Lernen/Üben Barré-Akkorde - Fortschritte abhängig von "der richtigen" Gitarre?

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Hallo Zusammen,

ich weiß das es bereits unzählige Beiträge zu dem Thema gibt. Allerdings hab ich aus den bisherigen Beiträgen nicht so wirklich eine Antwort auf meine Frage gestellt.

Seit etwas über einem Jahr spiele ich nun Gitarre und bin vor einigen Wochen bei den Barré-Akkorden angekommen, die ich auch fleißig übe. (Online-Schule)
Als Gitarren habe ich zum einen meine allererste billige Epiphone SG Special, dann eine Epi Les Paul und eine Yamaha Westergitarre. Die E-Gitten haben eine Besaitung von 10-46, die Western ist mit nem Satz 11er bestückt.

So wirklich sauber gelingen mir die Barré´s aber nur auf der billigen Epi SG. Auf der LP geht es weitesgehend und auf der Western eher so kaum bis garnicht.

Nun habe ich mich gefragt ob ich zukünfig eher nur noch auf der Western üben sollte, um die Kraft in den Zeigefinger zu bekommen? Oder doch besser auf der SG und die Kraft kommt mit der Zeit von alleine, um auch die Western zu bedienen... oder vielleicht doch erst auf der LP üben, bis es da gut gelingt um dann auf der Western den nächsten Kraftgrad zu erreichen?

Bin da einfach mal auf andere Meinungen gespannt, da ich hier doch etwas auf dem Schlauch stehe.

Viele Grüße
Mathias
 
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Lass dir Zeit. Ich kann mich erinnern, dass Barregriffe einfach lange gedauert haben, bevor es wirklich gut war. Eher Jahre:) Übe einfach weiter, mache dir nicht zu viel Stress damit und dann klappt das schon irgendwann.
Kann aber dauern. Gibt ja auch kleine Finger, wo das noch schwieriger wird.....geht aber trotzdem :)
Wenn es auf der E Gitarre gut klappt, bist du doch auf einem gutem Weg.
 
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Bist Du sicher, dass die LP und die Western richtig eingestellt sind?
 
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Die SG hab ich mal selber eingestellt, die LP wurde gerade korrekt eingestellt und die Western war bisher noch nicht hin. Aber zumindest die Saitenhöhe ist bei allen korrekt, dass hatte ich geprüft. Sowohl die SG wie auch die LP sind soweit unten, dass es kurz vorm "schnarren" ist.

Das ich die Western nicht so einfach ohne Probleme spielen kann war mir klar, weil ja die Saitenspannung höher ist als bei einer E-Git. Aber ich hätte nicht gedacht, dass die SG und die LP auch noch unterschiedlich sind. Auf beiden sind die gleichen Saiten drauf.
 
Nun habe ich mich gefragt ob ich zukünfig eher nur noch auf der Western üben sollte, um die Kraft in den Zeigefinger zu bekommen? Oder doch besser auf der SG und die Kraft kommt mit der Zeit von alleine, um auch die Western zu bedienen... o
Barreakkorde dauern. Mach es dir nicht zu schwer. Übe ersteinmal mit dünnen Saiten, es könnten auf der E-Gitarre auch 09er sein. Bei Barres trainierst du nicht nur deine Muskeln, du trainierst auch die Feinmotorik deiner Hände. Der zu große Saitenwiderstand dicker Saiten kann das Erlernen der richtigen Technik/Haltung erschweren, da die Hände schneller ermüden und du Gefahr läufst, bei der Klangreinheit Kompromisse einzugehen.

Wenn du die Barreakkorde auf dünnen Saiten hinkriegst, ist der Umstieg auf dickere Saiten erstaunlich leicht, weil sowohl Technik als auch Muskelaufbau schon da sind.
 
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Aber ich hätte nicht gedacht, dass die SG und die LP auch noch unterschiedlich sind.
Zumal die auch die gleiche Sattelbreite und Mensur haben. Oft spielt jedoch auch die Ergonomie und Gewichtsverteilung eine Rolle, sowie das Halsprofil/Radius.
Spielst du eigentlich mit Gurt?
Nun habe ich mich gefragt ob ich zukünfig eher nur noch auf der Western üben sollte, um die Kraft in den Zeigefinger zu bekommen?
Würde ich nicht machen. Kraft ohne Schmerzen beim üben immer langsam aufbauen. Wichtig ist auch, dass du nicht den Spass verlierst, also übe ruhig auf den Gitarren wo es besser läuft. Du kannst sogar die ganze Seiten einen Halbton tiefer stimmen oder dünnere Saiten bei deiner Western verwenden. Das alles baut dich langsam auf und irgendwann klappt es auch mit den "schwierigeren" Modellen.
 
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Mach dir keinen Kopf, es dauert einfach. Gerade bei Barree Akkorden, wie @Shubidu richtig geschrieben hat: das kann Jahre dauern bis es flüssig geht. Und heute noch, nach gut 40 Jahren Gitarre spielen, schummel ich mich da gern drüber. Aber auch das will gelernt sein.

Dass manches auf der einen Gitarre leichter geht als auf einer anderen liegt in der Natur der Sache. Jede dieser Gitarren hat wahrscheinlich ein leicht anderes Halsprofil - die Saitenstärke halte ich da eher für vernachlässigbar. Du spielst ja keine ungewöhnlichen Saitenstärken. Und der Greifkomfort hängt sehr vom Halsprofil ab.
Also üb einfach weiter, auf jeder der Gitarren, wie gesagt, auf der einen wirst du manches schneller schaffen als auf einer anderen. Aber es lohnt sich!

Übe ersteinmal mit dünnen Saiten, es könnten auf der E-Gitarre auch 09er sein.
Und das stimmt schon auch, mit dünneren Saiten kann man genauso gut klingen - gibt ja einige bekannte Gitarristen die sehr dünne Saiten spielen, wie Billy Gibbons von ZZ Top oder Tony Iommi von Black Sabbath.

Edit: und noch ein Punkt: Barree Akkorde sind nicht nur eine Frage der Kraft, sondern ganz besonders auch eine Frage der Technik! Vielleicht ist es daher wirklich besser, dich hier von der "einfachen" Gitarre zur schwierigsten hinzuarbeiten - also erst wenn du es auf der Epi gut kannst, auf der SG und der Western. Wobei - wenn du es einmal kannst, dann machst du es eh automatisch.
 
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Edit: und noch ein Punkt: Barree Akkorde sind nicht nur eine Frage der Kraft, sondern ganz besonders auch eine Frage der Technik!
Yep und dabei auch nur soviel Kraft aufwenden wie nötig, generell beim Gitarrenspielen. Auch dies sollte man üben. Zum Thema Technik: Zeigefinger ist oft nicht gerade sondern etwas seitlich gekippt (Knochen ist schneller spürbar weil seitlich weniger Fleisch, baut also mehr Kraft auf). Solltest du aber bei einer guten Online-Schule mitbekommen haben...
 
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Also ich habe auch lange mit den Barrees gekämpft. Irgendwann hat es dann geschnaggelt und sie gingen plötzlich. Vielleicht mit den Moll Akkorden im E-Shape anfangen. Dann hast du den Mittelfinger frei und kannst ihn zusätzlich über den Zeigefinger legen, um den Druck zu erhöhen.

Aber bleibt dran. Barrees geben einem viel mehr Möglichkeiten ergonomisch zu greifen. Beispiel: Akkordfolge H - A - G - F. H als Barree greifen und dann einfach den Hals hochschieben.
 
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Wow.... supervielen Dank erst einmal für den ganzen Input :)

Die Fingerlage vom Zeigefinger macht schon sehr viel aus.. das hab ich schon rausgefunden ;) Schön seitlich zum Daumen hin und wie immer möglichst nah am Steg. Am, Em, Edur klappen so auf er SG zu über 90%. Adur-Barre find ich doof :bad:

Für mich war vor allem wichtig zu wissen, dass ihr alle derselben Meinung seit das ich erst einmal weiter auf der SG übe und die Paula und die Western dann später fast von alleine funktionieren, wenn die Technik und der Rest an nötiger Krauf richtig antrainiert ist.

Danke Euch allen für die Hilfe :great::great::great:
 
Adur-Barre find ich doof :bad:

Den spielt auch kaum einer. Wenn dann meist als 2-Finger Variante, meist ohne der Quinte oben. Ich bekomme den in höheren Lagen schon aufgrund der grße meiner Hände auf der E-Gitarre nicht mehr hin.

Der eine Punkt ist: Kraft ist beim Gitarrespielen eigentlich immer kontraproduktiv. Klar braucht ein Barree ein klein wenig Kraft, aber nicht in dem Sinne wie die meisten Anfänger das verstehen. Einfach drücken in der Hoffnung dass es dann klingt bringt nix. Da tut dir nur schnell die Hand weh. Wichtig ist das man alle Saiten so sauber erwischt dass es mit möglichst wenig Druck klingt. Ich kann ohne weiteres auf der Western mit 13ern einen F-Dur Barree im ersten Bund greifen ohne den Daumen dazu zur Hilfe zu nehmen, ernsthaft Kraft ist da nicht involviert.

Zweitens: Kaum jemand spielt Baree-Griffe und sie sind meiner Meinung nach massiv überschätzt. Oft klingen Sie onehin, besonders auf der Gitarre nicht besonders sinnvoll und packen das Arrangement einerseits unnötig voll, verhindern andererseits oft interessante Stimmführung. Seblst wenn das im Moment noch nicht so gut klappt heißt das also nicht, dass du nicht einstweilen schonmal interessante Akkordarbeit machen kannst......
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Einfach immer weiterspielen, manches was man übt muss sich auch erst "setzen"...

grüße B.B.
 
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Drei Punkte:

Beim ersten blase ich ins selbe Horn wie @saitentsauber - ein professionelles Set-up kan WELTEN an Unterschied machen. Also nicht nur bisschen an der Bridge rumgedreht, sondern das heilige Dreieck aus Sattel/Kerben, Bridge/Höhe und Hals/Krümmung. "Hinten" niedrige Saiten an der Bridge bringen nix, wenn "vorne" der Sattel nicht genug gekerbt ist ... oder "in der Mitte" der Hals zu gerade ist dass die schwingen können. Ich rate jedem, besonders jedem Einsteiger, das Geld in ein vernuenftiges Basis-Setup zu investieren, es lohnt sich in Richtung Lernerfolg in den allermeisten Faellen!

Beim zweiten möchte ich die Aussage von @B.B um einen Aspekt erweitern - es stimmt, dass man auf der E-Gitarre seltenst "volle" Barree-Akkorde greifen sollte (wird zu fett/schwammig/etc.), und dass viele Gitarristen sich stattdessen lieber auf 2-3 Saiten konzentrieren sollten. Andererseits spielst Du eben auch Western, wo man so nen "richtigen" Barree durchaus brauchen kann. Und ganz allgemein - wenn man mal die A/E-Shape Barrees in Dur und Moll und jeweils als Septakkord wirklich im Schlaf sauber draufhat, kann man eben auch mal eben "einfach so" eine irgendwie aufgeschriebene Akkordfolge runterspielen. Das ist ein Handwerkszeug, dass ich nicht missen möchte.

Drittens - nur Mut, es ist schwer. Auch hier - es muss zu Beginn nicht der F-Dur am ersten Bund sein, der A-Dur am 5. ist oft einfacher zu greifen. Keine Scheu vor Capos um komfortabel und entspannt reinzukommen. Immer dran denken - ein "richtig" gespielter Barree geht quasi ohne dem Daumen hinter dem Griffbrett, weil er eben keine Zwinge aus Zeigefinger und Daumen ist.
 
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Das mit dem Setup lässt sich aber IMO relativ leicht checken:
Auf einer Gitarre die miserabel bespielbar eingestellt ist, funktionieren auch die "einfachen" offenen Akkorde nicht gut.
Wenn also die bisher gelernten Akkorde auf den LP und der Western passabel klappen, wird das auch mit den Barree Akkorden dort auch gehen.
Das ist alles Übungssache.
Barree des E-Dur Shape meist relativ schnell gemeistert. A-Dur Shape ist schon tricky, wenn man D,G,H-Saite mit drei Fingern greift; wenn man das aber auch mit einem Finger "barreet" und die hohe E-Saite mal vergisst, ist es schon einfacher.
Spannend wird es, wenn man das C-Dur Shape nutzt!

Um sich den Barre Akkorden langsam zu nähern, sind Power Chords auch eine gute "Brücken Technologie".
 
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Grundsätzlich lassen sich die Barre-Akkorde auf allen drei Klampfen spielen.... auf der SG hat am leichtsten, auf der LP mittelmäßig und auf der Western "schwer".

Grundsätzlich scheint es hier aber tatsächlich vor allem eine Frage des "Druckpunktes" zu sein. Wobei ich komischerweise den F-Dur im ersten Bund z.B. viel einfacher zu spielen finde, als einen Barré im 8ten oder 10ten Bund.
Je höher die Bünde, desto schwieriger ist das saubere Greifen für mich.
 
Nicht verzagen - es ist reine Übungssache. Bleib mal bei F, wenn die das am leichtesten fällt. Die anderen Grundtöne gehen ja auch als offene Akkorde, ausgenommen H.
Die Akkordfolge von "House of the Rising Sun" ist im übrigen in meinen Augen auch wunderbar geeignet um Akkordwechsel zu üben, inklusive F-Barree.
 
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Grundsätzlich scheint es hier aber tatsächlich vor allem eine Frage des "Druckpunktes" zu sein.
Probiere mit dem Zeige-(Barre-)-finger verschiedene Positionen aus. Den Finger mal etwas weiter über das Griffbrett schieben, also mit der Fingerkuppe schon über die Griffbrettkante hinaus. Probiere verschiedene Drehwinkel. Es ist eher eine Fage der Technik als die von Kraft.
 
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Bezüglich Drehwinkel des Zeigefingers habe ich folgendes festgestellt........ Mein Finger hat ne Delle... :D
Ich halte den Finger so, dass ich die Saiten mit der dem Daumen zugewandten Seite "drücke". Das fühlt sich von der Haltung und dem Kraftaufwand am besten an.
Allerdings kann ich den Finger schieben wie ich will (auf der Western), entweder ist die G-Saite oder B-Saiten nicht sauber am klingen. Kommt aber vermutlich auch mit den Monaten der Übung.
 
Je nach Akkord ist es auch hilfreich auf die Haltung des Zeigefingers zu achten. Bei Dur / Moll über alle Saiten werden ja 2 bzw. 3 Saiten von anderen Fingern als dem Zeigefinger gegriffen.

An diesen Stellen brauchst Du demnach nicht den kompletten Druck des Zeigefingers über alle Saiten.

Wenn Du also hier den Zeigefinger nicht ganz gerade von "oben" auflegst, sondern leicht gekrümmt und etwas seitlich, kannst Du leicht Druck auf die Basssaite und die 2 oder 3 verbleibenden unteren Saiten geben.

Das macht es leichter und trotzdem klingt der Akkord sauber.

Siehe Tipp 1 im Video

 
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Das probier ich doch nachher mal aus... zum Glück steht ja das Wochenende vor der Tür und ich kann wieder schön viel üben und spielen :) Ich glaube so langsam findet meine Frau Gitarren doof :D
 
Barrés sind nicht ausschließlich ne Kraftsache. Kraft ist bis zu nem gewissen Punkt gut, darüber hinaus wird es eher hinderlich. Du solltest eher ein Gefühl dafür bekommen, wo und wie du den Knochen des Fingers platzieren musst, damit die richtigen Saiten nicht absterben. So ist es z.B. ja nicht gut, wenn du den Zeigefinger enfach nur flach aufs Griffbrett legst, sondern er sollte ein bisschen „gekippt" auf dem Griffbrett liegen.

Ich würde schon sagen, dass die Saitenlage die Sauberkeit eines Barrés beeinflussen. Ist der Sattel zu hoch, braucht man für den F-Dur Akkord übermäßig viel Kraft und „Technik" damit der gut funktioniert. Bei nem Sattel der die richtige Höhe hat, finde ich ist das merkbar einfacher. Oberster Luxus ist in der Beziehung aber ein gescalloptes Griffbrett. Da braucht man sich um Auflagepunkte, Drehung des Fingers etc. dann gar keine Sorgen mehr machen. Auf dem gescallopten Griffbrett funktioniert das immer.
 

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