Falls jemand Ideen hat, wie ich die linke Hand besser koordinieren und trainieren kann, damit das Begleiten flüssiger klappt,...
Es tut mir leid, aber aufgrund deiner Beiträge glaube ich, dass dein Wunscharrangement von "He's a Pirate" spieltechnische Voraussetzungen hat, die Du
alleine und an diesem Stück (wahrscheinlich) nicht erarbeiten kannst.
Ganz abgesehen vom Anforderungsgrad benutzt der Interpret
overdubs, das sind Töne aus getrennt aufgenommenen Tonspuren, die mit dem, was Du siehst zusammengemischt wurden. Auffällig ist das nach 1:40", oder sieht hier jemand die hörbaren Arpeggios der rechten Hand?
He's a Pirate, overdubbed
Mit gutem Unterricht und fleißigen Üben läge das Arrangement für normal begabte Schüler und einem (brauchbaren) akustischen Klavier oder guten Digitalpiano bereits mehrere Jahre in der Zukunft. Mir kommt es übrigens ziemlich ähnlich und etwas vereinfacht (Grad 6 oder Grad 7) im Vergleich zu jener Fassung der Pianoarrangements vor, die zu den Prüfungstücken LCME Piano Grade 8 gehört.
LCME can help you achieve your Piano goals, through professional qualifications from early learning level and graded exams to diplomas in performance and teaching.
lcme.uwl.ac.uk
Eine (für mich) beindruckend gespielte Fassung des Prüfungstücks ist per nachfolgendem Link hinterlegt. Neben dieser vom Arrangeur selbst gespielten Interpretation gibt es davon natürlich auch Einspielungen von Hobbymusikern auf YT, z.B.
diese.
Jarrod Radnich, Pirates of the Carribean Medley
Aber niemand hat dich hier spielen gehört und gesehen, also: wer weiß...
Deshalb würde ich dir ein kurzes Stück vorschlagen, das sozusagen
Stufe 1 der Koordination beider Hände testet.
View: https://www.youtube.com/watch?v=kD_0O1lOqSo
Zur Einordnung, dieses Stück ist im englischen Ausbildungssystem ABRSM als "Initial" oder "Pre-Grade" eingeordnet. Beurteilt anhand von "durchschnittlich begabten und regelmäßig übenden" Klavierschülern (Kindern) käme etwas in dieser Art ziemlich bald im Klavierunterricht von Anfang dran.
Merkmale sind Fünf-Finger Tonraum ohne Lagenwechsel, nur die weissen Tasten werden gespielt, in den Händen gibt es gemeinsamen und abwechselnden Anschlag, es kommen aber keine Synkopen vor.
An Notenwerten kommen Ganze, Halbe, punktierte Halbe, Viertel und Achtel vor, dazu die Ganze mit Fermate am Schluss. An Pausen gibt es nur nur die Viertel,
Würde ich das mit weniger Kenntnissen angehen, würde ich es zuerst rhythmisch entsprechend der Notenwerte laut zählen und klatschen (li. Hand, re.Hand, Akkolade).
Pedal ist nur für das Arpeggio mit Fermate im Schlusstakt vorgeschrieben. Alle Finger bleiben nach dem Anschlag auf den Tasten liegen, also ginge es hier zur Not auch ohne Pedal.
An Artikulation gibt es legato und staccato zu beachten, dazu in der Dynamik mezzopiano (mp), crescendo zum mezzoforte (mf) und diminuendo zum mp,
Warum habe ich jetzt so genau beschrieben? Damit Du erfahren kannst, was es in einem sehr einfachen, kurzen Stück in nur 16 Takten alles zu lernen gibt, wenn man sich beim Klavierspielen zunächst die auch künftig nützlichen Grundlagen erarbeiten will.
Was ich schrieb wäre übrigens noch längst nicht alles, zur Ausführung ließe sich noch auf Sitzposition/Haltung und Bewegung eingehen. Das wird zunehmend wichtiger, wenn man mehr üben und längere sowie schwerere Stücke spielen will, man sieht das in YT-Videos der (meisten) Berufsmusiker mit klassischer Klavierausbildung.
Wenn das Spielen des Stücks kein Problem darstellt, könnte man den nächsten Anforderungsgrad testen. Andernfalls ließe sich etwas dazu vorschlagen, wie man sich die für das hier verlinkte Stück benötigten Grundlagen erarbeiten kann.
Es liest sich für dich vielleicht paradox, aber das wäre aus meiner Sicht der schnellste Weg zu deinem Ziel und zwar so, dass Du auf dem Weg genug gelernt hast, um auch viele andere Stücke spielen zu können.
Gruß Claus