Laut vs. Leise - Groß vs. Klein - Guter Bandsound

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Hallo zusammen,

ich stehe jetzt gute 15 Jahre an der Klampfe, habe verstärker- und boxenseitig schon so ziemlich alles durch, angespielt und gehört. Für meine Begriffe gibts immer recht kontroverse Meinungen zum Thema "wie groß muss eine Box sein" und "wieviel Watt darf ein Verstärker haben". Solls eine Röhre oder ein Hybrid sein, etc. - In dem Zusammenhang kann ich leider nur für die Rockstile reden, die ich mir live anschaue bzw. den wir selbst spielen - also irgendwo angefangen beim klassischen Rock, über Bluesrock, Grunge bis Stonerrock. Hier findet man halt oft die klassischen Zusammensetzungen aus Röhrentopteil (50/100W) und einer 4x12er. Vielleicht auch mal selten eine 2x12 oder auch 2 x 2x12er. Mit Combos tanzt da eher selten einer an. Selbiges dann im Bass-Bereich. Oft halt eine 8x10er oder auch klassisch 1x15 nebst 4x10er.

In der Regel lässt sich mit dieser Konstellation (die ja nicht neu ist) ein guter, ausgewogener Bandsound fahren. Habe natürlich auf der Gegenseite oft genug andere Setups gesehen und immer wieder gemerkt, dass diese Bands eben keinen guten Bandsound hatten. Da wurde dann halt per PA getrickst oder der Sound der Band war schlichtweg nicht gut und dünn, unausgewogen. Ob jetzt die 1x12er-Combo aus dem letzten Loch gepfiffen hat, die Transe einfach nur schlecht klang oder der Bass nicht zu hören war, sei dahin gestellt. Kann mich jedenfalls nicht entsinnen, dass ich je einen guten Bandsound gehört habe, der alternativ ohne die klassischen Setups funktioniert hätte. Zumindest nicht für "richtigen" Rock. Es heißt dann immer, man will immer laut sein, große Boxen im Hintern haben, etc. - auf der anderen Seite sind diese in meinen Augen auch notwendig, um als Band (allein) gut zu klingen. Rockmusik geht nicht leise zu machen. Das hat ganz simple physikalische Gründe und wenn der man an der Schießbude schön aufdreht, muss ja auch noch die Gitarre zu hören und nicht irgendwo als Background-Gemansche mitleiern ...

Mag meine persönliche Einstellung sein, die allerdings recht viele gut-klingende Bands - allem voran aus Schweden und US - doch sehr teilen. :great:
Was meint Ihr?
 
Eigenschaft
 
1. Ich glaube nicht, dass dieses Thema lange offen bleibt. Du hast hier ruckzuck einen Glaubenskrieg. Dein Beitrag liest sich sogar so, als wollest du mit Absicht genau das provozieren.

2. Große Boxen und Verstärker mit 50 bis 100 Watt Leistung sind heutzutage absolut nicht mehr nötig PUNKT Es gibt auch kleine Verstärker, die hervorragend klingen und die meisten Konzert-Locations verfügen über eine PA-Anlage, die jeden 5Watt-Verstärker laut machen kann.
Das sind Tatsachen.
Alles andere sind nur Gefühle. (zB "Ich muss eine 412er hinter mir stehen haben, um meinen Sound zu spüren" [oder ähnliches....])

Ich selbst mische hin und wieder Konzerte in einem JuZe. Sehr oft bringen Bands Combo-Verstärker mit. Immer hole ich da einen ordentlichen Sound raus. Der Bass wird meist über DI-Boxen abgenommen, es ist also absolut egal, was da für eine Box steht.
Und wenn dicke Boxen auf der Bühne stehen, muss ich die Musiker oft erstmal dazu auffordern ihren Verstärker leiser zu machen. Würde ich das nicht tun, wäre es nicht möglich (oder zumindest schwieriger) auf der Anlage einen guten Sound hinzubekommen.

Es gibt außerdem viele Beispiele von professionellen Bands, die Ampmodelling oder Comboverstärker nutzen.
Dass immernoch so oft große Boxen genutzt werden liegt sicher unter anderem an folgenden Punkten:
-Es sieht einfach irgendwie gut aus :D (zumindest sehen das die meisten Leute so)
-Auf dem Markt gibt es eine riesige Auswahl an Topteilen und Boxen, sodass sich jeder sein individuelles Setup zusammenstellen kann.
-Professionellen Bands ist die Schlepperei egal, weil sie dafür Angestellte haben.


Mein Standpunkt nochmal zusammengefasst:
-"Dicke" Boxen und Verstärker sind vom technischen Standpunkt vollkommen unnötige Relikte aus einer Zeit, als es noch keine so leistungsfähigen PA-Anlagen gab, wie heutzutage. Guter Sound kann auf viele verschiedene Arten erzeugt werden, aber manch einer braucht viel Watt und dicke Boxen als Egoprothese. (Ja, damit provoziere ich, aber mir gefällt das Wort ;) )

-Darüber kann man mMn nicht streiten. Das sollte jeder akzeptieren und dieses Thema ist damit erledigt.



Edit sagt: Das Thema wurde außerdem schon millionenfach hier im Forum durchgekaut.
 
Meine Empfehlung in Richtung wirklich guter Gitarrenbandsound, der nicht matschig
klingt. Der sowohl laut und auch mittellaut durchsetzungsfähig ist und bei dem die
anderen Bandmitglieder ihre eigenen Instrumente auch noch differenziert hören können.

Cornford MK50II Head in Verbindung mit einer 4x12" Marshall 1960A Vintage.

Es ist einfach unglaublich, wie sich unser Bandsound, nach dem ich diese Geräte
verwende zum positiven verändert hat. Die Gitarre ist ja in jeder Rockband das
dominierende Instrument, ob Bekleidung oder Solo.

Unser Keyboarder hat bei unserem letzten Auftritt fast einen Euphorieanfall bekommen,
weil er plötzlich, trotz lauter Gitarre seine Hammond B3 ob laut oder leise ganz deutlich
und zwar jede Nuance gehört hat. (Vor 100 Jahren hätte man gesagt, es handele sich um
ein Wunder).

Ich habe es bisher auch nicht geglaubt, aber auf den Aufnahmen war es deutlich hörbar.

Den Fehler der bei vielen Bands begangen wird ist einfach:
- Drummer spielt viel zu laut, weil er vielleicht auch nicht leiser kann (Dynamik wird hier häufig mit Lautstärke verwechselt)
- Gitarrre volles Brett, alles was an Gain und Mitten da ist rein, in dem Glauben, dass das am Durchsetzungsfähigsten sei
(ist aber in den meisten Fällen grundsätzlich falsch). Du brauchst wirklich schon ein sauguten Gitarrenamp,
damit bei Vollbrett jeder Ton noch differenziert wiedergegeben wird.
- Im PA-Betrieb wird das Bühnenequipment viel zu laut gefahren. (Tontechniker haben wohl die höchste Herzinfarktrate unter den Musikern :))
- die meisten Musiker (z.B. Gitarristen) achten viel zu sehr auf den Sound der auf der Bühne gehört werden will
und vergessen dabei den Zuhörer, sind dabei der Meinung, dass das was ich gut finde der Zuhörer zwangsweise
auch gut finden muss.

Das ist meine durch längjähriges Auftreten und auch durchprobieren aller Möglichen Equipmentzusammenstellungen
perönliche Einschätzung.

Gruß
Jo
 
Es wird immer nur ein Glaubenskrieg, wenn wir einen draus machen. Ich versuche ja eben nicht meine persönliche Meinung in den Vordergrund zu rücken, sondern gebe einfach nur das wieder, was mir schlichtweg als Konzertbesucher (und gleichzeitig Musiker) auffällt und ich habe da in den letzten Jahren hunderte Bands spielen sehen. Vielleicht ein Beispiel: Wir sind letztens zu einer Led-Zeppelin-Cover-Band gegangen. Beim Eintrisspreis von 12,- sollte da eigentlich ein wenig 70er-Rock-Feeling rüberkommen. Die Band war viiiiel zu leise abgemischt, der Schlagzeuger hat das Drumset gestreichelt, Lead-Gitarre an nem Mesa-Boogie und 2x12, Basscombo. Genauso klang die Showse dann auch, Null Rock, kein Power, gar nix. Sowas nennt sich dann professionell. Beim Tonmensch stand ein 64-Kanaler nebst 2 Racks voll Krimskram. Das hat dem gutem Mann aber auch nicht geholfen damit gute Musik zu machen. Die Gitarre war im mix viel zu leise und natürlich auch nicht über die Box auf der Bühne zu hören. Wir kamen uns da extrem verarscht vor! Hätte Led Zeppelin so geklungen, wären die nie groß geworden!

Derartige Szenarios hatten wir schon hundert Mal und da soll mir keiner erzählen, dass das der Tonmann schon macht, wenn ich mit meiner Line6-Tröte ankomme. Neben der Tatsache, dass Modeller einfach anders klingen, wird dann im Endeffekt alles über eine einzige Anlage abgemischt, was bei einer normalen 2x12-Anlage auch seine Grenzen hat. Der Schlagzeuger muss dann immer gucken, dass er ja nicht mal das Crash zu dolle haut. Es geht wirklich nicht um Glaubenskrieg. Ich weiß nur immer nicht, wovon die Leute sprechen, wenn sie sagen 4x12 braucht keiner mehr. In der Praxis schaut das in meinen Augen anders aus. Die Schweden machen es z.B. immer extrem gut vor. Die haben einen fetten Bandsound, die brauchen oft die PA nur für Gesang und maximal die Bassdrum. Für kleinen Gigs bis 100 Mann rockt das anständig das Haus. Oft stehen in den kleinen Clubs nicht mal wirklich gute PAs. Zwei EVs vielleicht und die Subs. Wenn ich dann dran denke, dass ich mir das mit Bassdrum, Bass und Gesang teilen muss, soll mir doch keiner erzählen, dass ich mich da noch im Mix höre.

Mag vielleicht auf dem Papier funktionieren und bei Nachwuchsbands im Jugendzentrum, die auch keine Kohle für nen Stack haben, aber halbwegs ausgewachsene Rockbands sehe ich immer mit "normalen" Boxen und Stacks. Und das, wie gesagt, sicherlich nicht grundlos und nur rein aus Prollzwecken. Nenne mir ein Beispiel, wo es auch mit Combos und Modellern geht. Pix gibts ja genug im Netz! Würde mich interessieren.
 
Beispiel wo es mit Modeller geht?

Hör und guck dir mal das Live-Album "Live at the House of Blues" von Thrice an.

Der Sänger spielt einen Line6 Vetta, der Gitarrist einen DIY Supro-Clone über eine Mesa 2x12.

Oder in dem Video hier: Sänger spielt einen Line6 DT25 und der Gitarrist einen Vox AC30
http://www.youtube.com/watch?v=zAaE61rVJJE

Nächstes Beispiel: The Austalian Pink Floyd Show
Die hab ich vor kurzem in Oberhausen gesehen, ein Gitarrist mit zwei Fender Combos (links) und der andere mit einem Pod X3 direkt in die PA (rechts). Unfassbar geiler und "orginalgetreuer" Livesound
http://www.youtube.com/watch?v=T8SuVBBBk6s
 
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Ich finde auch, daß bei einer erfahrenen, eingespielten und disziplinierten Rockband 4x12er plus 50W oder 100W Röhrentops am besten funktionieren.
Es gibt 1000 Wege, einen Mix zu versauen, und die 4x12er vom Gitarristen ist mal gerade eine davon.

---------- Post hinzugefügt um 12:51:46 ---------- Letzter Beitrag war um 12:47:34 ----------

Oder in dem Video hier: Sänger spielt einen Line6 DT25 und der Gitarrist einen Vox AC30
http://www.youtube.com/watch?v=zAaE61rVJJE

Die Gitarrensounds hauen mich nicht um. Das ist Schrammelpop, kein Rock. :cool:
Da hätte ich auch auf Modeller getippt.:rofl:
 
Du kannst dich auf mit nem Marshall MG10 auf die Bühne stellen. Wird eh abgenommen! Damit könnte sich die Diskussion aus der Sicht der Technik schon gegessen haben!

So einfach ist es aber nicht. Ich erleb oft genug völlig ungeeignete Mischer und schlechte Monitore auf der Bühne. Meine 4x12er steht am Bühnenrand und zeigt zu mir. Das Publikum sieht davon bestenfalls das Profil. Und eine 4x12er ist einfach optimal dafür geeignet, dass auch ich auf der Bühne etwas von meinem Sound mitbekomme. Das ginge auch mit einer 2x12er, aber nur(!) wenn diese erhöht steht oder waagrecht aufgestellt wird. Dann muss ich aber immer die Box und einen Tisch mitschleppen. ;) Da ist meine Marshall doch praktischer. Zumal die leicht zu tragen ist mit ihren knapp 35 kg. Also hat das für mich einfach einen praktischen Grund. Ich hab mein Monitoring immer selbst dabei und weiß wenigstens, dass ich mich hören werde. Meine Endstufe hat 50W und das reicht mir. Und das ist auch nicht zu viel. Wir sind aus dem Zeitalter raus, dass alle Amps erst ausgefahren gut klingen. Diezel, Engl und selbst der Marshall JVM410 klingen schon auf Zimmerlautstärke gut. Und mal ab davon klingen die meisten Amps unter 20W wirklich schlimm für Rockmusik. Da fehlts einfach an Fundament.

Modelling ist ne geile Sache. Den positiven Nutzen hab ich für mich noch nicht erschlossen, da mir 3-4 Sounds reichen und mein Setup für mich schon perfekt ist. Tragen muss ich irgendwas so oder so. Deswegen hat z.B. das Axe FX für mich keinen Mehrwert.

Jeder machts wie es ihm gefällt. Wenn jemand live mit obigem MG10 zufrieden ist, kann man ihn nur beglückwünschen. ;) Und es ist nicht so, als hätt ich das noch nicht erlebt/gehört.
 
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Ums also auch noch mal zu betonen: Ich rede nicht von Studiosessions oder extrem aufwändigen PA-Mix-Geschichten. Im Titel steht deshalb ja auch "Bandsound". Es geht also schon um den Sound "out-of-the-box", wenn ich mir mein Live-Kram einpacke und irgendwo hinkomme und die eine normale PA dort stehen haben. Ich stimme natürlich zu, dass man irgendwo auch diszipliniert sein muss und sich nicht auf due Bühne stellt und der lauteste sein will. So funktioniert ja auch kein guter Bandsound! Der Mix entsteht ja eben durch die Band allein. Wenn die Band an sich schon rund und fett klingt, braucht der PA-Mann da nicht mehr viel machen. Leider klingen die wenigsten Bands ohne PA wirklich gut abgestimmt und fett.
 
Also als Beispiel fällt mir als erstes meine Lieblingsband Sabaton ein (die meiner Meinung nach die momentan beste Live-Band der Welt ist :D )
Beide Gitarristen spielen seit Jahren über POD XT Pro direkt in die PA.
Ich habe die Band sehr oft gesehen und der Sound war immer klasse.

Meine Beispiele sind zwar Metal und Rock, aber ich denke der Unterschied kann bei der Fragestellung vernachlässigt werden.
Meshuggah spielen auch über Line6 POD bzw Vetta.

Im JuZe (bis max 250 Leute gehen rein, meistens sind eher so 80 bis 100 da) habe ich wie gesagt schon einige sehr gute Sounds aus Combos gehört.

Ein wichtiges Argument für mich, eine Gitarre durch die PA zu schicken und nicht nur mit der 412er den Raum zu beschallen ist die starke Richtwirkung einer 412er. Über die PA-Anlage lässt sich mMn der Raum sehr viel homogener beschallen.
 
Naja, letzlich kannst du ja eine Band als Zuschauer nur danach beurteilen, was du aus der PA hörst. Wie das dann entstanden ist, interessiert mich dann eher im Nachhinein.

Negativ hängen geblieben sind bei mir z.B. die Queens Of The Stoneage. Da war der Sound zwar gut, aber vom Pegel in den vorderen zwanzig Reihen absolut nicht zu ertragen. Jeder Anschlag des Bassisten tat einfach nur weh in den Ohren - trotz Gehörschutz.
Beim Mischer weiter hinten war es dann ganz in Ordnung.
Oben genannte Thrice (Schrammelpop? Banause :D ) hatten auf der gleichen Bühne die zwei Combos gekippt und klangen wesentlich besser.
Auch würde ich behaupten, dass viele Kneipengigs wesentlich besser klingen, wenn die Gitarristen kleineres Besteck auffahren oder direkt in die PA spielen. Die Richtwirkung von Gitarrenboxen ist einfach zu stark, steht man im direkten Wirkungsfeld hört man nichts anderes mehr, ein kleines Stück daneben hört man dann kaum noch was.

Im Proberaum ist das ja in Ordnung und auch praktisch, aber live will ich eben nicht nur die Gitarre hören sondern einen vernünftigen Mix. Dafür gibt's eben PA und Mischer.


Aber gut - ich hab ja selbst einen 100Watt Marshall :D
 
Fragt doch mal die Jungs der AC15 Fraktion, ob man mit nem 15 Watt 1x12 Combo keinen guten Live-Rock-Band-Mix hinbekommt;)
ich selbst hab zwar einen AC30 und der hat je schon wieder 2x12 und fällt Boxenmäßig wieder fast ins Raster und unser zweiter Gitarrist hat 100Watt und ne 4x12, also steh ich ja fast zwischen den Stühlen. Aber ehrlich gesagt, der Vox ist deutlich leichter "in den Mix" zu bekommen und was die Lautstärke und die Basswiedergabe des AC30 anbelangt, würde ich ohne zu zögern den AC15 live sogar noch vorziehen.

Ich würde eher sogar die These aufstellen, dass es viele (oft junge) Gitarristen gibt, die glauben sie bräuchten den 100Watt 4x12er Wahnsinn,
Die Gitarristen, die sich diese Hörner schon abgestoßen haben, die suchen sich ihre Amps nach anderen Kriterien aus. (genannt war hier ja der Rockbereich, gerade im tiefer gestimmten Metal kann man das durchaus anders sehen)

Das Zauberwort heißt aber weitehin Disziplin und/oder Kompetenz. Wenn Band wie Mischer wissen was sie tun, dann geht (fast) alles.
 
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OK, das stimmt - der Sound variiert ganz schön, je nachdem, wo man steht. Aber bei einer einfachen PA ist das auch so. Steht man rechts oder links von der Bühne hört man die Höhen auch nicht mehr. Im Zweifelsfall sollte man dann schon alles abnehmen und auch nochmal über die PA fahren. Habe sogar schon Gigs gesehen - z.B. von Planet Zeus, wo in kleinen 50 Mann-Clubs alles abgenommen wurde. Sogar die Becken. Jetzt könnte man meinen, dass das alles nur noch Krach war. Nee, nee - die Jungs wussten schon, was sie machen.

Ich würde eher sogar die These aufstellen, dass es viele (oft junge) Gitarristen gibt, die glauben sie bräuchten den 100Watt 4x12er Wahnsinn,
Die Gitarristen, die sich diese Hörner schon abgestoßen haben, die suchen sich ihre Amps nach anderen Kriterien aus. (genannt war hier ja der Rockbereich, gerade im tiefer gestimmten Metal kann man das durchaus anders sehen)

Das Zauberwort heißt aber weitehin Disziplin und/oder Kompetenz. Wenn Band wie Mischer wissen was sie tun, dann geht (fast) alles.

Das ist ja der Punkt, weil ich es eigentlich von vielen anders rum kenne. Wenn man keine Kohle hat, 16 ist usw. usf. kauft man sich logischerweise die billigen Sachen. Letztendlich landen viele Gitarristen dann doch irgendwann bei der klassischen Kombi. Und wer einmal 4x12 + Top spielt gibt das auch nicht wieder weg - zumindest der Großteil. Aber gut, dass ist subjektiv. Ich kenn es halt so herum. Ich kenne es leider auch so, dass die Leute am Mischpult zu 80% Nullhupen sind. Oft steht da ja auch nur der umgezogene Hausmeister und kein gelernter Techniker. Es sei denn man spielt schon in den "feinen" Läden.


Ich unterscheide im übrigen auch zwischen Schalldruck und Lautstärke. :D
Schalldruck muss nicht gleichzeitg laut sein - das verwechseln mir dann doch zu viele.
 
Für mich fängt der gute Bandsound bei der Band selbst an. Und dafür ist es erst einmal halbwegs Wurscht, was da für Verstärker mit welchen Wattzahlen gespielt werden und wie groß die Box ist. Man kann auch mit kleinen Combos einen guten Sound hinbekommen und es gibt auch einige Bands, die auf Modelling setzen oder Combos spielen. Die Großen haben jedoch erstens Geld, um sich die Originale leisten zu können, die mit Modelling nachgestellt werden und zweitens genug Leute, die ihnen ihren Kram schleppen. Außerdem spielen die auf großen Bühnen, auf denen dicke Amps weitaus weniger Probleme machen, als in kleinen JuZes. Nebenbei wollen die ja auch ihr Image bedienen.
 
Und dafür ist es erst einmal halbwegs Wurscht, was da für Verstärker mit welchen Wattzahlen gespielt werden und wie groß die Box ist. Man kann auch mit kleinen Combos einen guten Sound hinbekommen und es gibt auch einige Bands, die auf Modelling setzen oder Combos spielen.

Wenn unser Schlagzeuger spielt, hörst Du Dich mit dieser Technik garantiert nicht mehr. Es sein denn du spielst ein Sunn Beta Lead!
Habe hier zu Hause zB ne Combo von Trace Elliot 100W 2x12. Die hat mein Bandkollege bei uns früher gespielt. Du glaubst doch nicht im ernst, dass die hier steht, weil sie so toll und wuchtig klingt. Da kommt nur lauwarme Luft aus, die für zu Hause schon wieder zu laut ist und sowas von schlecht klingt. Habe da ein Tubeman vorgeschalten und einen ODR. Das Teil kann wirklich gut klingen. Aber letztlich entsteht der Sound da nicht im Amp, sondern schon davor. "Gut klingen" ist daher relativ. Man weiß nie, was die Leute alles davor schalten.
 
Geht's dir denn jetzt eigentlich um den Livesound oder den Sound im Proberaum?

Live musst du ja auch nicht zwangsläufig so laut spielen, dass du den Schlagzeuger übertönst.
Und Modelling-Amps können auch verdammt laut und durchsetzungsfähig sein ;)
 
Um den Bandsound - wie im Titel steht. Unter Bandsound verstehe ich das, was ich im Proberaum und bei kleinen Gigs fahre. Halt keine PA-Mische. Ich bin der Meinung, dass erstmal ein guter Bandsound vorhanden sein sollte. Andernfalls kann das Songwriting noch so toll sein, die Songs werden trotzdem nicht adäquat rüberkommen. Wir verbringen als Band nicht wenig Zeit damit den Bandsound immer wieder abzustimmen und bei uns waren nicht wenige im Proberaum und fanden den Sound superfett. Laut ist auch, klar - aber Rockmusik und leise ist wie Segeln ohne Wind.
 
Wenn unser Schlagzeuger spielt, hörst Du Dich mit dieser Technik garantiert nicht mehr.

Dann spielt dein Schlagzeuger nicht band-dienlich.
Und wenn du jetzt sagst, dass der so laut spielen muss, damit es gut klingt...

4x12er Boxen haben dann nen Vorteil, wenn die Gitarre nicht abgenommen wird, weil sie halt wesentlich breiter abstrahlen, als ne 1x12er.
Irgendwelche klanglichen Geschichten aus der Art der Box abzuleiten, halte ich sowieso für Unsinn.
Klang ist das Zusammenspiel von Gitarrist, Gitarre, Effekten, Verstärker, Box und Raum. Da kann bei gleicher Box und gleichem Verstärker immer noch völlig anderes rauskommen, wenn der eine Gitarrist Metal auf ner Les Paul spielt und der andere Jazz auf ner Hollowbody.

Sobald da nen Mikro vor dem Gitarrenverstärker hängt ist es völlig Wurscht, ob das nun 4x12 oder 1x12 ist, weil das Mikro eh direkt vor dem Speaker hängt, und bei der 4x12 eben auch nur ein 12er abgenommen wird.

4x12er ist Show, und man kommt nen bissl besser an sein Topteil, aber über guten Bandsound sagt das nüschte..
 
Richtig ist, dass das A und O der Proberaumsound als Ausgangsbasis ist. Der muss vor allem transparent genug sein, damit alle jeden hören und gerade Timigprobleme offengelegt werden. Wenn man so effektiv proben und auch den Bandsound klanglich optimieren kann, dann ist der Schritt auf die Bühne kaum ein Problem.
ich hab es ehrlich gesagt noch nie gehabt, dass die Amps nicht über die PA laufen, was dann meist bedeutet, dass man sich, was den Bühnensound anbelangt auch nach dem Mischer richten muss. (da das Monitortechnisch oft suboptimal umgesetzt wird bin ich froh mittlerweile nur noch Schlagzeufg (ist sowieso immer zu hören) und noch den Gesang hören muss, dann kann ich auf den Rest verzichten, ohne ins Schwitzen zu geraten. Schön ist aber anders:rolleyes:
Und beim Sound nach draußen muss man sich dann auf die Arbeit im Proberaum und die Kunst des Mischers verlassen.
 
Disgracer schrieb:
4x12er Boxen haben dann nen Vorteil, wenn die Gitarre nicht abgenommen wird, weil sie halt wesentlich breiter abstrahlen, als ne 1x12er.
Irgendwelche klanglichen Geschichten aus der Art der Box abzuleiten, halte ich sowieso für Unsinn.

Nein, 4x12er strahlen wesentlich enger ab als 1x12er ("Marshallschneise").

Sobald da nen Mikro vor dem Gitarrenverstärker hängt ist es völlig Wurscht, ob das nun 4x12 oder 1x12 ist, weil das Mikro eh direkt vor dem Speaker hängt, und bei der 4x12 eben auch nur ein 12er abgenommen wird.

Ebenfalls nicht, die Konstruktion der Box macht trotzdem einen Riesenunterschied. Such mal nach Lasse Lammerts 412-er Boxenvergleich, da sind die Unterschiede immer noch sehr groß, obwohl es nur 412er sind (gleicher Speaker!)!

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Edit: Hier der Link: Boxenvergleich

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4x12er Boxen haben dann nen Vorteil, wenn die Gitarre nicht abgenommen wird, weil sie halt wesentlich breiter abstrahlen, als ne 1x12er.

Das stimmt nicht - im Gegenteil sogar. Eine 4x12 Box erzeugt genau diese berüchtigte Schneise, in der der Klang stimmt. Drumherum nehmen die Höhen rapide ab.
Eine 2x12 ist vom Abstrahlverhalten einer 4x12 wesentlich überlegen.

Edit: zu langsam...
 
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