Low Cut am Mic und Preamp

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Dirk21
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Moin habe mir ein neues Mic zugelegt, dieses hat ein Low Cut Filter und mein PreAmp hat auch einen ist es Sinnvoll beide zu aktivieren oder lieber nur einen von beiden?
 
Einen von beiden sonst wird zuviel gecutet. Allerdings benutzt man einen LowCut auch nur dann wenn wirklich nötig sonst sollte man es lieber "roh"(also ohne jeglichen Lowcut) aufnehmen und die Aufnahme später bearbeiten.
 
Kann man so pauschal überhaupt nicht beantworten.
Je nachdem, was du recordest, können alle denkbaren Kombinationen sinnvoll sein, oder auch nicht. Hinhören und dann entscheiden!
 
Welcher LowCut besser geeignet ist, hängt auch von der Qualität der Filter ab. Trennfrequenz und Steilheit.
BDX.
 
Hallo,

...ich denke, das ist auch vom Einsatzzweck abhängig. Für die Bühne lohnt sich ein low cut immer, denn so tief geht bei einem Auftritt keine Stimme runter, es sei denn, man nimmt einen basso profondo auf. Auch die meisten Instrumente gehen nicht so tief.
Wenn ich dagegen beim Recorden eines Orgelkonzertes einen low cut setze, gehöre ich normalerweise "mit dem Hammer gepudert" ;) , da schneide ich mir höchstwahrscheinlich wichtige Bereiche weg.
Ich habe bei live-Recordings - bin viel in der Klassik unterwegs - beim "kleinen Setup" mit Tascam DR100-III und Stereomikrofonierung fast immer den 40Hz-low cut im Recorder an, es sei denn, es ist wirklich eine große Orgel dabei.
Im "großen" Setup lasse ich die low cuts üblicherweise in Frieden....abfiltern kann ich bei der Nachbearbeitung immer noch.

Viele Grüße
Klaus
 
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Da besonders die tiefen Frequenzen jeglichen Mix (sei es Klassik, Pop, Jazz usw.) verderben können, ist es besonders wichtig, diesen Frequenzbereich sehr gut unter Kontrolle zu haben. Daher setze ich, ähnlich wie @Basselch, auch reichlich Low-Cuts ein, jedenfalls überall dort, wo vor dem Mikro keine sinnvollen tiefen Frequenzen ankommen können bzw. sollen - also nicht vom Instrument/Gesang, sondern nur als Einstreuung.
Bei einer Kirchenorgelaufnahme gehört sich ein Low-Cut selbstredend nicht.

Direkt am Mikrofon den Low-Cut zu aktivieren wenn vorhanden, ist auf jeden Fall immer dann sinnvoll, wenn diese in der Lage sein können, dort Verzerrungen hervorzurufen - z.B. als Ergänzung zu einem Windschutz. Und wie gesagt, wenn die Quelle vor dem Mikrofon sowieso keine tiefen Frequenzen produziert (alle Diskant-Instrumente, hohe Stimmen usw.). Dabei dürfte es selbst bei normalen Bassstimmen sehr selten vorkommen, bis in die Lage der Einsatzfrequenz der üblichen Low-Cuts runter zu reichen.

Wenn keine "Plopp"-Verzerrungen und/oder übles Herumwabern von tiefen Frequenzen im Raum zu erwarten sind, reicht es auch, den Low-Cut erst in der DAW zu setzen. Zumal seine Einsatzfrequenz und Steilheit dort üblicherweise sehr feinfühlig eingestellt und dem Quellmaterial angepasst werden kann (es hat ja auch längst nicht jedes Mikrofon einen Low-Cut).

Dabei wäre eine Kaskadierung von zwei Low-Cuts hintereinander erst mal unproblematisch. Was weg gefiltert wird, entscheidet sich an dem Low-Cut, der stärker eingreift. Wenn z.B. ein Low-Cut bei 80 Hz und der andere bei 100 Hz einsetzt, dann würde das Ergebnis immer vom Low-Cut mit 100 Hz maßgeblich bestimmt werden (gleiche Steilheit im Beispiel vorausgesetzt).
Wenn der erste Low-Cut in der Kette kräftiger abschneidet als der zweite, bleibt der zweite praktisch wirkungslos. Was nicht mehr da ist, kann nicht mehr beeinflusst werden. Im umgedrehten Fall würde der zweite Low-Cut nur noch dort weg filtern, wo der erste nicht gegriffen hat.

Das macht in der Praxis einen Kniff möglich, wie man satte Bässe im EQ filtern kann ohne störenden Mulm zu erzeugen bzw. unbeabsichtigt zu verstärken:
Zuerst wird ein Low-Cut so gesetzt, dass das "Gewabere" und der "Mulm" weg ist. Danach kann mit einem Bass-Boost so in den oberen Tiefen eingegriffen werden, dass der Bass wieder mehr angefettet wird - aber weil vorher der "Mulm" weg gefiltert wurde, tritt er auch nach dem Bass-Boost nicht mehr auf. Denn wie gesagt, was nicht mehr da ist, kann weder weiter gesenkt noch verstärkt werden.
 
Was weg gefiltert wird, entscheidet sich an dem Low-Cut, der stärker eingreift.
Hmm. Meinem Verständnis nahc würden sich zwei identische Low Cut Filter, die hintereinander geschaltet sind, addieren. bei gleicher Frequenz würde sich die Gesamt Flankensteilheit erhöhen. Ich denke dass z.B zwei mal mit 12 db/Oktave bei 100 Hz zu filtern, rein rechnerisch eine Filterung von 24 db/Oktave bei 100 Hz ergeben würde. Lieg ich da falsch?
 
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Hallo,
Daher setze ich, ähnlich wie @Basselch, auch reichlich Low-Cuts ein, jedenfalls überall dort, wo vor dem Mikro keine sinnvollen tiefen Frequenzen ankommen können bzw. sollen
...Mackie hat diesen Sachverhalt in der damaligen Bedienungsanleitung u. a. vom VLZ 1604 pro sehr humorvoll kommentiert - an zahlreichen Mackie-Pulten gab es damals einen 80-Hz-lowcut. Es hieß im Manual: "You can leave it pressed unless you're recording earthquakes."... :D

Viele Grüße
Klaus
 
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Meinem Verständnis nahc würden sich zwei identische Low Cut Filter, die hintereinander geschaltet sind, addieren. bei gleicher Frequenz würde sich die Gesamt Flankensteilheit erhöhen. Ich denke dass z.B zwei mal mit 12 db/Oktave bei 100 Hz zu filtern, rein rechnerisch eine Filterung von 24 db/Oktave bei 100 Hz ergeben würde. Lieg ich da falsch?
Genauso ist es. Strenggenommen verschiebt sich auch die Grenzfrequenz nach oben, da diese bei -3 dB definiert ist. Es sei denn, man kombiniert 2 Butterworth-Filter 2. Ordnung, dann erhält man ein Linkwitz-Riley-Filter, dessen Grenzfrequenz bei -6 dB liegt und sich damit nicht verschiebt.
Low-Cuts, die in Hardware realisiert sind, haben selten Ordnungen > 2, daher ist eine Wirkung der Addition durchaus vorhanden. Erst bei sehr hohen Steilheiten (8. Ordnung oder so) wird der Unterschied in der Praxis kaum noch relevant sein. Und natürlich kann ich ein per Low-Cut abgesenktes Signal auch wieder z.B. per Low-Shelf anheben. Das ist alles recht einfache Mathematik.
 
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In meinem Beitrag war ich in der Tat zu oberflächlich und pauschal. In der Tat verändert das Kaskadieren zweier Filter deren Charakteristik. Bei gleicher Einsatzfrequenz ist es vornehmlich die Steilheit (z.B. aus einem Filter 1. Ordnung wird einer 2. Ordnung).
Durch die Kaskadierung wird der Eingriff des Low-Cut demnach verstärkt und die tiefen Frequenzen werden stärker bedämpft.
Dennoch halte ich diesen Effekt in der Praxis für weniger relevant als wenn die Filter eine unterschiedliche Einsatzfrequenz haben. Diese verschiebt sich bei der Kaskadierung wie du, @the flix, es schreibst, wobei es dabei natürlich auf die Charakteristik der beiden Filter ankommt.

Deutlicher wahrnehmbar wird aber sicher sein, wenn die Filter eine unterschiedliche Einsatzfrequenz haben, dann sollte in der Tat der Filter mit der höheren Einsatzfrequenz den stärkeren Einfluss nehmen.

Mathematisch kann ich das aber - leider - nicht darstellen, da ich die Mathematik dahinter nicht beherrsche. Ich schöpfe hier vornehmlich aus meinem Umgang mit der Technik in der Praxis und aus Messungen, die ich aus Interesse immer mal wieder mit meinem Equipment mache, z.B. aus Prüfzwecken (u.a. Testgeneratoren und Oszilloskop).
 
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