Line 6 Bass PODxt Pro

ich muss zunehmend feststellend, dass ich das ding von tag zu tag schlechter finde! scheinbar hat mir etwas der vergleich zu anderen digitalen "größen" gefehlt, aber selbst mein quardraverb, was definitiv kein High-end FX ist, klingt vielfach besser!

an dieser stelle möchte ich mal fragen ob anorak noch mitliest, imho sehr kompetenter user und PODT XT nutzer mit teilweise den gleichen problemen wie ich!
 
EDE-WOLF schrieb:
an dieser stelle möchte ich mal fragen ob anorak noch mitliest, imho sehr kompetenter user und PODT XT nutzer mit teilweise den gleichen problemen wie ich!
Jau, tue ich, obwohl es dafür eigentlich zu warm ist. Hi Ede, und danke für die Blumen!

Also, ich habe jetzt seit einiger Zeit das Bass POD XT Live im Einsatz, sowohl zu hause zum Sounds-basteln als auch mit der Band. Die Pro-Version war mir zu teuer und ich wollte den POD für die Fernbedienung meines Yamaha BBT 500H nutzen.

Im Prinzip bin ich mit dem POD ziemlich zufrieden. Ich kann ja mal meine Erfahrungen kurz zusammenfassen (alles natürlich rein subjektiv):

Klang:
Die Simus sind wirklich nicht schlecht. Man darf sich da nicht von den Presets täuschen lassen, die bewegen sich zwischen ganz nett und grottenschlecht, sind alle zu "dumpf" und wie üblich meistens zu übertrieben, um ernsthaft einsetzbar zu sein. Auf der Line 6-Homepage findet man aber viele Sounds von anderen Usern zum downloaden, die zeigen, wie's besser geht. Das Selbstbasteln von Sounds braucht seine Zeit (Ede hat die Probleme ja schon beschrieben), auch weil viele der Simus sich doch sehr ähnlich sind, aber mit Geduld kriegt man schon wirklich gute Sounds raus.
Imho ist das Ergebnis aber sehr davon abhängig, für welche Musikrichtung man Sounds basteln möchte. Für Rock, Pop, Metal usw. ist der POD sehr brauchbar. Was er meiner Meinung nach nicht so richtig hinkriegt, das sind gute Slap-Sounds. Das liegt an einer minimalen Latenz, die eigentlich nicht großartig auffällt. Aber wenn es um Attack geht, wie gerade beim Slappen, dann klaut diese Latenz ein ganz kleines bisschen vom Attack, und der Sound "knallt" dann nicht mehr richtig.
Zu den Effekten kann ich wenig sagen, da ist Ede der Spezialist. Ich benutze sie meistens nur sehr dezent, und da sind zumindest die Reverbs und Delays gut einsetzbar. Der Octaver hat meinen alten Boss OC-2 ersetzt und das Tracking ist ab D aufwärts schön sauber und schnell genug. Bei tieferen Tönen ist das POD nicht mehr schnell genug, und der Ton bricht weg, aber das konnte der Boss auch nicht besser. Die Autowahs sind mir zu "zahm", da fehlt irgendwie der Biss. Beim Wahwah ist mir bisher noch keine Einstellung gelungen, die nicht jämmerlich dünn klang.

Bedienung:
Im Vergleich zum Bass V-Amp Pro, der hier auch bei mir rumsteht (will den vielleicht jemand kaufen?:D), ist die Bedienung des POD traumhaft einfach. Im Ernst: für den Funktionsumfang des POD haben sich die Jungs von Line 6 schon ein sehr schlaues und einfach zu durchschauendes Userinterface ausgedacht. Dass ein solches Gerät von Anfang an intuitiv zu bedienen ist, kann man ja eh nicht erwarten. Aber wenn man mal die Bedienungsanleitung durchgearbeitet hat (imho übrigens eines der besten Manuals überhaupt, das ich je bei einem elektrischen Gerät gesehen habe ;)), dann läßt sich das POD prima bedienen. Außerdem gibt's ja noch die Möglichkeit, das POD per USB an den Rechner anzuklemmen und dann mit "Line 6 Edit" fernzusteuern. Das ist dann wirklich DAU-sicher (naja fast) und macht gerade bei EQ-Einstellungen richtig Spaß.

Verarbeitungsqualität:
Die Live-Version hat ein schön stabiles Metallgehäuse und macht insgesamt einen prima Eindruck. Ich transportiere das Teil bei jeder Probe im Rucksack auf dem Fahrrad, und bisher hat es alles klaglos eingesteckt. Keine Ahnung, wie weit sich das auf die Pro-Version übertragen lässt.

Würde ich das POD wieder kaufen?
Ja, denn MEINE Anforderungen erfüllt es ziemlich gut (außerdem ist der Wiederverkaufswert nicht schlecht :D). Es ist sicherlich kein Ersatz für teure Vollröhrenamps oder Studioeffektprozessoren, aber schon ein guter Versuch, die eierlegende Wollmilchsau zu schaffen. Es kommt halt immer darauf an, was man erwartet. Außerdem fällt mir auch keine ernsthafte Alternative zum POD ein, jedenfalls wenn man den Funktionsumfang in einem Gerät haben will.
Wenn's auch ein umfangreicheres System sein darf, könnte man natürlich auch über einen Preamp (vielleicht Sansamp?) mit Effektgerät (z. B. tc electronic M300 oder g-major, je nach Preisklasse) und Kompressor nachdenken. Aber das ist eine andere Geschichte, bei der Ede sich auch wesentlich besser auskennt, also halte ich dazu lieber die Klappe ;)

Schönen Gruß
anorak
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben