• Bitte beachten! Dies ist ein Forum, in dem es keine professionelle und auch keine verbindliche Rechtsberatung gibt. Es werden lediglich persönliche Meinungen und Erfahrungen wiedergegeben. Diskussionen bitte möglichst mit allgemeinen Beispielen und nicht mit speziellen Fällen führen.

Künstlervertrag ok oder nicht

*Kicher*

Von Angesicht zu Angesicht - dann wäre das Projekt wohl schon lange gestorben... Er hat auch versucht, sie darauf hinzuweisen, dass wir uns ja auch wohlfühlen müssen mti den Songs.

Studiomusiker verstehe ich jetzt mal so: Ich singe die vorgelegten Lieder ein, und das war's. Mit dem Rest habe ich nichts mehr zu tun. So aber sollen wir die Songs ja auch vermarkten und auch auf Live-Auftritten präsentieren. So ist es wohl auch geplant. Sie sind aber scheinbar extrem davon überzeugt, dass genau das, was sie uns vorsetzen, laufen wird. Und von den Sachen, die wir gerne singen würden wohl nicht - vielleicht nur, weil sie es eben nicht selbst ausgesucht haben. Außerdem würden wir als Studiomusiker Geld für unsere Arbeit bekommen, was ja hier auch nicht der Fall ist.

Mein Mann hat eigentlich jetzt gar nichts, worauf er sich freuen kann, da er sich gar nichts selber aussuchen durfte und auch nicht glücklich ist mit der Songauswahl. Bei mir geht's noch, ich kann mit den Solotiteln gut leben, aber die Duo-Songs sind auch nicht das Wahre für mich.

Ja, das mit dem Klo ist ein guter Vergleich... Hinkt natürlich etwas, denn als Handwerker muss ich das Klo ja nicht benutzen :rolleyes:

Aber das mit dem Studiomusiker könnte vielleicht noch näher beäugt werden. Das heißt, dass ich auch als Studiomusiker mein Gesicht dafür in die Kamera halte, aber im Grunde null Mitspracherecht hätte. Dafür kriege ich aber Geld für meine Leistungen, was ja hier eindeutig nicht der Fall ist. Letztlich wird hier eher die Taktik Augenwischerei betrieben. Beim ersten Mal durften wir ja noch wenigstens 1 Lied selbst aussuchen. Mittlerweile ist das auch gestorben...

Also wenn die die Aufnahmen bezahlen und die Fahrtkosten und Spesen... Wir sind ja beteiligt an den Verkäufen, aber natürlich erst nach Erreichen des Break-Even-Points. Den können sie natürlich auch so lange in die Höhe schrauben mit irgendwelchen Kosten, die sie absetzen, dass wir nie davon einen müden Cent sehen werden. Desweiteren müssten wir uns dann Einsicht in die Bücher holen. Das übersteigt womöglich an Kosten das, was dabei herauskommt (die Fahrtkosten, Übernachtung etc.) Und bei den Live-Auftritten gäbe es wohl Gage. Aber so richtig dahinter blicken werden wir wohl auch nicht, wie viel die gekriegt haben vom Veranstalter. Das wäre wohl auch nicht unser Bier, wenn wir für vereinbarte Gage gehen.

Das Problem ist hier wohl, dass entweder wirklich kein Durchblick herrscht oder dass es konstruiert ist, damit wir nicht so genau durchblicken sollen. Auf die Frage nach einem Businessplan kommt nur die Antwort: ach, sowas brauchen wir nicht. Und das ist natürlich auch ein Problem.

So macht es auch nicht wirklich Freude. Wobei ist sagen muss: Mein Wunsch ans Universum ging tatsächlich in Erfüllung. Ich hatte mir jemanden gewünscht, der Songs schreibt, selber alles fertig arrangiert hat und wir können das hier aufnehmen und vielleicht bei Youtube, Spotify usw. einstellen. Leider geht die Rechnung so auch nicht auf. Ohne die finanzielle Kraft des Labels kriegen wir sicher keine Lieder mehr. Und wir können es hier auch nicht so gut mastern, dass es wirklich radiotauglich wäre, trotz guten Equipments.
 
Hallo,

noch mal eine Frage zum Thema... Wir hatten das wohl hier schon mal angeschnitten.

Wie ist das mit der Beteiligung der Plattenfirma an Live-Auftritten. Damit meine ich die Auftritte, mit denen sie nichts zu tun haben.

Wenn im Vertrag nichts davon vermerkt ist, dass sie was von der Gage abbekommen, dann ist ja eigentlich alles klar, oder?

Auch bin ich nicht verpflichtet, einen Exklusiv-Management-Vertrag mit ihnen zu unterschreiben. Oder?

LG
 
Du bist nie verpflichtet, einen Vertrag zu unterschreiben - außer das ist ausgemachte Bedingung eines bestehenden Vertrages.

Wie ist das mit der Beteiligung der Plattenfirma an Live-Auftritten. Damit meine ich die Auftritte, mit denen sie nichts zu tun haben.

Wenn im Vertrag nichts davon vermerkt ist, dass sie was von der Gage abbekommen, dann ist ja eigentlich alles klar, oder?
Du musst in Eurem Vertrag nach sogenannten Generalklauseln gucken. Die haben meist so einen Bestandteil wie: sämtliche Rechte an ... der Unterschreibende überläßt generell die Rechte an XYZ dem Management ...
Dann musst Du nach Klauseln schauen, in denen steht, wofür Du eine Genehmigung bei denen einholen oder sie über etwas informieren musst. Ein Beispiel dafür wäre im Arbeitsvertrag die Klausel, dass Du als Arbeitnehmer Deinen Arbeitgeber darüber informieren musst, wenn Du eine Nebentätigkeit ausüben willst und dass er das untersagen kann, wenn Deine Arbeitsleistungen oder Deine Verfügbarkeit darunter leiden. Was das dann im Einzelnen heißt, ist wiederum Auslegungssache - Du musst aber erst mal Deinen Arbeitgeber darüber informieren - ansonsten hat er leichtes Spiel, es Dir zu untersagen.

Kurz und knapp: Schau in den bestehenden Vertrag und wenn Du da was findest oder Dir unsicher bist, informier Dich besser vorher.

Viel Erfolg!

x-Riff
 
Dank noch mal....

Würdet ihr das machen mit einem Plattenvertrag, wenn ihr null Mitsprache- und Mitwirkungsrechte habt? Ich komme mir halt ein wenig veräppelt vor. Zwar kann ich das auch verstehen, wenn die nach ihren Überzeugungen arbeiten. Aber wenn du Solo-Sachen machst, die nicht promotet werden und dementsprechend natürlich nirgends bekannt werden...

Egal wo wir hinkommen, wollen sie uns nur als Duo haben. Dementsprechend wird auch hier so gearbeitet, dass die Solo-Sachen nicht promotet werden, bei der Duo-Geschichte wird jetzt mehr Geld investiert. Und uns sagt man dann nachher: ja, eure Einzelgeschichten wollte ja keiner. :mad:

Ich komme mir hier schon wieder ausgetrickst vor.

Wobei hier auch soweit am Anfang schon durchkam: Duo. Sie haben sich dann wohl gedacht: naja, lass die mal ihre Solo-Sachen machen. Damit werden sie nicht weit kommen und dann bleibt ihnen nichts übrig. Entweder Duo oder nix.

Wir sind beide immer Solo aufgetreten. So konnte man wenigstens hier mal noch sich selber ein wenig entfalten. Beim Duo komme ich mir wieder so eingeengt vor. Dazu natürlich die Songvorgaben, Texte usw. Natürlich kann man sich sagen, mach's ein paar Jahre oder lass den Idealismus weg, dann hast du nachher etwas Geld und kannst aussteigen in ein paar Jahren. Aber so einfach ist das nicht: So viele Menschen, die dann von dir leben und du hast sicher auch dickere Rechnungen, die dieser Lebensstil vielleicht mit sich bringt.

Und wenn man das psychisch nicht durchhält. Ich weiß auch nicht: ich bin was das Leben anbelangt auch allgemein etwas zu idealistisch veranlagt.

Schwierig wird es schon, wenn du weißt, dass da auch ziemlich "hintenrum" gearbeitet wird. Das ist ja nicht das erst Mal, wo die sich scheinbar denken: Na, lass die zwei Dödel mal in ihrem Glauben. Sind natürlich auch viele Interna, die uns auch im Grunde nichts angehen, die vieles für uns etwas unverständlich erscheinen lassen.

Das eine ist also das Vertragswerk. Also am besten bindet man sich da nicht zu lange, wenn überhaupt? Habe ja gehört, dass es Verträge bis zu 10 Jahren gibt. Dann musst du immer hopsen und springen, ob du kannst oder nicht. Vor allem, wenn es diesen Managementvertrag gibt.

Ich kann mich wie immer nicht so gut entscheiden. Sitzt man erst mal in der Falle, dann kommt man da lebend nicht mehr raus :eek:

Ich stelle mir das jedes Mal so vor: wenn weg, dann weg. Es gibt ja tatsächlich so viele andere, die Schlange stehen und das sofort machen würden. Vielleicht ärgere ich mich später? Und oft sitze ich dann in irgendeiner Sch.... Und man ärgert sich dann, weil es anderen gar nicht auffällt, was sie da eigentlich unterschrieben haben oder die finden das einfach super, weil sie jemanden ermorden würden, nur um weiterzukommen.

In dem Falle würde vielleicht wirklich das Duo einem noch den Ar... retten. Denn da gibt's halt nicht viele, kaum welche. Und anders will man uns ja wohl sowieso nicht. Ich fühle mich da irgendwie aber nicht so wie ich selber. Kann das jemand nachempfinden? Obwohl es hier wohl egal ist. Du kriegst dann eh vorgeschrieben, wie du dich zu bewegen hast, wo und wie du gucken sollst, was du sagen sollst etc. Ich brauch' mir ja eigentlich keine Gedanken zu machen. Nur: wie hält man das auf Dauer aus?

Die Welt ist irgendwie doof. Vielleicht bin ich aber auch nicht in der Lage die guten Dinge als solche zu sehen, da auch diese immer einen dicken Haken haben :(

LG
 
Hi Mucki,
sowohl als auch statt entweder oder ...

Die Firma hat ihre Sicht der Dinge und das machen sie. Dass Du oder Ihr dabei nicht sonderlich gut mitgenommen und einbezogen werdet, zieht sich ja durch - da würde ich keine Änderungen erwarten. Die machen das, was aus Ihrer Sicht am Markt erfolgreich sein wird. Auch da wird keine Änderung zu erwarten sein.

Die promoten Euch als Duo.
Dass Dir bzw. Euch beiden das nicht paßt, Euch als Einschränkung vorkommt, wird wohl stimmen. Dass die Firma Eure Sologänge nicht unterstützt, auch. (Da gibt es übrigens aus bei sehr bekannten Gruppen immer wieder unterschiedliche Meinungen und Vorgehensweisen - das ist sozusagen ein Klassiker unter möglichen Konflikten - nicht nur zwischen Band und Management.)

Warum nicht die Bekanntheit, die Kontakte und die Geschäfts-Beziehungen, die sich ergeben, für die jeweiligen Solo-Karrieren nutzen. Da gibt es ja viele Möglichkeiten, von Visitenkarten über Gespräche etc. Ihr erlangt ja auch Erfahrung bei dem, was jetzt passiert.

So Entscheidungen sind immer schwierig, weil sie ganz unterschiedliche Aspekte beinhalten und weil sie immer auch von einer Sicht in die Zukunft geprägt sind, von einer oder mehreren Vorstellungen, wie es dennn weiter laufen könnte.
Vielleicht macht es Sinn, zwischen einer pragmatischen und zielorientierten Ebene (Was will ich? Inwieweit ist mir Alternative a, b oder c dabei nützlicher? Was habe ich jeweils an Positivem und Negativem zu erwarten?) und einer gefühlsmäßigen (Wie geht es mir dabei? Wann fühle ich mich nicht mehr wohl in meiner Haut - so sehr, dass ich aussteige? Was gibt mir das, was ich mache - und welche Alternativen gibt es dazu?) zu unterscheiden. Vielleicht macht es auch Sinn, in drei groben Szenarien zu arbeiten: Was ist, wenn es prinzipiell so bleibt wie jetzt? Was ist, wenn es sich positiv entwickelt? Was ist, wenn es den Bach runter geht?).

In der Regel fällt es einem leichter, Entscheidungen zu treffen, wenn man sich eine Reißleine vorbehält: Ich mache jetzt das und das, aber wenn das und das eintritt, dann steige ich aus und bereue es auch nicht.
Hilfreich ist, sich klar zu machen, dass letztlich jede Entscheidung, die man trifft, die eigene ist. Da gibt es gar kein gut oder schlecht oder wahr oder falsch. Es gibt eigentlich nur: Wenn ich hier und jetzt auf Grundlage dessen, was ich weiß und fühle und glaube, mich für etwas entscheide, von dem ich glaube, dass es mich am meisten weiter bringt, am wohlsten tut, am stimmigsten mit mir ist - wofür entscheide ich mich dann?

Egal, welche Entscheidung Du dann getroffen hast: die ziehst Du durch (bis zu dem Punkt mit der Reißleine) - und nimmst Dir vor, nicht zu bereuen und nicht zu hadern. Du hast die Entscheidung getroffen, weil Du Du bist.
Wenn Du später anders entscheidest, gibt es vielleicht neue Entwicklungen, Sichtweisen, Einschätzugen, Erfahrungen oder sonst was. Auch das bist dann Du.

Mir hat ein Satz immer sofort eingeleuchtet: Du wirst immer einen Weg finden, der zu Dir paßt.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo x-Riff,

danke für deinen Beitrag. Ja, das ist das schwierige, es später nicht bereuen. Die die vorher dort war und aus welchen Gründen auch immer ausgestiegen ist, scheint bei facebook ein wenig Wehmut gepackt zu haben.

Das schlimme ist halt wie ich finde, dass uns jetzt vorgegaukelt wird, eure selbst ausgesuchten Sachen wollte ja keiner, obwohl sie's natürlich sicherlich im Hintergrund so gesteuert haben. Also wenn ich etwas nicht promote, dann kann es auch keinen Erfolg haben wie etwas, das vielleicht mehr promotet wird. Damit geht ja auch Hand in Hand, dass man sich immer wieder anhören muss "Du hast ja keine Ahnung". Also dieses klein halten. Man wird eh sehen wie's weiter geht. Am wichtigsten ist wohl einfach - bloß nicht leichtfertig was unterschreiben und dann kann gar nicht so viel passieren.

Schwierig ist hier natürlich immer: Was kommt denn auf einen zu? Also wenn finanziell für uns so gar nicht rumkommt, dann muss ich mir das dauerhaft ja wirklich nicht geben. Also wenn man gar nicht so konkret weiß, was da passiert, wenn man ja sagt. Wenn man nein sagt, kann man es ja abschätzen. Vor allem, wenn da nach dem Motto der Gaukelei verfahren wird, kann es man es erst recht nicht einschätzen, was auf einen zukommt. Und dass man quasi als Doofkopp gehandelt wird, ist nicht so ein schönes Gefühl. Also wenn man etwas nicht möchte, hintenrum das so zu regeln, dass es dann nicht klappt und einem dann erzählen: "Das war ja klar. Hab' ich gleich gewusst, dass das nicht geht."

Ich denk' mir dann, wenn ich es durchschaue und die denken, ich bin so blöd, es nicht zu merken, kann das ja auch was für sich haben und entsprechend genutzt werden bei Gelegenheit. Man könnte ja vielleicht auch den Spieß nochmal rumdrehen. Dann versuche ich das getrennt davon zu sehen, was ich da habe und ob ich mit den Liedern, die mir vorgesetzt werden, leben kann. Dann muss ich mir das halt gefallen lassen, wenn die Chose erfolgreich wird, dass dann aus allen Ecken kommt "Haben wir geschafft." Und wir stehen dann da und hatten damit rein gar nichts zu tun. Da sollte man vielleicht auch etwas lockerer werden. Schwierig ist tatsächlich, dass einem ja alles vorgekaut wird. Zum Teil wird einem viel abgenommen, aber was macht das mit der Psyche? Der Boss der Plattenfirma ist schon sehr dominant.

Also das finde ich schon schwierig, wenn man da steht als Künstler und hat von nichts eine Ahnung - angeblich. Das glaubt man doch irgendwann selber, oder?

Sich etwas mitnehmen aus der Geschichte, das ist ja nicht so einfach. Da kriegst du irgendwie zwei Jahre, wo du diese Produktionen nicht mehr nutzen darf oder so. Okay, Kontakte vielleicht. Aber ohne das Label im Hintergrund sind wir da ja dann wahrscheinlich auch wieder uninteressant. Wie du schon sagtest, es ist wie überall eine Machtfrage. Wenn das aber dann noch überall rumerzählt wird, dass das das Labelverdienst war und dann auch die anderen alle denken, die haben ja gar nichts auf dem Kasten?!

Was auch noch ein Problem werden könnte ist, wenn wir uns intern nicht mehr einig werden und der eine will weitermachen, der andere nicht. Gar nicht so einfach. Vor allem, wenn's bei dem einen gut läuft, dann werden Dinge relativiert "Na, so schlimm sind sie doch vielleicht gar nicht." Und der andere hat da noch recht wenig Einfluss auf die Geschichte. Wenn der Partner dann noch das eine sagt, aber anders handelt, so nach dem Motto, nee, wir machen nicht weiter, dann aber irgendwie nicht den Eindruck macht und sich weiter reinhängt. Ich weiß nicht so recht.

Überhaupt ist da so meine Einstellung wohl falsch. Ich überschätze wohl regelmäßig den Anteil der Kontrolle, den ich ausüben kann, gleich in welchem Bereich. Damit mache ich mich dann wahnsinnig. Ich habe im Grunde nur die Wahl, weiter machen oder nicht. Das scheint mir die einzige Kontrollmöglichkeit für mich zu sein.

LG
 
Hallo mal wieder,

hat jemand nun eine Ahnung was zählt, wenn im Vertrag steht: .....Erstverhandlungsrecht (Optionsrecht).....

Beides impliziert ja nun etwas anderes. Was zählt denn nun im Ernstfall: das was vor der Klammer steht, oder in der Klammer?

LG
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben