Kompressoren

Dass fette Gitarrensounds aus einem Mix für sich allein angehört nicht fett klingen. Wobei das natürlich sehr relativ ist, was man jetzt als fett betrachtet. Auf ne Art müssen die schon noch fett klingen, nicht substanzlos, aber nicht dieses "fett", das viele Gitarristen mit wenig Verständnis für einen Mix sich wünschen würden
Alles klar, unterschreibe ich sofort und war ich schon immer der Meinung (ähem, seitdem ich die Erfahrung selbst gemacht habe...). Das Problem ist, dass dieser Zusammenhang den meisten oder zumindest vielen Leuten unklar ist. - Andererseits natürlich gut, wenn man in dem Punkt einen Wissensvorsprung hat...

@ MsaNE:
Teste erst einmal mit den bestehenden Mitteln und erstelle den subjektiv bestmöglichen Sound. Danach langsam aufbauen.
"Endmix drehen" - zaubern geht nicht. Auch im Endmix wird man typischerweise per EQ, Pan, Kompression eingreifen. Mit Spielereien wie Enhancern, Vitalizern oder dem Mordsgerät Elysia Kompressor geht noch viel mehr, aber das ist auch nicht wirklich "Standard".

EQ-Tipps: Ferndiagnose ganz schwer... Am besten wäre es, wenn Dir das jemand mit (noch) mehr Erfahrung ganz anschaulich vordemonstriert, falls sich sowas einrichten ließe. Dann kriegst Du ein Gespür dafür. Aber die Sache ist halt so verflixt interaktiv. Wenn Du am Amp schraubst, müsste/könnte man wieder am Kompressor/EQ nachregeln usw. Eigentlich wächst Du da automatisch rein, wenn Du den Amp und evtl. vorgeschaltete Bodentreter nach Geschmack einstellen kannst. Im Internet finden sich zwar gewisse EQ-Empfehlungen, aber die sind natürlich unverbindlich.
 
EQ - gibts da iwelche Empfehlungen in der Hinsicht?
 
Mal so ganz vorsichtig angemerkt: die Raumakustik haben wir noch gar nicht angesprochen. Manchmal kann eine andere Positionierung des Mikros oder des gesamten Amps im Raum wunder bewirken. Versuch das Signal so hinzubekommen wie Du es haben willst, bevor es digitalisiert wird. Der Grundsound muss schon vor der Aufnahme gut sein, sonst wird das alles nichts. Und dann kann man natürlich auch noch doppeln. Wenns ein Brett werden soll finde ich es wichtig, dass nicht zu viel gain (gerade, wenn man doppelt) oder bass drauf ist, das matscht sonst oder kommt sich mit dem Bass ins gehege.

Grüße
Nerezza

edit: übrigens hätte es ein Thread auch getan
 
EQ Empfehlung: Gehör benutzen... Schwächen wie "Matsch" oder "Nerv" absenken, erst danach anfangen evtl. etwas anzuheben. Einfach mal einen extrem eingestellten EQ schmalbandig durchfahren (auch sweepen genannt) und anhören wo die entsprechenden Bereiche liegen. Wird es zum Beispiel irgendwie extrem "mumpfig" oder "topfig", dann einfach mal diesen Bereich genauer Betrachen und schauen was passiert, wenn man da ein wenig absenkt, vielleicht tritt dann das Signal deutlicher hervor, ohne das man mit Kompressoren oder extremen EQ Einsatz sich nur noch mehr Müll in die Aufnahme holt. Mal ganz platt formuliert, hebst du mit einem EQ einen Bereich an, um die Schwächen eines Sounds zu verbergen, bleiben die Schwächen trotzdem erhalten. Senkst du Schwächen ab, treten gleichzeitig die Stärken besser hervor. (das ist kein Allheilmittel, trotzdem eine mögliche, erste Herangehensweise)
 
genau. und Als Plugin, womit sowas gut geht, schau einfach mal in den Freeware-Sammelthread, da ist ein EQ-Plugin verlinkt
 
Grundsätzlich ja. Aber Stavrou sagt zum EQ-Sweep in seinem "Mixing with your Mind": "Don't sweep!"

Damit ist gemeint, dass nicht wahllos herumgeregelt werden soll, weil das Gehör dadurch erst 999 falsche/schlechte Frequenzen hört, bis man die 1 gute gefunden hat. Und das Gehör sollte möglichst verwöhnt und nicht mit Zwischenergebnissen belastet werden. Stavrou empfiehlt, sich _vorzustellen_, wlelche Frequenz nicht passt, diese dann am EQ vorzujustieren, _dann_ erst einzuschalten und binnen 1-2 Sekunden spontan zu entscheiden, ob es eine Verbesserung war. Falls nein, den Vorgang mehrmals wiederholen. -- Schon gut, ist halt ein Buch - aber eines voller cooler Ideen.
 
Yoa... ist prinzipiell auch zu unterstützen, aber halte ich persönlich erst ab einem rudimentär trainierten Ohr für realistisch anwendbar. Ratespiele bringen für ein untrainiertes Gehör am Anfang meiner Ansicht nicht viel.
Bei Live - Jobs EQe ich auch sehr ähnlich wenns schnell gehen soll... Instrument anhören, Rohsignal anhören, EQ voreinstellen, einschalten (A/B Vergleich) und danach feinjustieren. Dazu braucht man aber auch eben die Erfahrung um zwischen dem Erwarteten und Erreichten unterscheiden zu können. :)
 
Hi,

"don't sweep" ? Wow. Witziger Ansatz. Erfahrene machen das eh fast so. Da wird schon sehr gezielt eingestellt und dann nur mehr fein-getuned. Aber wie soll man ohne sweepen den Umgang mit einem EQ lernen? Wie soll man sich den Sound eines/verschiedener EQ einsprägen? Für mich (nur meine Meinung) ein ziemlicher Blödsinn.
Die Begründung, dass man 900 falsche Sounds hört, ist für mich auch ein Blödsinn.
Das Ohr ist es gewöhnt, Musik un-plugged bis über Monster-Anlagen bis hin zum Handy zu hören. Also nicht mein Ding diese Aussage.
Heißt nicht, das sweepen keine Nachteile hat:
- man braucht viel länger
- dadurch ermüdet das Gehör/Gehirn schneller und man kann nicht so lange am Mix arbeiten
- ...

High-Gain Sounds und Kompressor: Speziell bei einer durchgängig gespielten Gitarre total sinnlos. Warum? Weil die Dynamik da eh schon gleich 0 ist. Sieht man an der "eingefrorenen" Gain-Reduction Anzeige vom Kompressor. Dann macht er (im Prinzip) gar nichts. Und schon gar nichts "fetter".
- Ausgenommen der Kompressor wird als zusätzliche Sättigungs/Verzerrungsstufe verwendet (bei den ganz teuren Röhrenkompressoren z.b., aber auch ein 1176LN kann zerren). Fürs Zerren gäbe es aber noch jede Mege Tools. Am Besten gleich mit dem Amp.
- Ausgenommen eine oft abgestoppt gespielte Gitarre. Nicht die schnellen Palm-Mutes und Alternate Picking, sondern mit z.b. 1/4tel Pausen.

Raumakustik ist Nebensache, wenn man mit dem Mikro nur wenige cm vor der Box ist.
(Meiner Meinung nach)

Fette Sounds brauchen nicht nur Kompressor und EQ. Das ist meist die Summe aus dem und Doppeln, Effekte (Chorus, Flanger, Hall, Delay, ...) und natürlich auch sauberes Schneiden und Editing.

lg. JayT
 
Hi,

"don't sweep" ? Wow. Witziger Ansatz. [...]
Die Begründung, dass man 900 falsche Sounds hört, ist für mich auch ein Blödsinn.[...]
- man braucht viel länger
- dadurch ermüdet das Gehör/Gehirn schneller und man kann nicht so lange am Mix arbeiten
denke so ist das mit den 900 falschen Sounds auch gemeint.. Zeitverlust und Gehörermüdung.

Raumakustik ist Nebensache, wenn man mit dem Mikro nur wenige cm vor der Box ist.
(Meiner Meinung nach)
Da hab ich schon Samples dazu gehört, die das Gegenteil bewiesen haben. (Wobei ich da den optimalen Versuchsaufbau etwas angezweifelt hatte, ist aber schon ne Weile her)
Bin dennoch deiner Meinung, für Homerecording macht das die Sau auch nicht fett. Lieber mehr aufs Mikrofonieren, EQing (nicht übertreiben!) und die saubere Einbettung in den Mix konzentrieren
 
@MsaNE: Du armer... gerätst hier mitten in den Diskussionsstrudel... verstehst nur noch Bahnhof, wa? :D

Ich versuchs mal klar und einfach:
- Vergiss den Kompressor vorerst mal
- Der Speaker deines Amps ist ganz entscheidend für den Sound, weswegen es völlig logisch ist, dass der Sound am PC anders klingt. Versuche daher, den Sound so zu formen, dass er am PC gut klingt. Versuche den Speaker-Sound auszublenden, vielleicht kannst du ihn ja muten, während den Rec Out abnimmst(bei meinem ENGL geht das)?
- Häufige Anfängerfehler sind: Zu viel Gain, Unwissenheit in Sachen Doppeln(gibts hier genug), Zu hohe Erwartungen ;) .

Und wenns partout nich klappen will, aknnste ja auch mal die rein digitale Variante Testen.
 
hm, du nimmst also an, dass er garnicht mikrofoniert?
 
Nein.

Und jetzt reichts auch mal mit der OT-Spammerei.
 

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