Korg Volca oder doch digital? Kaufberatung

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Sparfux
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Hallo allerseits,

ich würde mir nach Weihnachten gerne eine Groovebox kaufen.
Ich kann ein bisschen Gitarre spielen, bin auf dem Gebiet aber Neuling.


Jetzt bin ich über die analogen Korg Volcas gestolpert und für mich wirkt das Prinzip der Klangerzeugung irgendwie intuitiver und vielleicht auch spaßiger. (ohne sie ausprobiert zu haben)

Lässt sich der gleiche Sound ohne Probleme auch mit den digitalen Grooveboxen erzeugen?
Was ist einfacher zu spielen (digital oder analog)?
Welche Vorteile hat eine digitale Groovebox?
Welche Grooveboxen/analoge Synthesizer würdet ihr einem Anfänger mit eingeschränktem Budget empfehlen?


Welche Geräte brauche ich außerdem noch? Ich habe hier bis auf ein paar Yamaha NX-50 Boxen und einen Gitarrenverstärker gar nichts.
Einen Verstärker könnte ich noch irgendwo auftreiben.

/edit wie kann man sich später noch erweitern? Welche Möglichkeiten gibt es, z.b. ein Midi-Keyboard zu nutzen?



Werde sowieso mal in den Musikladen meines Vertrauens fahren, um mich da beraten zu lassen und einfach mal rumzuprobieren.
Sollte ich vorher noch irgendwas wissen?
 
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Hallo Sparfux,

zuallererst: Volca und digital schließen sich nicht gegenseitig aus. Volca ist nur ein Oberbegriff von Korg für eine Reihe recht unterschiedlicher Geräte, die alle in etwa die gleiche Größe haben. Der Volca Bass ist beispielsweise analog, der Volca FM ist digital und der Volca Beats hat sowohl ein paar analoge Elemente, als auch digitale Samples.

A propos Volca Bass: auf der Webseite von z.B. Thomann wird er als "Groovebox" gelistet, das ist aber nicht korrekt. Er spielt nur eine monophone, tonale Sequenz ab, die hauptsächlich für Bassriffs gedacht ist. "Groovebox" bei anderen Geräten bedeutet hingegen, dass sich damit - neben Bassriffs oder Melodien - auch Drum-Patterns programmieren und abspielen sowie Effekte hinzuschalten lassen, so dass man damit ganze Songs skizzieren oder (vor)produzieren kann.

Daher wäre hier vielleicht eine gute Stelle zu fragen, was von beidem du haben möchtest. :)

Aber die Fragen lassen sich auch recht allgemeingültig beantworten.

Lässt sich der gleiche Sound ohne Probleme auch mit den digitalen Grooveboxen erzeugen?
Jein. Es gibt digitale Klangerzeuger, die sich darauf spezialisieren, wie analoge zu klingen. Das wird meist mit "virtuell-analog"(VA) oder "analog modelling" bezeichnet, wobei die Begriffe synonym verwendet werden. VA bietet in der Regel alle Möglichkeiten eines typischen analogen Synthesizers und darüber hinaus noch andere Vorteile (s.u.). Von der Struktur her lassen sich also sehr ähnliche Sounds erzeugen. Oft ist VA allerdings etwas allgemeiner gehalten, so dass damit nicht alle Einzelheiten eines speziellen analogen Geräts 1:1 nachgebaut werden. Gerade wenn das analoge Vergleichsgerät etwas spezieller ist. Für den Korg Volca Modular kenne ich z.B. keine digitale Hardware, die dem auch nur ansatzweise nahe kommt.

Andere digitale Modelle wie der Volca FM klingen deutlich anders als typische Analog-Synths, das ist aber in der Regel gewollt.

Was ist einfacher zu spielen (digital oder analog)?
Analog-Synths haben oft für jeden Parameter einen eigenen Drehregler oder Fader, während man bei digitalen Geräten manchmal ein Display mit Menüs zu Hilfe nimmt. Es gibt allerdings auch digitale Modelle, die ohne Displays/Menüs auskommen, daher hat analog/digital nicht unbedingt einen Einfluss auf die Bedienbarkeit.

Welche Vorteile hat eine digitale Groovebox?
Für den selben oder sogar niedrigeren Preis bekommt man bei digitalen Geräten oft:
  • Höhere Polyphonie: analoge Klangerzeuger sind oft monophon, d.h. nur eine Note gleichzeitig. In der digitalen Welt ist das eher die Ausnahme und 3-4 Stimmen gelten schon als wirklich wenig. Wenn man in der Preisklasse ein bisschen oberhalb der Volcas schaut, landet man leicht bei digitalen Synthesizern mit Polyphonie im zweistelligen Bereich, was in der analogen Welt ein Vielfaches kosten würde.
  • Während analoge Geräte durch ihre Hardware limitiert sind - die elektronischen Bauteile tun das, wofür sie da sind - haben digitale Modelle oft mehr Alternativen. So lassen sich z.B. andere Wellenformen der Oszillatoren einstellen, ein anderer Filter auswählen, mehrere Effekte wie Chorus und Hall hinzuschalten und einiges mehr.
  • Im Gegensatz zu digitalen Modellen gibt es bei manchen analogen Geräten keine Möglichkeit, Sounds als Presets zu speichern, um sie später leicht abzurufen. Stattdessen muss man alle Drehregler und Knöpfe von Hand in dieselbe Position bringen, damit es wieder (beinahe) so klingt wie vorher.
  • Für Samples kommt man heutzutage um Digitaltechnik nicht herum. Da gibt es auf dem Markt keine Alternative und erst recht keine bezahlbare. :)

Welche Grooveboxen/analoge Synthesizer würdet ihr einem Anfänger mit eingeschränktem Budget empfehlen?
Hängt von der Groovebox-Definition ab (s.o.). :)

Aber die Volca-Reihe hat schon ein paar recht günstige und interessante Modelle. Je nachdem, wonach du da suchst, könnte sich da schon was finden lassen. Der Behringer Crave (159€) ist auch ein recht übersichtlicher Synthesizer für Anfänger, zudem ist er nicht so fummelig wie die Volcas. Behringers TD-3 kostet um die 150€ und geht in eine ähnliche Richtung wie der Volca Bass. Die Programmierung der Sequenzen ist dort (bzw. bei dem Modell, das der TD-3 nachbaut) allerdings für ihre Komplexität berühmt.

Die Teenage Engineering-Geräte aus der PO-Reihe sind mit um die 60€ noch deutlich günstiger und können auch ganz spaßig sein.

Wenn das Budget noch mehr hergibt, öffnen sich noch mehr Möglichkeiten. ;)

Welche Geräte brauche ich außerdem noch? Ich habe hier bis auf ein paar Yamaha NX-50 Boxen und einen Gitarrenverstärker gar nichts.
Einen Verstärker könnte ich noch irgendwo auftreiben.
Gitarren- und Bassverstärker verändern den Klang recht deutlich, selbst in "neutralen" Einstellungen. Das kann interessant klingen, aber neutralere Monitore sind in der Regel praktischer - oder Kopfhörer. Analoge Synths geben oft nur ein Mono-Signal aus, bei digitalen Synths ist es häufiger in Stereo. Das würde bei einem Gitarrenverstärker also auch in der Regel verloren gehen.

Synthesizer haben meist einen 6,3mm- oder 3,5mm-Ausgang. 3,5mm vor allem bei den Volcas und anderen Synthesizern im Miniatur-Format. Adapter von 3,5mm auf 6,3mm können also praktisch sein. Und wo wir schon bei Volcas sind: das Netzteil ist nicht inklusive, das sollte man sich also definitv dazubestellen, wenn man nicht gerade auf einem Stapel unbenutzter Batterien sitzt.

/edit wie kann man sich später noch erweitern? Welche Möglichkeiten gibt es, z.b. ein Midi-Keyboard zu nutzen?
Die allermeisten Synthesizer/Grooveboxen/Drum Machines und alles, was Töne erzeugt haben heutzutage einen MIDI-Eingang, den man nur mit dem MIDI-Ausgang des Keyboards verbinden muss, dann sollte es schon funktionieren. Manchmal muss man ein paar Einstellungen ändern, manchmal braucht es einen Adapter, aber im Großen und Ganzen sind die meisten Geräte da recht unproblematisch. :)

Werde sowieso mal in den Musikladen meines Vertrauens fahren, um mich da beraten zu lassen und einfach mal rumzuprobieren.
Sollte ich vorher noch irgendwas wissen?
So weit eigentlich nicht, nur mit der Groovebox könnte es etwas verwirrend werden. :redface:
 
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