Obwohl es ein alter Thread ist ...
Videospielmusik komponieren ... nur bei Kontrapunkt
Interessanter Ansatz
... was wurde daraus?
Ich weiss nicht genau wie man vorgehen soll bei dem ganzen Unterfangen, ich hab einfach mal angefangen Spezies Kontrapunkt zu lernen aber bin schnell an nem Punkt gelangt wo ich 3 Bücher und 1 Youtube Playlist ständig gegenlesen musste um auch ja keine Fehler zu machen - ist das normal?
Fühlt sich bisschen nach Overkill und verschwendeter Zeit an also hab ichs erstmal gelassen.
Die Grundlage legte ein gewisser Fux in seinem Werk "Gradus ad Parnassum": Die Stufen/der Aufstieg zum Parnass-Gipfel.
Direkte oder indirekte Schüler von Fux waren etwa Bach, Hayden, Mozart, wenn ich da nichts durcheinanderbringe.
"Parnass" ist ein ca. 2450m hoher Gipfel in Griechenland, mit schöner Aussicht, mit Delphi gelegen am Fuße und allerlei mythischer Nähe zur Kunst und Musen.
Und ja: Jene Schüler haben sicher bei aller Begabung auch etwas Zeit (Jahre) gebraucht, zwei- und vielstimming Note-gegen-Note zu setzen
By the way, findest du das notwendig sich mit Schenkers Theorien auseinanderzusetzen in meinem Fall?
Ich denke am klarsten wird es aus Schenkers letzem Werk "Der freie Satz/Free composition", bearbeitet und ergänzt durch Ernst Oster, der dabei leider verstarb:
Schenkers Ansatz dreht sich im Kern darum, Musik, bestehende oder entstehende, mit den Ohren o.g. Meister zu hören. Es wird sehr schnell klar, dass jene ein musisches Ziel klar vor Ohren hatten. Das nachzuvollziehen oder umgekehrt einfließen zu lassen, ist meiner Ansicht nach ein großer Verdienst von Schenker und Oster.
Ganz kurz, es geht um Struktur, vorwärts (Komposition) wir rückwärts (Analyse) :
- Hintergrund: kondensiert/komprimiert
- Mittelgrund: kontrapunktorisch, klanglich wichtigste Strukturen (Verziehrungen i.w.Sinne)
- Vordergrund: das konkrete ausgearbeitete vielstimmige Musikstück
Zur Ausgangsfrage:
Man braucht nur einen einfachen Test zu machen, und etwa ein kurzes Stück zu nehmen, das man gut kennt und spielen kann.
Variante 1: So wie gehabt ... vermutlich werden sich Takte notenmäßig i.W. wiederholen und entsprechend gleich klingen.
Variante 2: Man arbeitet die u.g. Progression (Ursatz) stimmenmäßig ein, wobei die gleich klingenden Takte/Passagen/Noten bewusst in der äußeren Stimme eingearbeitet bzw. verändert werden. Klingt es jetzt anders? Scheint die Musik nun ein Ziel zu haben? Ich denke, schon. Hat es etwas Magisches? Vielleicht