Vorwort
Hier für alle KORG M1 Besitzer eine ausführliche Beschreibung zur Wiederherstellung der Werksounds.
Diese Beschreibung ist nach sorgfälltiger Prüfung entstanden.
Trotzdem kann ich
keinerlei Gewähr für die Richtigkeit und evtl. daraus entstehende Schäden oder Datenverluste übernehmen!
Falls sich noch wichtige Daten im M1 befinden: die folgenden Methoden
überschreiben die Daten im M1!
In dieser Beschreibung beziehe ich mich hin und wieder auf das
M1-Handbuch.
Wer das Handbuch nicht besitzen sollte: der von mir programmierte
M1Manager beinhaltet das deutsche M1-Handbuch (auch in der 30-Tage-Version).
Einleitung
Der M1 bietet selber leider keine Reset-Möglichkeit, um die Werksounds wiederherzustellen. Dies funktioniert auch nicht mit irgendwelchen wilden Tastenkombinationen beim Einschalten, weil der M1 keinen Speicherbaustein (ROM) besitzt, indem diese Daten vorrätig wären.
Die Werksounds lassen sich aber per MIDI oder per RAM-Karte wieder auf den M1 übertragen.
Kosten- und nervenschonende Alternative
Wenn man die unten beschriebenen Möglichkeiten nicht hat, kann man auch zum Musikalienhändler um die Ecke gehen. Das Wiederaufspielen der Werksounds gehörte früher zum Service. Wahrscheinlich bezahlt man heute ein paar Euro dafür.
Wiederherstellung per RAM-Karte
Für den KORG M1 gibt es RAM-Karten (z.B. MCR-03), auf denen man (im Gegensatz zu den ROM-Karten) Progs, Combis, Global- und Sequenzer-Daten speichern kann. Kennt man also jemanden mit einem KORG M1 mit Werksounds, so kann man diese von einem M1 auf die RAM-Karte und dann wieder auf den anderen M1 übertragen. Allerdings muß man dies je nach Größe der Speicherkarte zweimal durchführen, einmal für die Progs und Combis und einmal für die Sequenzer-Daten. Die Übertragung startet man im Global-Menü des M1. Tiefergehende Infos hierzu stehen im M1-Handbuch ab Seite 108.
Wiederherstellung per Dump von einem zweiten M1
Man kann die Werksounds auch dirket von einem anderen M1 (der die Werksounds noch geladen hat) per Dump übertragen. Hierzu werden die beiden M1 per MIDI-Kabel (OUT1 auf IN2 und IN1 auf OUT2) verbunden. Im Global-Menü des M1
mit den Werksounds startet man den Dump. Nähere Infos hierzu stehen im M1-Handbuch ab Seite 116.
Wiederherstellung per MIDI von einem PC / Notebook
Für die Übertragung der Werksounds von einem PC / Notebook per MIDI auf den M1 benötigt man 4 Komponenten:
- Original KORG M1 Werksounds als Datei
- Software zum Übertragen der Werksounds
- funktionierende MIDI-Verbindung zwischen PC / Notebook und M1
- M1 mit korrekt konfigurierten MIDI-Einstellungen
1) Original KORG M1 Werksounds als Datei
Die Original KORG M1 Werksounds findet man auf der Homepage von
KORG. Beim
M1Manager sind die Werksounds ebenfalls dabei (auch in der 30-Tage-Version).
Das Dateiformat der Werksounds bestimmt die Software, mit der man die Daten übertragen kann. Die gebräuchlichsten Formate sind:
- SYX-Dateien enthalten exakt die Dump-Daten des KORG M1. Man kann Sie mit einem Sequenzer-Programm (z.B. Cubase), einem SysEx-Tool (z.B. MIDI-OX) oder einem Sound-Editor (z.B. M1Manager (auch in der 30-Tage-Version)) einlesen und an den M1 übertragen.
- MIDI-Dateien lassen sich mit einem Mediaplayer (z.B. Windows Media Player), einem Sequenzer-Programm (z.B. Cubase) abspielen wie einen MIDI-Song. Dabei übertragen sie die Daten auf den M1. Der M1Manager (auch in der 30-Tage-Version) kann solche Dateien ebenfalls einlesen und an den M1 übertragen.
- BNK-Dateien enthalten ein spezielles Format für den M1Manager.
2) Software zum Übertragen der Werksounds
Wie bereits unter 1 beschrieben hängt die Wahl der Übertragungs-Software vom Format der zur Verfügung stehenden Datei ab. Eine MIDI-Datei läßt sich mit jedem Programm, daß MIDI-Dateien (MIDI-Songs) abspielen kann, verwenden. Benutzt man ein Sequenzer-Programm, so ist darauf zu achten, daß der MIDI-Kanal dem des M1 entspricht. Auch ist bei einigen Sequenzer-Programmen das Senden von SysEx-Daten standarmäßig deaktiviert. Gleiches gilt für die SysEx-Tools.
Will man nicht nur einmalig die Werksounds wiederherstellen sondern auch längerfristig mit anderen Sounds experimentieren, so kommt man um einen Sound-Editor nicht herum. Der
M1Manager (auch die 30-Tage-Version) z.B. bietet die folgenden Möglichkeiten:
- Sounds im SYX-, MIDI- und BNK-Format einlesen
- Progs und Combis senden, empfangen, editieren, vertauschen, vergleichen, kopieren, einfügen, initialisieren...
- Global-Daten senden, empfangen und editieren
- Datensicherungen der Sounds erstellen
- Progs und Combis in einer Bibliothek sammeln und kategorisieren
- übersichtliche Listen von Speicherbänken ausdrucken
- ...
Mit dem
M1Manager lassen sich die Progs und Combis der Werksounds
auch einzeln wiederherstellen!
3) Funktionierende MIDI-Verbindung zwischen PC / Notebook und M1
Eine MIDI-Verbindung zwischen PC / Notebook und dem M1 kann man mit einem speziellen Kabel für den Gameport der Soundkarte oder über ein USB-MIDI-Interface herstellen.
Bei der Variante mit der Soundkarte kommt ein sogenannter SB-MIDI-Adapter-Stecker zum Einsatz. Er besteht aus einem Anschluß für Soundblaster-Gameport (an den PC stecken), einem durchgeschliffenen Joystick-Anschluß (wird hier nicht benötigt) und zwei MIDI-Kabeln (OUT und IN). Diese verbindet man mit dem M1 (OUT-M1 an IN-Adapter und IN-M1 an OUT-Adapter).
In Ausnahmefällen kann es sein, daß nur eine einseitige Verbindung (PC zum M1 funktioniert) hergestellt werden kann. Der Grund hierfür ist mir nicht bekannt. Nach dem Austausch des Adapters gegen den eines anderen Herstellers funktionierte es dann.
Mit einem USB-MIDI-Interface ist man flexibler. Es gibt sie von klein und günstig (für den Anschluß von einem Synth) bis komfortabel und kostenintensiv (paralleler Betrieb mehrerer Synths). Die meißten Notebooks besitzen keinen Gameport, so daß hier sowieso nur ein USB-MIDI-Interface zum Einsatz kommen kann.
TESTEN DER MIDI-VERBINDUNG
Um die Werksounds aus einer SYX- oder MIDI-Datei mittels Sequenzer-Programm, Mediaplayer oder SysEx-Tool auf den M1 zu übertragen, reicht es aus, wenn die Übertragungsrichtung
vom PC / Notebook
zum M1 funktioniert. Dies kann man testen, in dem man z.B. mit einem Sequenzer-Programm oder einem Multiplayer einen MIDI-Song abspielt. Enthält der MIDI-Song eine Spur, die auf demselben MIDI-Kanal wie der M1 liegt, so sollte jetzt der M1 zu hören sein.
Erklingt dagegen die Soundkarte des PC / Notebooks, so muß der richtige MIDI-Treiber (heißt ähnlich wie das USB-Interface oder hat MPU4 im Namen) eingestellt werden. Sequenzer-Programme und SysEx-Tools haben hierfür Einstellungsmöglichkeiten. Bei einem Mediaplayer geht man hierzu in die "Systemsteuerung" (Beschreibung für XP). Unter "Sounds und Audiogeräte" unter dem Reiter "Audio" unter "MIDI-Musikwiedergabe" findet man alle installierten Treiber.
Will man mit einem Sound-Editor arbeiten, so müssen beide MIDI-Verbindungsrichtungen funktionieren. Die meißten Sound-Editoren und SysEx-Tools haben Möglichkeiten zum Testen der MIDI-Verbindung. Im
M1Manager gibt es das "virtuelle MIDI-Keyboard". Hier kann man mit der Maus auf einer kleinen Tastatur am Bildschirm spielen. Stimmt der MIDI-Kanal, sollte man jetzt den M1 hören können. Erklingt dagegen die Soundkarte des PC / Notebooks, so muß in den MIDI-Einstellungen des
M1Manager der richtige MIDI-Treiber für OUT eingestellt werden (heißt ähnlich wie das USB-Interface oder hat MPU4 im Namen).
Um zu testen, ob Daten vom M1 in den PC / das Notebook gelangen, gibt es im
M1Manager die Funktion "MIDI-Monitor". Stell man ihn auf "Empfangen" und spielt auf dem M1, so sollten die eingehenden MIDI-Signale sichtbar werden. Falls nicht, so muß in den MIDI-Einstellungen des
M1Manager der richtige MIDI-Treiber für IN eingestellt werden (heißt ähnlich wie das USB-Interface oder hat MPU4 im Namen).
Die Treiber für ein USB-MIDI-Interface werden nur angezeigt, wenn das USB-Interface auch wirklich mit dem PC / Notebook verbunden ist!
Bei einigen USB-MIDI-Interfaces ist es sinnvoll, im
M1Manager in den MIDI-Einstellungen den Punkt "M1-Verifizierung deaktivieren" anzukreuzen.
4) M1 mit korrekt konfigurierten MIDI-Einstellungen
Folgende Einstellungen im Global-Menü des M1 sind für die Übertragung der Werksounds notwendig:
- MIDI GLOBAL CH= 1 (Tastenfolge: GLOBAL, 5)
Der MIDI-Kanal muß auf denselben Kanal gesetzt werden, auf dem auch die Übertragungssoftware sendet. Die MIDI-Dateien (siehe 1) senden normalerweise auf Kanal 1.
- MIDI FILTERING EXCL:ENA (Tastenfolge: GLOBAL, 5, PAGE+, H)
Diese Einstellung bewirkt, daß der M1 SysEx-Daten (System Exclusive) annehmen kann. Ist diese Option deaktiviert, nimmt der M1 die Werksounds nicht an.
- PROGRAM MEMORY PROTECT Internal:OFF (Tastenfolge: GLOBAL, 6)
Damit hebt man den Speicherschutz für die internen Progs auf.
- COMBINATION MEMORY PROTECT Internal:OFF (Tastenfolge: GLOBAL, 6, PAGE+)
Damit hebt man den Speicherschutz für die internen Combis auf.
- SEQ DATA MEMORY PROTECT Internal:OFF (Tastenfolge: GLOBAL, 6, PAGE+, PAGE+)
Damit hebt man den Speicherschutz für die internen Sequencer-Daten auf.
- Memory Allocation (100PROG/100COMBI/4400SEQ) (Tastenfolge: GLOBAL, 7, PAGE-)
Die Original-Speicheraufteilung muß der Aufteilung der Werksounds (also 100PROG/100COMBI/4400SEQ) entsprechen.
Ich hoffe, diese Beschreibung hilft allen KORG M1 Fans weiter!
P.S.
Auf meiner Homepage gibt es neben dem
M1Manager auch
Sounds für den M1.
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