Kratzer, Riefen auf Bünden nach 1/2 Jahr - normal bzw. Ursachen?

  • Ersteller Leon280808
  • Erstellt am
Es gibt ja sog. Kontaktkorrosion, normalerweise tritt das auf, wenn man etwa zu einer Metallschraube eine Unterlegscheibe aus (elektrochemisch) zu verschieden edlen Metallen verwendet.

Ist zugegeben ein totaler Schuss ins Blaue, aber die Abnutzung innerhalb von 6 Monaten ist schon massiv, kanns sein, dass der TO da zufällig eine Kombination erwischt hat, wo die (dann edlere) Gitarrensaite bzw. auch ein wenig Abrieb davon schlicht den Bundstab korrodieren? Dazu könnten nämlich auch die verhältnismäßig tiefen Riefen passen, schmirgelt einfach nur die Saite allmählich den Bundstab ab müssten die exponierteren "Berge" ja mehr abgeschliffen werden als die "Täler" und sich so exponierte Furchen gar nicht bilden können. Wenn sich nun aber in so einer Riefe etwas Abrieb + Schweiß (= Wasser + Salz = guter Leiter) sammelt.... aber wie gesagt, Schuss ins Blaue....

@Leon280808 , kriegst du irgendwie die genauen Materialien deiner Saiten bzw. Bundstäbe zusammen? Dann könnte man zumindest recht einfach nachschauen, ob die Materialien elektrochemisch womöglich auffällig weit auseinander liegen.

LG
 
Zur möglichen Ursache gebe ich einfach mal meinen Senf dazu: Die Gitarre kostet 99€. Da muss an wirklich allen Ecken gespart werden. Wenn die Bundstäbchen lange halten würden wäre ich überrascht.
 
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Die Krone oben ist dünn/spitz. Da wird sehr schnell Material abgetragen. Je mehr Material abgetragen wird, desto mehr Auflagefläche entsteht und desto langsamer nutzen sich die (Rest-)Bünde weiter ab. Wenn die Bünde zur 1/3 bzw. 1/2 weg sind, geht der Rest nicht mehr so schnell runter. Und wenn die Abnutzung gleichmäßig ist (also ungefähr gleich auf allen Bünden), ist die Gitarre immer noch spielbar. Ja der Sustain leidet vielleicht (! vielleicht, nicht zwingend) ein bisschen, ja man kann Problemchen finden wenn man mit der Lupe sucht, aber alles im Rahmen.

Wenn die Bundstäbchen lange halten würden wäre ich überrascht
Ich könnte mir also schon vorstellen, dass sie paar Jahre locker halten.
 
Zur möglichen Ursache gebe ich einfach mal meinen Senf dazu: Die Gitarre kostet 99€. Da muss an wirklich allen Ecken gespart werden. Wenn die Bundstäbchen lange halten würden wäre ich überrascht.
Das ist ein Argument, aber meiner Meinung nach kein tragfähiges
(1) Bunddraht ist nicht der Kostentreiber. Ein Satz Harley Benton Edelstahl(!)-Bunddraht kostet auf Thomann keine 5 EUR für Endverbraucher
(2) Es haben VIELE Leute so eine 99-EUR-Gitarre, und es scheint ja nun kein massenhaft auftrendes Problem zu sein. Ich habe auch diverse Billo-Gitarren in A und E, und so ein Thema habe ich nicht zu berichten. Schlecht polierte Bünde, absolut, schlecht abgerichtete, auch das, scharfe Enden ... als JA JA JA ... aber total weicher Bunddraht der sich eindrücken lässt wie gerollte Alufolie? Nö.

Ich weiß, ist alles Ferndiagnose, aber ich bleib' dabei, dass sich der TE vor allem mal seinen Spielweise/Technik und die dabei eingesetzte Kraft anschauen sollte.

Und wenn er will, kann er sich ja die 5-EUR-Edelstahl-Frets und ein bisschen Werkzeug kaufen und der Gitarre eine Neubundierung verschaffen. Wenn er sich das antun will.
 
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deinem Steve Morse halte ich einen Brian May entgegen, auf dessen selbstgebauter "Red Special" die Bünde (außer dem Nullbund) in 40 Jahren noch nicht ersetzt wurden. :D
Sorry, als alter Queen-Fan kann ich das so nicht stehenlassen. Brian May hat die Red Special mit seinem Vater zusammen ca 1964 gebaut, sie ist also 60 Jahre alt, nicht 40. :opa: Was die Haltbarkeit nur noch erstaunlicher macht.
 
Und wenn er will, kann er sich ja die 5-EUR-Edelstahl-Frets und ein bisschen Werkzeug kaufen und der Gitarre eine Neubundierung verschaffen. Wenn er sich das antun will.
Das dürfte aber nicht ganz einfach und am Ende relativ teuer werden.

Ein Satz Harley Benton Edelstahl(!)-Bunddraht kostet auf Thomann keine 5 EUR für Endverbraucher
Hast du einen Link? Ich konnte leider nichts (um die 5 Euro) finden...

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Ist übrigens ernst gemeint: ich möchte gerade Edelstahlbünde kaufen.
 
Jo, einfach in der Suche Harley Benton Bunddraht eingeben. Es gibt sie auch in "narrow"... Bei Thomann gibts immer mal ein paar Produkte die nicht in der Kategorie gelistet sind. Auch schon einige Gitarren gesehen die nicht in der entsprechenden Rubrik aufgetaucht sind...
 
Vielleicht nur als Anmerkung, falls da wirklich selber bundiert werden soll:

Bei der Bundhöhe von nur 1mm lt. Zeichnung würde ich das Griffbrett vorher aber "hyperakkurat" bearbeiten.
Ein wenig Nachbearbeitung wird immer nötig sein, aber bei nur einem Millimeter Bundhöhe finde ich den Spielraum relativ gering.
Wer da keine Übung hat, ist schnell bei ca. 0,8 oder gar 0,7 mm und das fände ich dann schon wieder etwas unangenehmer bespielbar.

Vielleicht doch lieber Bunddraht der Dimension 2,2 (bzw.2,29) x 1,4 Höhe oder ähnlich verwenden, auch wenn sicherlich ein wenig teurer..
 
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Nachdem hier auf jeden Zug aufgesprungen wird, stelle ich mal klar: Ich empfehle nicht ernsthaft, eine 99-EUR-Gitarre mit Edelstahlbünden neu zu bundieren, ebensowenig empfehle ich irgendwem, das Bundieren seiner eigenen Gitarre zu machen. Das ist keine triviale Arbeit, das ist alles Andere als einfach, da kann man ganz viel kaputt machen und ganz viel falsch.

Wenn einem das Teil am Herzen liegt, kann man mal zu einem pragmatischen Gitarren-Techniker gehen und mit Abrichten und vielleicht ein paar neuen Bünden an den schlimmsten Stellen (ja, auch das geht - es muss nicht immer über das gesamte Griffbrett gehen, wenn man mit solchen Kompromissen leben kann) einen Ansatz finden, der dem Wert des Instruments angemessen ist.

Außer man will sich das als Hobby oder als Beruf erschließen, dann nur zu. Da ist dann so ein günstiges Instrument ein super Testkandidat - wenn gut, dann ist es hinterher besser, wenn schlecht, dann ist es halt für die Tonne.
 
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Man könnte auch mal beim Verkäufer des Instruments nachfragen ... das ist jetzt keine G...on, bei der das Bundmaterial scheinbar von der Gewährleistung ausgeschlossen ist.
 
  • Haha
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