Kümmern um Gigs - eine zähe Angelegenheit

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@snook,

wir haben inzwischen schon sehr viele Agenturen gecheckt (zweistellige Anzahl) und keine einzige verlangt keine monatliche Pauschale. Das ist also absolut branchenüblich.

Damit minimieren sie einfach das Risiko. Stell dir mal vor, die Agentur investiert viel Zeit und Mühe um deiner Band 3 Gigs zu beschaffen. Deine Band sagt aber alle 3 Gigs aus Termingründen ab. Wenn das nun ausschliesslich auf Provisionsbasis läuft, macht die Agentur in einem solchen Fall mit deiner Band Verlust. Und das wird durch eine Pauschale abgefangen.

Außerdem muss z.B. unsere Agentur nun erstmal Marketing und Promoarbeit machen, rumfahren, uns bewerben etc etc... Teilweise werden da sogar Flugreisen unternommen, um Bands zu promoten. D.h. erstmal muss (teilweise richtig viel) Geld und Zeit investiert werden, bevor überhaupt ein Gig gebucht wird. Und um solche Ausgaben zu decken ist die Pauschale da.

Man kann quasi sagen:
Pauschale = Kosten der Agentur decken
Provision = Gewinn

Und genau das was du sagst trifft zu. Eine Agentur kann einfach nur die Pauschale einstreichen, die Füße baumeln lassen und keine Gegenleistung bringen. Genau das ist uns mit unserer letzten Booking Agentur passiert. Aus dem Grund sind kurze Kündigungsfristen sehr wichtig. Man probiert die Sache für ne gewisse Zeit und wenn es nichts bringt, wird wieder gekündigt.
 
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Wir machen Dark Melodic Metal. haben lokal praktisch schon überall gespielt wo es möglich ist und haben auch schon auf ein paar großen Festivals gespielt. Alles irgendwie selbst gedeichselt. Aber der Aufwand der inzwischen damt verbunden ist, 3 - 5 gute(!) Gigs im JAhr zu bekommen, ist einfach nicht mehr tragbar. Daher dieser Schritt.[...]

Ich habe da ein Verständnisproblem. Bitte nicht falsch verstehen - ich selbst habe überhaupt noch keine guten(!) Gigs im Sinne von Festivals, größere Bühnen, etc. buchen oder spielen können.

Eurer HP nach habt Ihr 2011, im Vergleich zu den anderen Jahren, recht häufig spielen können. In der Regel kann man doch eine Location häufiger "bespielen", als nur einmal. Ich hätte jetzt vermutet, die Locations auch 2014 und 2015 in Eurem Terminkalender zu finden. Mit Gigs kommen doch meist auch wieder andere und mehr Gigs. Vermutlich dann auch mal "bessere", wenn man sich einen Namen gemacht hat.

Ich würde es an dieser Stelle nicht als logischen Schritt erachten eine Bookingagentur, oder ein Management zu beauftragen.

Grüße, Pat
 
Viele (die meisten) dieser Locations waren leider entweder für uns als Band mies (Rahmenbedingungen, Veranstalter etc...) oder so mies besucht dass wir keine Lust mehr darauf haben, dort zu spielen. Einige gibt es auch nicht mehr. Leider gibt es hier in der Gegend praktisch keine Live-Metalszene.

Zusätzlich wollen wir einfach endlich "raus aus unserem Kaff", was wir ja auch teilwese schon geschafft haben. Im Juli spielen wir beispielsweise in Slovenien auf den Metaldays. Außerdem hatten wir das Angebot auf dem 70.000 Tons zu spielen, das wir leider ausschlagen mussten. Und das ohne Vitamin B und aus eigener Kraft.

Aber das alles aus eigener Faust ohne Vitamin B und direkte Kontakte in die Szene zu schaffen ist leider mit einem so großen Aufwand verbunden, dass es teilweise wirklich die komplette Freizeit mehrerer Bandmitglieder verschlingt und diese dazu nicht mehr bereit sind und es einfach auch nicht mehr schaffen. Es werden Kinder geboren, es wird geheiratet, alle sind voll berufstätig. Da rückt das Hobby Band mehr in den Hintergrund was die Bereitschaft angeht, Zeit und Nerven zu investieren.

D.h. dieser Schritt ist einfach nur die logische Konsequenz aus der Erkenntnis:
Wir selbst haben nicht mehr die Zeit und Kraft, uns um all das selbst zu kümmern und müssen es deshalb in professionelle Hände legen wenn die Band im semi-professionellen Rahmen weiter bestehen soll.

Unser bescheidenes Ziel ist vllt. 5-10 größere (überregionale) Gigs im Jahr zu spielen, dann sind wir zufrieden.
 
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Mal davon abgesehen läuft es im schlimmsten Fall darauf hinaus, dass man eine bestimmte Gegend "überspielt"...quasi ein Luxusproblem, das sicher aber auch nicht gerade toll ist. Wenn man alle paar Wochen in der selben Ecke spielt und die Leute irgendwann vielleicht sagen "Och nee, nicht die schon wieder. Hab ich jetzt drölf mal gesehen dieses Jahr, langsam reicht's" ist das auch nicht unbedingt förderlich.

Ist für uns momentan auch eine etwas blöde Situation - wir haben hier in der Gegend letztes Jahr eigentlich fast überall gespielt und damit im Herbst, wenn unsere Album-Release-Party ansteht, auch wirklich die Hütte brennt, sagen wir hier im Umkreis vorerst auch das meiste ab bzw. fragen nicht an.
 
Hallo,

will da auch mal was zu sagen.

Wir haben als Band (In der Band bin ich neu) auch das "Problem", dass wir kaum Gigs bekommen da wir auch nur eigenes Zeug machen.

Haben dann angefangen selbst was zu organisieren. Im September nun das 4., (letztes mal war am 07.03.) Mal und wir wollen das immer im Herbst und ein Mal im Frühjahr so weiter machen.

Das ganze findet als kleines "Festival" in einem Jugend/Kulturzentrum in Stuttgart statt.
Musikrichtung alles aus dem Bereich Rock, Alternative, Grunge, Punk Deutsch/Englisch egal etc. - nur Metal wollen wir nicht.

Wir suchen uns dann immer noch 3-4 andere Bands, so das dann ein ganzer Abend gefüllt werden kann.

Vorraussetzung für die anderen Bands gibt es 2. Wir wollen einen Gegengig und jede Band muss 10 Tickets zu 5 EURO abnehmen.
Die Mindestabnahme deshalb, weil wir an das Veranstaltungszentrum ~200 Euro zahlen müssen.
100 Euro bekommt der Tontechniker der mit dem Zentrum arbeitet.
Die PA, eine sehr sehr gute PA, wird kostenlos gestellt.
Weitere 100 Euro müssen wir an Strom/Wasser Abschlag sowie für einen vorgeschriebenen "Sicherheitsdienst" zahlen.

Wir haben es dann so eingeführt, dass jede Band die Tickets abnehmen muss, dann bleiben wir nicht auf allen Kosten sitzen.
Bei 4 Bands (incl) uns haben wir die Fixkosten gedeckt. Die Einnahmen aus evtl. weiteren "Pflichttickets) wird dann ganz normal verteilt, als wären es reguläre Besucher.

Wir als Veranstalter bekommen dann vom weiteren Eintrittspreis (5 Euro pro Besucher) 50%. Die anderen 50% werden gerecht an die anderen Bands verteilt.

Bei den Getränken ist es so, dass vom Verkaufspreis der Einkaufspreis abgezogen wird. Das Zentrum stellt die Getränke zur Verfügung und bekommt vom Erlös der Getränke (VK Preis abzgl. EK Preis) 30%.
Von den restlichen 70% bekommen wir 40% und die restlichen % werden auch gerecht auf die anderen Bands verteilt.

Wir finden das so eingetlich sehr fair, da wir auch die Flyer etc. drucken lassen und auch den ganzen Aufwand haben.

PA/Tontechniker und auch 2 Gitarren Verstärker und Bassverstärker sowie Mikrofone und Schlagzeug werden den Bands bei Bedarf gestellt. Hierbei handelt es sich um unser PRIVATES! Equipment.
Also auch kein Schrott wie es das manchmal gibts.
Die Bands dürfen aber auch Ihre eigenen Sachen gerne benutzen. Aber es wäre eben was vorhanden.

Beim letzten mal waren dann schon ~100 oder 120 Leute am Abend da, ohne die "Pflichttickets"

Vorteil für uns:

Wir haben immer Gegengigs, die auch fast immer zustande kommen
Nach der 3. Veranstaltung kennt man in der Gegen das Event langsam, die Besucher werden jedes mal mehr.
Wir gingen bisher immer mit einem leichten + raus
Da wir schauen, dass auch Bands von 50km+ Entfernung kommen, kennt man uns vlt. auch im etwas weiteren Umkreis
Wir sammeln Erfahrung im Bereich der Organisation

und vor allem macht es Spaß!

Nachteile für uns:

Die Organisation sowie Bandsuche nimmt schon einiges an Zeit in Anspruch, aber es macht ja au Spaß


Vorteil für die anderen Bands:


Auftrittmöglichkeit vor nicht ganz so kleinem Publikum, da ja doch ein paar Leute kommen
Kaum Aufwand, da theoretisch alles gestellt wird
Eingetlich keine Kosten - sprich kein Pay to Play
Sehr entspannter und kollegialer Rahmen

Nachteil für die anderen Bands:

Sie müssen eben 10 Tickets abnehmen, wobei das unserer Meinung nach kein Nachteil ist, da ja jede Band auf 10 Leute kommen sollten



Ja, soviel dazu wir wir das angefangen haben, das ganze wollen wir immer weiter verfeinern und hoffen, dass irgendwan nauch so genug Leute kommen, dass wir auch die "Pflichttickets" verzichten können.

Auf diese Weise haben wir in diesem Jahr 7 Gigs bekommen + die 2 von uns veranstalteten.


PS: Wir suchen noch Bands für den 12. September :p
 
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Das klingt alles in allem nach einem guten Konzept - bloß dass es für überregionale Bands, sofern ihr denn etwas expandieren wollt, schwer sein dürfte ihre Tickets loszuwerden. Weder werden da wohl genug Leute eine größere Anreise mitmachen, noch wird die Band vor Ort den Kontakt zu möglichen Besuchern haben. Im Endeffekt also auch keine Absicherung, den Fuffi wieder reinzubekommen. Sollte dann auch noch Spritgeld ausbleiben wird's ganz schnell recht teuer.

Unabhängig davon natürlich cool, dass ihr sowas macht! :)
 
Das klingt alles in allem nach einem guten Konzept - bloß dass es für überregionale Bands, sofern ihr denn etwas expandieren wollt, schwer sein dürfte ihre Tickets loszuwerden. Weder werden da wohl genug Leute eine größere Anreise mitmachen, noch wird die Band vor Ort den Kontakt zu möglichen Besuchern haben. Im Endeffekt also auch keine Absicherung, den Fuffi wieder reinzubekommen. Sollte dann auch noch Spritgeld ausbleiben wird's ganz schnell recht teuer.

Unabhängig davon natürlich cool, dass ihr sowas macht! :)

Unser Ziel ist es, dass wir es schaffen komplett ohne Pflichttickets auszukommen.

Aber mal schauen wo die Reise hingeht, alles fängt mal klein an ;-)

Ich verstehe natürlich was du meinst ;-)
 
Ich finde das einen guten Ansatz. Aus dem passiven Part raus und einfach mit anderen Bands was selbst aufziehen. Möglichkeiten gibt es dazu eigentlich zur Genüge.
Wie macht ihr das mit Ordnungskräften und sonstigen Sicherheitsfragen?
Kann mir vorstellen, dass ab einer bestimmten Größe und Zuschauerzahl Fragen und Bedarf in der Richtung aufkommen.
Und man weiß ja nie, plötzlich hast du 500 Leute im Haus und da noch keine Vorkehrungen getroffen.
Wir haben mittelfristig ähnliches vor, aber an dieser Frage bin ich bis jetzt noch nicht wirklich weiter gekommen.
 
Hey,

Danke für deinen Beitrag!

Ja das dachten wir auch. Wir sind nicht dazu in der Lage, dass die Gigs wie von alleine auf uns zu kommen. Also wollten wir das selbst in die Hand nehmen.

Also wir machen das ganze mit dem Zentrum aus. Die geben uns dann Termine und wie haben dann einen Vertrag mit denen in dem auch die Geldverteilung und die Tontechnik geregelt ist.
Ein sicherheitsdienst war noch nie vorgesehen.

Wir müssen anscheinend garnichts machen.

Jedoch gingen wir auch noch nie von 500 Besuchern aus.


Müsste ich mich mal schlau machen und Fragen was wir beachten müssen wenn wir mit 500 Leuten rechnen.
 
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Hey @falcone . Also entweder man macht das an nem Veranstaltungsort, der bereits die nötige Infrastruktur hat. Dann muss man allerdings meist auch das Geld ranschaffen dafür.

Die aller aller günstigste Variante ist die "private" Veranstaltung. D.h. keinen Eintritt nehmen (nur Hut) und nichts ausschenken (jeder bringt seine Getränke mit). Das hat bisher immer recht gut funktioniert und ist bis ~100 Leute auch noch ganz gut zu machen (also so große Geburtstagsfeier... von der Größe her). Darüber wäre es mir zu unsicher.
 
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Klar, 500 People sind schon ne Menge und wahrscheinlich auch nicht zu erwarten, wenn man am Anfang so einer Veranstaltungsreihe steht.
Ich denke halt nur mal einen Schritt weiter, was wäre wenn...
Grad bei den vielen Regeln, die es hierzulande gibt.
Aber schon richtig, ich würde mir darüberjetzt auch keine grauen Haare wachsen lassen.

Find' ich cool, wenn Ludwigsburg nicht so weit weg wäre, würde ich direkt mitmachen :)

Ich hab hier nen guten Veranstaltungsort an der Hand, wie gemacht für so einen Event. Einziger Nachteil, liegt halt am Rand vom Ruhrgebiet, ist aber gut angebunden, quasi direkt in Bahnhofsnähe. Aber sonst ist da alles da, Technik, Techniker wenn gewünscht, Theke, Getränke und das alles optional und gut bezahlbar.
Mit insgesamt vier Bands ist man da gut aufgestellt und kann mindestens kostendeckend rechnen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir haben das mit dem "selbst organisieren" auch schon mehrfach mit verschiendenen Konzepten und an verschiedenen Locations probiert. Leider haben wir nie auch nur annähernd die Zuschauerzahl erreicht die notwendig gewesen wäre, um die Sache irgendwie zu rechtfertigen.

Daher machen wir das nicht mehr. Der Aufwand von Zeit, Nerven und Geld ist einfach zu groß, um nachher vor nicht mal 50 Leuten zu spielen.
 
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Aber: die Aktionen, die tatsächlich erfolgreich waren - sprich, zum Gig führten - sind allesamt aufgrund von persönlichen Beziehungen zustande gekommen.
Nun gut, wenn es so weiter läuft, auch in Ordnung. Eins ergibt das andere.

Die Mailgeschichte ist und bleibt zäh, auch nach etlichen Telefonaten, Erinnerungsmails etc. Aber gut, man muss halt dran bleiben und den Leuten auf den Sa** gehen. Geduld ist schon eine Tugend (die mir manchmal etwas abgeht :) ).

seh ich (als jemand, der aktiv konzerte veranstaltet, u.a. auch im eigenen team eines mittelgrossen clubs) eben genau nicht so: auf den sack gehen, wiederholt nachhaken und anrufen sind aus meiner sicht vor allem lästig - die mails, die reinkommen werden in jedem fall angeschaut, nur kann halt nicht alles beantwortet werden.
oft sieht man dem betreff schon an, ob das was (aus meiner sicht) interessantes ist. die meisten orte, wo bands auftreten können haben halt auch eine genaue vorstellung der "art" von künstlern, denen sie eine bühne bieten wollen. ein beispiel: bei mir hätte eine junge punkband, die mir ein kurzes "hallo, können wir mal bei euch spielen?" zuschicken wohl mehr chancen, mal irgendwo als support gebucht zu werden als eine hardrock-band mit 1000 angehängten promotexten, bildern, demo-mp3s und 16 verschiedenen web/social media-auftritten. gerade bei kleinen bands wirkt das gut gemeinte professionelle auftreten auf mich auch mal etwas arg gezwungen.

deine feststellung mit den persönlichen kontakten ist aber korrekt, genau so läufts, gerade bei den unbekannten bands. mit meiner band hab ich letztes jahr ne kleine tour gebucht, von den "blind angeschriebenen" leuten kam ziemlich selten ne antwort und praktisch nie ein angebot, auch da lief alles über direkte oder indirekte kontakte... so ist das nunmal.
 
Das kann ich durch aus verstehen @LongLostHope , aber ich denke ihr seit auch schon auf einem ganz anderen Niveau. Mit meinem kleinen, schmuddeligen Stoner-Trio spiel ich auch gern auf Proberaumkonzerten mit 40 Leuten, wo es dann auch gut abgeht und mir die Leute fast in den Amp fallen. Auch eure Besetzung/Technik ist ja viel umfangreicher. Quick and Dörty mal schnell nen Gig organisieren ist bei euch nicht drin, das verstehe ich. :) Kommt auch nicht so cool, ne sphärische Metalband ohne passendes Licht etc. Dafür wäre meine Band auf ner großen Bühne wahrscheinlich etwas fehl am Platze :D

Bei meiner Mucke und auch der von @falcone , also dem Indie, kann ich mir das schon vorstellen. Also rein von der Authentizität her. Also den kleinen, selbstorganisierten Gig.
 
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Naja, aber was soll man sich vorstellen? Bei einer unbekannten Band kommen nunmal keine 5000 Leute.

Das kann ich durch aus verstehen @LongLostHope , aber ich denke ihr seit auch schon auf einem ganz anderen Niveau. Mit meinem kleinen, schmuddeligen Stoner-Trio spiel ich auch gern auf Proberaumkonzerten mit 40 Leuten, wo es dann auch gut abgeht und mir die Leute fast in den Amp fallen. Auch eure Besetzung/Technik ist ja viel umfangreicher. Quick and Dörty mal schnell nen Gig organisieren ist bei euch nicht drin, das verstehe ich. :) Kommt auch nicht so cool, ne sphärische Metalband ohne passendes Licht etc. Dafür wäre meine Band auf ner großen Bühne wahrscheinlich etwas fehl am Platze :D

Bei meiner Mucke und auch der von @falcone , also dem Indie, kann ich mir das schon vorstellen. Also rein von der Authentizität her. Also den kleinen, selbstorganisierten Gig.

Sehen wir genau so.

Und wenn nur 50 Leute kommen ist es dennoch super - solange jeder Spaß hat.

Nicht jeder hat den Anspruch unbedingt vor 5000 Leuten zu spielen.

Wir haben auch schon nen Proberaumgig vor 20 Leuten gespielt. Macht auch richtig spass ;-)
 
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wiederholt nachhaken und anrufen sind aus meiner sicht vor allem lästig - die mails, die reinkommen werden in jedem fall angeschaut, nur kann halt nicht alles beantwortet werden
Das kann man glaub ich eh nicht verallgemeinern. Ist im Einzelfall immer verschieden.

Wenn ich höre, dass ein entfernt bekannter Booker bereits im Februar über 1500 Bookinganfragen fürs laufende Jahr vorliegen hat, dann frage ich mich schon, was da alles falsch läuft. Angebot übersteigt Nachfrage bzw. Marktpotential um ein Vielfaches.
Da braucht man sich als engagierte aber neue Band nicht wundern, dass man wenig feedback bekommt.

Die Nachfrage nach mehr und neuer Musik ist nicht so ausgeprägt und wird auch von Anbieter-/Veranstalterseite nicht so gepflegt und angeregt, wie man sich vielleicht wünschen würde.
Ein bisschen von der Hand in den Mund - Denken. Wenn ich heute eine Band kriegen kann, die sicher um die 200 Leute zieht, wird die Newcomer-Band, die sich irgendwo im zweistelligen Bereich tummelt, zuhause bleiben.
Man müsste da schon ein langfristiges Konzept draus machen, z.B. "zweimal die Woche gibts bei uns bisher unbekannte Bands". Wenn man weiss, dass das immer und verlässlich da stattfindet, wäre das doch ein interessantes Ding. Grade bei unerfahrenen Bands ist doch in irgendeiner Art Unterhaltung garantiert.
Aber das ist sicher eine idealisierte Vorstellung :)
 
Und wenn nur 50 Leute kommen ist es dennoch super - solange jeder Spaß hat.

Nicht jeder hat den Anspruch unbedingt vor 5000 Leuten zu spielen.

Wir haben auch schon nen Proberaumgig vor 20 Leuten gespielt. Macht auch richtig spass ;-)

Naja irgendwo müssen für mich immer Aufwand/Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Und dabei geht es mir(!) nicht nur um den Spass der Musiker und der anwesenden Fans sodern vor allem auch um ein mindestens ausgeglichenes Budget und um einen dem Aufwand gegenüber ausreichenden Promo-Effekt für uns.

Nehmen wir mal ein Beispiel:
- Wir fahren 4 Stunden zu einem Gig mit einem gemieteten Sprinter + einem Auto für Band und Crew --> Ca. 200 Euro Ausgaben
- Es gilt reiner Doordeal der unter den 3 spielenden Bands aufgeteilt wird.
- Es kommen 20 zahlende Gäste an dem Abend. Einnahmen 200 Eur / --> 66 Euro pro Band
- Am Merchstand werden 2 CDs verkauft --> 30 Euro

Dann haben wir auf der Kosten Seite:
- 8 Stunden nervige Autofahrt
- 200 Eur Ausgaben
- Ein Gig der nur frustrierend war, da die Location für das 10fache an Publikum ausgelegt war

Und auf der Nutzen Seite:
- 96 Euro Einnahmen
- sonst nichts... Kein Spass, kein Promo Effekt...

Leider hatten wir sowas schon zu Hauf und sowas brauche ich einfach nicht mehr. Das kostet Geld und frustriert. Und leider hat das alles nichts mit der Qualität der Bands zu tun. Man geht einfach nicht auf Konzerte unbekannter Bands mit eigenen Songs... Zumindest viel zu wenige machen das.

Deswegen spielen wir praktisch fast nur noch Sachen, wo wir wissen dass ein oder mehrere große Zugpferde dabei sind und das Haus voll sein wird und da hilft eine Management/Booking Agentur mit guten Kontakten nunmal ungemein wenn sie gut arbeitet.
 
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Das was du beschreibst klingt eigentlich relativ normal.
So ist das hauptsächliche Leben als Amateurband mit eigenen Songs. Maximaler Aufwand, d.h. so gut wie alles selbst managen, vorfinanzieren, kümmern, mindestens 8 Stunden Overhead pro Gig für Logistik, Aufbau, Soundcheck. Dann in 3 von 4 Fällen vor weniger Publikum als erwartet, erhofft, möglich sein Set spielen und dann das ganze retour. Kassensturz: meist im roten Bereich, wenn man alles einkalkuliert.
Normal.
Aber: solang man daran Spass hat und es als das sieht, was es ist - nämlich ein Hobby, ist es trotzdem gut.
Es muss sich nicht finanzieren, da man sein Geld mit anderer Arbeit verdient.
Kommt man an den Punkt, an dem du gerade zu sein scheinst, und fängt es an, dass man am Spass und der Sinnhaftigkeit der ganzen Sache zweifelt, dann sollte man sich entscheiden, wie es weiter gehen soll.
So wie ich dich verstehe, haben du und deine Bandmates in der Zwischenzeit auch andere Prioritäten im Leben, ein tatsächliches Weiterkommen und Aufsteigen als Band scheint also erstmal utopisch. Ganz ehrlich, ich weiss nicht, ob euch da ein Booker helfen kann.
Wo wollt ihr denn hin?
Im Zweifelsfall würde ich sagen, nehmt euch Zeit, macht ein Album und fangt danach an, es gezielt an eure Zielgruppe zu vermarkten. Einschlägige Zeitschriften, Blogs, Foren bemustern und gezielt Headliner suchen, die euch mitziehen und damit euer Album und dessen Verkauf ankurbeln. Mit einem Album als Background hat man deutlich mehr Gewicht und wird von allen Beteiligten "ernster" genommen.
Und natürlich auch mehr überregional bzw. Ausland anpeilen. Deutschland scheint mir insgesamt etwas mau zu sein, was nicht gerade massentaugliche eigene Musik betrifft.
 
So wie ich dich verstehe, haben du und deine Bandmates in der Zwischenzeit auch andere Prioritäten im Leben, ein tatsächliches Weiterkommen und Aufsteigen als Band scheint also erstmal utopisch. Ganz ehrlich, ich weiss nicht, ob euch da ein Booker helfen kann. Wo wollt ihr denn hin? Im Zweifelsfall würde ich sagen, nehmt euch Zeit, macht ein Album und fangt danach an, es gezielt an eure Zielgruppe zu vermarkten. Einschlägige Zeitschriften, Blogs, Foren bemustern und gezielt Headliner suchen, die euch mitziehen und damit euer Album und dessen Verkauf ankurbeln. Mit einem Album als Background hat man deutlich mehr Gewicht und wird von allen Beteiligten "ernster" genommen.
Wenn dein Beitrag an LongLostHope gerichtet ist: Seine Band Mooncry hat bereits drei Alben veröffentlicht, die allesamt gut in Szenemagazinen ankamen und ihnen durchaus überregionale Bekanntheit eingebracht haben. Ich glaube, die sind schon einen Schritt weiter... ;)

Ich kann LLH verstehen, auch wenn wir mit El Camino gerade erst so langsam an dem Punkt ankommen, wo man sich Gedanken über die Sinnhaftigkeit von Gigs macht. Natürlich kommt's vor allem auf die eigene Zielsetzung an, und eine Booking-Agentur wird halt ab einem bestimmten Punkt sinnvoll - bei Mooncry schätze ich den allerdings als bereits vor längerem erreicht ein.

Etwas anders sieht's bei "meiner" Band aus: Bis vor zwei Jahren haben wir alles mitgenommen, was sich an Spielgelegenheiten bot, das meiste davon war entweder selbst organisiert oder so 'ne Art "Schrebergartenfestival". Durch dieses "Sich-den-Allerwertesten-Abspielen" (wobei das stark übertrieben ist bei durchschnittlich ca. 12 Gigs im Jahr, aber in unserem Umkreis waren wir immerhin präsent - und gut - genug) wurde unser Netzwerk mit Fans, Bands und Veranstaltern allmählich immer weiter verzweigt und solider. Wir können uns die Booking-Agentur also sparen, weil wir a) unsere Band nur als Hobby betrachten und b) besonders im letzten Jahr bei jedem Gig einen neuen, besseren an Land gezogen habe, weil ein Fan oder ein Veranstalter im Publikum war, der uns gut fand und gebucht hat. Dieses Networking macht sich jetzt in doppelter Hinsicht bezahlt: Für dieses Jahr haben wir schon Auftritte bei mehreren regional bekannten Festivals mit mindestens 300 Besuchern und es gibt dabei fixe Gagen, die unsere Kosten decken. Mehr wollen wir gar nicht - bzw. es wäre natürlich toll, wenn im nächsten Jahr ebenfalls so gute (und gut zahlende) Festivals mit noch besseren Spielzeiten raussprängen... :D

Es war aber definitiv ein weiter Weg bis zu diesem Punkt, und er geht wohl auch nie zuende, denn als reine Hobby-Band ist man ja ständig dem Druck von besseren und/oder billigeren Bands ausgesetzt (mal abgesehen von den Profis, die seit einiger Zeit in den Schrebergarten-Sektor drängen und kleine Festivals in große Events verwandeln). Aber: Bei so niedrig angeschlagenen Zielen wie den unsrigen belohnt der Erfolg einen umso mehr, und man bleibt immer in Bewegung, um die erklommene Stufe aus eigener Kraft zu halten. Das kann auch sehr motivierend sein und man spart das Geld für Booking-Agenten... ;)
 
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