Landerer Harmonikas

  • Ersteller wackyneighbour
  • Erstellt am
Halbtöne und X-Bass ist bei allen MINIs serienmäßig vorhanden

Dazu muss ich noch sagen, meine Mini hat gottseidank keine Halbtöne. Bei einer 46er (46 Tasten im Diskant) würde ich grundsätzlich höchstens den Halbton in der 1. Reihe wählen.
Ich habe mehr Stücke, wo ich den regulären Ton brauche, als Stücke, die den Halbton bräuchten. Mehr Ausstattung ist nicht immer besser! Nur eine 50er würde ich mit 2 Halbtönen bestücken.

Kurz: 2 Halbtöne für eine 46er sind Schrott. In der 2. Reihe braucht man den Ton.

Die Jamnik für ~12000 € hört sich für mich muffig und dumpf an. Und Landerer gehört auch nicht gerade zur Premium Klasse.

Ja, vor 10 Jahren waren alle nach Zupan verrückt, und heute ist Jamnik angeblich der Beste. Ich kann nicht abstreiten, dass mir die Instrumente gefallen, aber man kann sich auch in andere Harmonikas verlieben. Der Öllerer hat vor 20 Jahren eher Durchschnittsware gebaut, oder hat sich auf seltsame Dinge wie 5-Reiher spezialisiert. Und heute ist er auf einmal wieder interessant geworden und baut vom Klang her wieder Spitzeninstrumente. Manchmal muss man einer Marke eben einfach eine Chance geben. Und Landerer hat das auch verdient. Dass die Preis/Leistung etwas besser ist, kann auch einfach daran liegen, dass die Marke eben noch nicht so etabliert ist.

Mir dagegen hat ein Bekannter unbedingt Müller empfohlen, Dann hatte ich über den Ziachfuchs eine Müller aus der Seenkollektion hier für 3 Monate zum Probespielen. Sehr gut verarbeitet war sie schon, aber die hat mir vom Klang her nicht gepasst. Der Diskant war leicht schrill (wegen Metallverdeck) und der Bass war eher dumpf und hohl. Für mich hatte das Instrument einfach keine Seele, es hat nicht resoniert.

Naja, jeder hat eben andere Vorlieben und es liegt natürlich auch an den Stücken, die man spielen will. Ich habe primär Interesse an melancholischen, nachdenklichen und schwermütigen Stücken. Da kann ich mit einer metallisch klingenden Steirischen nichts anfangen.

Und von der Stimmung her ruhig mal über ADGC nachdenken, gerade bei Holzverdeck eine schöne Stimmung. Heute stürmen alle in GCFB rein, vor 15 Jahren war BEsAsDes im Trend. Aber man muss ja nicht immer das machen, was alle machen, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dazu muss ich noch sagen, meine Mini hat gottseidank keine Halbtöne. Bei einer 46er (46 Tasten im Diskant) würde ich grundsätzlich höchstens den Halbton in der 1. Reihe wählen.
Ich habe mehr Stücke, wo ich den regulären Ton brauche, als Stücke, die den Halbton bräuchten. Mehr Ausstattung ist nicht immer besser! Nur eine 50er würde ich mit 2 Halbtönen bestücken.

Kurz: 2 Halbtöne für eine 46er sind Schrott. In der 2. Reihe braucht man den Ton.
Hallo,
als Anfänger sind mir die Aussagen zu Halbtönen nicht so klar. Denn durch die zusätzlichen Halbtöne z.B. in jeder Reihe rutschen doch nur die vorhandenen Töne eine Position höher; es fallen also nur die höchsten, letzten Töne am unteren Ende weg - die man/frau wirklich kaum braucht. Oder war es anders gemeint? Ich lass mir nämlich gerade eine kompakte von Riesch bauen, aber mit den „versetzten“ Diskanttasten, um mit den zusätzlichen Halbtönen mehr Musikrichtungen (französisch, irisch ect) spielen zu können.
Noch zum Thema „Landerer“: meine Entscheidung für die Mini von Riesch viel nach intensivem Test und Gesprächen mit Florian Riesch und Martin Regnat (Landerer) knapp gegen die Landerer Mini.
Überzeugt hat mich neben dem ausgewogeneren Klang auch die bessere Verarbeitung. Die ausführliche Beratung war bei beiden sehr ehrlich und informativ.
Gruß skipfred
 
Hmm, eher nein, was du beschreibst. Normalerweise entfällt für einen Halbton (der in der Regel auch gleichtönig ist) eine reguläre diatonische Taste.
Somit entfällt für die Reihe, in die ein Halbton gesetzt wird, der tiefste Ton ersatzlos.

Das heißt auch, dass eine Harmonika relativ einfach zwischen Halbton und regulärer Ton hin und hergebaut werden kann. Es ändert sich nicht die gesamte Tastatur, nur 1-2 Tasten.

Daher optimales Setup meiner bescheidenen Meinung nach:
  • 50-Tasten: 1.+2. Reihe ein Halbton
  • 46-Tasten: Nur 1. Reihe ein Halbton
Das heißt natürlich nicht, dass man es nicht so bauen könnte, wie du beschreibst, es ist aber ungewöhnlich. Ich kann aber die Idee dahinter verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
5C8B7F4D-1E8E-42D0-BC2B-F038F609B454.png

Dies wird meine Belegung; also rechts je der höchste Ton weg; dafür vor den tiefen Tönen eine diatonische Halbtontaste. Es geht also nix verloren (außer die 4 höchsten Töne). Jede Reihe wird um ein Platz nach oben (rechts) versetzt. Für das Spielen also kaum ne Umstellung, aber mehr Optionen mit den Halbtönen.
Skipfred
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo!
Ich wollte das Thema bzgl. eines Kaufs einer Landerer Harmonika nochmals aufwärmen :). Möchte mir auch eine Harmonika kaufen und war von der Landererharmonika (Preis-Leistung, Optik und den Erfahrungen hier im Forum) sehr angetan. Nach einer externen Beratung wurde mir berichtet, dass bei Landerer-Harmonikas oft Reparaturen notwendig würden und derjenige mir Müller und Kärntnerland ans Herz legen würde, da diese besser gebaut werden und die Hersteller einfach mehr Erfahrung hätten. Insgesamt hat mich das verunsichert, da jeder Verkäufer ja auch seine Präferenzen hat, ggf. unterschiedliche Verkaufsprovisionen erhält und ich auch nicht weiß inwiefern das eine "neutrale" Beratung war.

Mich würden nochmals Berichte bzgl. Landerer-Harmonikas interessieren, speziell in Hinblick auf die Haltbarkeit und den Verschleiß nach mehreren Jahren. Bieten Müller, Kärntnerland in der Verarbeitung / Stabilität / Langlebigkeit wirklich Vorteile? Der Preisunterschied liegt zu den anderen Herstellern ja bei circa 1000 Euro für eine ähnliche Ausstattung.

Vielen Dank für Eure Hilfe
Eliy
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mir heute meine Landerer Deluxe Premium geholt.
Top - Das sind Profis und der Martin stimmt sie so, wie du es willst
Beitrag automatisch zusammengefügt:
 

Anhänge

  • Groß (IMG_9345).jpeg
    Groß (IMG_9345).jpeg
    513,1 KB · Aufrufe: 84
  • Groß (IMG_9347).jpeg
    Groß (IMG_9347).jpeg
    171 KB · Aufrufe: 87
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hallo zusammen,
bin auch auf der Suche nach einer neuen Steirischen mit anderem Basssystem und deutlich flacherem Tremolo. Spiele derzeit auf einer Kärntnerland Posch2 mit traditioneller Schwebung.
Ich hierbei bin auf die Firma Landerer gestoßen. Kann jemand, der oder die eine Ziach aus der Deluxereihe schon einige Zeit spielt, etwas über die Qualität der Marke sagen. Seid ihr zufrieden mit Mechanik, Gehäuse, Stimmzungen etc.
Wäre super, wenn ihr mir eure Meinung mitteilen könntet.
Grüße
Kepler
 
@Eliy1992 @kepler
Leider kommt die Antwort recht spät, aber ich hab mich extra hier angemeldet um eine kurze Review zu meiner Landerer Deluxe Pro abzugeben, da auch sonst im Internet kaum was brauchbares zu finden ist.

Meine Deluxe Pro in Zirbe massiv habe ich im Coronajahr 2021 fertigen lassen. Statt der ursprünglichen 5 Monate wurden es insgesamt 14 (!) Monate Wartezeit, die meine Geduld auf eine harte Probe gestellt haben. Im Endeffekt konnte Landerer aber nix dafür, es gab Lieferengpässe beim Aluminium und dadurch haben monatelang die Stimmzungen gefehlt. Umso größer war dafür die Freude als sie Ende 2022 endlich fertig war.

Verarbeitung: Im Ganzen sehr gut, mit kleinen Abstrichen. Holzarbeit ist sauber, Balg ist dicht, Lederteile und Riemen ebenfalls top. Was mich bissl stört ist die Leimfuge an den Schalltrichten, wäre wenig mehr Aufwand gewesen die nach dem verleimen sauber zu verputzen.

Mechanik/Spielgefühl: Ich habe die 50/23 und die ist wirklich klobig und schwer. Ich bin ein relativ großer Mann, daher kein Thema, aber als zierliche Frau vielleicht zumindest erwähnenswert. Luftverbrauch passt bei den Antonelli Zungen gut. Dass an der Mechanik schnell was kaputt gehen soll kann ich nicht nachvollziehen, keine Ahnung wer sowas erzählt. Nach zwei Jahren fast täglichen Spielens alles in Ordnung, bei ein paar Tasten minimale Nebengeräusche, aber mei, das ist ein mechanisches Instrument, da gibts halt auch leichte Geräusche beim Spielen. Nix was ich als negativ oder störend bezeichnen würde. Alles tutti.

KLANG: das wichtigste. Feinste Sahne.
Habe eine Sonderfertigung mit sehr flachem Tremolo (fast null) und da strahlen die Antonelli Zungen in ihrer ganzen Pracht. Der Diskantklang ist klar, und durch das halboffene Weichholzverdeck sehr warm und rund. Durch die dreichörige Ausführung trotzdem laut genug für Stuben, aber für Open Air auf jeden Fall unverstärkt zu leise. Aber das ist bei Nullschwebung wohl klar.
Dynamikumfang erstaunlich hoch. Ich habe davor eine Strasser Deluxe mit Duralzungen gespielt und war echt erstaunt, wie schnell und leise die a Mano Zungen ansprechen.
Bass: Ich habe ein eigenes Basssystem bis zum Kontra D (ADGC) und muss sagen dass der Bass einer der Hauptgründe für Landerer war. Sehr satt, grundtönig und trotzdem ausgewogen mit dem Diskant. Er ist präsent aber nicht zu vordergründig, einfach perfekt ausgewogen.
Noch ein Wort zur Stimmung (ja Stimmung, NICHT Tonart der Harmonika!): Ich habe die Terzen absenken lassen in Richtung der harmonischen Terz. Landerer bietet dies gegen 150€ Aufpreis an und ich würde es jedem empfehlen, der gern Choräle, Landler und Jodler oder auch moderne Stücke spielt. Die zusätzliche Wärme durch die reineren Durterzen hat besonderen Charakter und klingt unglaublich schön. Nach 12 Monaten wurde meine nochmal kostenlos nachgestimmt und seitdem strahlt sie wirklich ganz besonders toll.

Ich habe Strasser, Müller, Kärtnerland, Öllerer, Tauscher, Landerer und Riesch in der Auswahlphase probegespielt. Die Österreicher sind gleich rausgeflogen, da hat mich keine einzige auch nur annähernd bewegt. Tauscher ist bei mir aus der Gegend (Oberstdorf), da war mir aber der Bass etwas zu brutal. Öllerer war unglaublich schön im Diskant und vom Spielgefühl, mir aber etwas zu teuer. Blieben für mich noch Riesch und Landerer, witzigerweise fast Nachbarn. Was soll ich sagen, es wurde halt knapp die Landerer, anderen taugt die Riesch vielleicht mehr. Ich verstehe jedenfalls nicht wieso die immer noch nicht so populär sind wie sie es verdient hätten. Die bauen Instrumente die meines Erachtens durchaus mit Öllerer und Jamnik mithalten können und sich auch als Soloinstrumente auf der Bühne eignen. Ich kann Landerer, speziell die Deluxe Pro, uneingeschränkt empfehlen. Vielleicht schick ich mal noch ne Hörprobe. Hoffe dass dieser Wortschwall etwas bei der Wahl helfen konnte. Gehe jetzt erstmal spielen! Haha
 

Anhänge

  • DSC_5545~3.JPG
    DSC_5545~3.JPG
    119,1 KB · Aufrufe: 30
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Bericht,
habe mir jetzt auch vor ein paar Wochen eine Landerer Deluxe in gcfb mit eher flacher Schwebung bestellt. Da ich Anfänger bin , war die ProSerie doch ein bisschen oberhalb meines Budgets.
Habe mich für in Schaborak- Basssystem entschieden und noch einen em-Akkord zusatzlich zu am und dm bestellt.
Ausprobiert hab ich z.b.auch ne Wofala-Ziach von Michael Rohrmair. Sehr schön gearbeitet und toller Klang, aber preislich nicht meine Liga.
Mich hat vor allem der schöne Klang der Landerer ( auch mit nur tipo a mano Stimmzungen) überzeugt, vor allem der satte Bass.
Es gibt vielleicht besser verarbeitete Instrumente (was sich aber noch herausstellen muss), die sind aber dann auch deutlich teurer.
Bin gespannt, wann ich das gute Stück zum ersten mal in Händen habe. Wenns soweit ist werde ich berichten.
Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 5 Benutzer
wie lange hast du gebraucht, bis sie eingespielt war?
 
Kann ich nicht genau sagen, schätze mal drei Monate. Wenn ich jetzt Aufnahmen aus der Anfangszeit höre fällt mir auf, dass sie da noch deutlich schärfer klingt, und jetzt etwas milder und viel runder. Besonders positiv aufgefallen ist mir auch die Nachstimmung durch Martin Regnat nach einem Jahr. Der hat da klanglich nochmal einiges rausgeholt, gewisse Töne angeglichen und und die Schwebung angepasst. Hat er super gemacht :)
 
meine ist vom März und sie läuft schwer. Das war aber bei meiner Riesch auch so. Sie hat 1 Jahr gebraucht und plötzlich ging sie ganz leicht. Du spielst sauguad und da gehts wahrscheinlich schneller - Grüße
 
I glaub die Landerer sind generell einfach schwer zu spielen (vom körperlichen her). Also zumindest muss ich sie alle 10-15 Minuten mal kurz ablegen. Oder meinst du, dass die Töne schwer kommen?
 
ich meine, dass alles schwerfällig läuft und die Ansprache ist noch nicht so, wie es sein soll. Das war bei meiner Riesch auch so.
Aber der Martin Regnat ist ein Phänomen und gigantischer Musiker
 
Tolles Instrument und schöne Hörprobe :great:. Womöglich liegt die Schwergängigkeit am Schaborak-System - schließlich ist die Harmonika dadurch vermutlich deutlich schwerer als eine Standard Steirische. So etwas wie "Einspielen" halte ich übrigens für einen Mythos, denn das hatte ich bisher bei keinem meiner Instrumente (Akkordeons und Steirische).

P.S. Herzlich willkommen @landvoigt
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das mit dem Einspielen ist speziell bei Massivholzinstrumenten. Meine Beltuna war nach 3 Monaten top.
 
Was soll sich da beim Holz großartig einspielen? Oder verändert sich die Kopplung da durch Trocknung/Verzug noch?
 
Hallo @Wil_Riker,
was meinst du mit "Womöglich liegt die Schwergängigkeit am Schaborak-System"?
Warum sollte das System zu Schwergängigkeit führen?
 
Schwergängig war evtl. missverständlich ausgedrückt, ich meinte eher „schwerer“ durch das höhere Gewicht und die größeren Gehäusedimensionen.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben