Kleine Regie: Frequenzprobleme

Ich will einfach nicht 3000 Euro und ne Menge Zeit in nen Raum investieren aus dem ich vielleicht gar nicht mehr so lange drin bin. Wenn das was sicher langfristiges wäre würde ich sofot zu nem Akustiker gehen.

Ich habe einen Profi in Sachen Akustik gefragt und der hat mir gesagt, dass ich mir solche Resonatoren bauen soll. Das mach ich jetzt auch einfach mal. Du kennst ja ausser den Profi machen lassen scheinbar auch keine Alternative Lösung für mein Bassproblem.

Wenns dann in die Hose geht wars halt Pech. Dank dir mach ich mir wenigstens nicht mehr zu grosse Hoffnungen ;)
 
Ich würde mich den Bedenken anschliessen.
Ich würde sogar mutmaßen dass ein Packung Rockwool in die Ecke gestellt mehr Wirkung hat als Selbstbauresonatoren.
Resonatoren haben, wenn sie schmalbandig sind, Absorbtionskoeffozienten von nahe 1. Wenn breitbander dann entsprechend weniger.
Dass kann man mal mit Sabine durchrechnen oder besser durchschätzen.
In der Ecke plazierter Superchunk wirkt auf seine Vorderfläche betrachtet etwa 3 mal so effektiv. Und ist deutlich einfacher zu bauen.
 
Aber ich hab ein Problem bei 35hz. Da komm ich doch mit Superchunks nicht runter? Die müssten ja riesig sein?
 
Ich habe einen Profi in Sachen Akustik gefragt und der hat mir gesagt, dass ich mir solche Resonatoren bauen soll. Das mach ich jetzt auch einfach mal. Du kennst ja ausser den Profi machen lassen scheinbar auch keine Alternative Lösung für mein Bassproblem.

weil es keine Pauschallösung für dein Problem gibt. Jeder Raum ist individuell, das ganze Konzept muss stimmen! Von daher rate ich dir dringenst (!), dich mal ein paar Tage auf recording.de aufzuhalten und die Stickies und Bautheads zu studieren. Einfach ein paar Resonatoren bauen weil der Profi dazu geraten hat wird zu 99% nicht zum gewünschten Ergebnis führen.
Wie sehen denn die anderen Messdiagramme aus wie Wasserfall, ETC, GroupDelay, Spectogramm ect? Der Frequenzgang ist nicht das Wichtigste...! Auch wenn der Peak bei 35Hz übel aussieht: ist der dein Hauptproblem? (Ohren sollen entscheiden, nicht die Augen!)
ein Tipp: deinen momentan FG kannst du bestimmt durch bessere Positionierung des Abhörplatzes/Monitore verbessern.


evtl. später mehr, muss los...

mfg kusi
 
Okey, ich muss es wohl einsehen. Ich werde mich jetzt mal besser in das Thema einlesen und danach entscheiden, was ich mache. Zudem hab ich mir jetzt mal REW installiert und werde damit ordentliche Messungen machen. Wäre super, wenn ich euch danach vielleicht nochmal fragen könnte :)

Wie sehen denn die anderen Messdiagramme aus wie Wasserfall, ETC, GroupDelay, Spectogramm ect? Der Frequenzgang ist nicht das Wichtigste...!
Hab nur noch ein Waterfall gemacht.

Waterfall.jpg

So schlecht sieht der meiner laien Meinung nach gar nicht aus. Ausser eben den Peaks im Bassbereich.

ein Tipp: deinen momentan FG kannst du bestimmt durch bessere Positionierung des Abhörplatzes/Monitore verbessern.
Leider bin ich durch den kleinen Raum und den grossen Tisch stark eingeschränkt. Wenn ich näher an die Wände geh gibts gleich n Himalaya im Bassbereich und weiter in die Mitte geht nicht, wegen dem Tisch und weil sie sonst plötzlich hinter den Monitoren stehen.

Auch wenn der Peak bei 35Hz übel aussieht: ist der dein Hauptproblem? (Ohren sollen entscheiden, nicht die Augen!)
Mich stört vor allem das Dröhnen in den Bässen, dass sie zu undefiniert sind und ich dann zu dünne Mixes mache.
 
Mich stört vor allem das Dröhnen in den Bässen, dass sie zu undefiniert sind und ich dann zu dünne Mixes mache.

und trotzdem schreibst du das deine Kunden zufrieden sind und wieder kommen.........:gruebel:
hallo toumy,das ist nicht böse gemeint von mir und ich will dir auch nicht zu nahe treten aber..........

das ist es, was ich nicht nachvollziehen kann und wahrscheinlich wollte dir Black_Bender das auch nur höflichst erklären.
wenn du eine gewisse Dienstleistung anbietest(also dafür bezahlt wirst),egal ob im Profi,Semiprofi oder im Hobbybereich ist doch eine vernünftige Raumakustik Voraussetzung,oder nicht?
ich möchte hier nicht nochmal großartig auf dem thema rumreiten.........
im übrigen sehe ich das mit dem erlernten Fachwissen genauso.aber das ist wieder ein anderes thema.....

Du wirst sehen wenn du die hier angeboteten tipps der raumakustik umsetzt , wirst du deine Mixe um einiges besser beurteilen können ;)

mfg,didi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Toumy,

das Problem ist, dass man bei solch kleinen Räumen ohne extreme bauliche Massnahmen kaum ein "anständiges" Ergebniss bekommt. Der typische Standart-DIY-Weg "SuperChunks in den Ecken + Absorber an den Erstreflexionspunkten + Sitzen bei 38%", welcher oft gepredigt wird, führt leider nicht zum erwünschten Ziel, weil dabei viele Probleme nicht angegangen werden. Das Resultat ist meist ein ziemlich ungerader Bassbereich (nicht nur FG!) und Überdämmung in den höheren Frequenzen. Ein von A-Z durchdachtes Konzept ist hier sehr wichtig, entweder vom Akustiker oder im Selbststudium. Aber sei gewarnt, letzteres ist extrem (!) zeitintensiv und komplex. Je tiefer du in die Materie einsteigst, um so mehr wünschst du dir, dass du besser einen Profi angeheuert hättest ;)

Um zu zeigen, was bei solch kleinen Räumen an Aufwand nötig ist, um eine professionelle Studio-Akustik zu erhalten, schau dir mal die Projekte von Boris an: https://www.facebook.com/MyRoom.Acoustics

Du schreibst, dass du nicht zuviel Zeit, Geld und Baumassnahmen (Bohren in Beton z.B.) investieren willst, weil du nicht weißt, wielange du noch in diesem Raum bleiben wirst, richtig? Von daher würde ich mir zuerst genau überlegen, was deine Anforderungen, Zukunftspläne, Budget, Zeitrahmen, möglichen Baumassnahmen und Nerven-Aufand sind.

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation: die Ambitionen und Leidenschaft ist da, jedoch ist der Schritt um ein "richitges" Studio bauen noch zu gross / zu unsicher (Zukunft und so ;)) Daher arbeite ich mit der folgenden, temporären Übergangslösung:
Gemischt wird bei mir Zuhause. Da ich vorhabe, länger in dieser Wohnung zu bleiben, habe ich mir den Mischraum von einem Akustiker designen lassen. Hat auch ohne grosse fixe baulichen Massnahmen relativ gut geklappt (viele modulare Elemente).
Aufgenommen wird in unserm "Proberaum" mit "Mika-Akustik" :), welcher auf einen guten Raumklang/Aufnahmeklang optimiert ist. Zum Mischen ist dieser Raum weniger geeignet. Die Klänge werden von mir nur über Kopfhörer beurteilt, welchen ich extrem gut kenne. Die Rough-Mixes während dem Aufnehmen werden auch über die Kopfhörer vorbereitet und jeweils am Abend nach der Session Zuhause im fürs Mischen optimierten Raum verfeinert. Ist zum Teil etwas Umständlich, aber funktioniert.

Um dir etwas Hoffnung zu machen: Man kann den Raum mit relativ einfachen Mitteln etwas verbessern. Allerding wirst du relativ grossflächig Arbeiten müssen, einzelne Elemente werden da nicht viel bringen und die Akustik wird immer noch sehr kompromissbehaftet sein. Bauliche Massnahmen sind unumgänglich. Die meisten Probleme werden nicht gelöst, sondern nur minimiert. Ein guter Kophörer fürs Kontrollhören wäre sinnvoll!

Mach mal ein paar REW-Messungen und poste die *.mdat-Dateien, dann können wir uns die Infos selbst raussaugen, die wir benötigen. Mich intressiert z.B. das Group-Delay um zu sehen, welche Frequenzlöcher im Bassbereich reflexionsbedingt sind und welche modal. Aber arbeite dabei bitte nach Benders REW-Workshop! Den Carma-WF komentiere ich erstmal nicht, da die Skalierung davon unbrauchbar ist.
Und eine genaue Zeichnugn deines Raumes ist auch notwendig!

mfg kusi
 
und trotzdem schreibst du das deine Kunden zufrieden sind und wieder kommen.........:gruebel:
hallo toumy,das ist nicht böse gemeint von mir und ich will dir auch nicht zu nahe treten aber..........

das ist es, was ich nicht nachvollziehen kann und wahrscheinlich wollte dir Black_Bender das auch nur höflichst erklären.
wenn du eine gewisse Dienstleistung anbietest(also dafür bezahlt wirst),egal ob im Profi,Semiprofi oder im Hobbybereich ist doch eine vernünftige Raumakustik Voraussetzung,oder nicht?
ich möchte hier nicht nochmal großartig auf dem thema rumreiten.........
Das sind sie auch. Wenn man ein Problem kennt kann man ja dementsprechend reagieren und auch an anderen Orten gegenhören (ich hab Zugang zu guten Räumlichkeiten) und korrigieren. Schön wäre es diesen Schritt weg zu lassen.
Ich hab aber keine Lust mich nochmal rechtfertigen zu müssen, dass ich für meine Arbeit Geld verlange (non Profit!). Keiner ist gezwungen zu mir zu kommen und bei Unzufriedenheit wird bei mir nicht gezahlt.
Wie gesagt. Meine Akustik will ich ja verbessern. Deshalb bitte ich ja hier um Hilfe.

das Problem ist, dass man bei solch kleinen Räumen ohne extreme bauliche Massnahmen kaum ein "anständiges" Ergebniss bekommt.
Um dir etwas Hoffnung zu machen: Man kann den Raum mit relativ einfachen Mitteln etwas verbessern.
Ist das nicht ein Widerspruch? :D
Was sind enn für dich "Bauliche Massnahmen"?

Dann mach ich wenn ichs schaffe heute noch ne Messung und scanne meinen Raumplan ein und stell ihn hier hoch.

Vielen Dank für die Hilfe!
 
Mit einfachen Mitteln kann man den Raum kompromissbehaftet verbessern. Wird halt nicht "perfekt" (gibt sowieso nicht in der Raumakustik). Deine Hauptprobleme werden grösstenteil weiterhin vorhanden sein, wenn man den "guerilla-approach" wählt, halt einfach ein bisschen minimiert. Damit es "anständig" werden würde, braucht es ein von a-z durchdachtes Konzept (siehe die Studios von Boris).

Bauliche Massnahmen: z.B. sowas wie eine komplette Deckenkonstruktion, eine neue Frontwand, Seitenwände, bei der Rückwand wirds eh tricky... ;) kannst du auf jeder Seite ca. 25cm opfern?
 
Perfekt, oder besser gesagt optimal erwarte ich eh nicht. Sonst würd ich ja wie gesagt zum Akustiker.

Ich möchte einfach meine Hauptprobleme etwas bekämpfen.

Bauliche Massnahmen: z.B. sowas wie eine komplette Deckenkonstruktion, eine neue Frontwand, Seitenwände, bei der Rückwand wirds eh tricky... ;) kannst du auf jeder Seite ca. 25cm opfern?
Puh, das wird knapp. Aber gleich ganze Wände bauen? Das klingt aber nach ner Menge Arbeit.
 
Man kann Seiten-Wände z.B. auch modular aufbauen. Wird aber fast mehr Aufwand geben als eine simple Holzkonstruktion, und sieht auch nicht so schick aus. Wichitg ist halt, dass gröstmögliche Flächen abgedeckt werden (Beugungseffekte). Damits obenrum nicht Überdämmt wird müssen Frequenzsperren davor. Du solltes mal meine Rückwand sehen... da hatte ich eine tieffrequente Reflexion der Rückwand (Auslöschung). Ich musste die komplette Rückwand behandeln, um diesen Effekt zu minimieren.

Ja, das wird eine Menge Arbeit. Stell dich schonmal darauf ein. Wiegesagt, mit ein paar Breitband-panels und einem resonator kommst du hier wahrscheinlich nicht weit. ;)
 
Du solltes mal meine Rückwand sehen... da hatte ich eine tieffrequente Reflexion der Rückwand (Auslöschung). Ich musste die komplette Rückwand behandeln, um diesen Effekt zu minimieren.

Das würde ich gerne sehen. Oder zumindest drüber erfahren. Was genau hast du wie gemacht?
Mit Rückwand meinst du, nehme ich mal an, die Wand hinter dir?
 
Hey Thomas!

Das Problem war eine tiefe "Null" im Bassbereich. Die Frequenz dieser Null veränderte sich, wenn man die Position des Messmikros nach vorne oder oder nach hinten verschob. Jedoch veränderte sich die Frequenz nicht, wenn man die Lautsprecher anders positionierte. Folglich kein SBIR-Problem, sondern eine Reflexion von der Rückwand hinter mir. Nach diversen Experimenten bin ich bei der folgenden Massnahme angelangt: In den Ecken je 2 komplette Pakete lockeres Dämmaterial aufeinander, je eingepackt in einem "verslatteten" Holzrahmen + Stoff für die Optik. Über die obere Raumkante 3 Lagen Dämmaterial, auch verslattet. Das hat die Nachhallzeiten der Raummoden schon mal gut nach unten gedrückt, die Auslöschung war aber immer noch da.
In diesen "Torbogen" kamen nun 6 spezielle Absorber, 3 unten, 3 darauf. Somit ist die komplette Rückwand abgedeckt und der FG hat sich extrem (!) verbessert. Die unteren 3 Absorber sind auch verslattet, die oberen jedoch nicht, da sonst eine üble hochfrequente Reflexion zurück an den Abhörplatz gelangte. Über die Absorber darf ich nicht zuviel erzählen, da geistiges Eigentum von einem Akustik-Designer. Stichwort Membran-Absorber / Limb-Bag / Mass Loaded Vinyl.
Eigentlich war ein grosser Diffusor an dem Spot geplant, aber ich musste Prioritäten setzen… Wenn genug Platz vorhanden wäre, würde ich den Diffusor davor setzen, aber geht leider nicht.
Die Eingangstür befindet sich glücklicherweise auf der Seite im hinteren Drittel, sonst wäre dies nicht machbar gewesen.


Allgemein gab es bei diesem einige Kompromisse, die ich eingehen musste, da Mietwohnung und ich nicht allzuviel verbauen konnte…

Mal suchen, ob ich irgendwo Messungen / Bilder finde…

mfg kusi
 
Philip Newell schreibt ja auch, dass für eine flat bass response es unerlässlich ist 1m (!) Raumtiefe für Bassabsorber zu opfern. Die Amis schwören da auf die Bass-Hangers.
Gegen eine solche Masßnahme sind ein paar seitliche Superchunks Pille-Palle.
 
Ich hab Newell's Buch nicht gelesen, aber liege ich richtig in der Annahme, dass er dabei von reinen porösen Absorbern spricht? Gibt ja auch andere Prinzipien, die weniger Platz verbrauchen, dafür aber einiges heikler sind was Bau, Positionierung und Einbindung ins Gesammtkonzept angeht.
Mit den Hangers habe ich mich nicht wirklich beschäftigt, aber soweit ich mich erinner, wirken die relativ schmalbandig im tiefen Bereich, richtig? Oft wird auch eine Kombination von verschiedenen Techniken zum Basstrapping eingesetzt... z.B. MembraneTraps + Poröse Absorber an der Rückwand (Thomas von Northward wenn ich das richitig in Erinnerung hab) oder MembraneTraps + Hangers (Boris von MyAcoustic, siehe link oben), oder Helmholtz/Perforierte-Absorber + Poröse oder eine Mischung aus allen.... xD da hat wohl jeder Designer seine eigene Philosopie, viele Wege führen nach Rom... ;) aber langsam wirds OT xD
 
Ich bin heute und morgen noch mit meine PC beschäftigt. Messung muss leider noch 1-2 Tage warten.
 
eilt ja nicht... (zumindest für uns xD)
 
Klar :D Wollts nur geschrieben haben...
 

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