LP Junior DC als Erstprojekt als totaler Laie machbar?

Ich habe mit Kits angefangen und mich dann immer weiter "hochgearbeitet". Ist sicherlich ein guter Weg, weil man dabei schon mal die Lackierung üben kann und bei einfachen Kits auch wie man Bünde abrichtet und einen Sattel anfertigt, von dem Bau einer kompletten Gitarre ist man aber trotzdem weit entfernt. Mein erster Bausatz war übrigens eine Tele von ML-Factory. Gutes Projekt zum üben, aber qualitativ leider auch nur dem Preis entsprechend. Die Precision Guitar Kits sind sehr gut, aber weil sie eben so gut sind, hat das mit Gitarrenbau nichts zu tun. Einfach den Hals einleimen und dann kann man schon lackieren. Später noch einen Sattel anfertigen, Hardware in die bereits vorgebohrten Löcher rein und fertig.

Schablonen für eine DC Jr. gibt es übrigens hier: http://shop.gitabou.de/product/59-lp-junior-schablonenset-12mm/

Hier mal die Elektrowerkzeuge, mit der ich meine erste Gitarre gebaut habe.

- Bohrmaschine mit Bohrständer
- Oberfräse
- Bandsäge
- Spindelschleifer
- Exzenterschleifer
- Dremel
- Industriestaubsauger

Bis auf den Exzenterschleifer, den ich zum Verschleifen der Decke bei einer LP nutze, würde ich auf keines der genannten Werkzeuge beim Bau eine Jr. verzichten wollen. Kürzlich habe ich mir noch einen Band- und Telllerschleifer besorgt. Stichsäge habe ich irgendwo noch rumfliegen, wird beim Gitarrenbau aber nicht benötigt.

Teuer sind auch die Fräser für die Oberfräse. Ebenfalls benötigst Du dann noch diverse Spezialwerkzeuge, z.B. Bundfeile, Bund-Abrichtfeile, Sattelfeilen, Bohrer in Zoll-Größen usw.

Nur um eine einzelne Gitarre zu bauen, macht das natürlich keinen Sinn und ist viel zu teuer. Ich sehe das aber als Hobby und baue immer mal wieder eine Gitarre und kann mich dabei schön entspannen.
 
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Ich finde es toll, wenn Du echtes Interesse daran hast, eine Gitarre selber zu bauen.

Wenn Du aber selber sagst, dass Du keinerlei handwerkliche Erfahrung und im Umgang mit Holz hast, würde ich tatsächlich mit einem billigen Bausatz anfagen. Es gibt hier zwar unzählige Threads die zeigen, dass auch dabei noch vieles schief gehen kann, aber wenn dem so ist, sind sowohl Materialkosten als auch Zeiteinsatz (auch Zeit ist Geld!) wenigstens zu verschmerzen. Ein teurer Bausatz kann viel versenktes Geld bedeuten, ein kompletter Eigenbau aus billigem (ungeeignetem) Holz wird auf jeden Fall viel verschenkte Zeit bedeuten. Was Dir weniger wehtuhen würde, kannst nur Du beurteilen.

Viel Elektrowerkzeug ist übrigens nicht zwinged erforderlich, gutes aber auf jeden Fall. Im Forum hat ein Kollegen ein sehr geile Olivenholz-Gitarre fast komplett von Hand gebaut, allerdings mit den entsprechenden handwerklichen Voraussetzungen. Beim Elektrowerkzeug würde ich aber nicht nur mit einem Akkbohrer arbeiten wollen. Rechtwinklige oder fluchtende Bohrungen erfordern schon eine vernünftige Ständerbohrmaschine, oder die richtige Technik.

Mit einem Bausatz kannst Du schon viel über Schleifen, Lackieren, Montieren und EInstellen lernen. Im zweiten Schritt würde ich einen fertigen Hals mit selbst gebautem Korpus empfehlen...

Viel Spaß und Erfolg,
glombi
 
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Moin!

Wie wäre es vielleicht mit ein wenig Lektüre? Bevor ich mit 17 meine erste Klampfe baute, habe ich mich ein Jahr lang mit der Theorie auseinander gesetzt und versucht eine Gitarre zu designen, bis ich dann einsehen musste, dass mein Erstlingswerk einen gekauften Halsrohling von Rockinger beinhalten sollte als auch eine Kopie meiner damaligen Erstlingsgitarre werden sollte. Gut, die meiste Zeit ging dafür flöten mich mit der Thematik auseinander zu setzen, weil ich nicht einmal wusste was ich bauen möchte. Aber inspiriert von Brian May sollte es quasi mich repräsentieren und als Eier legende Wollmilchsau auch als einzige Gitarre in meinem Leben stand halten. Hachja... welch Gedanken man hat, wenn man noch zur Schule geht. :rolleyes:

Selbst wenn man einen befreundeten Tischler hat, weiß dieser meist nicht wie sowas von statten gehen soll. Ich habe mich dann derart beholfen, dass ich auf Fotos gezeigt habe, was ich als nächsten Schritt machen möchte. So konnte er sich die Zeichnung/ das Foto ansehen und erklären wie er es mit seinem vorhandenen Werkzeug machen würde. Nach 2 Wochen Bastelei - und nichts anderes war es - waren Hals und Korpus so weit fertig, dass ich beides zum Lackierer geben konnte. Selbst so simple Teile wie ein Schlagbrett habe ich mir anfertigen lassen.

Vielleicht kauf dir erst einmal ein Buch. Ich kann Make Your Own Electric Guitar von Melvyn Hiscock und E-Gitarrenbau von Martin Koch empfehlen. Helmuth Lemme hat auch gutes Zeug geschrieben. Die beziehen sich zumeist aber nur auf die Elektronik. Auch wenn ich mitlerweile in einigen Herstellungsschritten absolut anderer Meinung wie Koch bin, kann es nur helfen.

Schicken Gruß,
Etna
 
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@Yodap Precision Guitars haben gerade eine Clearance Aktion mit DC Les Paul Kits ... https://precisionguitarkits.com/product-category/clearance

Waere vielleicht was fuer Dich, da sich die PGK wunderbar fuer "Anfaenger" und Einsteiger eignen (perfekte Verarbeitung und Passgenauigkeit).
 
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Uhh, falls es die mit dem nächsten Gehalt noch gibt wär das was feines!!! Danke dir für den Tipp!:great:
 
Hier mal die Elektrowerkzeuge, mit der ich meine erste Gitarre gebaut habe.

- Bohrmaschine mit Bohrständer
- Oberfräse
- Bandsäge
- Spindelschleifer
- Exzenterschleifer
- Dremel
- Industriestaubsauger

Bis auf den Exzenterschleifer, den ich zum Verschleifen der Decke bei einer LP nutze, würde ich auf keines der genannten Werkzeuge beim Bau eine Jr. verzichten wollen. Kürzlich habe ich mir noch einen Band- und Telllerschleifer besorgt. Stichsäge habe ich irgendwo noch rumfliegen, wird beim Gitarrenbau aber nicht benötigt.

Auf den Spindelschleifer kann man meiner Meinung nach verzichten, bzw. kann ihn sich mittels Bohrmaschine und Bohrstände selbst bauen. Bandsäge kann man im Zweifelsfall auch durch die Stichsäge ersetzen, die man eher mal daheim rumliegen hat. Auf einem Dremel kann man meines Erachtens bei Dot-Inlays auch verzichten.

Bohrmaschine, Oberfräse und entsprechende Fräsköpfe, Spindelschleifäquivalent sind meiner Meinung nach das einzige was man nicht brauchbar ersetzen kann.

Für akzeptables Werkzeug + Materialkosten sollte man wenn man das ein oder andere gebraucht kauft so mit 1000-1250€ rechnen. (Fehlversuche nicht eingerechnet) damit kam ich zumindest hin.

Martin Koch erklärt in seinem Buch hervorragend wie man auch mit einem Minimum an Werkzeug Gitarren bauen kann. Natürlich macht es mehr Spaß je besser das Werkzeug ist das man hat.
 
Uhh, falls es die mit dem nächsten Gehalt noch gibt wär das was feines!!! Danke dir für den Tipp!:great:

nur nicht vergessen: mit Zoll und EUSt kommen am Ende ca. 460 € zustande ...
 
Meins ist heute angekommen (hier).

Mein Rat: Kaufen, so lange die "2nd" Kits noch vorraetig sind! Der Hammer.
 
Hi!

Also ich habe auch ohne große Holzbearbeitungserfahrung (aber mit einer handwerklichen Grundbegabung) einen E-Bass von Grund auf gebaut, also auch den Hals selbst gemacht. Er ist sogar ganz gut geworden, bis auf das Finish.
Es geht also schon, auch gleich damit zu beginnen.
Weil du oben die Frage gestellt hast ob sich das lohnt: Das kommt darauf an, woran du das festmachst. Wenn es darum geht, ein möglichst günstiges Instrument zu haben, dann nein. Mit dem, was du an Werkzeug ausgeben wirst, kannst du dir sicher eine ganz ordentliche Gitarre kaufen. Wenn du Erfahrungen sammeln willst, dann lohnt es sich auf jeden Fall.
Ich hab zunächst auch nur damit gerechnet, mal einen E-bass zu bauen. Mittlerweile (11 Jahre später) bin ich bei 2 E-Bässen, 13 E-Gitarren und einer A-Gitarre. Es macht also recht leicht süchtig ;-)

Was hier auch schon mal vorkam: Spare nicht beim Werkzeug. Es muss nicht gleich die Super-Profi Ausführung wie eine Festool Oberfräse um €500 sein, aber die Billigfräse vom Diskonter um €29,90 bringt dir auch nichts außer Ärger und spätestens beim 2. Bau wirst du sie dann gegen was besseres tauschen. Fast noch wichtiger ist solide Qualität noch bei den Fräsköpfen, Bohrern, u.ä. Billige Ware ist ganz ok, wenn man damit weiche Nadelhölzer bearbeitet, aber bei Hartholz, wie es im Gitarrenbau verwendet wird, sind die billigen Dinger sehr schnell stumpf.

Wie Etna schon geschrieben hat, kann man die Bücher Make Your Own Electric Guitar von Melvyn Hiscock und E-Gitarrenbau von Martin Koch uneingeschränkt empfehlen. Die beiden (bzw. eines davon) sind meiner Meinung nach für den Anfang die beste Lektüre, da sie das Thema recht umfassend darstellen und auf alle relevanten Aspekte von der Planung bis zum Finish und Einstellung behandeln. Die würde ich auch für einen Bausatz empfehlen.

Essentielle Dinge sind jedoch kostenlos: Geduld, Sorgfalt und Umsicht bei der Benutzung von Werkzeugen. Wer hudelt, macht Fehler, und wenn man mit der Oberfräse (oder auch anderen Werkzeugen) unvorsichtig ist, dann kann man sich böse verletzen.

Liebe grüße,
Markus
 
Billige Ware ist ganz ok, wenn man damit weiche Nadelhölzer bearbeitet, aber bei Hartholz, wie es im Gitarrenbau verwendet wird, sind die billigen Dinger sehr schnell stumpf.

Hi Markus,

GERADE für dieses weiche Fichtenzeug bracht man messerscharfes Werkzeug, weil dir sonst alle Ecken und Kanten hilflos ausfransen und absplittern. Das macht die Bearbeitung von Nadelhölzern so sauschwer, obwohl das Holz so weich ist.  

Gutes, scharfes Werkzeug will ich nicht mehr missen! Das beginnt schon beim Schleifpapier. Diesen Baumarkt-Schund kann man nur für Zwischenschliffe (und auch nur nass) empfehlen. Ich habe mir dafür jetzt ein kleines Sortiment an richtig guter Qualität besorg. Das hat eine deutlich höhere Standzeit und teurer ist es komischerweise auch nicht! Nur nicht überall verfügbar, aber wir leben ja im Internetzeitalter :) 

Frank
 
Hi Markus,

GERADE für dieses weiche Fichtenzeug bracht man messerscharfes Werkzeug, weil dir sonst alle Ecken und Kanten hilflos ausfransen und absplittern. Das macht die Bearbeitung von Nadelhölzern so sauschwer, obwohl das Holz so weich ist.  

Gutes, scharfes Werkzeug will ich nicht mehr missen! Das beginnt schon beim Schleifpapier. Diesen Baumarkt-Schund kann man nur für Zwischenschliffe (und auch nur nass) empfehlen. Ich habe mir dafür jetzt ein kleines Sortiment an richtig guter Qualität besorg. Das hat eine deutlich höhere Standzeit und teurer ist es komischerweise auch nicht! Nur nicht überall verfügbar, aber wir leben ja im Internetzeitalter :) 

Frank

Auch wieder war. Und auch was das Schleifpapier betrifft. ich hab das letztes Jahr gemerkt, als ich mal was bei einer Tischlerin in der Werkstatt gemacht habe. Die hatte auch das gute Zeugs. Ich hab leider vergessen zu fragen, wo sie das her hat.

Markus
 
Hi Markus,

[...]

Gutes, scharfes Werkzeug will ich nicht mehr missen! Das beginnt schon beim Schleifpapier. Diesen Baumarkt-Schund kann man nur für Zwischenschliffe (und auch nur nass) empfehlen. Ich habe mir dafür jetzt ein kleines Sortiment an richtig guter Qualität besorg. Das hat eine deutlich höhere Standzeit und teurer ist es komischerweise auch nicht! Nur nicht überall verfügbar, aber wir leben ja im Internetzeitalter :) 

Frank


Hallo Frank,

was ist denn da zu empfehlen? Wo hast du deines gekauft?


Rud
 
Hi Rud,

ich habe bisher immer beim Gitarrenbastler geordert.

Aber inzwischen hab ich auch andere gute Händler gefunden. Ich mag besonders die "Indasa RHYNOBLUE"- Bögen. Da kostet dann ein 50Blatt-Paket um die 35,- aber das hält ewig!

Ich bin aber kein Fachmann! Vielleicht gibts NOCH besseres? Bin ebenfalls für Anregungen offen!

Frank:)


EDIT: von Indasa gibts auch wunderbare Schleifpad. Die sind ähnlich wie Micromesh, aber in gröberer Körung. Super für Zwischenschliffe etc!!!
 

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