L.R. Baggs Lyric selbst einbauen - 12 mm Loch bohren

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JaNeKlar
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Hallo,

ich hoffe ich bin hier richtig.
Ich habe mir eine neue Akustikgitarre zugelegt welche selber noch keinen Tonabnehmer eingebaut hat. Dazu habe ich gleich das L.R. Baggs Lyric gekauft.
Jetzt muss dies nur noch eingebaut werden und ich wollte wissen ob man dies selber hinbekommt. Ich selber bin handwerklich nicht unbegabt und würde mir das Geld für den Einbau sparen wollen.

Immerhin muss dort wo der Gurtpin saß, ein 12 mm großes Loch gebohrt werden. Nicht gerade klein und wir reden hier nicht von einem Kantholz sondern einer Gitarre :D
Selbstverständlich will ich nicht den 12 mm Holzbohrer ansetzen und mir das Instrument zerreissen. Hat jemand Erfahrung damit?

Ist vielleicht gar ein Gitarrenbauer zu gegen der da Tips geben kann wie man dieses Loch sauber und gut hinbekommt? Oder lieber Fingeweg?
Ich würds schon gern selber machen da man irgendwie ja dann doch stolz drauf ist :redface:

Danke für eure Antworten. Gruß, Chris
 
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Immerhin muss dort wo der Gurtpin saß, ein 12 mm großes Loch gebohrt werden. Nicht gerade klein und wir reden hier nicht von einem Kantholz sondern einer Gitarre :D
Selbstverständlich will ich nicht den 12 mm Holzbohrer ansetzen und mir das Instrument zerreissen. Hat jemand Erfahrung damit?

Ich würde mit einem Dremel* (ca. 3mm) bei höherer Drehzahl vorbohren, das geht rein wie durch Butter.
Erst dann den Holzbohrer nehmen, mit dem vorgebohrten Loch ist es dann ungefährlicher.

Hier wird das auch so gemacht: www.youtube.com/watch?v=PdLUDWoh-cE (ab ca. 2:11)
Ist zwar eine Ukulele, aber das geht damit ja ähnlich.
Es wird auch gezeigt, wie das Instrument fixiert wird.

*Tipp:
Ein PROXXON FBS 240/E kostet nur ca. 45 € und ist eine Anschaffung für's Leben.
DREMEL ist hochwertiger aber teurer, PROXXON reicht mMn für den gelegentlichen Heimbedarf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau mal: https://www.musiker-board.de/threads/review-l-r-baggs-element-vs-l-r-baggs-lyric.530743/

Habe ich schon mal gemacht und da sind auch ein paar Bilder vom Innenleben der Gitarre dabei. Gerade das Lyrics eignet sich hervorragend für den Selbstversuch, da im Bereich der Brücke nichts gemacht werden muss. Es klebt einfach innen drunter. Wie du weiter hinten siehst, hatte ich da bei meiner Yamaha mehr Stress mit Loch bohren und Co.

Gruß
Martin
 
Hallo Martin,

du hast also sagen wir mit nem 3er vorgebohrt und dann gleich mit nem 12er hinterher? Ich hab halt Angst das es mir den Klotz unten in der Gitarre abreißt und der Lack außen Risse bekommt um das Loch sehr ausfranst.

Gruß, Chris
 
Ich hätte da ein paar Anmerkungen:

- Den Klotz in der Gitarre reisst es dir nicht ab, außer die Klampfe ist miserabel verarbeitet.

- Lackrisse kannst du vermeiden bzw. minimieren, wenn due die Stelle vorher mit Klebeband (Gaffa, Tesa Krepp...) abklebst.

- Das mit dem Vorbohren funktioniert nur dann richtig gut, wenn deine Gitarre noch gar keinen Gurtpin hat. Bei dir steckt ja wohl schon ein einfacher Pin drin, dann muss man anders vorgehen.
Erste Möglichkeit: Du legst dir ein Spezialwerkzeug wie dieses hier zu: Endpin Jack Reamer
Zweite Möglichkeit: Du verklebst den existierenden Endpin fest in seinem Loch und sägst ihn dann ganz vorsichtig bündig zur Zarge ab. Dann hast du Material zum Vorbohren oder auch um gleich den Holzbohrer anzusetzen, wenn du dich das traust;).
Dritte Möglichkeit: Du nimmst den alten Pin raus und erweiterst das Loch nach und nach mit einer Rundfeile. Etwas mühsame Lösung, man muss sich auch sehr Mühe geben, wirklich ein rundes Loch mit dem richtigen Mittelpunkt zu erzeugen, dafür ist die Gefahr, dass dir was reißt oder der Bohrer abrutscht nicht mehr gegeben.

Es ist auf jeden Fall machbar, das selbst zu erledigen, wenn man schon mal einen Bohrer in der Hand gehabt hat.

Gruß

Toni
 
- Das mit dem Vorbohren funktioniert nur dann richtig gut, wenn deine Gitarre noch gar keinen Gurtpin hat. Bei dir steckt ja wohl schon ein einfacher Pin drin, dann muss man anders vorgehen.
Würde eher so sagen:
Wenn schon ein Pin drin war, geht es vielleicht auch ohne Dremel, da quasi schon vorgebohrt.
Ich würde trotzdem nicht gleich 12 mm ansetzen. :D

Den Endpin Jack Reamer für $69.46 würde ich nur kaufen, wenn ich sehr viel an Instrumenten schraube.
Da ist ein Dremel schon eine nützlichere Anschaffung.
Denk an das kleine Loch durch den Steg, das bei einem Piezo unter der Stegeinlage nötig ist, abgesehen von irgend welchen Schleifarbeiten mit Metallen etc., die so ein Gerät auch erledigt.
 
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Wenn schon ein Pin drin war, geht es vielleicht auch ohne Dremel, da quasi schon vorgebohrt.

Holzbohrer-Spitze.jpg
Ein herkömmlicher Holzbohrer hat aber eine Zentrierspitze, die dafür sorgt, dass der Bohrer nicht verläuft und das Loch exakt an der richtigen Stelle sitzt.

Wenn man mal annimmt, dass das Gurtpinloch ca 5-7 mm Durchmesser hat, dann ist das viel zu viel, um einen Holzbohrer sauber ansetzen zu können, da die Zentrierspitze keinen Halt mehr hat. Selbst 3mm sind schon relativ viel zum Vorbohren, es geht ja nur um die saubere Führung des Bohrers, das Material sollte ein ordentlicher 12er Bohrer schon wegkriegen.

Beim Spezialwerkzeug stimme ich dir voll und ganz zu, das lohnt sich für die einmalige Anwendung sicher nicht, da es anders auch ganz gut funktioniert.

Gruß

Toni
 
Ah, OK, du meinst also, dass das Gurtpinloch schon fast zu dick sein könnte, um den Bohrer zu führen.
 
Bohrer werden mit hinreichender Wahrscheinlichkeit das Zargenholz zerreisen.
Been there - done that!
Der einzige sichere Weg ist tatsaechlich die Reibahle
Es muss aber nicht unbedingt die teure von StewMac sein, es gibt im Handel auch andere - preiswertere - Stufenbohrer.
Wichtig ist hier, dass die Reibahle eine Hohlkehle hat, damit das Material sauber abgetragen und der Holzschnitt sauber abgeführt werden kann.
 
Als ich damals an meiner Lowden den Gurtpin durch eine Endpin-Buchse ersetzt habe, stand ich vor dem selben Problem.
Der Endpin hatte geschätzte 7mm und ich hatte leider nur ebenfalls einen passenden Holzbohrer. Ich habe dann mit mehreren Spiralbohrern soweit aufgebohrt und dann mit einem Senker noch eine Senkung erzeugt, deren Außenrand dann den passenden Durchmesser hatte. dann habe ich die Senkung noch etwas weiter nach innen mit einer Rundfeile verlägert, bis ich schließlich den Holzbohrer ansetzen konnte, da er dann ohne die Mittelzentrierung außen geführt wurde. Er konnte also schon etwas in die Gitarre reingesteckt werden, bevor ich zu bohren anfing. Es war eine sehr langwierige Angelegenheit und ich hatte Angst, dass einer der Bohrer zu beißen, oder zu vibrieren anfängt.

Heutzutage würde ich allerdings ganz anders vorgehen.
Normale Spiralbohrer sind gefährlich, da sie beim Ansetzen manchmal zu tanzen anfangen.
Es gibt aber wunderbare Stufenbohrer. ich habe da ein Set mit drei verschiedenen und mit solch einem Stufenbohrer kann man relativ gefahrlos soweit aufbohren, bis man bei der gewünschten Stufe angekommen ist. Hier also 12mm. Da die Stufen mindestens 3mm lang sind hätte man also schon 3mm tief ein 12er Loch und kann dann mit dem Holzbohrer schon soweite eintauchen, dass er (wie bei mir damals) außen geführt ist und dann langsam komplett durchbohren.

Oder man nimmt einen Stufenbohrer, dessen größter Durchmesser dem gewünschten Enddurchmesser entspricht, wie hier dier kleine der drei:
X501450.JPG

Mit ihm könnte man ziemlich tief Vorbohren, oder vielleicht sogar das Loch vollenden.

Wichtig ist definitiv ein Klebeband über der Bohrstelle um das Splittern des Holzes und Lacks zu minimieren.
 
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Hallo,

also der Gurtpin wurde bisher mit einer längeren Holzschraube gehalten.
Einen Holzbohrer könnte man praktisch sauber ansetzen. Aber hab Angst das mir das Holz um die Ohren fliegt oder etwas bricht wenn ich gleich den 12 er ansetze. Wenn ich erst klein vorbohre kann ich ja nicht mehr den größeren bohrer absetzen.
Ein Stufenbohrer ist doch nur dazu da um ein Loch im oberen Bereich zu erweitern und nicht zum durchbohren oder? Oder gibt 12er Stufenbohrer?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Was für ein Boher wird in diesem Video genutzt? Mein Englisch ist nicht so prall.

 
Neee, durchbohren kann man damit nicht. Da wird dann 10 mm vorgebohrt und dann auf 12 mm aufgerieben.
 
Die verwenden genau diesen dünnen Stufenbohrer, dessen größte Dicke 12mm ist und der oben auf dem Bild in meinem Post abgebildet ist. Die gibt es im 3er Set, oder auch einzeln. Mit dem kann man auch durchbohren, aber eben nur mit dem, die anderen sind ja größer.
Wenn aber bisher nur eine Schraube drin war, kannst Du Deinen 12er Holzbohrer direkt ansetzen.
Gefahrloser ist allerdings der Stufenbohrer.

Sonst geh doch zu jemandem, der gut bohren kann und es sich zutraut.
 
Es gibt auch Endpinbuchsen, die mit dem Loch für den Gurtpin auskomment. Die kosten allerdings einiges mehr...
 
Die verwenden genau diesen dünnen Stufenbohrer, dessen größte Dicke 12mm ist und der oben auf dem Bild in meinem Post abgebildet ist. Die gibt es im 3er Set, oder auch einzeln. Mit dem kann man auch durchbohren, aber eben nur mit dem, die anderen sind ja größer.
Wenn aber bisher nur eine Schraube drin war, kannst Du Deinen 12er Holzbohrer direkt ansetzen.
Gefahrloser ist allerdings der Stufenbohrer.

Sonst geh doch zu jemandem, der gut bohren kann und es sich zutraut.
Das hat genau gar nix mit bohren koennen zu tun. Das hat was mit der Helix der Schneide zu tun. Ein Bohrer ist nie ganz gerade und ein Bohrfutter auch nicht und dementsprechend reisst der Bohrer dann Fasern und ganze Stuecke aus dem harten Palisander. Der Stufenbohrer hat eine gerade und geflutete Schneide, der schaelt gleichmaessiger. Am besten ist eine Reibahle, aber das dauert...
 
Normale Spiralbohrer sind gefährlich, da sie beim Ansetzen manchmal zu tanzen anfangen.
Ja, aber nur dann, wenn nicht oder nicht mit dem richtigen Durchmesser vorgebohrt wird ( zu groß im Durchmesser).
Abgesehen davon sind normale Spiralbohrer und auch die oben gezeigten Stufenbohrer eigentlich für Stahl optimiert und für Holzarbeiten auf Grund der völlig anderen Schneidengeometrie nur bedingt geeignet. Allgemein gilt für weiche Werkstoffe wie Holz eine möglichst hohe Werkzeugdrehzahl zu verwenden, die Schneiden müssen "schärfer" (Holzbohrer versch. Formgebung) sein als für Stahl (auf die tatsächliche Schneidengeometrie möchte ich jetzt hier nicht eingehen) und nur geringer Vorschub mit wenig Druck. Wichtig ist es auch, so gut wie geht im Rechten Winkel anzusetzen, sonst "fetzts" garantiert.
 
Wenn du vorsichtig sein willst, kannst du den Lack mit dem Holzbohrer von Hand anritzen (Holzbohrer in der Hand, ewas schräg gehalten und dann vorsichtig den Lack einritzen). Das ist die halbe Miete. Späne und Staub gut wegwischen. Dann ein breites Tesa flächig draufkleben. Das ist besser als Kreppband und Gaffa, denn diese reißen oder fasern leicht mit ein.
Mit wenig Druck bohren und nur mit einer Drehzahl, bei der der Holzbohrer noch nicht schwingt und hüpft. Wenn dann mal die äußerste Schicht der Zarge geschaff ist, kann man durch den Block mit mehr Drehzahl durch.
Ich wollte zuerst noch anregen, eine normale Klinkenbuchse in die Zarge einzubauen (das ist meine bevorzugte Lösung), aber das geht bei diesem Endpin-Verstärker-Buchsen Teil leider nicht.

Gruß
Christoph
 
Moin zusammen,

ich hab mich jetzt doch dazu entschieden einen Gitarrenbauer aufzusuchen um das Loch am Gurtpin bohren zu lassen.

War am Freitag in der Berlin. Und hab einfach mal bei nem Gitarrenbauer angerufen. Genauer gesagt bei GuitarWars. Das ist glaub ich nen Amerikaner oder so. Jedenfalls ein sehr netter Typ. Er benutzte einen Reamer und lachte nur bei meinen Gedanken einen normalen Holzbohrer zu nehmen. Das Ganze war in 5 Minuten gemacht und kostete mich 15€. Fast billiger wie der erwähnte Holzbohrer :D

Beim Spielen meines Hummingbirds Nachbau von Stanford war er recht angetan von der Gitarre. Er stellte aber fest das der Steg vielleicht etwas zu hoch ist und das die Seitenlage tiefer sein könnte was die Bespielbarkeit noch verbessern würde. Ich selber bemerkte dies bereits auch schon beim spielen und wir redeten kurz darüber. Ich werd in den nächsten Tagen die Gitarre bei ihm abgeben zum einstellen. Die 30-50€ sind dann denke ich ebenfalls gut investiert.

Kann den Laden bisher also empfehlen. Aber mal schauen wie das mit dem einstellen klappt.

Grüße aus Hamburg, Chris
 
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Sonst geh doch zu jemandem, der gut bohren kann und es sich zutraut.

Oder lieber zum Gitarrenbauer, wie es der Threadersteller richtigerweise gemacht hat. :(
Bei mir hat der Bohrer schön unters Binding gehakt und es rausgerissen. Gitarre eine Woche alt...

Loch ist jetzt drin und mein Freund, der Tischler, hat die schlimmen Stellen mit einem farbähnlichen Wachs gekittet, aber schön ist es nicht :/
Mal gucken, wie ich weitermache, morgen hole ich mir mal nen Kostenvoranschlag für eine professionelle Reparatur, so mit neuem Binding, Neulackierung, etc...
 

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