es geht ja auch nicht darum, um den sinn und zweck von musiktheorie an sich zu diskutieren.
niemand wird wohl ernsthaft bestreiten, daß es sinnvoll ist, sich damit auseinanderzusetzen.
es geht doch eher darum, in wie weit man sich von der theorie in seiner eigenen kreativität beeinflußen läßt. ich denke, daß man, wenn man nicht acht gibt, sich da sehr schnell verfangen kann, indem man zu sehr auf die theorie, als auf den ausdruck, das "feeling" setzt.
mit zunehmender spielpraxis oder erfahrung fällt es sicherlich leichter zwischen reiner intuition und theorie zu unterscheiden, und beides dann gezielt zu verwenden/verarbeiten.
bei vieler musik, die ich höre tritt halt dieser theoretische faktor mMn zu sehr in den fordergrund. es mag an sich gut gespielt und tadellos produziert sein, trotzdem wirkt es irgendwie "tot", es fehlt der letzt kick, das, was einen in den positiven wahnsinn treibt - DIE EIER halt
für die eigene kreativität ist theorie von daher nur ein werkzeug, daß man, unter diesem aspekt, nicht überbewerten sollte.
sie erleichtert vieles, sie kann einen manchmal aus der ein oder anderen sackgasse führen, es geht oft schneller voran mit ihr - aber sie ist sicherlich nicht der weisheit letzter schluß, die "eierlegende wollmilchsau", wenn man so will...
anders sieht das evtl aus, wenn man eine karriere als profimusiker anstrebt im sinne eines orchesters, coverband, tanzkapelle oder ähnlichem. da spielt die theorie sicher eine höhere rolle, da man oft z.b. nicht die zeit hat sich die stücke intuitiv zu erarbeiten.
extrem dargestellt "hier hast n`paar noten - spiel !!!".
letztendlich muß jeder für sich selbst die richtige balance finden. was will ich selbst mit der musik machen ? wie weit unterstützt mich die theorie dabei ? wie weit brauch ich sie, um das zu verwirklichen, was ich will...
gruß