
JimmyPage
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Band
Keith Caputo - Lead vocals, Keyboards
Alan Robert - Bass, Vocals
Joey Z. - Guitar, Vocals
Sal Abruscato - Drums
Genre: Street Metal / Hardcore
Label: Roadrunner Records
Liedanzahl: 13
Laufzeit: 50:25
Tracklist
1. This Time
2. Underground
3. Monday
4. River Runs Red
5. Through And Through
6. Words And Music
7. Thursday
8. Bad Seed
9. My Eyes
10. Respect
11. Method Of Groove
12. The Stain Remains
13. Friday
Life Of Agony......eine, meiner Meinung nach viel zu sehr unterschätze Band, die sich in den frühen 90ern mit ihrem Debut Album River Runs Red (RRR) aus der New Yorker Harcoreszene abhebt. Als großer LOA-Fan ist es mir eine Ehre ein Review (übrigens meine Entjungferung auf diesem Gebiet ^^) über diese Scheibe zu schreiben.
RRR ist ein Konzeptalbum, das den Leidensweg eines Teenagers in der letzten Woche seines Lebens beschreibt. Von Selbstzweifel und Wut, Hass und Verzweiflung geplagt, nimmt er sich schließlich das Leben....
Gehen wir nun, ohne viel Zeit zu verlieren, gleich zu den Liedern an sich.
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This Time, der Opener der Platte setzt ohne Umwege gleich mit einem schnellen und mächtig donnernden Gitarrenriff ein, was sich zu einem schleppenden Groovetrack hin wandelt. Als dann Keith Caputo's Gesang einsetzt, läuft es einem zum ersten mal eiskalt den Rücken runter. Absolutes Gänsehautfeeling ist angesagt, wenn der ehemalige Kirchenchorsänger Caputo mit dem kraftvollen Gesang und den einzigartigen Lyrics einsteigt. Zu Beginn der Platte macht der Junge seiner Mutter schwere Vorwürfe, ihn alleine gelassen zu haben.
Obendrein hat This Time noch einen genialen Mitsingrefrain und ist fester Bestandteil des Livesets von LOA. Klasse Song !
Underground ist wohl DIE Hymne schlechthin in Sachen Undergroundhardcore....
Der sehr sozialkritische Text steht wie ein Bollwerk. Er ist voll von Wut und Hass gegen das System und die Gesellschaft.Hard enough the believe in myself
When I know they don't believe in me
Unwilling to change for society
I'll be who I want to be
Wieder ein totales Groovepaket, bei dem Alan Robert und Joe Z. den Backgroundgesag übernehmen. Bollert verdammt gut. Live ist der Song eine Wucht und eine echte Erfahrung, wenn tausende Konzertbesucher "WE ARE THE UNDERGROUND" brüllen, wild pogen und sich in den Armen liegen. Grandios !
Monday, ist eingentlich kein Lied, sonder viel mehr eine von drei kleinen Zwischensequenzen, wenn man so will, in der die Geschichte weitererzählt wird. Jedes weitere Wort wäre zu viel, denn ich will euch nicht zu viel verraten. Hörts euch selber an.
Von Monday geht es Natlos in das kürzeste (richtige) Lied der Platte River Runs Red über. Es ist wohl eins der Stärksten der Platte. Und die ersten Textzeilen und Takte machen ziemlich deutlich worum es hier geht...
Ein schneller Powergroover, der mit gelegentlichen Doublebassattacken von Sal Abruscato (ehem. Type O Negative) richtig nach vorne geht.I got the razor at my wrist 'cause I can't resist........The river runs red and I think I'm dyin'
Traditioneller Opener auf jeden LOA-Konzert.
Weiter gehts mit Through And Through. Ein dreiminütiger Stampfer, der mit wechselden Tempopassagen und wieder einmal genialem Mitsingrefrain brilliert. Der Text drückt die verzweifelte Lage des Jungen aus, in der er sich befindet. Nichtverstanden von der Welt, knapp davor aufzugeben, sucht er einfach nur Ruhe und Zeit für sich.
Beim darauffolgenden Words And Music, lässt das musikalische Level der CD, verglichen mit dem Rest der Scheibe, zwar etwas nach (ohje, das grenzt jetzt schon fast an Gotteslästerung...), doch das Lied hat durchaus einen hammerharten Hardcoretouch, den man beim Refrain ordentlich um die Ohren geblasen bekommt.
Der Text setzt sich mit den schulischen Problemen der Hauptperson dieses Albums auseinander, vor denen er nur mit Hilfe von Musik und Gedichten/Texten entfliehen kann.
Nach einer weiteren Zwischensequenz Thursday, geht es mit Bad Seed, meinem absoluten Lieblingsstück der Platte, weiter.
Dieser Song verbindet alle Elemente dieser Platte und das in nur 5:40 Min. Nach dem sanften Intro mit akustisch gezupfter Gitarre und der Grundfrage dieses Liedes Am I To Blame? gehts gnadenlos und einfach nur bombastisch weiter. Die Lyrics sind Ausergewöhnlich und verdammt Intensiv. Sie gehen direkt unter die Haut.
Im Zwischenteil erzeugt die die Band mit Synthis, ausklingenden Gitarren und Halleffekten eine wahre Gänsehautstimmung, wie ich sie nur von wenigen Bands kenne. Hier leg die Band wirklich ihr ganzen Herzblut in den Song. Das, von Joe Z. gefühlvoll gespielte Solo unterstreicht diesen grandiosen Part. Danach wieder ein Vers, Chorus und abschließend ein waschechtes Donnerwalzenoutro.
Als LOA diesen Song live bei RaR 05 spielten, war ich wie erstarrt. Solch eine intensive Atmosphäre hab ich nur selten bei Konzerten, geschweige den bei Festivals erlebt.....WAHNSINN !!!
Nach diesem, fast schon epochalen Übersong, legen LOA mit My Eyes wieder das volle Hardcorebrett auf den Tisch. Bittersüßes Riff, groovender Vers und ein waschechter Hardcorebrüllrefrain. Schnell und Kompromisslos. Lediglich das Solo von Joe Z. kann mich nicht ganz überzeugen.
Respect ist wieder eine typische LOA-Nummer. Langsam, schleppender Verse. Übergang in den Pre-Chorus nimmt wieder Fahrt auf und im Chorus blitzt dann wieder der Hardcore aus den Jungs heraus. Und das alles wird von Keith's grandiosem Gesang und Lyrics wieder untermauert.
Beim nächsten Lied ist der Name Programm. Method Of Groove ist ein wahnsinniger Groover, bei dem die Strophe von Alan Roberts und Joe Z. brüderlich geteilt und gesungen wird. Hier stellen sie ihre Hardcoreherkunft deutlich unter Beweis. Im Chorus brilliert dann wieder ein überragender Keith Caputo mit einer einzigartigen Stimme.
Achtung: Silverchair-Fans sollten im nun folgenden Zwischenteil des Songs mal deutlich die Lauscher aufsperren. Das groovige Zwischenteil,- und gleichzeitig auch Soloriff, könnte dem ein oder andren Daniel Johns-Anhänger vielleicht bekannt vorkommen. Und bitte sagt jetzt nicht, Silverchair hätten diesen Song VOR 1993 geschrieben, das wäre lächerlich
Leider, leider haben LOA diesen Song nicht live gespielt...sehr schade.
Das letzte (richtige) Lied ist wieder ähnlich bombastisch wie Bad Seed und geht ebenfalls mächtig unter die Haut. The Stain Remains ist gleichzeitig auch das letzte Lied der CD.
Das gespenstisch anmutende Intro jagt einem beim einsetzten der Gitarren einen eiskalten Schauer über den Rücken und ehe man sich versieht, knallen Caputo, Joe Z. & Co. einem wieder einen Hardcorerefrain der übelsten Sorte um die Ohren. Vor dem Solo wird nochmals das Tempo gedrosselt, bevor es in einen Anthrax-ähnlichen Moshpart übergeht, der problemlos jeden stinkfaulen Schwermetaller von Sofa lockt und ihn zum Schütteln seiner Haarpracht nötigt.
Die nun folgende Endsequenz Friday (bitte entschuldigt meine Ausdrucksweise) rundet die CD endgültig ab und macht sie zum Meisterwerk.
Life Of Agony haben mit River Runs Red eines der intensivsten Alben der 90er geschrieben. Hier passt einfach alles. Musik, Texte, Atmosphäre, einfach alles. Joe Z., Alan Roberts und Sal Abruscato bilden den bombastischen Groovteppich und der theatralisch melancholische und zugleich kraftvolle Gesang, verbunden mit den ausdrucksstarken Lyrics des kleinen Frontmannes Keith Caputo machen LOA zu einer einzigartigen Band.
Die nachfolgenden Alben (Liveplatten, etc mal aussen vorgelassen) Ugly (1995), Soul Searching Sun (1997) und Broken Valley (2005) sind zwar, jedes für sich, alles klasse Alben und dringenst empfehlenswert, jedoch erreicht keine das hohe Level von RRR.
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Fazit
Absolutes Meisterwerk. Punkt, Aus, Ende !!
( 10 / 10 )
So, das war also mein erster Review überhaupt. Ich hoffe es hat euch gefallen und freu mich auf ein paar positive Stimmen
Greez,
JIMMY
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