Das ist ein Thema das eigentlich unter Musikern viel zu wenig Beachtung findet.
Ein Leadsheet sollte - und alles was nun folgt ist explizit meine Meinung - sowohl hinsichtlich Form als auch sonstigem Inhalt übersichtlich gestaltet sein.
Um das zu erreichen unterlege ich ein Leadsheet das ich schreibe folgenden Kriterien:
1.) es stehen Immer 4 Takte in einer Zeile. Sollte es sich um eine der Vierer-Reihe fremdem Form handeln, werden die letzten Takte in der letzten Zeile von rechts her eingerückt. So ist für einen Schlagzeuger auf den ersten Blick erkennbar um wieviel Takte es sich bei jedem Formteil handelt.
2.) Formteile werden mit Großbuchstaben gekennzeichnet und fangen immer links aussen an.
3.) Stück-typische Kicks können angezeigt werden.
4.) Tonart und Taktart werden nur ein einziges Mal am Anfang eines Stückes gesetzt.
5.) Die Akkorderweiterungen der Akkordsymbolen werden nach der Melodie ausgerichtet, d.h., ist eine Tension ein wichtiger Melodieton, wird sie in's Akkordsymbol mit aufgenommen. Auch ist es hauptsächlich bei Dominantseptakkorden oft unumgänglich gewisse Tensions die nicht in der Melodie vorkommen anzugeben um somit die Wahl der Chordscale zu definieren.
7.) Akkordsymbole die bei der Improvisation nicht in's Gewicht fallen, können klein in Stichnotengröße angezeigt werden.
6.) Alternativ-Changes Angaben verwirren beim spontanen Zusammenspiel und sollten nicht im Leadsheet enthalten sein.
8.) Häuser- und Coda-Zeichen sollten vertikal untereinander zum Liegen kommen, so dass ein visueller Sprung immer auf der gleich vertikalen Linie erfolgt.
Die gelisteten Punkte erleichtern ungemein das Sight reading und geben dem Musiker viel mehr Zeit sich um sich um das eigentliche musikalische Geschehen zu kümmern. Allein aus diesem Grund lohnt es sich "gute" Leadsheets zu schreiben.
Beispiel