Kontrabass gebraucht kaufen - ist das ein gutes Angebot?

Hallo Fastel,
carved- meint massiv (geschnitzt), plywood-laminert, hybrid- massive Decke, der Rest laminiert, bargain- Schnäppchen
Es wurden damals schon viele gute Instrumente gebaut. Die besseren gingen immer in den Export, die "anderen" ans Volk; aber nur, wenn man "Beziehungen" hatte:)
Tja aber was ist bei dem Bass nun :D ... keine Ahnung ob und was daran massiv und was laminiert ist. Damn - heute morgen war ich mir schon sicher das Ding zu kaufen aber ich hatte da auch nicht mit den Nebenkosten gerechnet.

Der Verkäufer sagte es sei ein "Messeinstrument" gewesen - sollten das nicht tendenziell die besseren Modelle einer Serie sein?

Danke übrigens für Eure Geduld :)

edit: andererseits kostet ein Neuer bei den Links da auch "nur" 200 mehr - da muss ich dann aber die Lieferung auch bezahlen und wie es aussieht auch nen Bogen.
 
Hallo Fastel,

hoffentlich habe ich dir jetzt den Bass nicht vermiest. Ich hatte auch geschrieben, dass der Preis durchaus i.O. ist. Nur eben m.M. nach kein Schnäppchen, weil mich die Sache mit der Reparatur störte. Und 850 Euro sind viel Geld, da sollten halt alle Aspekte berücksichtigt werden.

Fakt ist, dass es schwer ist etwas vernünftiges zu bekommen. Ich habe auch lange nach meinem Cello suchen müssen.
Und gerade das Zubehör haut ja auch rein; brauchbare Cellosaiten kosten schon recht viel - beim Bass sind es aber locker 150 Euro...
Bögen gibts für 80 Euro - aber auch für 800..

Wenn der Bogen schon mit bei ist und der Bass fachgerecht repariert sein sollte und die Frage mit dem Steg irgendwie geklärt ist, ist es doch o.K. Und nicht zu vergessen, wie er sich anhört:)

Ich hatte das mit dem Steg auch geschrieben, weil ich nach wie vor nicht wirklich verstehe, dass eine umfangreiche Reparatur vollzogen wird und das Billigteil oben drauf so krumm bleibt. Kein Instrumentenbaumeister gibt eine Reparatur so ab, daher die Zweifel...

Viele Grüße

Ergänzung: Wenn es ein alter DDR Bass gewesen sein soll (der lange Zeit vielleicht irgendwo rumstand) woher weiß dein Verkäufer denn, dass es ein Messeinstrument war?... So was alles meine ich.....

Ich hab noch eine Seite mit vielen Kontrabässen gefunden:
http://www.musik-produktiv.de/andere-saiteninstrumente/violinen-celli/kontrabass.aspx
Irgendwo mußten die ja auch geblieben sein:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du willst mit begrenztem Budget alles richtig machen - das ist zunächst einmal gut. Ich sehe das aber so, dass alles an einem Kontrabass mindestens fünfmal teurer ist als bei einem E-Bass. Ein E-Bass für 200€ max. mit Erlenbody, gut eingespielt, mit super PUs kostet aber... ???

Du wirst Abstriche machen müssen. Wenn du einen Bass für die klassische Ausbildung suchst, dann solltest du nach meiner Erfahrung einige Eckpunkte beachten:

1. Größe: zum Lernen nimm einen 3/4 Bass. Das Lagenspiel ist zu anfangs schwer genug bei einer 106er Mensur.

2. Bauweise: Vollsperrholzbässe sind was für Rockabilly oder sonstige Showeinlagen. Mit Bogen gespielt klingen die meist nach Kreissäge.

Eine massive Fichtendecke sollte es mindestens sein. Hier ist das Zusammenspiel Decke - Bassbalken - Stimme schon besser. Langfristig betrachtet kann so ein Hybridbass schonmal Risse in der Decke bekommen, da Sperrholz nicht so richtig arbeitet und das weichste Holz immer was abbekommt. Wenn du extreme Luftfeuchtigkeits- und Temperaturwechsel vermeidest, muss das nicht sein.

Der Vollmassive Bass stellt eine prima Grundlage für einen brauchbaren Ton dar. Kostet aber auch seinen Preis. Hier lohnen sich spätere Modifikationen idR.

3. Garnitur: ich würde nur einen Bass mit Ebenholzgriffbrett nehmen. Finger weg von "Hartholz"-Griffbrettern, die sind lackiert (aber nicht lange...). Saitenhalter und Untersattel sowie Einhängesaite dürfen auch aus minderwertigen Materialien sein; sowas kann man für kleines Geld später mal austauschen.

4. Saiten: Für den Klang sind Saiten absolut wichtig. Auf neuen Chinabässen sind meist billige Stahlsaiten drauf, die nicht nur muffig klingen, sondern sich beharrlich weigern, mit dem Bogen bearbeitet zu werden. Nur mit viel Kolophonium. Es sollten Stahlseilsaiten sein, die heißen "Spirocore" oder "Flexcor" etc.


Der von dir vorgestellte Bass ist aus meiner Sicht nicht zu empfehlen, weil der Verkäufer dummes Zeug erzählt. Die Geigenbauererin mag eine Berufsehre haben und den Kunden auf den krummen Steg hingewiesen haben, letzlich macht sie aber nur das, was in Auftrag gegeben wurde - und da hat der Verkäufer eindeutig gespart.

Was tun? Kleinanzeigen studieren (z. B. bei GeWa). Beim privaten Kontrabasskauf ist der Versand ein Problem, du bist eher auf lokale Angebote angewiesen.
Internetkauf stellt immer ein Risiko dar, weil du das Instrument nicht ausprobieren kannst. Aber als Anfänger kannst du den Klang und evtl. die Ansprache sowieso nicht so richtig beurteilen, also achte auf die 4 Eckdaten (oben genannt).

Zum Bogen: ein Anfängerbogen sollte echte Pferdehaare aufweisen. Als Anfänger ruhig einen einfachen Bogen mit Stutenhaar nehmen. Die gaaanz billigen Bögen haben Plastikhaare, das geht garnicht. Also nachfragen.

Das Angebot von Thomann für einen teilmassiven Bass ist für mich das absolute Minimum.

Wenn ich gebraucht kaufe, so muss ich mir bei Defekten oder Unzulänglichkeiten des Basses die möglichen Reparaturkosten vor Augen halten:

Neuer Steg: je nach Qualität 120 - 180€
Griffbrett abrichten: je nach Verschleiß ca. 150 - 200€
Saiten: zwischen 150 und 200€
Obersattel anpassen: ca. 50€
Bogen neu bespannen: ca 80€
Neuer Stachel (wenn der alte verschlissen ist): ca 100€.

Jetzt mal zusammenrechnen und drüber nachdenken, ob ein neuer Bass, selbst wenn er aus China ist, nicht doch die bessere Anfängerwahl wäre.

Ich wünsche dir viel Erfolg.
 
Hallo Leute,

Bass ist jetzt nicht mein Spezialgebiet, aber ich weiß auch n paar Sachen.

- Der Meisterbrief sagt nichts über das Können eines Handwerkers aus!
(den Meisterbrief gibts nur in Deutschland, deshalb sind alle anderen ausländischen Geigenbauer
schlechtere Handwerker. Logisch, oder?)
- Sperrholzbässe müssen pauschal nicht zwangsläufig schlecht sein. Sie haben außerdem den Vorteil,
daß sie deutlich robuster und unanfälliger sind als Vollholzbässe.
- Vollholzbässe sind generell teurer. Es gibt auch Hybriden: Decke massiv, Rest Sperrholz

Auf den Bildern kann ich nichts erkennen.

Eine gut gemachte Reparatur ist so gut wie unsichtbar. Wenn sie sauber gemacht wurde,
hat ein Instrument die gleiche Güte und Stabilität, wie vorher.

Wir reden hier von einer Preisklasse von unter 1000 Euro. Ich würde mal alle Spekulationen
über massiv/Sperrholz vergessen und einfach mal horchen, wie er klingt.
Handgebaute Bässe gibt es nur seehr wenige. Ohne Maschinen geht da heute sowieso nix mehr.
Bei Handbau reden wir vom einseitigen Hobeln der Decken- und Bodenstärken, sonst nix.
Ein reiner Handbau ist für die meisten Leuten nicht mehr bezahlbar. Ich rede von 5-Stelligen Beträgen.

Der Steg ist schon stark verzogen. Die Auskoch-Methode kann bedingt funtionieren, aber super toll ist
es nicht. Wenn man nur wenig Geld hat, kann mans mal versuchen. Nach dem Kochen sollte man den
Steg mit 800er Schleifpapier wieder glätten (Fasern stellen sich auf). Ein dünner Überzug mit
Leinölfirnis ist ok (muß aber auch nicht unbedingt..)
Wichtig: zum Aufsetzen unbedingt einen Stegfuß-Spreitzer verwenden!
Das kann auch ein Hölzchen in der richtigen Länge sein.

Tip für alle Basser:
Die Stegoberkannte wandert bei Bässen im Lauf der Zeit in Richtung Griffbrett. Das kommt von der
Dehnung der Saiten und dem Nachstimmen im Laufe der Zeit. Damit der Steg nicht so krumm wird,
wie dieser hier, die Saiten entspannen und den Steg wieder nach hinten neigen. (regelmäßig)
Wenn er auch anfangs nur auf den Hinterkanten steht, gibt sich das nach kurzer Zeit. Solange die
Füße nicht satt auf der Decke Stehen muß ma einen eventuell seltsamen Klang akzeptieren.

Griffbrett:
diese Kante auf E ist ne etwas veraltete Geschichte und wird heute immer weniger gemacht gemacht.
(Das ist ein Relikt aus Natur-Darm-Zeiten)
Spielen kann man damit jedenfalls auch. Wenns wirklich stört, kann man das etwas raushobeln lassen,
aber komplett geht die Kante nicht raus. Das kann man nur etwas entschärfen.

Mythen, die nicht stimmen:
-Vollholzbässe klingen immer besser, als Sperrholzbässe.
-bei Hybridbässen gehen die Decken schneller kaputt.
(wenn man darauf rumprügelt, wie ein Berserker, dann ist die Decke logischerweise schneller hin,
als der versperrte Boden..)

nochmal Griffbrett:
Es muß nicht unbedingt teures Ebenholz sein. Palisandergriffbretter halten fast genauso lange.
Gebeitzte "Hartholz-"Griffbretter sind aber schon scheiße. :D


cheers, fiddle
 
Mythen, die nicht stimmen:
-bei Hybridbässen gehen die Decken schneller kaputt.
(wenn man darauf rumprügelt, wie ein Berserker, dann ist die Decke logischerweise schneller hin,
als der versperrte Boden..)

Bei teilmassiven Bässen ist die Fichte-Decke bei starken Luftfeuchtigkeitsänderungen das Element, was mehr Feuchtigkeit auf- und abgeben kann. Sperrholz ist durch den hohen Leimanteil etwas resistenter. Daher ist die Chance von Rissen nunmal größer. Bei vernünftiger Behandlung ist die Gefahr natürlich nicht so groß. Wenn man einen unempfinlichen Reisebass sucht, ist ein vollgesperrter Bass nicht schlecht.

Eine gesperrte Decke hat aber auch ihre Problemzonen. Solange die Stimme im Verhältnis zum Steg richtig steht, ist alles im grünen Bereich. Bei unsachgemäßem Aufstellen der Stimme kann die gesperrte Decke punktuell stark belastet werden und sich verformen. Im Extremfall löst sich der Bassbalken und eine teure Reparatur steht an.

Ebenholz bietet neben der Verschleißfestigkeit auch konstruktive Vorteile: durch die hohe Festigkeit kann der Hals dünner ausgeführt werden.
 
Der Zargenkranz ist (egal, ob versperrt oder nicht) bei massiv-, hybrid- oder Vollholzbässen, so gut wie
unbeweglich. D.h. Bewegungen in Faserrichtungen kann man eigentlich vergessen.

Es ist falsch zu sagen: die Vollholzdecke auf einem Hybriden ist empfindlicher, als die auf einem
Vollholzbass. Das stimmt einfach nicht.

Wenn der Stimmstock falsch positioniert wird, hat man immer ein Problem. Ob die Folgen nun
bei einer versperrten Decke jetzt gravierender sind, kann ich nicht sagen. Jedenfalls ist ein
Stimmriß bei ner Vollholzdecke keine Kleinigkeit. Bei ner versperrten Decke müßte ich mich
allerdings erstmal hinsetzen und überlegen, wie ich da was machen sollte..

Ich weiß ja nicht von welcher Passgenauigkeit du ausgehst, aber daß ein Bassbalken sich
durch einen verrutschten Stimmstock gelöst hätte, ist mir noch nie untergekommen.
Wenn sich ein Bassbalken überhaupt löst, dann war er vorher so beschissen eingepasst,
daß jeder andere kleine Vorfall das verursachen könnte.

Sperrholzbässe können mehr vertragen, sogar einen falsch aufgestellten Stimmstock.


cheers, fiddle
 
Der Steg ist ja der Kracher........ Banane, ey!

Der muß auf alle Fälle neu. Irgendwann bricht er/fällt um. Dann fällt im schlimmsten Falle die Stimme mit und der Gang zum Geigenbauer muß wiederholt werden.
Wahrscheinlich (wie von bernie vermutet) wird auch ein Abrichten es Griffbretts nicht ausbleiben.
Was ist eigentlich mit "Stimme" gemeint?

Das mit dem Griffbrett hätte aber etwas Zeit ja? Also zum Üben wirds wohl gehen mit nem abgewetzten Griffbrett?
 
Frage Fastel: Was ist eigentlich mit "Stimme" gemeint?
Hallo Fastel,

die Stimme ist das helle "Holzstäbchen", welches die Decke mit dem Boden verbindet (du siehst es auf deinem 3. Bild, wenn du durchs F-Loch siehst, nahe dem Steg)

Wenn du z.B. alle Saiten entfernst bzw. entspannst, kippt sie desöfteren um, aber nicht immer.
Hat damit zu tun, wie sie eingebaut wurde.

Die Stimme wird durch den Druck des Stegs auf die Decke und der dann folgenden minimalen Verformung derselben quasi zwischen Decke und Boden verklemmt und überträgt somit einen Teil der Belastung auf den Boden.

Bei Arbeiten an deinem Bass achte bitte auf solche Sachen, damit die Decke keinen Schaden nimmt. Das Teil ist also nicht ganz unwichtig.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Stimme wird auch "Seele" genannt und das aus guten Gründen.

Mit dem Setzen des Stimmstabes verändert man das Ansprechverhalten und den Ton eines Instrumentes ganz enorm.
Der Kontrabass kann noch so gut sein, steht die Stimme falsch, klingt's dünn:).
(Mir hat sich bis heute nicht erklärt, warum man sie nicht mit einem winzigen Tropfen Leim fixieren kann. Beim Steg anpassen z.B. schwitze ich jedesmal Blut und Wasser...)
 
Ja das frage ich mich auch grade... fällt das Ding um... ja was dann?
Ich erinnere mich, dass mir vor Jahren mal jemand nen Kontrabass gezeigt hat und da war auch irgendein Stimmstab drin. Ich dachte das wäre eher irgend ein Hebel den man problemlos wieder richten kann (der war damals nämlich auch umgefallen, was den Bassisten aber gar nicht gestört hat).
 
vielleicht ist das ja eine brauchbare Erklärung. Irgendwie leuchtet es bei längerem Hinsehen ein.
Immerhin kommt ja eine Unmenge Schwingungsenergie an den beiden Stegfüßen an. Und eine Veränderung des Übertragungsweges zum Boden (durch den Stimmstock) wirkt sich bestimmt kräftig aus...

http://www.kontrabassbau.at/data/stimmstockposition.pdf
 
Hallo Leute,

die Stimme (oder Stimmstock, französich: l'ame = die Seele) überträgt Schwingungen von der Decke
auf den Boden. Dabei hat sie noch eine 2. Aufgabe: sie übersetzt, wie bei einer Wippe, die
Stegschwingungen auch auf die Decke und zwar in Längsrichtung (Faserrichtung). Deshalb steht
sie auch hinter dem Steg. Würde sie nur einfach direkt unter dem Fuß stehen, dann gäbe es nicht
diese Hebel-Übersetzung.

Im Link von Vester ist diese Position richtig gekennzeichnet.

Einschub:
Aus dem Zusammenspiel zwischen Stimmstock und Bassbalken entsteht ein perfekter Verstärker.
Decke und Boden arbeiten wie zwei Membrane gegeneinander - also ne riesige Luftpumpe.

Es gibt verschiedene Gründe, warum man sie nicht einfach verleimt.
1. sie soll justierbar bleiben
2. würde ein Leimtropfen in diesem starkschwingenden Bereich nie lange halten.
3. ein gut eingepaßter Stimmstock mach keine Probleme und bleibt auch dort.
Nur wenn n Bass mal richtig eine verpasst bekommt, dann kann er
verrutschen und man sollte mal nachschauen. Aber meistens hört man das
auch ziemlich schnell.


cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet:
Also für mich sieht der Baß ganz klar nach einem ca. 25-30 Jahre alten Musima-Halbmassiv oder einem tschechischen Exemplar gleichen Zeitraums aus. Das Bild zeigt zwar eine komische Seitenansicht im f-Loch, aber die Decke sieht von vorn ganz klar nach einer massiven Fichtendecke aus. Das ist gut und typisch so.

Diese Bässe waren damals als Musikschulbässe und auch für kleinere Hausmusikgruppen für Kammermusik im Angebot. Level ist besseres Einsteigermodell, also das, was heute auch so um die 1.000-1.200,- neu kostet.
Kosten damals wohl um 3.000,-Mark, was heute in etwa auch wieder 1.000-1.500,- entspräche. Die knapp 800,- inklusive Bogen sind für einen solchen Baß durchaus real und auch fair. Man sollte immer bedenken, daß ein Baß im Laufe seines lebens einiges an Klang und Charakter hinzugewinnt, insofern ist Alter durchaus etwas, was sich in geld umrechnen läßt - und zwar nach oben ;-)
Die Seiten und auch der Boden sind vermutlich gesperrt, was allerdings Klang und Haltbarkeit nicht entgegensteht, eher im Gegenteil.

Was allerdings ein Minuspunkt für diesen Vorteil ist, ist die kürzlich erfolgte Reparatur. Dadurch wurde der Spanungszusatnd des Basses komplett verändert, und der neue Besitzer muß ihn erst wieder aufspielen. Letztlich ist das aber auch nix, was nicht hinzukriegen wäre. Für einen Anfänger ist da eh nix zu hören ;-)

Griffbrett und Steg sind Lappalien. Der Steg ist lediglich vom falschen Stimmen und einer unzureichenden Pflege demoliert. Das Aufkochen ist eine Möglichkeit, allerdings rate ich Dir "Fastel" eindeutig zum Gang zum Spezi. Das Stellen des Steges und die richige Spanung ist so einfach icht, da kann der Baß ordentlich was abkriegen, wenn man schlampt. Im schlimmsten Fall rutscht die Stimme weg und fällt um, dann muß eh der Baßdoktor ran ;-(

Spar da nicht an der falschen Stelle!!!!

Tip von mir: erfahrerenen Basser mitnehmen, Reparaturstelle noch mal ganz gen au anschauen, 750,- all inklusive vorschlagen, ready. Für das Geld bekommst Du so schnell keinen Baß wieder, der gut klingt und eingespielt ist. Los wirst Du das teil allemal wieder, wenn es nicht zu Dir paßt und Du doch vom KB wieder Abstand nimmst.
Bedingung: massive Holzdecke, keine Risse im Rest, Saiten und Griffbrett noch verwendbar (nix verzogen, verrostet, schief...). Als reiner Sperrholzbaß ist er das Geld nicht wert, da gibt's neu bessere.

bassige Grüße
Roman
 
So ich habe mich jetzt dazu entschlossen es drauf ankommen zu lassen und den Bass gekauft. Zusammen mit dem Bogen ist es auch bei kleinen Mängeln ein ganz gutes Angebot denke ich.

Ich habe noch ein paar Detailaufnahmen gemacht, bevor ich aber den Wasserdampf"trick" ausprobiere, werde ich den Bass wohl Freitag mal mit zu meinem Lehrer nehmen.

- Ich habe das Teil zum ersten mal in der Hand und gleich mal ein paar Aufnahmen gemacht. Dabei spiel ich einfach auf jeder Saite ein bisschen rum. Also angefangen auf der E Saite, dann A, D, G... noch ist er komplett einen Ton runter gestimmt. Irgendwie hab ich jetzt doch Angst, dass mir der Steg wegkracht wenn ich ihn auf normallast bringe - ist es wahrscheinlich, dass dann auch der Stimmstock fällt? Auf dem 2. Bild sieht man auch, dass der Stimmstock ein wenig die Hufe hoch reißt und nicht 100% steht...
=> die A Saite (2.) fällt mir auf - klingt im Vergleich zum Rest sehr Dumpf. Am Ende das Sustain mal gelassen (G Saite)
(hab noch kein kolophonium - daher nur pizz. wie gesagt ohne Unterricht bisher :D )
http://soundcloud.com/fastel/db-1

- Die "Kratzer" auf dem Griffbrett sind keine Kratzer. Ich sehe es jetzt erst aus der Nähe richtig - da hat jemand mit Farbe rauf gemalt. Zum größten Teil ist das aber schon "weggespielt". Die Töne liegen aber zwischen den Markierungen, wahrscheinlich wegen der Enharmonik?

- Bei den Mechaniken habe ich kein so gutes Gefühl. Ist es normal dass man so wenig drehen muss um einen Ton hoch zu stimmen (im Vergleich zum E-Bass)? Außerdem scheinen sie stellenweise etwas "rucklig". Vielleicht mal ölen? Eigentlich sehen sie optisch ganz gut aus.

Ja das ist das was mir grade einfällt. Ich mache mich gleich mal auf die Suche nach ein paar KB Anfänger Workshops - falls einer eine gute deutschsprachige Seite kennt... :redface:
 

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Hallo Fastel,

zuerst mal: Herzlichen Glückwunsch und viel Freude mit dem Bass.

Und damit das so bleibt, würde folgendes machen:
-die Saiten lösen und den gottverdammten Steg entnehmen

Ich könnte nicht schlafen gehen bei so einem krummen Steg. Versuche auch bitte nicht, ihn zu richten. Wer weiß, wie es um die "strukturelle Integrität" der Stegmitte bestellt ist. Vielleicht bin ich da auch zu weich, aber ich bleibe dabei, zumal die ersten Fotos nicht ganz so schlimm aussahen.

Die Positionierung der Stimme herauszufinden ist für einen Instrumentenbauer kein Problem (obwohl ich da bei einigen inzwischen Zweifel hege) und u.U. fällt sie sowieso nicht um.

Viele Grüße
 
Hi Vester,
-die Saiten lösen und den gottverdammten Steg entnehmen
Und dann? Nichts?
Hmm so ein Steg wird auch nur vom Geigenbauer speziell für das Instrument gemacht? Also man kann das nicht einfach bestellen und dann selbst einsetzen?
Die Positionierung der Stimme herauszufinden ist für einen Instrumentenbauer kein Problem (obwohl ich da bei einigen inzwischen Zweifel hege) und u.U. fällt sie sowieso nicht um.
Naja ich möchte ja nicht, dass mir der Geigenbauer nochmal 50 Euro für das Aufrichten des Steges berechnet und den Bass dafür noch 2 Wochen behält oder so... :(
Deswegen... also wenn die die Saiten entspanne und den Steg entnehme - ist der Stimmstock dann praktisch frei? Also ohne jeglichen Druck?
 
Hallo Fastel,

so ein Steg ist ein normaler Artikel, nichts spezielles und gibts/gabs sogar beim großen T.
(ich hatte irgendwo hier schon mal den Preis geschrieben, gibts ab ca. 50, 60 Euro als Rohling)

Der Stegfuß muss der Wölbung angepaßt werden und oben muss er eingekerbt werden, damit die Saiten Halt finden.
Das ist alles kein Hexenwerk. Ich glaube, dazu stand auch etwas hier irgendwo.

Falls die Stimme umfallen sollte (weil der Decke ja die Spannung fehlt und sie u.U. etwas hochkommt), wird sie halt wieder aufgerichtet.
Der Instrumentenbauer hat da ein Werkzeug für - aber auch das ist kein Hexenwerk.

An deiner Stelle würde ich aber das Instrument bei einem qualifizierten Bassbauer herrichten lassen. Da du ihm auch von der Reparatur und der Vorgeschichte etwas erzählen wirst, wird der Fachmann sowie das komplette Instrument einer Sichtprüfung unterziehen.

Den alten Steg nimmst du mit, aber eingebaut wird der nicht mehr. Da hat der Bass wirklich etwas neues verdient.
Wenn aber der Steg wirklich wegknallen sollte (z.B. durch irgendwelche klimatischen Veränderungen im Vergleich zu seinem vorherigen Standort) oder warum auch immer, brauchst du sowieso einen neuen.

Viele Grüße

Ergänzung:
Wenn die Saiten runter sind, kannst du ja auch deine Mechaniken überprüfen. Versuche es bitte nicht weiter bei gespannten Saiten. Falls die Dinger auch "ne Macke" haben sollten, je nach Ausführung ab ca. 70 Euro. Aber die sind bestimmt noch o.K. und lassen sich aufarbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
so ein Steg ist ein normaler Artikel, nichts spezielles und gibts/gabs sogar beim großen T.
(ich hatte irgendwo hier schon mal den Preis geschrieben, gibts ab ca. 50, 60 Euro als Rohling)

Der Stegfuß muss der Wölbung angepaßt werden und oben muss er eingekerbt werden, damit die Saiten Halt finden.
Das ist alles kein Hexenwerk.

Sicherlich kein Hexenwerk, wenn man Geduld, Spucke und die richtigen Werkzeuge hat.

Ich habe mir z.B. damals diese Hilfen (Bilder unten) nachgebaut und möchte sie nicht mehr missen:
http://www.kontrabassbau.at/steg_fuss.html
 
Oh je ob ich sowas hinbekomme :D
Ich meine ein bisschen Handwerk kann ich schon und Werkzeug hat Vadders ne Menge da... aber wenn Rohlinge schon 50 Euro kosten...
Wozu allerdings der Stegfuß gespreizt werden muss, ist mir nicht ganz klar.
 
durch die wölbung der decke und den vertikalen druck der gespannten saiten kommt es zu dieser leichten spreizung der stegfüße. will man nun unbedingt maximalen kontakt von stegfuß und decke erreichen, kann man diese spreizung beim passend-schleifen der stegfüße simulieren, indem man zum beispiel etwas zwischen die stegfüße klemmt, so dass die füße ein wenig nach außen gedrückt werden. das ist aber dann natürlich auch nur eine pi-mal-daumen methode.
um wieviel sich überhaupt die füße spreizen hängt ja von mehreren parametern ab. wölbung der decke, dicke und höhe der stegfußsäulen, druckstärke des stegmaterials und natürlich der saitenspannung. spiro mittel drücken doch erheblich mehr als weedwacker.

gruß
zwar
 

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