Moin,
Darum steh ich auf eine gute kommunikation mit dem Herrn am Pult,
aber die haben (in unserer bisherigen gig-größe!!!) selten wirklich viel ahnung von dem was sie tun, oder ganz andere soundvorstellungen. Gerade im Metal krieg man schnell eine Badewanne. Selbst wenn man versucht zu sagen "ich brauch mehr mitten" oder spezieller.
Abhilfe schafft hier, sich einen festen Tonmann zu suchen.
Mag erstmal Geld kosten, sorgt dann aber im Endeffekt für den gewünschten Sound und deutlich entspanntere Gigs...
Warum also nciht unsere Amps entsprechend einstellen das er nur die Lautstärke richten muss, und evtl ein paar räumlich bedingte feinheiten. Das einzige was ich dem mann soundmäßig noch sagen kann, ist das er bei mir den kompressor bitte aus dem kanal nehmen soll, da ich nen eigenen habe (bezieht sich nicht auf bandmix). Fertig!
Wenn das nur alle so sehen würden...
Leider gibt es viele Saitenquäler (insbesondere 6-saitige), die einen eher kontraproduktiven Sound haben und sich somit gegenseitig als auch mit Bass und Vocals in die Quere kommen.
In vielen Fällen hilft da wirklich nur noch, wie Du schon sagst, "gegen die Wand rennen lassen", was allerdings immer die ganze Band als auch meine Arbeit in Mitleidenschaft zieht.
Meine Einstellung ist, den bestmöglichen Job unter den gegebenen Umständen zu machen - egal, ob ich mit dem Sänger auf Kriegsfuß stehe oder den Bassisten nicht mag: Ich habe ein Publikum zu unterhalten, das im Regelfall dafür bezahlt hat, eine anständige Show zu sehen.
Egal ob 50 Mann Clubgig oder 20.000er Halle.
Es gibt Faktoren, die ich u.U. nicht ändern kann: Halle, gegebene PA, gegebenes Material an sich, schlechte Aufstellung, kurze Check- und Changeover-Zeiten...
Bei allem anderen sollte man zusehen, das bestmögliche rauszuholen.
Dazu zählt für mich ein Vorgespräch mit der Band, möglichst eine Probe, um die Songs und den Sound der Band wenigstens mal gehört zu haben, wenn es keine CD gibt - bei der Gelegenheit kann man sich auch direkt über Besonderheiten, spezielle Soundwünsche oder einzusetzende Effekte unterhalten und sich anschauen, was an Bandequipment da ist und welche Besonderheiten es aufweist (Bassdrum ohne Loch, Bass nur über DI, 4 Leslies...).
Genauso erwarte ich von den Musikern, dass sie _ihren_ Sound bereits im Proberaum optimiert haben, sich nicht gegenseitig ins Gehege kommen, Arrangements passen und dass sie wissen, was wer auf welchem Monitor wie hören will und warum.
Die Aussage "mein Monitor klingt scheiße!" ist oft gehört, bringt mir allerdings exakt garnichts. Ich stehe am FoH und höre bestenfalls Reste vom Monitor (Erübrigt sich bei eigenem Monitormann, aber auch der möchte gerne wissen, _warum_ der Monitor nicht passt...).
Es sollte also eine gemeinsame Kommunikationsbasis bestehen.
Einigen Musikern täte es sicherlich gut, sich mehr in unsere Situation am anderen Ende der Halle zu versetzen. Einigen Kollegen kann ich auch nur dringend empfehlen, sich mit den Bedürfnissen von Musikern im Allgemeinen mehr zu beschäftigen.
Eine "LMAA-Haltung" ist auf beiden Seiten nicht angebracht wenn man eine geile Show spielen will.
Da ich über 2-kanal top spiele, ist es bei mir ja garnicht anders möglich als post Preamp abzunehmen. Aber auch wenn das nicht so wäre, würd ich meinen DI-out nehmen.
Das wäre eben ein Punkt, der in die Vorbesprechung gehört.
Und bevor man sich auf eine diskussion mit dem bassiten einlässt, lieber ne Di box dazwischensetzten... würd ich auch tun (oder den basser halt auflaufen lassen, das ers fürs nächste mal weiß)
Siehe oben: Das kann man machen, wenn man sich kennt, die Band eh nicht mag oder beide Seiten sich einfach zu nehmen wissen.
Ich würde mir nie erlauben, jemanden während der Show auflaufen zu lassen. Genausowenig gehört ein "Was spielst Du da für eine Scheiße" in ein Pausengespräch.
Auf grobe Probleme, die man kurzfristig lösen kann hinweisen: Ja.
Wenn es nicht besser geht, braucht mans auch nicht ansprechen - verunsichert nur.
Und wenn man sich tatsächlich mit einem spekturmalalyzer hintre seinen amp setzt. Und alles mit seinen gitarristen und drummer vergleciht und somit seinen sound wirklich perfektioniert, fühlt man sich sowas wie vor den kopf gestoßen wenn ein techniker einfach eine DI box VOR die ganze arbeit setzt.
Auf Grund der Tatsache, dass viele Bands das leider nicht so akribisch betreiben wie ihr es scheinbar tut, sind viele Tonmenschen leider "gebrannte Kinder" und arbeiten dann eben nach Schema F.
Da tut es mir dann um die 10% leid, die wirklich geschraubt haben, um ihren Sound zu perfektionieren.
Das ist mir schon oft passiert und ich hab mich oft genug drüber geärgert, das man nichtmal die chance bekommt drüber zu reden (oder auch im nachhinein keine einsicht).
Das ist eigetnlich auch der grund, weswegen ich meinte, das man da gaanz vorsichtig sein muss, denn es geht ja vielen so wie mir.
Das geht beiden Seiten so: Oft genug redet man gegen Wände, wenn man eigentlich selbstverständliche Dinge anspricht.
Ich habe mir deshalb angewöhnt, mit _jeder_ Truppe vorher ausgiebig zu sprechen, wenn das seitens der Band gewünscht ist (auch das ist nicht bei allen gegeben).
Bei einigen gibt es nur die Ansage "Du weißt, was Du zu tun hast - mach!", viele sind sich aber garnicht darüber im Klaren darüber, dass sie _ihren_ Sound zu großen Teilen selbst versauen.
Und einige wenige haben konkrete Vorstellungen - auch wenn es manchmal an der Umsetzung hapert. Aber da kann man ja im Vorfeld ein wenig unterstützen.
(genaugenommen soll ein dröhnbasser auch n dröhnbass spielen. wenns ihm gefällt... Das blöde ist nur das das publikum das ja meisst auf den mischer zurückführt, und dann heisst es "der mischer war scheisse, der basssound hat voll gedröhnt".
Siehe oben: Gebrannte Kinder.
Darum ists ja auch das recht des msichers den basser drauf hinzuweisen gegenfalls etwas zu ändern.
Da stößt man manchmal einfach auf taube Ohren, manche wissen/können es nicht besser und einige wenige gehen darauf ein und fragen dann auch gerne mal nach, was man machen kann.
Sorry wenn ich irgendwem jetzt auf den Fuß trete. Ich hab mich irgendwie selber leicht "angegriffen gefühlt (obwohl ich nicht genau sagen kann warum) und musste das jetzt einfach so genau erklären
Überhaupt nicht. Eine offene Kommunikation schätze ich nicht nur diesbezüglich sehr.
Kommunikationsprobleme fangen ja nicht erst an der Schnittstelle Band <-> Tonmann an, sondern bereits innerhalb der Band wird oft nicht so miteinander gesprochen, wie es wünschenswert wäre.
Ich habe beispielsweise einen Keyboarder, der alles was ich sage auf die Goldwaage legt und selbst ein "Hey XYZ, schönes Wetter heute, oder?" als persönlichen Angriff gegen seine Person auffasst.
Das blöde dabei ist, dass er ebenso keine Kritik an sich heran lässt, die für mich aber essentiell ist, um diese (meine) Band bereits im Proberaum mit einem anständigen Sound zu versehen.
Eigentlich sollte sich niemand auf den Fuß getreten fühlen, wenn man konstruktive Kritik übt. Z.B. im Sinne von "ich fände es angenehmer, wenn Du da eher flächige Hammondsounds statt 1/8 spielen würdest"
Mit "meinem" Bassisten bin ich inzwischen so weit überein, dass er es mir nicht mehr übel nimmt, wenn ich Basslinien für neue Songs (wir machen Cover) herausgehört habe und ihm präsentiere oder vorschlage, er möge doch an der und der Stelle einen Lauf so und so spielen.
Im Gegenteil: Inzwischen fragt er sogar explizit nach, ob das so ok ist oder ob ich evtl. Tabs für ihn habe.
Das funktioniert sehr produktiv, weil er manche Feinheiten halt einfach nicht so gut rausgehört bekommt, andererseits aber eh um 7 Klassen besser spielt als ich
Puhh, lang geworden...