Das Problem der Leitung und der Weiche ist im Prinzip irrelevant. Das Problem bei der ganzen Sache ist die schwankende, komplexe Last die der Verstärker sieht und darauf reagieren muss. Das kann er am besten mit einem sehr niedrigem und zudem dynamisch anpassbaren Innenwiderstand, was sich in einem hohen und auch stabilem Dämpfungsfaktor (Dämfungsfaktor = (komplexer) Lastwiderstand / Innenwiderstand) wiederspiegelt. Der Verstärker soll konstant über Zeit, Amplitude und Frequenz bei variabler Stromentnahme eine stabile Ausgangsspannung liefern. Ein solches Verhalten führt dazu, dass die Pappe dem Impulsverhalten deutlich präziser folgt und daher auch weniger Klirr produziert.
Hier mal zwei Links zum Thema Dämpfungsfaktor:
http://www.hoellstern.com/1_DE/050_download/60_whitepapers/ASID_Daempfungsfaktor_Teil2_012006_mH.pdf
http://www.amplifier.cd/Fragen/Innenwiderstand/Daempfungsfaktor.html
Der höhere Preis einer Endstufe ist daher (für mich) schon in den inneren Werten zu suchen. Mir ist es egal ob auf der Metallkiste d&b, LAB oder Behringer steht. Massgeblich ist das Verhalten am LS. Wenn der Verstärker schon nach 3-4 Kickdrumimpulsen in die Knie geht oder nicht imstande ist einen Doppel 15er Bass präzise und kraftvoll anzutreiben, wenn Mittel- und Hochton verwaschen sind und es dazu auch noch rauscht wie blöd, dann ist die Kiste nicht das Geld wert.
Annehmlichkeiten wie Netzwerksteuerung und Riderfestigkeit sind sekundär. Wer kuckt schon in das Amprack rein und das Label auf der Box ist auch mehr ein psychologischer Effekt. Ersatzteilversorgung? Naja, für meine 30 Jahre alte HD Q4 bekomme ich immer noch Ersatzteile, da Standardbauteile. Für meine L Serie, weiß ich es nicht. Bei den Powerschlümpfen bin ich mir sicher, dass ich in 10 Jahren keine Ersatzteile mehr bekommen werde und wenn, dann kann man das aufgrund der hohen Packungsdichte und SMD Technik nicht wirklich reparieren. Das ist bei QSC, Crown und all den anderen Marken genau dasselbe.
Einzig der relativierte Wertverlust durch das Vermieten und eine höher zu erwartende Langzeitstabilität sind noch Argumente für den Kauf eines teueren Produktes.