Leistung (Watt) eines Speakers - Auswirkung auf den Sound

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Accident
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Hallo zusammen,

da ich technisch nicht soviel Hintergrundwissen haben, würde mich interessieren, inwiefern die Wattzahl Auswirkung auf den Sound eines Speakers in einer Gitarrencombo hat.

Als Beispiel:
Alter 25 Watt Transistor Combo mit 16 Ohm und 25 Watt Speaker.

Welchen Effekt hätte es in dem Fall, wenn ein Speaker mit 16 Ohm und 60 Watt verbaut wäre?
 
Eigenschaft
 
Das kommt auf den Lautsprecher an, du solltest also schon schreiben, um welche Lautsprecher es sich handelt, damit die Spezis etwas damit anfangen können.
 
Dir Belastbarkeit ist nicht pauschal mit Klangeigenschaften gleichzusetzen.
Wenn Du bei deinem Amp den Sound verbessern möchtest, sag doch, was Du hast, und wo Du hin willst :)
 
Die Wattangabe sagt aus, bis zu welcher Wärmeleistung Du die Schwingspule des Lautsprechers belasten können solltest, ohne, dass sie durchbrennt.
Eine höhere Wattangabe sagt demzufolge aus, dass Du einen höheren Strom durch diese Schwingspule schicken kannst.

Andere Aussagen sind zu Deiner Frage nicht zu treffen.
 
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Ok, das hilft mir technisch von der Erklärung sehr viel weiter.

Ich habe einen Rickenbacker TR-25 mit dem originalen Speaker, der allerdings schon ziemlich rostet, da der Amp lange auf einem Dachboden stand.
Er funktioniert, aber ich weiß eben nicht, wie lange der wirklich noch durchhalten wird.

Deshalb hatte mich generell interessiert, worauf ich achten müsste bei einem Ersatz.
Wenn das Internet mich da nicht falsch informiert hat, ist der originale Speaker mit 16 Ohm und 25 Watt.
Den Hersteller konnte ich nicht ermitteln.
Es gibt natürlich Speaker mit diesen Werten, wie den Jensen P10R 16 oder Celestion G12M Greenback.
Erfahrung habe ich damit nicht.
Ich kenne bisher nur die Celestion Vintage 30 Speaker aus meiner Gitarrenbox und die Eminence Speaker aus meiner Fender Combo.
Den Eminence Legend 10" kenne ich auch.

Alles andere ist mir nicht bekannt.

Bei dem Ersatz wäre mir natürlich wichtig, dass dieser nicht zu stark von meinem originalen Speaker abweicht.

Der Klang meines Amps ist ziemlich gut mit einem alten Fender Amp zu vergleichen (Fender Princeton Reverb oder Fender Deluxe).

Vielleicht habt ihr da eine gute Idee.
 
Bei dem Ersatz wäre mir natürlich wichtig, dass dieser nicht zu stark von meinem originalen Speaker abweicht.

Kann man auf dem Lautsprecherkorb oder der Membrane noch irgendwelche EIA Nummern erkennen?
Anhand dieser könnte man rausfinden welcher Lautsprecher da verbaut war...
Zu der Zeit wurde einiges von Rickenbacker benutzt, u.a. Eminence, JBL, CTS aber auch Celestion...
 
der allerdings schon ziemlich rostet
Kannst du ein Bild davon machen? Zum einen lässt sich damit vielleicht genau(er) bestimmen, was für ein Lautsprecher das ist und zum anderen, würde ich gerne sehen, was du unter ziemlich rostet verstehst.

Warum auch nicht. Rosten kann eigentlich in erster Linie der Korb, der aus Metall ist. Dazu vielleicht die "Verkleidung" des Magneten. Die Pappe und Sicke sind rostfrei und wenn die Spule wegoxidiert wäre, würde der Speaker nicht mehr funktionieren.
Ich würde das so lassen wie es ist, außer der Korb ist wirklich extrem befallen, dann könnte man den Speaker ausbauen, den Rost so gut es oberflächlich geht entfernen und dann ggf mit einer dieser "anti-Rost" Lacke bearbeiten.
Letzteres aber echt nur, wenn Gefahr besteht, dass der Korb zusammenbricht.
 
den Rost so gut es oberflächlich geht entfernen

Wobei da wohl die Schwierigkeit darin besteht, dass sich der Magnet (Luftspalt) nicht mit Metallspöhnen zusetzt und evtl. einen Kurzschluss in der Schwingspule verusracht.
 
Erst mal, ein Speaker hat keine Leistung, sondern eine Belastbarkeit. Die ist von der Konstruktion abhängig. Für eine hohe Belastbarkeit sorgen große Schwingspulen, Schwingspulenträger mit guter Wärmeleitfähigkeit und ein gut belüftetes Magnetsystem, das die Wärme gut abführen kann.

Große Schwingspulen weisen eine höhere Induktivität auf, was in den Höhen bremsen kann, aber nicht zwangsläufig muss. Sie bringen auch eine höhere Masse mit sich, was auch Auswirkungen auf die Wiedergabe hoher Frequenzen haben kann.
Gut belüftete Magnetsysteme sorgen für geringere mechanische Verlustwerte und haben primär auf die Wiedergabe tiefer Frequenzen Auswirkungen, sie senken die Gesamtgüte.

Speaker mit höherer Belastbarkeit weisen einfach eher Konstruktionsmerkmale auf, die zu einem bestimmten Klang führen. Schaut man sich an, was in den 50ern und 60ern verwendet wurde, stellt man fest, dass die Speaker sehr kleine Schwingspulen und leichte Membranen hatten. Dicke Magnete waren sehr teuer, also musste das Magnetsystem kompakt ausfallen. Um schwere Membranen anzutreiben fehlte die Leistung, die war nämlich ebenfalls teuer. Eine hohe elektrische Belastbarkeit war also meistens gar nicht wichtig, deswegen wurde konstruktiv auch nicht darauf hin gearbeitet. Man konzentrierte sich eher darauf, aus einem kleinen Magneten mit wenig Leistung möglichst viel Schall zu machen. Das Ergebnis waren Lautsprecher wie der Jensen P12R, der von einer 25mm kleinen schwingspule angetrieben wird und elektrisch gerade mal 25 Watt verträgt. Auch Breitbänder wie der Monacor SP-205/8 fallen in diese Kategorie. Der schwache Antrieb sorgt für einen Buckel im Bass und eine Senke in den Mitten. Die geringe Schwingspuleninduktivität und die leichte Membran sorgen dafür, dass auch höhere Frequenzen übertragen werden. Obenrum bricht die Membran aber in zahlreiche Resonanzen auf.

Das änderte sich, als Ferritmagnete billiger wurden. So waren starke Antriebe für große Schwingspulen realisiserbar und Membranen konnten stabiler gebaut werden, da ein paar Gramm mehr ja kompensiert werden konnten. Die meisten der heute verbauten Gitarrenlautsprecher haben solche stabilen Membranen und Schwingspulen, die meistens um die 50mm messen. Die Mittensenke verschwindet durch den stärkeren Antrieb, die Höhen fallen durch die Induktivität und Membranmasse früher ab und die stabile Membran sorgt typischerweise für eine einzelne stark ausgeprägte Resonanz am oberen ende des Übertragungsbereichs.
 
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Hallo zusammen,
vielen Dank für diie Antworten.
Auf dem Magneten des Speakers steht:
12374
67-8139
 
...Welchen Effekt hätte es in dem Fall, wenn ein Speaker mit 16 Ohm und 60 Watt verbaut wäre?

Das hängt (in Summe konstruktionsbedingter Faktoren des Lautsprechers) letztendlich davon ab, welchen Wirkungsgrad der Speaker hat und wie er wiedergibt.

Oder um es salopp zu formulieren: Die vom Amp in den Speaker reingeschickte NF-Leistung wird je nach Konstruktion des Speakers umgesetzt in dementsprechend unterschiedlichen Schall oder Schalldruck (-pegel) und unterschiedliches Wiedergabeverhalten.

Was man dann im Allgemeinen Lautstärke und Klang nennt...

Die Betonung liegt dabei auf "unterschiedlich".

Mehr Aussagen sind nach wie vor nicht möglich, außer die noch, dass es spezielle Speaker für spezielle Wiedergabecharakteristika gibt.
 
Das kann man schon ein wenig durcheinander bringen bei Speakern, aber eher deswegen, weil der Hersteller durch Konstruktion suggeriert: Lautsprecher mit mehr Watt = ballert mehr.

Es ist also, wie Stratspieler schon sagte, dass die Belastbarkeit per se keinen Rückschluss auf die Klangcharakteristik erlaubt. Trotzdem werden Speakermodelle meist absichtlich so konstruiert, dass diese Analogie manchmal doch wieder passt. Umgekehrt ist natürlich richtig, dass eine "strammere" Konstruktion mit starken Magneten und großer Schwingspule - also hoher Belastbarkeit - auch zu hohen Belastbarkeitswerten führt.

Beispiel: Alnico-Speakern mit geringer Belastbarkeit wird ein "feingeistiger Ton" nachgesagt. Gibt aber neben den bekannten blauen Tellern mit 15W auch das Gleiche nochmal in Gold(50W) und Creme(90W), die alle drei sehr ähnlich klingen.

Genauso gibt es aber auch von Jensen die C12-Modelle - alle Keramikmagnete - die mMn absichtlich vom niedrigen (25W) bis hohen Leistungsspektrum (100W) immer "krasser" gevoiced sind und auch lauter werden. Ist aber wie gesagt Herstellerentscheidung und nur als Nebeneffekt über die Konstruktion erklärbar (siehe Giusto)
 

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