@logout: Ich bin seit drei Wochen stolzer Besitzer eines Le Fay Herr Schwarz 5Saiter Limited Edition und möchte gerne ein paar Statements zu diesem Traumbass abgeben.
Meine Holzfavoriten für Bässe sind schon seit längerem Eschekorpus und Ahornhals mit Palisander- oder Ebenholzgriffbrett (für Fretless-Bässe). Ich mag soundmäßig sehr gerne das, was Jazzbass, Preci oder Musicman Stingray draufhaben, aber jeder von diesen alleine ist mir zu eingeschränkt, um wirklich flexibel mehrere Stilistiken abzudecken.
Ich war genau wie du auf der Suche nach einem möglichst flexiblen und gut verarbeiteten Bass, der möglichst viele Soundvariationen anbietet.
Und nun zum Herrn Schwarz:
Der Bass hat einen Hals aus Padouk (5streifig) mit Padoukgriffbrett und 22 Bünde plus Nullbund. Im Hals sind noch zwei Graphitstäbe eingearbeitet. Der Korpus besteht aus massiver Esche (zweiteilig). Die Brücke ist mittlerweile auch von Le Fay.
Die Elektronik: Der Bass hat drei PUs. Der Hals-PU sitzt in einem eigenen Gehäuse, die Beiden anderen zusammen (MM-Position) in dem anderen Gehäuse an der Brücke. Als Bedienregler gibt es Volume (Push-Pull aktiv-passiv), 6fach Wahlregler für die PU-Kombinationen, aktive Bässe, aktive Höhen und passive Höhenblende.
Zum Sound: Dieser Bass schmeißt alle bereits im Thread geäußerten Soundanmerkungen über Le Fay (steril, knöchern, kein Wums etc.) komplett über den Haufen. Mich hat bereits unverstärkt fasziniert, wie sich die Saitenschwingungen von H-, E- und A-Saite auf den Korpus übertragen. Hey man, this bass is talking to you! Diese Holzkombination von Hals und Bass passt perfekt zusammen. Die Verarbeitung ist rundum Spitzenklasse, die Bespielbarkeit ein Traum.
Also ran an den Amp: Ich spiele ein Glockenklang Bass Art Classic Top über 2 House of Speakers 2112 Tandem 12 Zoll Boxen. Alle Klangregelungen am Amp ausgestellt.
Die Passivsounds kommen schon super, es knurrt und drückt und funkt wie die Hölle, von Sterilität keine Spur. Klar, wenn man die passive Höhenblende voll aufdreht, kommt auch ordentlich Draht rüber, aber das läßt sich sehr fein nach Geschmack regulieren. Die Sounds bedienen meiner Meinung nach von Jaco-Staccatos über Soul und Funk bis Rock alle Geschmäcker. Bei einigen PU-Kombinationen habe ich ein bisschen Glockenklang-Bässe zugegeben, das wars.
Und jetzt aktiv: Wer war das, von wegen ohne Wumms? Jetzt geht endgültig die Sonne auf, ich bin ziemlich sprachlos. Die PU-Einstellung Bridge- und Hals-PU seriell macht auch dem geilsten Jazzbass vom guten Leo ernsthaft Konkurrenz. Mister Miller hätte seine Freude dran! Im Aktivbetrieb benötigt Mr. Black für meinen Geschmack auch keinerlei Klangkorrektur durch den Glockenklang.
Wir ihr unschwer erkennen könnt, bin ich ziemlich begeistert von meiner neuen Errungenschaft. Ich kann nur jedem, der einen Allroundbass sucht und 2,5 Kiloeuros zusammenkratzen kann, empfehlen, diesen Bass in seine Überlegungen mit einzubeziehen.
Die Soundfiles bei Le Fay sind mir übrigens alle zu Slapbetont und zeigen nicht das Potential der Bässe, der einzig geile Take ist der von Lars Lehmann mit dem Herrn Schwarz.
Wie sagt Reiner Dobbratz von Le Fay: Alles wird bässer!
So long
Martin