Dein Beispiel vergrößert die Abstände zwischen Zeilen, die gleichzeitig erklingen, während ich die Abstände zwischen Teilen des Stücks vergrößern möchte, die nacheinander erklingen. Und das eben am besten so, dass ich unterschiedliche Abstände an unterschiedlichen Stellen wählen kann. Fällt dir dazu auch was ein?
Hallo wg,
die Terminologie ist tatsächlich nicht so eideutig, deshalb ist es oft von Vorteil, die (unmißverständlichen) Lilypond-Befehle/Variablen zu benutzen.
Eine "StaffGroup" wird üblicherweise verwendet, um zusammengehörige Instrumente zu gruppieren (z. B. Flöte I und II, Horn I bis IV, Streicher usw.). Diese werden dann mit einer "Akkoladenklammer" zusammengefaßt. Manchmal wird mit "Akkolade" aber auch das gesamte System bezeichnet usw. usf. - es ist also alles oft mißverständlich.
Wie dem auch sei: jetzt weiß ich ja, wie Du's gemeint hast. Deshalb nun mehrere Lösungsansätze hierfür (zuerst allgemeine Änderungen, dann Anpassungen in Einzelfällen).
Vorab noch ein vielleicht nützlicher Hinweis: Wenn man sich unsicher ist, welche der vielen Abstandsvariablen (basic-distance, minimum-distance, padding, stretchability usw.) welche Auswirkungen hat, kann man sich anzeigen lassen, wenn man im \paper-Block annontate-spacing setzt:
Code:
\paper {
annotate-spacing = ##t
}
Dann bekommt man (unübersichtlich, aber sehr hilfreich) eine "Bemaßung" eingezeichnet.
1a) Grundsätzlich den Abstand zwischen Systemen ändern
Für den Abstand der Systeme voneinander ist system-system-spacing (also der Abstand von System zu System) zuständig. Wenn Du beispielsweise hier die basic-distance auf 20 erhöhst, stehen die Systeme generell weiter auseinander:
Code:
\version "2.14.2"
\paper {
system-system-spacing #'basic-distance = #20
%annotate-spacing = ##t % bei Bedarf "Bemaßung" anzeigen
}
<<
\new Staff { \repeat unfold 3 { \repeat unfold 6 { s1 } \break } }
\new Staff { \repeat unfold 3 { \repeat unfold 6 { s1 } \break } }
>>
1b) Seitenanzahl explizit vorgeben
Man kann Lilypond zwingen, die Partitur auf eine vorgegebene Seitenanzahl zu verteilen. Wenn man diese Zahl erhöht, vergrößert sich notgedrungen auch der Abstand zwischen den Systemen:
Code:
\paper {
page-count = #2
}
2) In Einzelfällen Systemabstand individuell vergrößern
Dein "Trick" mit dem leeren Markup funktioniert
eigentlich immer noch (auch noch heute in Version 2.16).
Leider schreibst Du nicht konkret,
was Du eingegeben hast. Ich kann da nur raten, und der Unterschied im Verhalten ab Version 2.14.2, der mir auffällt, ist, daß ein tatsächlich "leeres" Markup im Gegensatz zu "früher" völlig ignoriert wird. Das läßt sich aber leicht beheben, indem man statt \null oder "" ein Leerzeichen " " einsetzt.
Ich habe für solche Fälle eine Funktion \openUp definiert, der ich einfach den gewünschten Abstand übergeben kann.
Das Beispiel zeigt fünf Systeme, von denen ich zwischen dem zweiten und dritten einen stark vergrößerten und zwischen drittem und viertem einen weniger stark vergrößerten Abstand möchte. Dazu genügt es, an den entprechenden Stellen "\openUp #25" und "\openUp #15" einzufügen:
Code:
\version "2.16.0"
openUp = #(define-music-function
(parser location padding)
(number?)
#{ \tweak TextScript #'padding $padding _\markup { " " } #})
<<
\new Staff { \repeat unfold 5 { \repeat unfold 6 { s1 } \break } }
\new Staff {
\repeat unfold 6 { s1 }
\openUp #25 \repeat unfold 6 { s1 }
\openUp #15 \repeat unfold 18 { s1 }
}
>>
Natürlich ist das Beispiel häßlich und stark übertrieben, aber man soll ja deutlich die Auswirkungen erkennen.
Viele Grüße
Torsten