor-Muster verfällst. Ich wage sogar zu behaupten: um die Solopartien im Chor wie eine Solistin zu singen musst du die Stellen ohne deinen Chor geübt haben.Es ist halt so, dass ich gern BEIDES können würde.
Das stimmt natürlich, spontan ist im Chor, wenn wir als Gruppe singen, nichts, sondern extrem pingelig einstudiert.Allerdings - vielleicht weißt du es schon - ist Jazz in einem deutschen Chor eine sehr spezielle und besondere Form von Musik mit Jazzeinflüssen. Jazz lebt vor allem von Spontanität, Interaktion und vor allem Improvisation - das gibt es im Chor oft nicht. Chöre sind hier im deutschsprachigen Raum (woanders meist auch) viel mehr auf die Reproduktion von fertigen Notentexten hin organisiert. Wenn du Jazz und Swing kennenlernen willst, bewerte lieber den Einfluss durch das Chorsingen nicht zu stark.
Und um beim Thema zu bleiben: wie man Lullaby of Birdland solistisch singen kann, zeigen Sara Vaughan, Ella Fitzgerald, Nikki Yanofsky, Andrea Motis und Dianne Reves (mit James Morrison, BBC Proms) auf Youtube. Das sollten eher die Vorbilder sein.
Ja, die Solo-Parts muss man natürlich getrennt üben, das machen die anderen auch. Das sind dann zum Beispiel so Sachen wie ein Intro, die Solistin singt die Strophe und der Chor Bridge und Refrain oder so... Es wäre auch gar nicht die Zeit, die Soloparts im Rahmen der Chorprobe zu üben, und die Proben mit Band für Konzerte sind dann sowieso gleich Generalproben, da müssen die Solisten das schon selbständig drauf haben, weil unsere Generalproben (wegen der Absprachen der Musiker untereinander) sowieso ewig dauern.Dann mach auch beides, aber sei dir bewusst dass du auch beides getrennt üben musst. Sporadische Solopartien im Chor reichen dafür NICHT, zumal du da auch im Chor Kontext eingebettet bist und automatisch in die Chor-Muster verfällst. Ich wage sogar zu behaupten: um die Solopartien im Chor wie eine Solistin zu singen musst du die Stellen ohne deinen Chor geübt haben.