Das mit dem zurechtflexen des Bohrers ist eine gute Idee, vielleicht probier ich das auch mal. Verklemmen tun meine Schalungsbohrer zwar nicht, aber dafür einen RIESEN Krach machen, wenn man nicht ständig mit WD-40 schmiert.
Zu deinen Fragen:
1: leider nein. die 12mm reichen wohl für eine Piccoloflöte oder eben eine Querpfeife, eine echte barocke Traversflöte hat aber eine konische Bohrung, "einfach bohren" geht darum eh nicht. Renaissanceflöten haben zylindrische ("einfach bohrbare") Innenbohrungen, aber für die tiefe Stimmlage reichen auch hier 12mm ID nicht aus. Es würde vielleicht gehen (du müsstest das fehlende Bohrungsvolumen durch größere Länge ausgleichen), aber dadurch wird der Ton instabil, dünn und schwingt sich schlecht/langsam ein. Also erstmal PVC hernehmen und dann ggf. 'nen neuen Bohrer kaufen...
2: Standardstimmung bei Traversflöten ist D, natürlich dann mit entsprechendem Stimmton (a1=415Hz ist Standard, a1=392Hz auch, a1=440Hz natürlich auch, aber nicht für historisch informierte Aufführungspraxis).
3: da die Innenbohrung konisch ist, kann man das nicht so einfach ausdrücken, die Physik dahinter erschließt sich einem kaum und die meisten guten historischen Flöten waren wohl einfach Zufallsfunde, die dann in Serie gebaut wurden, sobald mal was gut passte. Im Kopfstück ist ein Innendurchmesser von 18-19mm Quasi-Standard, jedenfalls haben nahezu alle Holzflöten *ungefähr* diesen Durchmesser da oben. Der Verlauf der Innenbohrung, Anzahl, Reihenfolge und Änderung der Konizitäten sowie Verlauf des Außendurchmessers ist dann teilweise exremst verschieden (und manche Flöten haben richtige Dellen im Bohrungsverlauf - sehr kompliziert herzustellen...), und unten sind es meistens 8-10mm im Durchmesser, je nachdem ob D-Fuß oder C-Fuß.
Was der Flutomat dir da ausspuckt ist übrigens recht realitätsnah: bei meinem "Arbeitsgerät" ist das erste Loch 6mm im Durchmesser und das zweite 11.
Das Anblasloch hat sogar 12mm im Horizontaldurchmesser und 10 in der Vertikalen.