Ich hab zuvor erst 1,5 Jahre Gitarre gespielt (mit Unterricht). Das hat mir auch ganz gut gefallen, bis ich die ganzen Akkorde konnte und man mir im Prinzip irgend ein Lied vorlegen konnte und ich habs halt abgespielt.
Das fand ich dann irgendwann relativ öde, und mit dem Improvisieren und den Soli hab ich das ganze irgendwie nich so gecheckt. Als ich dann angefangen hab inner Band zu spielen, hat man mir einfach einen Bass in die Hand gedrückt. Ich fand, dass das Ding unheimlich geil klang und den Sound der Band richtig voll gemacht hat - hat mir sehr gut gefallen.
Dabei hab ich dann gleich meine erste eigene Bassspur gespielt (damals noch Punkrock, zu Die Ärzte - Cops underwater) mit ein paar Quinten und Oktaven, dh ich hab gleich von vornherein nicht den Grundton geachtelt (jippi
). Unser Gitarrist hat gmeint, dass ich da eigenltich relativ talentiert sei (Talent ist immer relativ!), weil ich zuvor noch nie nen Bass in der Hand hatte, aber intuitiv irgendwie das Richtige gemacht habe.
Daraufhin hab ich mir einfach einen günstigen Bass bei Ebay ersteigert und fleißig mitgespielt. Mein (Ex-) Gitarrenlehrer bringt mit jetzt Bass bei. Der kann beides wirklich gut ich bin froh, dass ich da echt nen guten Lehrer erwischt hab. Ich lern jedesmal was Neues und hab das Gefühl fortwärts zu kommen, er fordert mich "zwar" ziemlich (Akkorde hinklatschen, jetzt bitte Walking Bass spielen, oder ne Soulbegleitung ausm Kopf zaubern usw.) aber bringt richtig was, wenn ich mal meine Anfänge von vor gut 2 Jahren mit jetzt vergleich. Der hat damals auch gemeint, dass ich sehr sauber und vorallem rhythmisch ziemlich genau spiele (Zeigt sich auch auf unseren Bandaufnahmen, zumindest meistens^^).
Meine GItarre rühr ich eigentlich nur noch zum Songs schreiben an.
Achtung das ist meine Erfahrung, während jetzt sicher einige Gitarristen widerpsrechen würden:
Beim Bass kann ich mich voll und ganz ausleben, während sich der Gitarrist immer an ne Melodie zu halten hat, kann ich mim Bass jedesmal was neues spielen und muss nicht zwingend nach Tabs spielen, sondern hab nur die Akkorde als Orientierung. Es fordert einfach viel mehr.
Zudem bin ich auch rhythmisch viel eher begabt, als melodietechnisch - was ja für Bass schon ne ganz gute Voraussetzung ist. Dazu kommt noch, dass ich auch nicht unbedingt der Frontmensch bin, sondern gerner so im Hintergrund das Ganze unterstütz.
Was wirklich hinter einem Bass dahintersteckt, erkennt man als Außenstehender eben doch erst auf den 2ten Blick und irgendwie reizt es mich auch Leuten zu zeigen: Hey, das kann ich allein mit dem Bass aus einem Lied rauszaubern, ich kann das Lied auch echt langweilig klingen lassen.
Mit Bass formt man einfach den Charakter - das gefällt mir viel besser, als vorne hinzustehen und zu brüllen: Schaut mich an, ich bin toll ich spiel Gitarre, ich krieg alle Mädels (Achtung Klischee
).
Uff.. ganz schön lang geworden, wenn das mal überhaupt jemand durchliest