
JoGo
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Hallo Leute, wie an anderer Stelle diskutiert plante ich in meine Sigma 000 R 28 V ein L.R. Baggs Anthem Stagepro einzubauen.
Am Dienstag habe ich dann das PU System bei meinem Dealer bestellt, am Freitag bekommen und heute habe ich dann diesen Plan in die Tat umgesetzt.
(Ich wollte eine Fotodoku machen, aber nachdem die Dinge nicht so reibungslos liefen hab ich da zwischendrin entnervt nicht mehr weiterfotografiert...)
Vorneweg:
Der Selbsteinbau dieses Systems ist definitiv nicht ganz so einfach, wie es auf so manchem youtube Video ausschaut.
Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man es vom Fachmann machen lassen, oder zumindest unter fachkundiger Begleitung.
Vor allem: Die mitgelieferte "Einbauanleitung" ist ein sehr schlechter Witz.
Bzw. es gibt überhaupt keine Einbauanleitung, sondern nur eine eher überflüssige Bedienungsanleitung des Preamps (wie ein EQ funktioniert wusste ich vorher schon...).
Das ganze auch nur in Englisch.
Es fehlt völlig eine Anleitung wie die beiden PU´s einzubauen sind, wie man den Preamp in die Zarge setzt oder wie man die Pickupkabel am Preamp verkabelt (die dortigen Eingänge sind zu allem Überfluss nicht beschriftet). Im übrigen findet sich eine Einbauanleitung nicht einmal auf der Bagss Website!
Das ist schon ziemlich schmählich für L.R. Baggs. Bei einem System in dieser Preislage kann man ein wenig mehr Aufmerksamkeit erwarten.
Ohne ausführliches Zurateziehen des Internets hätte ich ganz schön doof aus der Wäsche gekuckt...
Auch der deutsche Vertrieb sollte sich damit mal ernsthaft befassen...
Der benötigte 9V Block liegt auch nicht bei. Auch das könnte man bei einem System, das UVP ca. 450.- € kosten soll, eigentlich schon erwarten.
Aber jetzt zu meinen Einbauerfahrungen:
Das erste Malheur ist mir natürlich gleich beim Aufbohren des Endpinlochs passiert: Das Holz ist ausgerissen und den hellen Zargenabschluss hat es ein Stück herausgezogen.
Grmpf... Das musste natürlich erstmal wieder in Ordnung gebracht werden. Man sieht´s noch, aber nicht so schlimm.
Dann hab ich mich an das Loch in der Zarge gemacht. Dafür hab ich mir einen kleinen runden Sägeblattaufsatz für die Bohrmaschine besorgt.
Kostet einen schon gewaltig Überwindung, eine geliebte Gitarre einfach so aufzusägen... Mit leichtem Herzklopfen ging´s los.
Aber das hat eigentlich sehr gut funktioniert. Etwas friemeliges Nachfeilen, aber dann passte der Rahmen für den Preamp zumindest schon mal rein.
Tja...
Aber dann musste ich feststellen, das der Zargen einer 000-28 eigentlich zu schmal für den Preamp ist.
Der Preamp passte im Body nicht zwischen die Beleistung! (Also: Warnung an alle die eine ähnliche OP planen. Vorher unbedingt genau messen!)
Nach langem Überlegen hab ich mich entschlossen von einer Deckenleiste etwas abzuhobeln.
Auch hierbei stand mir wieder der Angstschweiß auf der Stirn. Aber es ging letztendlich gut. Ich glaub ich hab den Preamp bis dahin 10 oder 20 mal ein- und ausgebaut...
Der Einbau des "element" Piezos war vergleichsweise einfach.
Ein schräges 2,5 mm Loch in die Bassseite der Brücke, und auf der Trebleseite ein kleines Loch um die Spitze des element zu versenken.
Das Einfädeln des element von hinten war wieder etwas Gefummel, aber kein Problem.
Meine Knochenstegeinlage war ab Werk schon mit einem Shimstreifen unterlegt, ich musste nach dem Piezoeinbau nichts wegfeilen, die Saitenlage hat sich nicht verändert...
Das Anthem Mikro anzubringen war da schon wieder etwas heikler. Man hat mit den Klebestreifen ja nur einen Versuch, da sollte man sich seiner Sache schon sicher sein.
Ich habe auch erst lange recherchiert, wo ich das Ding genau hinklebe. Mangels Anleitung (Dank der Kundenfeindlichkeit von L.R. Baggs...) muss man sich die Infos aus dem Netz holen.
Hier hab ich zumindest unter einer anderem Produktrubrik zumindest was auf der Baggs Website gefunden.
Ich habe das Mikro ein paar mm weiter Richtung Schalloch direkt auf die Decke gesetzt, weil der Platz auf meiner Stegunterseite nicht gereicht hätte.
Gottseidank hat es beim ersten Versuch geklappt. Das Mikro sitzt zwar nicht ganz 100%ig mittig, aber das soll bei diesem System keine Rolle spielen (tut es auch nicht wie ich bereits festgestellt habe, später mehr...).
So jetzt noch die Kabelage mittels der mitgelieferten Klebeklemmen um Body fixieren, Fummel Fummel, aber machbar. Zwei Klemmen hab ich dabei "verschossen" aber es sind genug dabei...
Mangels Einbauanleitung wird einem auch nicht mitgeteilt, wo die PU´s am Preamp einzustecken sind. Ich hatte glücklicherweise gleich richtig getroffen:
Klar, der große Stecker vom Endpin in die große Buchse. In die mittlere Buchse (Nr.2) kommt der "element" Piezo, in die äußere (Nr.1) das Anthem Mikro.
Das ganze hat mich mit Kaffeepausen und den erforderlichen Internetrecherchen insgesamt so ca. 5 Stunden gekostet.
Dann Saiten drauf und Batterie ins Fach und ab zum Testen:
Meine größte Befürchtung, dass sich der geliebte akustische Klang der Gitarre verändern könnte ist -dem Himmel sei Dank- nicht eingetreten.
In homöopathischer Dosis meine ich eine minimale Abmilderung des Klangbildes zu erahnen, möglichweise bedingt durch die Stegeinlage.
Kann aber auch an den Saiten liegen, die beim erneuten Aufziehen ja manchmal etwas anders klingen,oder auch an meinen Ohren...
Also, Augen zu und eingestöpselt.
Ich habe unterschwellig erwartet, dass erstmal garnix geht. Aaaaaaaaber.....
Ohhhhhh..... aaaahhhhhh.... Ohoooo!!!
Alles funzt. Und wie das klingt!
Ich bin echt sprachlos.
Ich hatte mich mit dem Piezo Sound in den letzten Jahrzehnten ja schon abgefunden.
Ab heute ist das vorbei...
Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, das ich eine echte, akustische Gitarre aus dem Amp höre (bei mir aktuell ein Bose L1 Compact).
Absolut natürlich. Man hört sehr schön die Reaktionen des Body´s, Klopfgeräusche usw.
Und tatsächlich absolut feedbackfest.
Kurzum: Das Teil klingt schlicht und einfach oberamtlich super!
Ich behaupte, dass ist das zur Zeit beste Akustik-Pickup System.
Ein kleines Manko ist der etwas geringe Output des Systems. Am Volumeanschlag ist es immer noch signifikant leiser als ein Baggs Element, den ich in einer anderen Gitarre habe. (Kann man da was machen???)
Ich hatte mir das Stagepro gekauft, weil ich eine Klangregelung wollte. Inzwischen glaube ich, das wäre nichtmal nötig gewesen.
Man muss da nichts regulieren. Es klingt einfach gut.
Das SL System ohne Klangregelung mit Schallochbedienung kostet aber genausoviel.
Braucht aber kein Loch in der Zarge...
Dafür ist der Batteriewechsel beim Stagepro einfacher. Auch ein Argument beim Liveeinsatz.
Und ein Tuner ist auch noch drin.
Insgesamt bin ich jetzt sehr glücklich, obwohl ich bestimmt 10 graue Haare mehr habe...
Ich spreche vor allem in klanglicher Hinsicht eine Empfehlung aus!
Ein paar Minuspunkte gibt´s aber auch zu vermelden...
Gesamturteil:
+ Klang
+ Klang
+ Klang
- fehlende Einbauanleitung
- keine Batterie mitgeliefert.
- mangelhafter Support auf der Webseite
- geringer Output
Am Dienstag habe ich dann das PU System bei meinem Dealer bestellt, am Freitag bekommen und heute habe ich dann diesen Plan in die Tat umgesetzt.
(Ich wollte eine Fotodoku machen, aber nachdem die Dinge nicht so reibungslos liefen hab ich da zwischendrin entnervt nicht mehr weiterfotografiert...)
Vorneweg:
Der Selbsteinbau dieses Systems ist definitiv nicht ganz so einfach, wie es auf so manchem youtube Video ausschaut.
Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man es vom Fachmann machen lassen, oder zumindest unter fachkundiger Begleitung.
Vor allem: Die mitgelieferte "Einbauanleitung" ist ein sehr schlechter Witz.
Bzw. es gibt überhaupt keine Einbauanleitung, sondern nur eine eher überflüssige Bedienungsanleitung des Preamps (wie ein EQ funktioniert wusste ich vorher schon...).
Das ganze auch nur in Englisch.
Es fehlt völlig eine Anleitung wie die beiden PU´s einzubauen sind, wie man den Preamp in die Zarge setzt oder wie man die Pickupkabel am Preamp verkabelt (die dortigen Eingänge sind zu allem Überfluss nicht beschriftet). Im übrigen findet sich eine Einbauanleitung nicht einmal auf der Bagss Website!
Das ist schon ziemlich schmählich für L.R. Baggs. Bei einem System in dieser Preislage kann man ein wenig mehr Aufmerksamkeit erwarten.
Ohne ausführliches Zurateziehen des Internets hätte ich ganz schön doof aus der Wäsche gekuckt...
Auch der deutsche Vertrieb sollte sich damit mal ernsthaft befassen...
Der benötigte 9V Block liegt auch nicht bei. Auch das könnte man bei einem System, das UVP ca. 450.- € kosten soll, eigentlich schon erwarten.
Aber jetzt zu meinen Einbauerfahrungen:
Das erste Malheur ist mir natürlich gleich beim Aufbohren des Endpinlochs passiert: Das Holz ist ausgerissen und den hellen Zargenabschluss hat es ein Stück herausgezogen.
Grmpf... Das musste natürlich erstmal wieder in Ordnung gebracht werden. Man sieht´s noch, aber nicht so schlimm.
Dann hab ich mich an das Loch in der Zarge gemacht. Dafür hab ich mir einen kleinen runden Sägeblattaufsatz für die Bohrmaschine besorgt.
Kostet einen schon gewaltig Überwindung, eine geliebte Gitarre einfach so aufzusägen... Mit leichtem Herzklopfen ging´s los.
Aber das hat eigentlich sehr gut funktioniert. Etwas friemeliges Nachfeilen, aber dann passte der Rahmen für den Preamp zumindest schon mal rein.
Tja...
Aber dann musste ich feststellen, das der Zargen einer 000-28 eigentlich zu schmal für den Preamp ist.
Der Preamp passte im Body nicht zwischen die Beleistung! (Also: Warnung an alle die eine ähnliche OP planen. Vorher unbedingt genau messen!)
Nach langem Überlegen hab ich mich entschlossen von einer Deckenleiste etwas abzuhobeln.
Auch hierbei stand mir wieder der Angstschweiß auf der Stirn. Aber es ging letztendlich gut. Ich glaub ich hab den Preamp bis dahin 10 oder 20 mal ein- und ausgebaut...
Der Einbau des "element" Piezos war vergleichsweise einfach.
Ein schräges 2,5 mm Loch in die Bassseite der Brücke, und auf der Trebleseite ein kleines Loch um die Spitze des element zu versenken.
Das Einfädeln des element von hinten war wieder etwas Gefummel, aber kein Problem.
Meine Knochenstegeinlage war ab Werk schon mit einem Shimstreifen unterlegt, ich musste nach dem Piezoeinbau nichts wegfeilen, die Saitenlage hat sich nicht verändert...
Das Anthem Mikro anzubringen war da schon wieder etwas heikler. Man hat mit den Klebestreifen ja nur einen Versuch, da sollte man sich seiner Sache schon sicher sein.
Ich habe auch erst lange recherchiert, wo ich das Ding genau hinklebe. Mangels Anleitung (Dank der Kundenfeindlichkeit von L.R. Baggs...) muss man sich die Infos aus dem Netz holen.
Hier hab ich zumindest unter einer anderem Produktrubrik zumindest was auf der Baggs Website gefunden.
Ich habe das Mikro ein paar mm weiter Richtung Schalloch direkt auf die Decke gesetzt, weil der Platz auf meiner Stegunterseite nicht gereicht hätte.
Gottseidank hat es beim ersten Versuch geklappt. Das Mikro sitzt zwar nicht ganz 100%ig mittig, aber das soll bei diesem System keine Rolle spielen (tut es auch nicht wie ich bereits festgestellt habe, später mehr...).
So jetzt noch die Kabelage mittels der mitgelieferten Klebeklemmen um Body fixieren, Fummel Fummel, aber machbar. Zwei Klemmen hab ich dabei "verschossen" aber es sind genug dabei...
Mangels Einbauanleitung wird einem auch nicht mitgeteilt, wo die PU´s am Preamp einzustecken sind. Ich hatte glücklicherweise gleich richtig getroffen:
Klar, der große Stecker vom Endpin in die große Buchse. In die mittlere Buchse (Nr.2) kommt der "element" Piezo, in die äußere (Nr.1) das Anthem Mikro.
Das ganze hat mich mit Kaffeepausen und den erforderlichen Internetrecherchen insgesamt so ca. 5 Stunden gekostet.
Dann Saiten drauf und Batterie ins Fach und ab zum Testen:
Meine größte Befürchtung, dass sich der geliebte akustische Klang der Gitarre verändern könnte ist -dem Himmel sei Dank- nicht eingetreten.
In homöopathischer Dosis meine ich eine minimale Abmilderung des Klangbildes zu erahnen, möglichweise bedingt durch die Stegeinlage.
Kann aber auch an den Saiten liegen, die beim erneuten Aufziehen ja manchmal etwas anders klingen,oder auch an meinen Ohren...
Also, Augen zu und eingestöpselt.
Ich habe unterschwellig erwartet, dass erstmal garnix geht. Aaaaaaaaber.....
Ohhhhhh..... aaaahhhhhh.... Ohoooo!!!
Alles funzt. Und wie das klingt!
Ich bin echt sprachlos.
Ich hatte mich mit dem Piezo Sound in den letzten Jahrzehnten ja schon abgefunden.
Ab heute ist das vorbei...
Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, das ich eine echte, akustische Gitarre aus dem Amp höre (bei mir aktuell ein Bose L1 Compact).
Absolut natürlich. Man hört sehr schön die Reaktionen des Body´s, Klopfgeräusche usw.
Und tatsächlich absolut feedbackfest.
Kurzum: Das Teil klingt schlicht und einfach oberamtlich super!
Ich behaupte, dass ist das zur Zeit beste Akustik-Pickup System.
Ein kleines Manko ist der etwas geringe Output des Systems. Am Volumeanschlag ist es immer noch signifikant leiser als ein Baggs Element, den ich in einer anderen Gitarre habe. (Kann man da was machen???)
Ich hatte mir das Stagepro gekauft, weil ich eine Klangregelung wollte. Inzwischen glaube ich, das wäre nichtmal nötig gewesen.
Man muss da nichts regulieren. Es klingt einfach gut.
Das SL System ohne Klangregelung mit Schallochbedienung kostet aber genausoviel.
Braucht aber kein Loch in der Zarge...
Dafür ist der Batteriewechsel beim Stagepro einfacher. Auch ein Argument beim Liveeinsatz.
Und ein Tuner ist auch noch drin.
Insgesamt bin ich jetzt sehr glücklich, obwohl ich bestimmt 10 graue Haare mehr habe...
Ich spreche vor allem in klanglicher Hinsicht eine Empfehlung aus!
Ein paar Minuspunkte gibt´s aber auch zu vermelden...
Gesamturteil:
+ Klang
+ Klang
+ Klang
- fehlende Einbauanleitung
- keine Batterie mitgeliefert.
- mangelhafter Support auf der Webseite
- geringer Output
- Eigenschaft
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