Beim Lesen dieses Fadens komme ich gerade nur schwer raus aus dem Kopfschütteln. Wer kennt es nicht, das fiese Lampenfieber? Aber verstehe ich es richtig?
Ich glaube ich muss nur langsam der Tatsache ins Auge sehen, was als ü40 Anfänger möglich ist.
Du hast mit Ü40 angefangen mit dem Klavierspielen und bist mit deinen Fortschritten ansonsten zufrieden? Wer oder was zwingt dich denn um Himmels Willen, dich immer wieder solch offensichtlich belastenden, ja blockierenden Situationen auszusetzen???
Mich erinnert das gerade an den absurden Selbstverwirklichungstrip mancher Schreibtischtäter, irgendwann mal auf dem höchsten Punkt der Erde stehen zu wollen. Was davon bleibt, ist eines Tages ihr Name auf der Liste der Todesopfer. Aber hey, egal, man schafft ja alles, wenn man nur hart genug dafür arbeitet.
Es sollte nicht darum gehen, jedes Ziel im Leben zu erreichen, vielmehr sollte man lernen, sich realistische Ziele zu setzen. Menschen verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten und Talente, und nicht jede*r kann alles erreichen, egal wie hart er/sie dafür arbeitet. Viele Musikschüler waren noch nie bei einem Vorspiel und haben trotzdem Freude an der Musik. Solche Vorspiele haben auch eine ganz eigene Dynamik, denn die Zuhörer sind meist Angehörige, und jeder will logischerweise (unbewusst) erleben, dass der eigene Spross besser ist als der Rest oder wenigstens nicht komplett abstinkt. D.h. es herrscht eine Atmosphäre, bei der eigentlich nicht der gute Vortrag belohnt, sondern der schlechte hämisch zur Kenntnis genommen wird. Nur gibt man das natürlich nicht zu und applaudiert höflich.
Ganz ehrlich, überleg dir, ob du das wirklich brauchst. Man kann so schöne Momente als Musiker*in erleben, für die es auch Fleiß und Vorbereitung braucht, zum Beispiel in Ensembles spielen und damit gelegentlich auftreten. Dann kommen die Zuhörer i.d.R. zu euch und applaudieren nur euch. Und kein Klavierlehrer braucht sich hinter Floskeln wie "war gar nicht so schlimm" verstecken, was im Grunde imho ein vernichtenden Urteil ist.
Ob eine Indikation für die situative Anwendung von Betablockern besteht, ist eine fachäzrtliche Frage.
Das ist GAR keine Frage, weil das nicht die Indikation für Betablocker ist. Hier geht es um Angst und nicht um zwei Symptome der Angst, nämlich Tachykardie und Hypertonie (bitte googeln, wem die Begriffe nix sagen)
Ok, soweit mein Sämpf dazu, sorry für eine gewisse Schonungslosigkeit, aber das musste raus.