Livesound im Metal[core] oder: warum noch für Konzerte zahlen

was ich mir in diesem zusammenhang schon oft gefragt habe ist, ob manch mischer überhaupt noch geeignet für diesen job ist. ich meine stellt euch mal einen typ vor, der das seit zehn jahren 100 mal im jahr macht. z.b. eben im metal/core bereich mit den vergleichsweise oft recht hohen pegeln. hört so jemand überhaupt noch die feinheiten raus ? oft erscheint es mir so, daß der mix eben dem eigenen hörvermögen angepasst ist, welches durch die jahrelange, extreme belastung und die dadurch herbeigeführten schäden eben nicht mehr dem hörempfinden eines "gesunden" gehörs entspricht. daß sich das dann für ein "gesundes" gehör mitunter grauenvoll anhört liegt auf der hand, wie ich finde.

o.k. zugegeben: hauptsächlich fällt es mir bei oft total überzogenen höhen auf, die einem schon regelrecht weh tun. es erklärt weniger die beschriebenen übertriebenen bässe. allerdings bin ich auch kein arzt, und könnte mir durchaus vorstellen, daß sich das auch auf andere art zeigt. ist der grundsound (z.b. durch zu viel gain, zu wenigen mitten) schon schlecht, macht das die sache natürlich auch nicht leichter.

ansonsten finde ich metalcore - nun ja - nicht mein ding. mit den sounds, die da in der regel verwendung finden, kann ich gar nichts anfangen. das soll agressiv sein ? sorry, aber 99% davon hören sich für mich nach einem feuchten furz an. nichts mit druck, nichts mit agression, nichts mit einem wohligen schauer über dem rücken und sich aufstellende nackenhaare. ist natürlich alles subjektiv und ich möchte niemanden die musik schlecht machen, die er gerne hört. wirklich neu ist das alles auch nicht. für mich ist metalcore grob gesagt Death Metal mit Hardcore gesang. ein guter kumpel und metalcorefan konnte es fast nicht glauben, als ich ihm mal ein paar alte Death Metal und Hardcore bands aus der zeit ende `80er anfang `90er gezeigt habe. aber jetzt wird es zu OT...

letztendlich wird sich daran nichts ändern, solange die zuschauer es in der breiten masse akzeptieren und sogar noch als "gut" empfinden. erst wenn die betreffenden bands wegen ihres schlechten sounds vor leeren hallen spielen würden. daß das passiert halte ich für sehr unwahrscheinlich.

gruß
 
ansonsten finde ich metalcore - nun ja - nicht mein ding. mit den sounds, die da in der regel verwendung finden, kann ich gar nichts anfangen. das soll agressiv sein ? sorry, aber 99% davon hören sich für mich nach einem feuchten furz an. nichts mit druck, nichts mit agression, nichts mit einem wohligen schauer über dem rücken und sich aufstellende nackenhaare
Sorry, dass ich das OT nochmal aufgreife, aber der Producer des neuen Kreator-Albums hat das sehr geil ausgedrückt (4:25-5:12):
 
Mal kurz zurück zu einer eigenen Erfahrung: Letzten Donnerstag war ich in der Markthalle in Hamburg beim Meshuggah-Konzert. Hätte die Band nicht schon von sich aus so einen guten Bühnensound, wäre wohl alles im selben Klangmatsch untergegangen wie bei den zwei Vorbands. Insbesondere C.B. Murdocs Songs waren nicht zu unterscheiden, bei Decapitated war's nur geringfügig besser. Nur Doublebass, Snare und die tiefen Töne, nein: Frequenzen der Saiteninstrumente plus ein wenig vom Gesang und den Gitarrensoli waren zu hören, von den eigentlichen Riffs und Harmonien verstand man exakt gar nichts.
Trotzdem (oder gerade deswegen) gingen alle im Publikum ab wie sonst was und ich stand mittendrin und dachte: "Was hören die da bloß so Aufregendes?" Meshuggah retteten den Abend wegen ihrer genialen Songs, ihrer Spielfreude und weil ihr Sound ein wenig besser war; wenn man die Songs kannte, konnte man die Live-Genialität der Schweden wirklich gut erkennen. Aber: Ein Hyper-Speed-Drone-Konzert zu bekommen, wenn man 25 Euro für ein Death-/Math-Metal-Konzert bezahlt hat, ist eine Zumutung. Und das feiern die Fans ab? Merkwürdig.
 
war schon länger auf keinem metalcore-konzert mehr. erstens ist die musik schlicht und einfach tot, weil sich die szene seit 5 jahren selbst kopiert, 2. sind die leute dort immer unmöglicher geworden. "damals" (ich weiss, das hört sich ziemlich schwülstig und dick aufgetragen an) waren das einfach ganz normale typen, die auf abgefuckte musik standen, sowohl bands als auch publikum. man hat sich n bissi gehauen (im sinne von härterem pogo), ist gut abgegangen, alles wunderbar. aber mit der zeit wurde alles uniformierter. das publikum, die musik....und als dieses violent dancing immer mehr überhand genommen hat, bin ich immer seltener zu solchen konzerten gegangen.

und das ist glaub ich auch ein grund, warum der sound zum teil so ist, wie vom TE beschrieben (hat glaub ich auch scho jemand hier gesagt): es geht öfters nicht mehr um die musik, sondern darum, einen stampfenden rhytmus ins ohr gepresst zu kriegen, zu dem man dann seine windmühlen und kickbox-moves auspacken kann.

wobei ich abgesehen davon generell das gefühl habe, dass sich generell die höhrgewohnheiten in diese richtung verschieben. ich kenn mehrere leute, die haben sich anlagen in ihre autos gebaut, da erkenn ich mein eigenes lieblingslied nicht wenns läuft, so hefitg wird alles mit bässen zugeballert.
 

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