Live-Bassdrumsound: Künstlerischer Anspruch vs. sicheres Funktionieren?

  • Ersteller Klangbutter
  • Erstellt am
1. Genau
Stomp Box. Die klingen leider recht hölzern im Vergleich zum Sample. Man muß
Mixer und Eq bemühen, um amtlichen Sound zu bekommen und hat zusätzliches
Equipment. (wenn auch nicht viel).

Wir könnten uns auch darüber streiten - weil es gerade so ein Spass macht...



Die gute Stomp Box geht also als etwas natürliches durch? Eine Holzkiste, die
auf dem Boden liegt und mit einem Klinkenkabel ans Pult geht. Klingt fast wie
eine Bass Drum, aber nicht genauso. Ist das genug Reiz? Hat der Zuschauer damit
seinen Spass?



2. Dagegen das böse Plastikpad, in dem nur sensitive Schalter eingebaut ist,
die dann ein künstliches Samples triggern. Das geht auch mit Kabel ans Pult
braucht wahrscheinlich dort nicht bearbeitet werden. (wen interessiert das
überhaupt) Wo ist der Unterschied? Warum ist eines von denen echt, das andere
nicht? Warum ist es so viel schlechter, wenn ich das gleiche Bass Drum Sample mit
meinem Zeigefinger vom Akkordeon aus spiele?

Meiner Meinung nach ist der einzige Unterschied, dass man weniger sieht. Sonst
nur Vorteile. Aber andere sehen das eben anders. (Wenn kein Drummer da ist, ist
eh alles Murks..., geschmacklos und billig - igitt)



Ich müßte mir nun also all das besorgen und meine Frau fragen, wo sie die Grenze
zwischen gut und böse zieht, was für sie in Ordnung wäre.

Sie möchte auch unbedingt die Hihat mit den Ringen auf dem Instrument spielen.
Das findet sie cool.

Ich finde aber, das klingt wie wenn ein Kleinkind auf ne Brotbüchse haut.
(übertrieben ausgedrückt natürlich)



3. Laptop - die schlimmste Variante von allen. Da wären ja fast alle Übel beieinander:
also künstliches Sample, nicht sichtbar gespielt und zusätzliches Equipment.
Womöglich noch ein Zusatzmann, weil ich meine Hände am Akkordeon habe.



4. Mikrophon mit Pitch - muß mit der Hand gespielt werden - das gleiche in
grün.

5. große Bass Drum mit Mikrophonierung.


Ich kann das Sample locker mit der linken Hand auf meinem Akkordeon spielen.
Das ist kein Thema, ich brauche das ganze Equipment theoretisch nicht. Warum
soll ich das also tun? Gibt es Gründe?



Der einzige Sinn, irgendetwas von diesen Dingen in Erwägung zu ziehen ist, dass
die Leute besser sehen können. Mit allen Nachteilen, die für mich daraus entstehen.



Wenn ich das am Akkordeon spiele bewegen sich an meiner linken Hand 2 Finger,
einer spielt Bass, der andere Bassdrum.

Das klingt gut und ist effizient. Aber nahezu unsichtbar.
 
jetzt machst Du aber ein großes Faß auf...:rolleyes:
Alesis Multi-Pad vs. Kick-Pad vs. Stomp-Box waren für mich eigentlich nur logistische + kostentechn. Gesichtspunkte - mehr nicht.


Wenn es nur wenige Nummern im Programm betrifft, dann ist in diesem Zusammenhang alles außer dem Laptop wie Kanonen auf Spatzen.


Ich verstehe da Deine Frau so wenig wie meine...:D
 
Da sind wir ja einig.
Ziehst Du den Laptop in Betracht? Das wär für mich die letzte Wahl.

Eigentlich steht für mich nur die Frage,

2 akustische Akkordeons mit einer wahnsinnigen Mikrophonierung damit auch Puristen
irgendwie zufrieden sind und was zu gucken haben und alles für echt und
handgemacht halten, auch wenns strange ist - oder gerade deshalb.

Oder ein unterfordertes akustisches AKkordeon mit Tonabnehmer und mein Midiakkordeon,
das den Rest besorgt. Technisch sauber, gut klingend aber vielleicht
unspektakulär und für viele "billig gemacht".
 
mein Fehler!!

ich bin jetzt davon ausgegangen, daß das Laptop NUR Deine Sounds macht - nein keinen sterilen Loop vom Laptop!

Schon die Variante Akust. Akkordeon plus Midi-Akkordeon mit entsprechenden Samples.
 
Alles klar :great:

Wer ist für Natur und warum???
 
Diejenigen im Publikum, welche auf sowas Wert legen, werden dir eine live getretene Stompbox am ehesten verzeihen, einen vom Soundmann eingesampelten Laptoploop am wenigsten. Natur ist "warm", Computer ist "kalt". Analog ist "warm", Digital ist "kalt". Schallplatte ist "warm", CD ist "kalt". Röhre ist "warm", Transistor ist "kalt". Musiker ist "warm", Soundmann ist "kalt". Bühne ist "warm", Mischpult ist "kalt". Kabel ist "warm", Schnurlos ist "kalt". Selbst wenn du die Stompbox sampelst und loopst, ist sie plötzlich "kalt" statt "warm". Am besten, deine Stompbox stammt aus den Sechzigern und hat ein naturbraunes Gehäuse aus irgendeiner inzwischen seltenen Tropenholzsorte, optimalerweise schon ordentlich verschrammt. Selbstgebaut kommt auch gut, vielleicht aus einem alten Röhrenradio - lass bloß dabei die Röhre gut sichtbar drin. Aber will man seine Musik nach dieser Sorte Zuhörer ausrichten? ;)

Besprich es mit deiner Partnerin und entscheidet dann gemeinsam einen Kompromiss, bei dem sich keiner verbiegen muss. :)

Ich ganz persönlich würde auf 1xAnalog + 1xMIDI setzen. Wenn dein Instrument das kann, wärst du IMHO doof, es nicht zu nutzen, wenn du es brauchen kannst. Ich trete ja gelegentlich auch an der Gitarre mit einem Bassisten zu Drumloops auf. :)

Alex
 
Dein kalt - warm Dogma gefällt mir. Du verstehst mich.
Aber ein Kompromiss wird uns schwer fallen. Sie akzeptiert meine Argumente nicht und ich ihre nicht. Wobei ich weiß, dass sie nicht unrecht hat weil einfach viele so denken (mich als Zuschauer eingeschlossen).

Letztens meinte ich als Lehrer zu meinem Schülerduo, es wäre doch schön, wenn sie sich vor dem Konzert nochmal alleine träfen um zu proben. Beide guckten sich befremdet an. Dann schlug ich noch vor, ihnen ein mp3 zu schicken, mit dem sie gemeinsam proben könnten. Da platzte es aus dem 8 jährigen heraus, "Sie verstehen einfach nicht, dass das nicht das Selbe ist" ...
Nee - verstehe ich nicht.
 
Gestern war keine Zeit mehr. Deinen Beitrag oben werde ich einrahmen und ihr zeigen. Vielleicht hilft das schon.
Mir fiel noch etwas anderes auf.
Es ist ja so, dass man nur überzeugend bringt, vovon man selbst überzeugt ist.
Gerade hatte ich ein Schulkonzert mit 2x400 Kindern im Publikum. 2 meiner Schüler spielten mit mir Gangnam Style-eine der Nummern um die es geht.
Die Schüler fragen nach solchen Sachen nicht. Mein Kleiner geht da einfach voll ab, zieht seine Partnerin mit und wir haben alle einen Riesenspass. Die Kids wollten Zugaben und alles...

Mit meiner Frau klappt das bei weitem nicht so gut, weil sie ...
sich unterfordert fühlt, an der Qualität zweifelt usw.

Vielleicht ist alles nur ein Vorwand. Klar, ein künstlerischeres Arrangement kann sie vielleicht mehr überzeugen, aber ich finde es eben gut wie es ist und mir reicht, nein ich brauche den schnörkellosen Beat irgendwie und ich bin zufrieden, wenn ich das Publikum sehe.

hmm...
 
das ist jetzt eine ganz andere Baustelle...
...aber ein Profi, der sich unterfordert fühlt, ist nicht teamfähig.

Mein Instrument als Beispiel:
Wenn sich jeder Schlagwerker in einem Sinfonieorchester ständig verwirklichen wollte/müßte/..., dann lief der Laden nicht. Gibt halt immer Stücke, bei denen wer anders die erste Geige spielt!
Und wenns eine Bassdrum aus dem Midi-Akkordeon ist.
 
Meine 5 cent,
Ich persönlich bin immer für den satten Sound. Aus mehreren Gründen.

Aber live auf der Bühne etwas zu verkloppen ob ein Mikro oder Akko oder sonst was, mag für's Publikum schon unterhaltsam sein, und hinterlässt vielleicht einen bleibenden Eindruck "WoW der Mann/Frau kann sowas auch".
Weiß nicht was dein Ziel ist Klangbutter, was für die Ohren oder was für die Augen?
Aber wenn's um Verkloppen geht fällt mir ein Video vom Gitarristen Tommy Emmanuel ein.
Der hat darin sein Instrument nun wirklich geschickt verkloppt, und das Mikro auch, ob dir das weiterhilft? Nur als Idee und Anregung, versteht sich.
http://www.youtube.com/watch?v=06D2kRfOgPk

Sorry für die Einmischung.
 
Mein Vorschlag, kommt demnächst ganz frisch auf den Markt: Korg Volca Beats.

Ja, ist elektronisch. Ja, hat einen Sequencer.

NEIN, ist NICHT digital und schon gar kein Sample. Der Sequencer ist natürlich digital. Die ganze Klangerzeugung - vor allem die Bass Drum - ist echt und ehrlich vollanalog, spannungsgesteuert, nicht speicherbar, meines Wissens sogar diskret aufgebaut. Technik auf dem Stand eines Budgetgeräts von ca. 1978, also noch vor der CD. Keine eine fix und fertige Bass Drum, sondern stufenlos in drei Parametern einstellbar. Und das Ding wird einen ziemlichen Druck machen. Kann auch Snare, Hi Hat und zwei Toms.

Das wird schön klein ausfallen, man könnte sich dafür ein Gürteltäschchen machen, dann kommt man leichter an den Starttaster, Batterien rein (oder NiMH-Akkus), Kabel zum Amp, ab geht die Post.

Kostenpunkt: 166 € UVP, 139 € Straße.


Martman
 
Hi Bamboo!

geiler Clip! Die Wirkung ist unbestritten. Alles top gemacht, klingt zwar nicht besonders, ist aber ein Erlebnis weil ANDERS und weil er sich engagiert. Alles ist nachvollziehbar und man erkennt die Leistung.
Wir kloppen auch in verschiedenen Stücken auf den Balg oder Stampfen, Schnipsen, sonstwas. Das ist immer ein Hingucker. Funktioniert aber nur akustisch und bei entsprechend ausgedünntem Arrangement.
Der Kollege ist allein, muß sich gegen nichts durchsetzen und die Percussion hat keine Funktion. Das reine Show und nur Selbstzweck.
Ich brauche aber einen Klang, der in einem Song wirklich wie eine Bassdrum funktioniert, wenns zu schlapp ist oder hölzern klingt macht es mir keinen Spass. (meine Frau stört es eher, "alles zugekloppt")

Um wieder zur Frage zu kommen: Wenn jemand das gleiche auf einem Keyboard spielt wird es besser klingen, aber weniger spektakulär bis albern aussehen. Die Leistung ist die Gleiche. Ich bin sicher, als Zuschauer wird einem eher die Gitarre im Gedächtnis bleiben.

In diesem Spannungsfeld muß die Entscheidung her.
Live kloppen sieht besser aus, ist damit interessanter. Braucht aber ausgebuffte Technik um überhaupt zu funktionieren. Einen dritten Mann kann und will ich mir für die kleine Aufgabe nicht leisten und es wäre auch langweilig.
Ein Sample vom Akkordeon übernimmt die Aufgabe hervorragend, geschmacklich scheiden sich die Geister (Geil.. drückt schön ... bis ihhh Dosenfutter).
Man sieht kaum wie es gemacht ist, damit nimmt man sich diesen Showreiz und nährt die Vermutung des billigen Playbacks, was den Leuten mit dem Bier in der Hand wieder völlig Schnuppe ist ...


Hallo Martmann:
Digital oder analog... das merkst vorrangig Du selbst. Im geschilderten Zusammenhang wäre das vollkommen pro Technik. Sequenzer = Playback.
Sound = Dose - wenn auch analog erzeugt.

Also - alles unter einen Hut ... wird wohl nicht gehen, zumindest nicht ogne besagten Aufwand, der in keinem Verhältnis steht.
Ich denke auf der open Air Bühne werde ich das Sample durchsetzen und in feinerem Rahmen eine akustische Lösung mit dem Fuss finden.
 
2 meiner Schüler spielten mit mir Gangnam Style-eine der Nummern um die es geht. ... Mein Kleiner geht da einfach voll ab, zieht seine Partnerin mit und wir haben alle einen Riesenspass.

Mit meiner Frau klappt das bei weitem nicht so gut, weil sie ...
Kannst Du nicht die beiden Kids mitnehmen und die beiden Stücke mit ihnen anstatt mit Deiner Frau spielen?

Gruß,
INge
 

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