L.R. Baggs Lyric selbst einbauen - 12 mm Loch bohren

  • Ersteller JaNeKlar
  • Erstellt am
Oder lieber zum Gitarrenbauer, wie es der Threadersteller richtigerweise gemacht hat. :(
Bei mir hat der Bohrer schön unters Binding gehakt und es rausgerissen. Gitarre eine Woche alt...
Das ist natürlich sehr ärgerlich!
Was für einen Bohrer hat er denn verwendet?
Meine Lowden hat kein weißes Binding und ich schrieb ja oben auch nicht ohne Grund folgendes:
Heutzutage würde ich allerdings ganz anders vorgehen.
Normale Spiralbohrer sind gefährlich, da sie beim Ansetzen manchmal zu tanzen anfangen.
Es gibt aber wunderbare Stufenbohrer. ich habe da ein Set mit drei verschiedenen und mit solch einem Stufenbohrer kann man relativ gefahrlos soweit aufbohren, bis man bei der gewünschten Stufe angekommen ist. Hier also 12mm. Da die Stufen mindestens 3mm lang sind hätte man also schon 3mm tief ein 12er Loch und kann dann mit dem Holzbohrer schon soweite eintauchen, dass er (wie bei mir damals) außen geführt ist und dann langsam komplett durchbohren.

Oder man nimmt einen Stufenbohrer, dessen größter Durchmesser dem gewünschten Enddurchmesser entspricht, wie hier dier kleine der drei:
1009390-Stufenbohrerset-3tlg_600x600@2x.jpg

Mit ihm könnte man ziemlich tief Vorbohren, oder vielleicht sogar das Loch vollenden.

Wichtig ist definitiv ein Klebeband über der Bohrstelle um das Splittern des Holzes und Lacks zu minimieren.

Ich weiß nicht wie forsch dein Bekannter das angegangen ist, aber ich würde es eher einen der sorgfältig-vorsichtigen Sorte machen lassen wie einen der zeigen muss wie schnell er sowas fertig bringt.
 
Also, er ist schon sorgfältig, allerdings hat er die Bauweise der Gitarre nicht ganz geblickt, was für mich aber ganz logisch war, er aber nicht unbedingt wissen konnte (, da er ja kein Gitarrenbauer oder Musiker ist). Er dachte, das Binding wäre ein durchgehender Plastikblock (er hat sich im Nachhinein auch gefragt, wie er drauf gekommen ist).
Ja, war ein Spiralbohrer. Das Problem war nicht das Tanzen, sondern dass die beiden Schneiden sich eben unters Binding geklemmt haben und es dann hochzogen. Ich zahle jetzt 150€ Lehrgeld (Selbstbeteiligung der Haftpflicht) und lasse es vom Gitarrenbauer (100km weiter, näher dran ist irgendwie nichts zu finden...) reparieren.
Am meisten ärgert mich meine Ungeduld, die jetzt natürlich dadurch nochmal auf die Probe gestellt wird, da mein Pickup heute in der Post war.... :fear:
 
...und ich sach' noch:"Gib dat Kind kein Fisch!" Und wat machze? Gibt dat Kind Fisch! Und wat macht dat Kind? Et kricht Schuppen!
Und ich happ ja secht, Gib dat Kind kein Fisch und nimm da nich 'nen Bohrer für!
 
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Was ist denn das für ein Modell?  

Da muss entweder das Binding nicht gut eingeklebt worden sein, oder beim Bohren ganz schön rumgefuhrwerkt worden sein... oder beides. Mit ein bisschen Sorgfalt sollte das eigentlich kein großes trara sein. Das habe ich mich sogar bei meiner OM28 getraut und die billigen Spiralbohrer aus dem Norma tun ihren Job.

Wichtig ist nur: 

1. Abkleben (wegen Absplitterung des Lacks) 
2. in 0,5mm oder 1mm Schritten nach und nach aufbohren (nicht gleich mit dem 12er ins Volle und auch nicht 4/8/12er-Schritte!) 
3. Ein bisschen Gefühl und den Bohrer nicht gleich einmal durch rammen. Mein Meister sagte: Lass die Werkzeuge arbeiten; du führst die nur da hin, wo sie hin sollen.
 
Das Binding ist wohl das der Mittelfuge der Zargenhälften. Also das, was von der Decke zum Boden quasi "durch" das Loch durch geht.
Und bei der Qualität der normalen Werkzeuge - incl. den normalen Toleranzen der Bohrfutter - kann ich ein sauberes Bohren vergessen.
Abkleben hilft, ja, aber wenn die Schneide greift, dann reisst das so oder so.
Es hat schon einen Grund, warum es sowas wie Reibahlen gibt....
 
aber wenn die Schneide greift,
Genau das ist das Problem. Dagegen hilft es, eine Sollbruchstelle vorher definiert zu setzen. Entweder -wie ich es oben beschrieben habe- mit dem Bohrer vorritzen (aber das sollte dann schon ein Holzbohrer mit den Schneiden außen sein) oder man macht das mit einem scharfen Cuttermesser sauber. Wenn man dazu noch abklebt und vorsichtig durch die Deckschicht arbeitet, geht das auch ohne Reibahle.
Notfalls bohre ich den Anfang mit dem Bohrer direkt in der Hand (ohne Bohrmaschine). Dann kann die Schneide nicht mal so eben schnell das Furnierholz oder das Binding abheben.
Wenn aber schon ein Loch drin ist und z.B. von 10mm nach 12mm aufgebohrt werden muss, dann ist der Holzbohrer auf verlorenem Posten, weil die Zentreirung nicht mehr greift. Da hilft dann nur noch Reibahle oder Stufenbohrer.
 

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