Kleiner Flügel oder Klavier?

Die jährlichen Kosten sind im Regelfall erstmal nur die Stimmung. Zusätzliche Leistungen des Klaviernbauers sind z.B. die Intonation der Hammerköpfe und das Nachregulieren der Mechanik. Gelegentlich sind kleinere Reparaturen durchzuführen wie z.B eine klemmende Achse, ein verschobener Dämpfer oder so etwas. Das sind aber alles nicht unbedingt jährliche Kosten, sondern Kosten, die dann anfallen, wenn es eben gebraucht wird. Wann das ist, hängt im entscheidenden Maße davon ab, wieviel das Instrument gespielt wird. Ein Instrument, das täglich 8 Stunden von einem Profi traktiert wird, benötigt häufigere Instandhaltungsarbeiten als ein Instrument, auf dem ein Klaviershüler 1x pro Woche eine halbe Stunde vor dem Unterricht übt. Die Materialkosten für Kleinreparaturen sind in der Regel nicht sehr hoch. Was Du zahlst, ist im Wesentlichen die Arbeitszeit des Klavierbauers.

Ebenso ist das mit den Hammerköpfen. Bevor die ausgetauscht werden müssen, kann man die Filze abziehen (d.h. abschleifen). Das kann man AFAIK ca. 2-4x machen, danach müssten die Hammerköpfe getauscht werden. So ein Tausch macht man meiner Einschätzung nach im Leben eines Klaviers oder Flügels - wenn überhaupt - 1-2x, und so ein Instrument hat ungefähr die Lebensdauer, die ein Mensch auch hat.

Was das alles kostet, verrät Dir der Klavierbauer Deines Vertrauens.

Worauf Du achten solltest, ist die Luftfeuchtigkeit im Raum und der Aufstellungsort Deines Instrumentes insbesondere hinsichtlich klimatischer Gegebenheiten wie Heizkörper und direkte Sonneneinstrahlung. Evtl. braucht man einen Luftbefeuchter. Auch dazu berät Dich Dein Klavierbauer.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ob die günstigsten Flügel die gleiche Lebensdauer haben? Schließlich kann es gar nicht anders sein, dass dabei an Verarbeitung, Material und Herstellungsweise auf Teufel komm' raus gespart wird.
Zum Vergleich kostet ein topgefertigtes Instrument wie Fazioli F156 ca. 38.800 Euro und eines aus der Standardklasse wie Yamaha C1X (161cm) ca 20.500 Euro

Ich würde für ein Budget von 10.000 Euro eher auf die Suche nach einem Gebrauchtinstrument mit Bj. der letzten Jahrzehnte gehen. Da gibt es mehr anzutesten als man glaubt, aktuell z.B. ein Pfeiffer 170 von 1990, oder auch kleine Schimmel und (deutsche) Seiler und auch ein Yamaha C3 von 1978.

Gruß Claus
 
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Ob die günstigsten Flügel die gleiche Lebensdauer haben? Schließlich kann es gar nicht anders sein, dass dabei an Verarbeitung, Material und Herstellungsweise auf Teufel komm' raus gespart wird.
Zum Vergleich kostet ein topgefertigtes Instrument wie Fazioli F156 ca. 38.800 Euro und eines aus der Standardklasse wie Yamaha C1X (161cm) ca 20.500 Euro

Ich würde für ein Budget von 10.000 Euro eher auf die Suche nach einem Gebrauchtinstrument mit Bj. der letzten Jahrzehnte gehen. Da gibt es mehr anzutesten als man glaubt, aktuell z.B. ein Pfeiffer 170 von 1990, oder auch kleine Schimmel und (deutsche) Seiler und auch ein Yamaha C3 von 1978.

Gruß Claus
Die haben aber meist keine Silent-Funktion. Und wenn doch, dann ist der Preis meist wieder einiges über meinem Budget.... Aber klar, Occasion geht natürlich immer. hab bis jetzt aber nichts gefunden und muss ehrlicherweise auch sagen, dass ich mir gar nicht zutraue, abschätzen zu können, wie der Zustand des betreffenden Flügels ist.
 
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Kann man beim Silent-System von einem Yamaha GB1 per Bluetooth zb. ein Handy verbinden und so z.b. übers Handy Apps wie ireal laufen lassen und dazu spielen? Oder auch über einen USB-Stick backing tracks laufen lassen?
 
Es gibt Stutzflügel welche recht ordentlich sind, beispielsweise der Kleine von Fazioli.

Jedoch haben kleine Flügel meistenteils einen fürchterlichen Bass - in dem Fall wäre ein Klavier in der Größenordnung Yamaha U3 vorzuziehen.
 
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hmm... mal eine Frage, die ich mir schon länger stelle und die hier vielleicht ins Thema passt. Wie geht das eigentlich, dass es bei den doch sehr unterschiedlichen Größen der verschiedenen Flügel, also vom speziell weiland für hochwertige Yachten gefertigtem Instrument von 1,2 m Länge über diverse Stutzflügel um 1,5 m bis zum Riesensalonflügel von 2,2 m oder noch mehr, alles irgendwie doch mehr oder weniger gleich gestimmt werden kann? Muss ich mir das in etwa vorstellen wie bei den Zupfern von der Ukulele bis zum Kontrabass? Ein C ist ja auch bei der Uke irgendwie ein C hat aber mit dem vom Bass wenig gemein. Da könnte ich es ja noch halbwegs verstehen, weil ja auch kaum ein ähnliches Repertoire gespielt werden soll. Aber klassische Klavierliteratur müsste ja auf allen Instrumenten möglich sein. Allerdings kann es ja auch irgendwie nicht sein, dass das C1 auf dem kleinsten Flügel dann einfach mal 2 Oktaven höher klingt als auf dem größten, oder etwa doch?

keep on tastin`
 
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Wie geht das eigentlich,...diverse Stutzflügel um 1,5 m bis zum Riesensalonflügel von 2,2 m ...gleich gestimmt werden kann?
Durch die Gesetze der Physik. Eine dickere Saite kann kürzer sein und den gleichen tiefen Ton erzeugen wie eine längere, aber dünnere Saite. Beim Klavier ermöglicht man das - wie bei der Gitarre - durch Umspinnen der tiefen Saiten.
Das klangliche Ergebnis kann bei einem kleinen Flügel im Vergleich zu einem großen Flügel natürlich nicht gleich sein.
Ein praktisches Beispiel kann man im YT Link hören, es zeigt einen 1,6m Baby Grand Piano gegenüber einem 2,25m Semiconcert Grand Piano. Die Klangprobe wurde nicht systematisch, nicht im Tonstudio und nicht vom erfahrenen Tontechniker gemacht, ist aber als Eindruck m.E. trotzdem interessant.
youtube.com/watch?v=i4jZQZMw2Qg
Noch ein Vergleich, leider mit noch weniger adäquater Aufnahmetechnik: youtube.com/watch?v=pmFGmr3C-ME
Vielleicht finden sich auf YT noch weitere Beispiele.
Aber klassische Klavierliteratur müsste ja auf allen Instrumenten möglich sein.
Das Klavier hat einen Tonumfang, der nur von manchen Kirchenorgeln übertroffen wird und 10 Finger können verschiedene Töne greifen, mit Pedaltechnik klönnen auch Beschränkungen der Handbreite in gewissem Maß umgangen werden.

Wie sollte das adäquat auf Blockflöte, Gitarre, Saxofon oder Trompete spielbar sein?
Voraussetzung ist dann immer ein entsprechendes Arrangement. Das sorgt vor allem für die Wiedererkennung des Originals durch Übernahme einer bekannten Melodie oder charakteristischer Motive, der "Rest" folgt den Bedingungen des jeweiligen Instruments.
Solche Übertragungen wie z.B. "Liebestraum auf der Trompete" mögen auch ihren Reiz haben, haben aber nichts damit zu tun, was die Komposition im Original musikalisch auf dem Klavier bietet.

Gruß Claus
 
Wie sollte das adäquat auf Blockflöte, Gitarre, Saxofon oder Trompete spielbar sein?
jo, auf der Triangel geht das auch nicht.

mit allen Instrumenten meinte ich natürlich alle beschriebenen Flügel
 
Die Frage zu den "beschriebenen Flügeln" wurde bereits beantwortet.

Transkriptionen für andere Instrumentengattungen sind bei populären Stücken sehr gebräuchlich.
Nachdem Du bereits von "Ukulele bis Kontrabass" geschrieben hast, ließ sich eben nicht voraussehen, dass Du danach mit "Instrumente" ausschließlich Flügel meinst.

Gruß Claus
 
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