Kurzbericht LAG Imperator
Spezifikationen:
Korpus: Afrikanisches Mahagoni (massiv , bookmatched) mit massiver Wölkchenahorndecke
Bindings: Ahorn, natur
Finish: Hochglanz
Halsstab: 2-Weg mit 2 Stützschienen aus Titan
Hals: 3-teiliger Mahagonihals, geleimt, ergonomisches Verbindungsstück
Griffbrett: Afrikanisches Ebenholz
Hals-Binding: Ebenholz
Bünde: 22, Silbernickel, Medium
Inlays: Perlmutt
Sattel: Graphit geölt
Kopfplatte: Imperator-Design, Ebenholz mit Logo-Inlay aus Ahorn
Mechaniken: GOTOH High Precision
Brücke: GOTOH Tunomatic High Precision + Stop Tailpiece
Finish: Nickel
Tonabnehmer: Seymour Duncan USA: 2x Humbucker (SHPG1 am Steg + SH11 am Hals)
Elektronik: 2x separate Volumenregler mit "Push-Pull"; (zum Splitten der Humbucker), 1x Toneregler, 3-fach- Wahlschalter
Koffer: LÂG Imperator Croco Wood-Koffer ist im Preis inbegriffen!
Verarbeitung/Erster Eindruck:
Die Verarbeitung ist ein Hammer. Sensationelle Wölkchenahorndecke mit wunderschönem Finish. Die Farben sind eine Augenweide. Statt dem üblichen Cremefarbenen Binding o.ä. fast schon langweiligen Standardgeschichten wurde am Rand der Decke einfach keine Farbe sondern nur Klarlack aufgetragen und das wunderschöne Holz schimmert so durch. Die Inlays sind sehr sauber eingearbeitet, scharfe Kanten an den Bünden gibt es nicht. Die Inlets im Griffbrett sind auch sehr, sehr sauber eingearbeitet.
Was auch auffällt ist auch, wie dünn der Korpus gestaltet ist. Meine Tokai LP ist gut 5cm dick, die LAG kommt auf gerade mal 3,5cm.
Zu der Gitarre gab es noch einen Koffer in Krododilleder-Optik. Absoluter Hinkucker.
1. Trockenes Anspielen
Meterhohe Gänsehaut. Glockenheller, ewig nachklingender Klang. Was für ein herrliches Klangbild mit gefühlt endlosem Sustain.
Einen tiefen, dunklen Sound, wie bei klassischen Gibson LPs darf man aber nicht erwarten.
2. Erster Eindruck Spielbarkeit
Mein Schoß ist normalerweise relativ verwöhnt. Da darf nicht jede drauf, aber die LAG schmiegte sich sofort federleicht an meine Schenkel und der Hals fügte sich fast wie von selbst in meine linke Hand. Wow, fühlt die sich gut an. Sehr komfortabel die Süße. Durch die elegante Verjüngung zum Korpus hin, lassen sich auch die höheren Lagen recht problemlos erreichen. Da habe ich bei meinen anderen LPs mehr Probleme. Das Ebenholz vom Griffbrett kann auch begeistern. Klare Tongebung und die Bendings funktionieren wunderbar. Im wahrsten Sinne des Wortes "wie geschmiert".
3. Sound
Mit Gain schöne rockige Sounds, kann auch ordentlich Druck entwickeln, für Spielarten wie Speed Metal oder Metalcore allerdings nicht so gut geeignet, da die Gitarre doch sehr warm und Höhenbetont klingt. Dazu neigt sie in den tiefen Tonbereichen undifferenziert zu klingen. Dafür bestätigt sie den ersten Eindruck beim Trockenspielen und singt ohne Ende. Sustain bis zum Abwinken.
Beim Splitten der Humbucker allerdings die erste Enttäuschung. Statt twängigen Singlecoil Sound fast keinen Effekt. Keine Ahnung ob das an meinem Line 6 Spider liegt oder an meinen Einstellungen, aber da hatte ich mir mehr erhofft.
Dafür liefert der Halshumbucker auch sehr schöne, cremige Sounds. Sehr fein.
Clean gespielt entfaltet die Süße noch mal richtig Potential. Gerade hier kommen die glockenklaren Töne erst richtig zur Geltung. Wer viel clean spielt, wird mit der LAG richtig Spaß haben.
Und auch gesplittet hat man endlich das Aha-Erlebnis. Nicht so twängig wie eine Tele, aber immer noch genug um weitere Klanglandschaften zu entdecken und auszureizen.
Fazit: Wer für knapp 1100€ eine Gitarre sucht, die alle melodischen Bereiche, sowohl verzerrt als auch clean, abdecken soll, mit warmen Klangbild, überragender Verarbeitung und hervorragender Spielbarkeit, ist bei der Imperator goldrichtig. Und lecker sieht sie auch noch aus.