Komplette Musikanlage für Kirche - bitte um fachkundige Hinweise

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Razzmatazz0r
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Hallo liebe Forenbesucher, ich für die Ton- und Bildtechnik in unserer Gemeinde zuständig.
Nun haben wir einen Saal erworben und wollen diesen mit neuer Beschallungsanlage ausstatten.
In die nähere Wahl kommen Line-Array-Boxen von Fohhn.
Ursprünglich hatten wir ein Raumkonzept besprochen. Siehe Bild (nur Prinzipskizze zur Veranschaulichung - Die Glasschiebewände gehen nicht wirklich zu klappen...sind bei Veranstaltung geschlossen):

saal1.jpg

Die Boxen sollten demnach links und rechts hinten neben der Bühne stehen.
Hinten neben der Technik soll dann noch maximal eine Notausgangstür hin.

Nun kamen aber eine Idee, die Raumgestaltung/Sitzplatzanordnung wie im nächsten Bild einzurichten:

saal2.jpg

Bei dieser Variante habe ich bei der Beschallung meine Bedenken, da die Glaswand direkt mit beschallt wird.
Aber ich bin ein absoluter Laie was das angeht.
Welche Pro und Contras habt Ihr?
Es wäre wirklich hilfreich, wenn nicht unbedingt eigene Meinungen und Wünsche gebracht werden, sondern evtl. Fakten aus akustischer Sicht.
Gibt es evtl. eine andere Beschallungsmethode?
Es sollen dort Musikgruppen und auch Redner auftreten.
Vielen Dank für Eure Mühe schonmal im Voraus.


LG Razz
 
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Hallo und Willkommen im Forum!

Zuerst: Worum geht es jetzt bei der Fragestellung? Nur um die Raumaufteilung oder auch um Anlagenberatung? (Anlage wie Lautsprechersystem, ich bin kein Bänker ;))

Ein Line Array System in dem Raum? Hmmmm... da treten vermutlich schon systembedingt (resp. physikbedingt) deutliche Schwächen gegenüber konventionellen Systemen zu Tage. Auch wollt ihr für ~300 Leute garantiert nicht so viele LA-Elemente aufhängen, dass sich bei der Wellenkopplung eine praxistaugliche untere Grenzfrequenz ergibt. Bedenkt auch die sehr breiten Abstrahlwinkel in horizontaler Ebene von LA-Elementen - mit dem Glas an der Seite ganz schlecht...


Das mit der Raumanregung am Glas in Variante 2 ist schon richtig. Allerdings könnte man bei dieser Variante evtl. den (von der Technik aus gesehen) linken Lautsprecher im Vergleich zum rechten etwas leiser fahren, um die Anregungen kleiner zu halten. Bei Variante 1 müssen beide zwangsläufig gleich laut gefahren werden, was dann auf der linken Seite (auch hier in Blickrichtung Bühne) zwangsläufig durch das Glas zu ungleichmäßigem Sound führt.

Aber außer der Akustik spielen ja auch noch andere Faktoren in so eine Entscheidung mit rein (auch wenn es toll ist, wenn jemand in der Planungsphase schon an die Akustik denkt :great: schon oft genug das Gegenteil sehen/hören müssen :ugly:). Eine Projektionsfläche für die Videotechnik zum Beispiel. Wobei die in Variante 2 im Zweifelsfall auch auf einer der Hauswände angebracht werden könnte.
Was z.B. auch noch für v2 spricht: Die zu-spät-Kommer stören nicht so sehr, wenn sie rein kommen.


Ich empfehle aber dringend, einen Profi zu engagieren. Vielleicht nicht unbedingt für den ganzen Ein- und Aufbau von A-Z, aber zumindest einen der sich die Situation mal vor Ort anschaut und ein bisschen Beratung von sich gibt. Klar kostet der wieder Geld und nach dem Hauskauf hat die Gemeinde sicher nicht allzu viel über. Aber im Gesamtbudget machen ein paar Stunden Beratung den Kohl auch nicht mehr fett und das erspart euch womöglich einiges an Unkosten, falls am Anfang sch*** gebaut wird und das in Zukunft gefixed werden soll (wenn überhaupt noch möglich).


Die Boxen sollten demnach links und rechts hinten neben der Bühne stehen.

Vielleicht interpretiere ich das nur falsch, aber: Die Boxen sollten auf jeden Fall mindestens auf Höhe der Bühnenkante, wenn nicht noch weiter vor!! Typischer Anwendungsfall in Kirchen ist nun mal, dass ein Haufen Leute auf der Bühne stehen, die außerhalb der Kirche nicht wirklich Bühnenerfahrung haben. Die fuchteln dann mit dem Handmikro in alle Richtungen (nur nicht vor den Mund hin) oder rennen mit Headset oder Lavaliermikro in alle möglichen und unmöglichen Ecken. Rückkopplungen lassen grüßen...! Und der hinterm Mischpult wird verrückt. Erspart euch das und hängt die Boxen in einer sinnvollen Position auf.


Ach, noch was. Welcher Musikstil wird bei euch denn so gespielt? Wenns auf der Bühne lauter zugeht und/oder Monitore benötigt werden, ist das wieder ein Minuspunkt für Variante 2. In Ecken gibt es naturgemäß viel Bassmulm. Wenn da n Flügel, ne Querflöte, ne Harfe, A-Gitarre,... spielen, ist das noch verkraftbar. Aber wenn ein akustisches Drumset dasteht oder Monitore noch nach hinten an die Wand blasen, wirds echt unschön.

MfG, livebox


P.S. In welche Qualitätsliga wollt ihr denn ungefähr? Welches Budget steht für die Technik zur Verfügung? Ist das nur für die Boxen oder muss auch noch sonstiges Material dazu (Multicore, FoH,...)?
 
Erst einmal ein herzliches Willkommen an Board :)

Variante 2 disqualifiziert sich aus eigentlich allen veranstaltungstechnischen Gründen. Solch eine Konstruktion benötigt einen quadratischen Raum und effektiv wird für ein sinnvolles Bühnenbild mehr Platz benötigt / verbraten.

Somit ist nur Variante 1 sinnvoll für diesen Raum.

Effektiv bleiben dann 12 x 12m für die Publikumsfläche übrig, wenn man von einer sinnvollen Bühnengröße von 6/8 x 4m ausgeht und für die Technik 2m Tiefe bereit hält.
Stehend sind dies nach Versammlungsstättenverordnung ~250 Plätze, bestuhlt werden wohl knapp 150 machbar sein.

Bühnenhöhe sollte bei primärer Bespielung im bestuhlten Zustand 70-80cm betragen (da passen dann Bässe, Amping, Dimmer, etc. wunderbar noch darunter).
Mit 6m Breite kann man wohl die meisten Sachen bespielen, wenn mal mehr Platz benötigt wird, stellt man rechts und links einfach noch die paar Podeste dran und ist bei 8m. Mehr darf es nicht sein, sonst wird der Feuerwehrumgang nicht eingehalten und eine Treppe links und rechts ist immer ein feines Gimmick ;)

2 Trusszüge sollte man setzen, um entspannt auf die verschiedenen Anforderungen eingehen zu können.
Zug #1 sollte so nah wie möglich an die hintere Wand für Hinterlicht und Leinwand.
Zug #2 sollte ~1m vor die Bühnenkante für Vorderlicht und Main-Tops.

Ein Linearray macht bei 12m zu bespielender Fläche keinen Sinn. Hier ist man mit konventionellen System preislich, handlingsmäßig und klanglich besser bedient.
Die von Dir angesprochenen "Vertical Array" Stäbchen sind außer für Akustikduos und Sprache bei diesen Größenordnungen nicht zu gebrauchen.

Ich würd an den bühnennahen Gurt des Fronttrusses rechts und links je ein potentes 12"/1,4" 60° Top setzen, damit kannst gezielt die Publikumsfläche beschallen und drückst möglichst wenig Schall an die Wände und die Decke.
Da ja hierbei in der Front für die ersten Reihen ein Loch entsteht, stellst auf die vordere Bühnenkante 4 kleine 6" Böxlein als Frontfill.
Für den Bass packst unter die Bühne 2 potente 2x18" Subs.
Damit bist eigentlich für alle Aufgaben gerüstet.

Der "Mutter-Kind-Knast" ist zwar ungewöhnlich, aber Ihr werdet Eure Gründe haben :D
Hierfür sollte man aber schon ein / zwei kleine Miniböxlein einplanen, damit da drin auch was Verständliches ankommt.

Für Mischpult, Monitoring, Mikrofonierung, Licht, etc. fehlen dann noch ein paar Angaben ... siehe livebox sein Post.

grüße, humi

PS: Schneebersch is ja nur ein Stündsche von mir entfernt ;)
 
Zuerst: Worum geht es jetzt bei der Fragestellung? Nur um die Raumaufteilung oder auch um Anlagenberatung? (Anlage wie Lautsprechersystem, ich bin kein Bänker ;))

Primär ging es um die Raumaufteilung, aber wie ich nachfolgend bei Euren Antworten bemerkt habe, tu ich wirklich gut daran, mir von Euch noch Tipps zur Kaufberatung geben zu lassen (falls diese kostenfrei sind *grins*)

Ein Line Array System in dem Raum? Hmmmm... da treten vermutlich schon systembedingt (resp. physikbedingt) deutliche Schwächen gegenüber konventionellen Systemen zu Tage. Auch wollt ihr für ~300 Leute garantiert nicht so viele LA-Elemente aufhängen, dass sich bei der Wellenkopplung eine praxistaugliche untere Grenzfrequenz ergibt. Bedenkt auch die sehr breiten Abstrahlwinkel in horizontaler Ebene von LA-Elementen - mit dem Glas an der Seite ganz schlecht...
Ein Linearray macht bei 12m zu bespielender Fläche keinen Sinn. Hier ist man mit konventionellen System preislich, handlingsmäßig und klanglich besser bedient.
Die von Dir angesprochenen "Vertical Array" Stäbchen sind außer für Akustikduos und Sprache bei diesen Größenordnungen nicht zu gebrauchen.

Da hauts mich gerade aus dem Konzept. Als ich mich beim Fachhändler für passende Systeme informierte, meinte dieser, dass vertikale LA-Systeme genau das Richtige sind, da diese nur ganz gering seitlich "abschallen" und knapp über den Köpfen der Besucher eingestellt werden können, sodass schräge Decke und Wand hinten bei der Technik nichts an Wellen zurückgeben (Bitte verzeiht, wenn ich mich begrifflichen nich gut ausdrücke...bin aber lernfähig :D)

Gezeigt hat er mir diese hier:
http://www.fohhn.com/index.php?id=84&tx_fohhnproducts_pi1[fohhnproducts]=355&cHash=4e2f3c49b024a9eec9e1808a62dc4296

oder diese:
http://www.bose.de/DE/de/home-and-personal-audio/speakers/live-sound/l1-compact/

Aber außer der Akustik spielen ja auch noch andere Faktoren in so eine Entscheidung mit rein (auch wenn es toll ist, wenn jemand in der Planungsphase schon an die Akustik denkt :great:schon oft genug das Gegenteil sehen/hören müssen :ugly:). Eine Projektionsfläche für die Videotechnik zum Beispiel.

An diese Elemente habe ich auch schon gedacht.

In die nähere Wahl kamen da der Beamer:
http://www.eiki.de/produkte/projekt...g-lifelikecolourboost-funktion-lc-wxl200.html

Leinwand:
http://www.beamershop24.net/motorleinwand/celexon-leinwand-motor-expert-xl-350-x-265-cm/

Wobei die in Variante 2 im Zweifelsfall auch auf einer der Hauswände angebracht werden könnte.

Wäre wohl neben der Ecknutzung die einzige Möglichkeit, jedoch müssen immer eine größere Zahl Besucher den Kopf verdrehen - selbst, wenn man irgendwann mal einen zweiten Beamer mit Leinwand anbringt.

Was z.B. auch noch für v2 spricht: Die zu-spät-Kommer stören nicht so sehr, wenn sie rein kommen.

Das ist wirklich ein Punkt, den ich noch gar nicht bedacht hatte, aber sehr wichtig ist [gleich mal aufschreiben :great:]

Vielleicht interpretiere ich das nur falsch, aber: Die Boxen sollten auf jeden Fall mindestens auf Höhe der Bühnenkante, wenn nicht noch weiter vor!! Typischer Anwendungsfall in Kirchen ist nun mal, dass ein Haufen Leute auf der Bühne stehen, die außerhalb der Kirche nicht wirklich Bühnenerfahrung haben. Die fuchteln dann mit dem Handmikro in alle Richtungen (nur nicht vor den Mund hin) oder rennen mit Headset oder Lavaliermikro in alle möglichen und unmöglichen Ecken. Rückkopplungen lassen grüßen...! Und der hinterm Mischpult wird verrückt. Erspart euch das und hängt die Boxen in einer sinnvollen Position auf.

Ja, das haste wirklich Recht...hab das gar nicht so bedacht, als ich es geschrieben habe...dabei habe ich bei Veranstaltungen selber immer damit zu kämpfen, wenn die Gegebenheiten so sind.:bang:

Ach, noch was. Welcher Musikstil wird bei euch denn so gespielt? Wenns auf der Bühne lauter zugeht und/oder Monitore benötigt werden, ist das wieder ein Minuspunkt für Variante 2. In Ecken gibt es naturgemäß viel Bassmulm. Wenn da n Flügel, ne Querflöte, ne Harfe, A-Gitarre,... spielen, ist das noch verkraftbar. Aber wenn ein akustisches Drumset dasteht oder Monitore noch nach hinten an die Wand blasen, wirds echt unschön.

Also beim Musikstil kann ich mich leider nicht genau festlegen, da wir in der Gemeinde 3 Bands und einen Chor haben. Desweiteren habe ich mir vorgestellt, dass so ein moderner Raum auch vermietet werden kann und da sollte das Nutzerspektrum schon breitgefächert sein.
Ja, das waren bei der 2. Variante auch meine Bedenken.
Generell habe ich für In-Ear-Monitore plädiert, um Monitormulm zu vermeiden. Da unsere Jugend ihre Monitore meiner Meinung nach sehr laut mag, gäbe es vermutlich bei beiden Varianten genug Soundquark, der zu den Besuchern schallt.
Folgende wurden mir da als Möglichkeit genannt (etwas Bauchschermzen...sollen nicht irgendwelche Frequenzen gewechselt werden?):
http://www.ld-systems.com/34-0-ld-mei-100.html (2 Sender, und je 1 Empfänger und noch zusätzlich 4 Empfänger https://www.thomann.de/de/ld_systems_mei_100_bpr.htm)

P.S. In welche Qualitätsliga wollt ihr denn ungefähr? Welches Budget steht für die Technik zur Verfügung? Ist das nur für die Boxen oder muss auch noch sonstiges Material dazu (Multicore, FoH,...)?

Für Mischpult, Monitoring, Mikrofonierung, Licht, etc. fehlen dann noch ein paar Angaben ... siehe livebox sein Post.

Ja, das ist so ne Sache. Da wir hohe Umbaukosten haben, müssen wir wirklich schauen, wie wir das ganze arrangieren können.
Budget für Neuanschaffungen beläuft sich auf ca. 15.000 - 20.000 €.

Wir haben bereits
- Lichttechnik (außer die beiden Trusszüge):
- 8 normale Strahler und 2 LED-Strahler
- 1 digitalen 10- Kanal-Mischpult

- 1 Beamer-PC und 1 Aufnahme-PC mit 3 DVD-Brennern

- Alle Musikinstrumente (E-Piano, E-Drums, usw.)


- ca. 12 Mikrofone und Ständer, 1 Redner-Headset, 1 Funkmikro

Wir benötigen
oben bereits genannt:
- komplette Lautsprecher-Anlage
- Beamer
- Leinwand
- In-Ear-Monitore (wahlweise normale Monitore)
und zusätzlich:
- einen analogen Mischpult, z.B.: YAMAHA MG32/14FX (gewünscht war eigentlich ein digitaler, aber den nutzen wir zu wenig, sodass bei ca. 4-5 Tontechniker-Laien keiner mehr weiß was man selbst, geschweige denn der Andere programmiert hat)
- Träger-System für Lichttechnik
- Kabel/Montagematerial
- evtl. abschließbarer Technikerschrank

hab ich was vergessen?

Variante 2 disqualifiziert sich aus eigentlich allen veranstaltungstechnischen Gründen. Solch eine Konstruktion benötigt einen quadratischen Raum und effektiv wird für ein sinnvolles Bühnenbild mehr Platz benötigt / verbraten.

Somit ist nur Variante 1 sinnvoll für diesen Raum.

Dass Variante 2 nicht in Frage kommt, ist aus Euren beiden Beiträgen zu entnehmen, oder?

Effektiv bleiben dann 12 x 12m für die Publikumsfläche übrig, wenn man von einer sinnvollen Bühnengröße von 6/8 x 4m ausgeht und für die Technik 2m Tiefe bereit hält.
Stehend sind dies nach Versammlungsstättenverordnung ~250 Plätze, bestuhlt werden wohl knapp 150 machbar sein.

Wie bereits im ersten Beitrag geschrieben, war das nur ne Prinzip-Skizze. Die genauen Daten kann ich Dir/Euch gern per E-Mail zukommen lassen.
Geplant sind Sitzplätze für 200 Besucher. Wie ich eben feststellen musste, ist der Raum bei Variante 2 eher breit als hoch (Asche auf mein Haupt). Also 18m von Wand Technik zu Bühne und ca. 20m an den Seiten (da wo erst 12m stand)

Bühnenhöhe sollte bei primärer Bespielung im bestuhlten Zustand 70-80cm betragen (da passen dann Bässe, Amping, Dimmer, etc. wunderbar noch darunter).
Mit 6m Breite kann man wohl die meisten Sachen bespielen, wenn mal mehr Platz benötigt wird, stellt man rechts und links einfach noch die paar Podeste dran und ist bei 8m. Mehr darf es nicht sein, sonst wird der Feuerwehrumgang nicht eingehalten und eine Treppe links und rechts ist immer ein feines Gimmick ;)

Wird mit berücksichtigt. Das Thema Feuerwehrumgang muss ich nochmal nachlesen...werde aber noch mal den Architekten drauf ansprechen...der sollte das eigentlich wissen.

2 Trusszüge sollte man setzen, um entspannt auf die verschiedenen Anforderungen eingehen zu können.
Zug #1 sollte so nah wie möglich an die hintere Wand für Hinterlicht und Leinwand.
Zug #2 sollte ~1m vor die Bühnenkante für Vorderlicht und Main-Tops.

Meinst Du, dass evtl. Vorderlicht auf 2 Trusszügen ausreicht? Die LED-Strahler haben wir bisher auf unser "Bühne" gestellt. Diese haben die Rückwand angestrahlt.

Ich würd an den bühnennahen Gurt des Fronttrusses rechts und links je ein potentes 12"/1,4" 60° Top setzen, damit kannst gezielt die Publikumsfläche beschallen und drückst möglichst wenig Schall an die Wände und die Decke.
Da ja hierbei in der Front für die ersten Reihen ein Loch entsteht, stellst auf die vordere Bühnenkante 4 kleine 6" Böxlein als Frontfill.
Für den Bass packst unter die Bühne 2 potente 2x18" Subs.
Damit bist eigentlich für alle Aufgaben gerüstet.

Da wirds mir zu technisch...da komm ich nochmal drauf zurück :gruebel:.

Der "Mutter-Kind-Knast" ist zwar ungewöhnlich, aber Ihr werdet Eure Gründe haben :D
Hierfür sollte man aber schon ein / zwei kleine Miniböxlein einplanen, damit da drin auch was Verständliches ankommt.

Der "Knast" :rofl: ist für die Eltern, die auf die Kleinkinder aufpassen, aber trotzdem noch etwas von der Vorstellung (bei uns zum Großteil Predigten) mitbekommen sollen.

PS: Schneebersch is ja nur ein Stündsche von mir entfernt ;)

Deswegen hast Du auch eine PM von mir ;)

Ich hoffe, ich konnte noch etwas Licht ins Dunkel bringen und bedanke mich schonmal für Eure Mühen.

einen aufrichtigen Gruß an Euch

von Silvio aka Razz
 
Da hauts mich gerade aus dem Konzept. Als ich mich beim Fachhändler für passende Systeme informierte, meinte dieser, dass vertikale LA-Systeme genau das Richtige sind, da diese nur ganz gering seitlich "abschallen" und knapp über den Köpfen der Besucher eingestellt werden können, sodass schräge Decke und Wand hinten bei der Technik nichts an Wellen zurückgeben (Bitte verzeiht, wenn ich mich begrifflichen nich gut ausdrücke...bin aber lernfähig :D)

Funktionierende Linienstrahler/Zyllinderwellenstrahler haben einen engen vertikalen Abstrahlungswinkel. Horizontal (der Breite nach) aber meist einen sehr weiten. Das geht bis 180°. Es wird also in der Theorie wenig an die Decke geworfen und dann wieder reflektiert.

Das kann ich aber auch ganz einfach dadurch erreichen, indem ich irgendwo in der Höhen eine einzelne Box mit Horn (und damit auch mehr oder weniger definierten Abstrahlwinkeln) montiere und diese dann nach unten neige. Diese Stäbchen müsste man hoch genug befestigen und dann nach unten neigen. Wenn nur der oberste Teil über die Köfpe der Zuschauer ragt, wird das mesite von den ersten 3 Reihen geschluckt und nach hinten kommt gar nichts. Fohn hat ja auch so etwas Groß und als Bananenform zum Fliegen. Das funktioniert dann schon. Aber wozu der Aufwand, wenn das mit 2 Topteilen und Nearfills besser klappt ;) Nerfills haben den schönen Nebeneffekt, dass man diese auch separat regeln kann, falss es mal die Situation erfordert (Feedbackgefahr usw.).

Also beim Musikstil kann ich mich leider nicht genau festlegen, da wir in der Gemeinde 3 Bands und einen Chor haben. Desweiteren habe ich mir vorgestellt, dass so ein moderner Raum auch vermietet werden kann und da sollte das Nutzerspektrum schon breitgefächert sein.

InEar ist stark Gewöhnungssache. Mit gewöhnlichen Monitoren kann man alles ut abdecken. Wenn jemand für die Location einen deutlich zu lauten Monitormix fährt, ist er selber Schuld. In der Regel ist dann auch die ganze Backline zu laut. Da kann man nicht viel machen. Helfen tut da nur Disziplin. Zudem sind diese günstigen InEar-Systeme m.E.n. nicht die besten. Falls Ihr am Ende genug Geld übrig habt....

einen analogen Mischpult, z.B.: YAMAHA MG32/14FX (gewünscht war eigentlich ein digitaler, aber den nutzen wir zu wenig, sodass bei ca. 4-5 Tontechniker-Laien keiner mehr weiß was man selbst, geschweige denn der Andere programmiert hat)

Also...
Ich würde kein Yamaha MG nehmen. Wenn es analog sein soll, dann ein Soundcraft GB, Allen & Heath GL2400, oder wenns kleiner sein darf, auch ein Midas Venice. Dazu muss noch Outboard her. Also 4fach Compressor/Gate, 2-4 Terzband-EQs für die Monitore, 2 Effekt-Engines.

Ich würde da dann doch etwas digitales vorziehen. Das Problem mit den mehreren Benutzern ist eigentlich keines. Jeder kann sich seine eigenen Szenen anlegen. Man kann sich auch auf einem USB-Stick ein vorgeroutetes Backup anlegen. Dann kann man bein der nächstens Benutzun dieses aufspielen und hat ein Grundsettup. Die Anpassungen, die man dann vornehmen muss, sind ziemlich identisch zu denen, die bei analogen Mischpult auch anfallen. Das einzige "Problem" ist die Bedienung. Aber die ist mit ein bisschen Einarbeitun kein Problem. Einem blutigen Laie ergeht es bei der analogen Konsole auch nicht besser. Wenn man da erst Kompressoren richti insertieren muss usw... Schließlich kannst Du ein digitales Mischpult auch so einstellen, dass in der Grundeinstellung einfach nur die Fader hochgezogen werden müssen.

Jedenfalls würde Ihr Euch einen Batzen Geld sparen.

Wie schaut es mit dem Multicore aus?
 
Wie schaut es mit dem Multicore aus?

Hallo Nail, danke für Deine Anwort....würdest Du auch Variante 2 ausschließen?
Ich verstehe die Frage mit dem Multicore nicht. Meinst Du das Kabel?
Laut Architekten sollen sämtliche Audiokabel bei der Elektroinstallation mit verlegt werden.

Sorry, wenn ich Dich falsch verszanden habe.

LG
 
Multicore ist ein Zusammensetzung von mehreren einzelnen Mikrofonkabeln. Dadurch kannst du den Weg von der Bühne zum Technikplatz mit einem Kabel hinbekommen und musst nicht jedes Kabel einzeln legen.
Die Ausstattung des Multicores hängt von den gebrauchten Kanälen ab.

Als einfachstes Beispiel: https://www.thomann.de/de/the_sssnake_mc_8_multicore.htm

Damit kannst du dann auch bei entsprechender Konfiguration den Monitorsound zur Bühne zurückführen.
 
Stäbchen-PAs wie die Fohhn Linea werden nicht auf Höhe gebracht, das wäre ein grober Fehler. Durch die geringe vertikale Abstrahlung beschallt man von sagen wir 4m Höhe und Neigung nach unten nur eine gewisse Zone der Zuhörer. Solche PAs bringt man auf eine Höhe, wo die Mitte der Box knapp über Ohrhöhe ist, damit alle was von der vertikalen Bündelung haben. Horizontal haben diese Boxen ein ungleichmäßiges Abstrahlverhalten. Im Tiefmitteltonbereich sind das sogar bis zu 360°! Der ganze Tiefmitteltonmulm hängt dann mit auf der Bühne und spült wieder in die Mikros, die das Ganze wieder auf die PA bringen. Ein Teufelskreis. Der wird dann durchbrochen, indem man die Tiefmitten aus den Mikros nimmt, und schwupp, klingts ganz dünn. Für Rock'n'Roll etc. sind diese Boxen ohnehin ungeeignet, da sie weder die Pegel wiedergeben möchten noch den dafür üblichen Klang liefern können. Geflogene und sauber ausgerichtete 12/2er Tops von hoher Qualität wären da auch meine Wahl.

Von InEar würde ich auch absehen. Das ist Sache der Künstler oder wer auch immer da auf der Bühne steht. Man kann nicht jedem ein InEar aufzwingen. Der bessere Weg wäre, die Wände und Decke um die Bühne herum reflexionsarm zu gestalten, um möglichst wenig vom Monitorsound nach vorne zu bringen.

Allgemeine Tipps: Ein Multicore ist ja nun ein Muss. Ich würde da überdimensionieren, da einzelne Kanäle auch schon mal kaputt gehen können, und wenn es fest in der Wand liegt, kann mans auch schlecht in Ordnung bringen. Tut euch um Himmels Willen den Gefallen und legt mindestens zwei Cat.6 Netzwerkkabel besserer Qualität vom Technikplatz zur Bühne. Keine normalen Netzwerkdosen nehmen, sondern Dosen mit Neutrik Ethercon drin. Vergesst auch nicht digitale Signalleitungen (inkl. eventuell nötiger Repeater) zum Beamer von Bühne und Technikplatz. Den Strom für den Technikplatz zieht bitte direkt von der Bühnenverteilung dorthin, sonst kanns schnell Ärger mit Brummschleifen geben.
 
Ein Multicore ist ja nun ein Muss. Ich würde da überdimensionieren, da einzelne Kanäle auch schon mal kaputt gehen können, und wenn es fest in der Wand liegt, kann mans auch schlecht in Ordnung bringen. Tut euch um Himmels Willen den Gefallen und legt mindestens zwei Cat.6 Netzwerkkabel besserer Qualität vom Technikplatz zur Bühne.

Wenn man weiß, was ein gutes Multicore kostet... und ein bischen Outboard... und ein vernünftiges Pult...
Da könnte einem ja auch der Gedanke an ein Behringer X32 + 2x S16 kommen.
 
Daher ja als Plan für die Zukunft schon mal die Cat6-Kabel. Momentan muss man aber damit rechnen, dass da auch mal Gast"techniker" am Pult stehen, die bei Digital wie der Ochs vorm Berg steht.
 
Gerade für diese "Techniker" find ich digital ja anz gut. Laut und leise finden sie noch - der Rest wird schon schwieriger... und das ist gut so! :p
Beim Studiolive kann man mit Hilfe der Software bestimmte Funktionen des Pultes auch "safe" schalten (mit Passwort). Was eine Wohltat!
 
Sowas geht aber nicht lange gut. Schnell hat der Laden einen schlechten Ruf...
 
In einem Club wäre das ein "no go". Da ich aber auch den Einsatz eines Digitalpults in einer Kirchengemeinde genießen darf... es wäre trotzdem manchmal hilfreich. Nicht jeder der am Mischpult Arbeitenden hat auch "Ohren" - dafür aber um so mehr Halbwissen. :weep:
 
Also wir haben in unserer Gemeinde ein X32 und der große Vorteil ist man kann eine Szene bauen für die Laien, wo man so gut wie nicht machen kann. Bei Analogenmischpulte stehen die nähmlich vor lauter Drehreglern, Knöpfen und Outboard stehen die gerne mal wie Ochs vorm Berg. Und wenn jemand was geändert hat haben die ein großes Problem. So müssen die nur die Szene neu laden und es ist so wie sie es immer vor finden. Bevor ich ein S16 kaufe, würde ich lieber in ein zweites Multicore inverstieren. Ihr solltet statt die Kabel fest in der Wand zu verankern, lieber auf Kabelkanäle oder ähnliches zurückgreifen. Auch würde ich mehr Cat6-Kabel einplanen z.B. für einen Bühnenmonitor (je nach verwendetet Beamersoftware einfach nur eine Spiegelung oder ein eigenständiges drittes Bild), für Internet (sofern kein WLAN schnell mal einen Text bei CCLI nachgucken oder auf Youtube gucken wie ein Lied gespielt wird)
 
@ Nixundniemand: Genau so hätte ich mir das vorgestellt.

@ Jens:
Stäbchen-PAs wie die Fohhn Linea werden nicht auf Höhe gebracht, das wäre ein grober Fehler.
Die kleinen Stäbchen nicht. Aber selbst für die bietet Fohhn Stative mit Anwinkel-Funktion. Mit "Hoch genug" meinte ich nicht 3 Meter über Kopf. Aber über Kopfhöhe und leicht angewinkelt. Warum nicht? Das passt dann ja auch gut mit der angen vertikalen Abstrahlung.

Durch die geringe vertikale Abstrahlung beschallt man von sagen wir 4m Höhe und Neigung nach unten nur eine gewisse Zone der Zuhörer.
Fohn hat ja auch so etwas Groß und als Bananenform zum Fliegen. Das funktioniert dann schon.
Das sind dann keine kleinen Stäbchen mehr.


@ Razzmatazz0r
Variante 2 sieht optisch nett aus, ist aber technisch nicht sinnvol. Bringt eigentlich nur Nachteile.
 
Ich kann dir das Fohhn Linea III System für deine Problemstellung nur empfehlen.
Für diese Raum Variante und vermtl. vielseitige Anwendungen, aus meiner Sicht ideal. Dein Händler wird dir bestimmt eine Anlage zum testen ausleihen.
Die XS-30 Bässe sind vom feinsten, extrem sauber und druckvoll. Feedback Probleme mit Linea Live???
Höre ich immer wieder, versuch es selbst aus, kann ich aus meine Praxis nicht bestätigen, im Gegenteil!

Zu deiner Beruhigung :) leih dir zu den LX-150 Stäbchen auch noch die XT-33 aus und vergleiche sie mit den "Stäbchen". Dann hast du einen Vergleich zwischen einem hochwertigen Mini-LineArray und hochwertigen konventionellen Lautsprechern. Der XS-30 Bass hat ja die passenden Einstellungen für beide Tops abgespeichert. Die XT-33 werden gerinfügig mehr Druck machen bei Rockkonzerten. Für Konzerte mit mittlerer Lautstärke, Theater und vor allem Sprache möchte ich als Zuhörer im Saal die Stäbchen.
 
Ich bin noch da und verfolge die Diskussion wirklich interessiert...also nicht wundern, wenn ich nicht immer etwas dazu schreibe :).
 
Für Konzerte mit mittlerer Lautstärke, Theater und vor allem Sprache möchte ich als Zuhörer im Saal die Stäbchen.
Ich nicht. Was will ich mir den Sound, grad die Sprachverständlichkeit, durch Reflexionen von Wänden, Rückwand und vor Allem der Glasfront versauen, wenn ich mit einem konventionellen Top den Zuhörerberreich wie mit einem PAR-Scheinwerfer "ausleuchten" kann? Da würde ich sogar überlegen, ob ich nicht ein Horntop nehme, um selbst im Mitteltonbereich noch die Richtwirkung zu haben, auch wenns pegelmäßig unnötig ist. Oder andersrum: Es hat schon seinen Grund, warum auch die "echten" Kompakt-Line Arrays immer häufiger auch auf enge horizontale Abstrahlung umgerüstet werden können (was bei so einem Stäbchen bis auf eine einzige Ausnahme, und die kommt nicht von Fohhn, nicht geht. Diese Ausname könnte ich mir sogar noch vorstellen für diese Anwendung, aber das wird viel zu teuer).

Diese Stäbchen, ganz egal von welcher Firma, sind generell nur sehr eingeschränkt einsetzbar, aber das Marketing der Hersteller erzählt was anderes. Das Produkt muss ja schließlich unters volk gebracht werden, da es sich nicht lohnt, ein Produkt herzustellen, was korrekt angewendet nur 200 Abnehmer findet.
 
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Wie ja schon erklärt wurde, sind solche Modelle für den typischen Singer/Songwriter-Stil in begrenzter Größenordnung gut. Für eine Saalbeschallung mit Allround-Anwendung absolut nicht zu gebrauchen, egal was im Prospekt steht.


wenn man irgendwann mal einen zweiten Beamer mit Leinwand anbringt.

Das lass besser bleiben... das bringt optisch nur eine extreme Unruhe rein! (Vgl. die "alten" Zeiten, wo dasselbe Bild auf vielen Fernsehern neben/übereinander abgespielt wurde...)

Generell habe ich für In-Ear-Monitore plädiert, um Monitormulm zu vermeiden. Da unsere Jugend ihre Monitore meiner Meinung nach sehr laut mag, gäbe es vermutlich bei beiden Varianten genug Soundquark, der zu den Besuchern schallt.
Folgende wurden mir da als Möglichkeit genannt (etwas Bauchschermzen...sollen nicht irgendwelche Frequenzen gewechselt werden?):
http://www.ld-systems.com/34-0-ld-mei-100.html (2 Sender, und je 1 Empfänger und noch zusätzlich 4 Empfänger https://www.thomann.de/de/ld_systems_mei_100_bpr.htm)

Gegen durchs Monitoring verursachte probleme hilft:
  • qualitativ hochwertige Mikrofone und Boxen (und den Punkt kann man nicht genug betonen)
    Wenn das Mikro überspitzte Höhen hat um präsenten Sound vorzutäuschen, fängt es einen Haufen Dreck mit ein. Wenn es in den Mitten / Tiefen an der Auflösung mangelt und das Ding mulmt, ist die Klarheit des Signals unwiederbringlich weg. Wenn die Boxen in den Höhen kreischen, kann man die zwar zurücknehmen - dann fehlt aber was am Signalanteil. Wenn sie in den Mitten / Tiefen mulmen, ist die Signalklarheit weg. Fürs Monitoring wird aber kein lautes, sondern vor allem klares, präsentes, durchsetzungsfähiges Signal gebraucht. Gutes EQing am Mischpult ist wichtig - aber wenn die verwendete Technik das schon gar nicht hergibt, unmöglich.
  • sauberes Entzerren der Monitore
    Erfordert einen für den Zweck brauchbaren Equalizer im Signalweg (terzbandband grafisch oder 5-band vollparametrisch, so was in der Art) und jemand, der das Ding ein mal einstellt und vielleicht hin und wieder noch mal danach schaut.
  • sinnvolle Aufstellung von Mikros und Monitorboxen
    Grundlegendes Wissen über Richtcharakteristiken erforderlich. Wissen mit welchem Material man arbeitet, es über die Zeit auch kennenlernen und wissen wo die Grenzen sind / wie weit man gehen kann. Richtige Mikrofonierung der Instrumente - möglichst guten Klang, möglichst viel Signal und wenig Einstreuungen von anderen Instrumenten und Monitoren. Auf die Relation zu anderen Mikros achten --> Kammfilter-Effekte.
    Keine Sorge, kann man alles lernen, ist so schwer gar nicht.
  • auf die Monitore kommt so viel wie nötig, so wenig wie möglich (v.a. bei konventionellem Monitoring, relativiert sich etwas bei IEM)
  • Effekte und v.a. Dynamikbearbeitung auf die Monitore nur sehr spärlich, wenn überhaupt
  • selbst auf die Bühne gehen und hören wie die Verhältnisse sind, Kommunikation mit den Musikern
    Sagt der Musiker "ich muss lauter" meint er in den meisten Fällen "ich hör mich nicht gut genug" - und nicht selten geht es um Präsenz, nicht um Lautstärke. (Betrifft nicht alle Musiker, aber viele.) Dazu gehört etwas Verständnis für die Bedürfnisse der Musiker.
  • Arbeiten mit den Musikern (und nicht gegeneinander): Mikrohaltung und -Abstand sowie abgegebene Lautstärke bei Sängern. Einstellungen von Amps bei der Saitenfraktion. Stimmen des Drumsets. Pegel-Angleichung der Sounds bei Keyboards. Und und und...

Noch zwei Sätze zum Thema IEM: Das geht in vielen Fällen genauso auch kabelgebunden, muss nicht immer Funk sein. Wie schon geschrieben wurde: Beim MuCo genug Ersatzkanäle einplanen, in beide Richtungen!


und zusätzlich:
- einen analogen Mischpult, z.B.: YAMAHA MG32/14FX (gewünscht war eigentlich ein digitaler, aber den nutzen wir zu wenig, sodass bei ca. 4-5 Tontechniker-Laien keiner mehr weiß was man selbst, geschweige denn der Andere programmiert hat)

Das mit Laien und Nichtlaien ist halt ein seeehr relatives Thema. Wenn jemand grade mal so Fader hoch und runter schieben und den Recording-Button drücken kann, ist einer der mit einem 4-band Semiparametrik-EQ umgehen kann schon ein Profi. Andererseits weiß ich z.B. eine Gemeinde, die sich vor kurzem eine Vi 4 angeschafft hat. Dort ist "Laientechniker" natürlich schon wieder ganz anders definiert...!

Ich springe jetzt mal ein Stück weit ins kalte Wasser und maße mir an, dich anhand deiner bisherigen Beiträge einzuschätzen. Sollte ich falsch liegen, verzeih mir bitte!
Ich denke, wenn du bei euch der für die Technik verantwortliche bist (der mit der meisten Ahnung), seid ihr mit einem analogen Pult besser bedient. Auch wenn es einige super Bedienkonzepte für digitale Pulte gibt: Verschiedene Layer hat man immer, sowie die mehrfache Belegung von einzelnen Bedienelementen je nach Modus. Das ganze Zeug mit Szenen laden usw. hört sich gut an, ist aber in der Praxis nicht so simpel. Geschützte Bereiche / Kanäle die nicht wieder aus Speicher zurückgesetzt werden. Verschiedene Geltungsbereiche wie Eingänge, Routing, Signalbearbeitung und so weiter. Setzt auch nur einer hier versehentlich eine falsche Einstellung, weiß keiner (incl. dem "Schuldigen") was passiert ist und wo das überall Auswirkungen hat. Dann ist das Geschrei groß.

Nein, ich denke wirklich, dass ihr mit einem guten analogen Pult (für den Zweck reichen die Yammi MGs nicht mehr aus) plus etwas Outboard besser bedient seid. Da kann man trotzdem einen digitalen Controller dahinter hängen, das ist kein Problem und sinnvoll. Aber wenn es nicht ein, zwei Leute gibt die wirklich wissen, was sie am Digi-Pult tun, halte ich das für zu riskant.


- evtl. abschließbarer Technikerschrank

Na da wird sich doch bestimmt einer in der Gemeinde finden, der keine zwei linken Hände hat... :)



indem ich irgendwo in der Höhen eine einzelne Box mit Horn (und damit auch mehr oder weniger definierten Abstrahlwinkeln) montiere und diese dann nach unten neige.

Wäre nicht mal nötig. Bei guten Linienstrahlersystemen kann über das Controlling die vertikale Abstrahlcharakteristik eingestellt werden. Und "System" steht da nicht umsonst - da gibts dann auch wieder EQ- und Laufzeitanpassungen etc... was aber genug Rechenpower am Systemcontroller voraussetzt und einen Profi (vielleicht sogar vom Hersteller oder von diesem für das System zertifiziert) der das einrichtet. Und natürlich genug Ansteuerungswege für die Box.
Alles in allem also nicht billig, wenn richtig gemacht. Aber ist ja in diesem Thread sowieso OT.



Laut Architekten sollen sämtliche Audiokabel bei der Elektroinstallation mit verlegt werden.

Stell dir hier ein GROSSES Warndreieck vor!! Tonsignalleiter sind anders zu behandeln als einfache Stromstrippen. Nicht jeder Elektriker weiß das (anscheinend, die Praxis beweißt es oft genug). Und bei Kircheninstallationen sieht man oft (oder hört es hinterher - und zwar aus den Boxen!), dass ein Gemeindemitglied sich so ein bisschen mit Strom und Sicherungen auskennt und deshalb das Schlitzklopfen und Kabel legen organisiert / durchführt. Also hier besondere Vorsicht. Werden da Fehler gemacht, kann das die ganze schöne teure Anlage böse stören.



Tut euch um Himmels Willen den Gefallen und legt mindestens zwei Cat.6 Netzwerkkabel besserer Qualität vom Technikplatz zur Bühne.

Ich wollte hier nur noch kurz mal das "mindestens" unterstreichen!



Bei Analogenmischpulte stehen die nähmlich vor lauter Drehreglern, Knöpfen und Outboard stehen die gerne mal wie Ochs vorm Berg.

Das halte ich schlicht und einfach für mangelhafte Schulung. Ein Kanalzug erklärt und fertig (erst mal). Und selbst im Kanalzug kommen einige Elemente mehrfach vor. Beim einfachen Analogpult hat man an für Laien relevante Bedienelemente:
- Gain
- PP Schalter
- EQ-Gain (drei bis vier mal)
- EQ Frequenz (ein bis zwei mal)
- Pre-Fader Aux
- Post-Fader Aux
- Fader
- PFL

Vielleicht erklärt man gleich noch Mute- und Mix-Taster dazu, aber das wars auch schon. Und das ganze halt ein paar mal nebeneinander. Wer es mit gutem Willen und etwas Übung nicht hinbekommt, zwischen Kanal 1, 2, 3 ff. zu differenzieren und sich von den vielen vielen "Knöpfen" erschlagen lässt, wird es auch nicht schaffen, zwischen den Klangsignalen zu differenzieren und sie richtig im Mix einzuordnen. Und hat damit auf lange Zeit nichts hinterm Mischpult verloren.
(Klingt wahrscheinlich härter als es gemeint ist... aber nicht jeder muss jede Aufgabe gemacht haben.)



Feedback Probleme mit Linea Live???
Höre ich immer wieder, versuch es selbst aus, kann ich aus meine Praxis nicht bestätigen, im Gegenteil!

Niemand kann die Physik bescheißen, weder Fohhn noch Bose noch sonstwer. Und die besagt nu mal: Wenn λ/4 größer ist als der Abstand von der Schallquelle bis zur Begrenzungsfläche (also Pappenmitte bis Lautsprecherseitenwand) dann beugt sich der Schall um die Box herum.

Ich will nicht übermäßig viel Gewicht auf technische Angaben von Herstellern legen. Aber schau dir alleine mal vom LX-150 das Polardiagramm für die Horizontale an:
http://www.fohhn.com/uploads/media/LX-150_data_sheet_engl.pdf
auf Seite 7, links oben

Aber ich will jetzt nicht weiter auf das Thema eingehen, weil Linienstrahler für den TE (hoffentlich) sowieso nicht mehr in Frage kommen.

MfG, livebox
 
Weil ich in einem anderen Thread schon mal dabei war, schmeiße ich auch hier mal AUDIX Mikrofone ins Rennen. Wie livebox ja schon sagte: Gute Mikrofone sind (neben den Lautsprechern) wohl die wichtigsten Elemente einer gut klingenden und stressfrei funktionierenden Beschallungsanlage!
Bei den Audix sollte zwar jeder sein eigenes Mic kriegen und darf keine Scheu haben, dem Teil auch ganz nahe zu kommen - dann allerdings sind das feine Mics mit gutem Klang und EXTREM guter Dämpfung unerwünschter Schallanteile. Das Audix OM5 kann ich z.B. sehr empfehlen.

Zum Monitoring: Das steht und fällt mit der Akustik im Raum. Viele Kirchenräume sind leider nicht so toll in dieser Hinsicht. Dann (und eigentlich immer) hilft vor allem, die Monitore so leise wie möglich zu fahren und nahe an die Ohren zu bringen (d.h. vielleicht lieber kleine Monitore auf Stativen als große Floormonitore - früher gab's da die TC Helicon VSM), oder eben In-Ear. In meiner Gemeinde ganz einfach gelöst mit selbstgelöteten Kabeln, die am Ende eine 3,5mm Kupplung haben. Kleine Stöpsel in die Ohren und das sieht man fast gar nicht. Ich halte dennoch mehr von kleinen Monitoren auf Stativhöhe - die Sänger/Musiker nehmen sich dann viel natürlicher im Raum wahr. In-Ear ist doch sehr (!) gewöhnungsbedürftig. Dass diese kleinen Monitore wenig Basswiedergabe haben, das halte ich für einen Vorteil! Den Bassanteil wird man sowieso von den Subs deutlich genug auf der Bühne hören (strahlt ja kugelförmig ab).

Laute Schallquellen sind immer schwierig zu kontrollieren. Das heißt für mich ganz einfach:
Versucht die Quellen so leise wie möglich zu halten (sonst hat der Mischer kaum 'ne Chance).

Drums: Überlegt mal, ob für euch ein gutes E-Drum (Roland) in Frage kommt. Das löst viele Probleme, bevor sie überhaupt entstehen. Gegebenenfalls kann man auch einen Kompromiss machen ( E-Drum: mind. Kick + Toms, Becken kann man auch per E-Drum lösen, HiHat und Snare muss man sich etwas umstellen, geht aber auch ganz gut). Gerade die Becken (inkl. HiHat) sind ja beim Drumset oft "Störenfriede". Und ja - das kann auch gut aussehen!. Falls ein Akustik-Drum unvermeidlich ist, dann stellt es so auf, dass die Sänger NICHT vor den Drums stehen. Sonst verstärkt jedes Sänger-Mic zunächst auch noch die Drums (vor allem, wenn ihr dann doch mal Compressoren in den Vocals verwenden wollt). Acrylstellwände sind allenfalls eine Ergänzung - sie helfen nur wenig und ich möchte vor zu großen Erwartungen warnen!

Bass/Gitarren: Der Bass auf eine DI-Box ist ja kein Problem - der braucht auch nicht unbedingt seinen eigenen Amp. Akustikgitarre läuft ja sowieso auf DI und für E-Gitarristen gibt es heute auch wirklich gute Lösungen ohne viel Krach (entweder Modeling: Vox VT-Serie, Boss GT-10 oder noch besser: einen "richtigen" Amp - z.B. einen Vox AC15 - mit Palmer PDI-03 oder PGA-04 als Powersoak mit Lautsprecher-Simulation (Hörbeispiel) - funktioniert echt gut!).
 
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