6907, ich will mir nicht selber auf die Schulter klopfen, aber es wäre in der Tat sinnvoll, wenn du die von mir gestellten Fragen ein wenig beantwortest.
Warum? Weil z.B. dein Gitarren-Routing so eher fragwürdig ist. Du wirst so u.U. das trockene Gitarrensignal auf eine Spur aufnehmen können (die Qualität sei mal dahingestellt, wie Novik schon sagte braucht man üblicherweise einen Eingang, der mit hochohmigen Signalen gut klarkommt, auch HiZ genannt, oft aber schon als "Inst." beschriftet), aber machst ja, wenn ihr zeitgleich einspielt, den Effekt streckenweise wieder zunichte, weil der Ampsound in alle zeitgleich verwendeten Mikros reinsemmelt.
Ansonsten möchte ich mal vier Beispiele geben, dann wird vielleicht klar, worauf man achten sollte.
1) Das Eingangsszenario.
Hier brauchen wir eben genug Kanäle. Wie viele das sind hängt eben davon ab, wie viele Musiker und/oder individuelle Schallquellen man aufnehmen will.
Hinzu kommt dann noch, dass einige Signale einen Mic-Vorverstärker benötigen (halt alles, was mit Mics aufgenommen wird). Was die Vorverstärker angeht, muss man auf die Menge und die Qualität achten. Wenn man mit weniger auskommt, kann man entweder Geld sparen oder bessere Qualität kaufen.
Danach müssen die einzelnen Signale in den Rechner. Dafür braucht's eine Soundkarte. Und ein Mischpult mit sog. D.I. Outs. Und dann wird's auch schon gleich teuer, wenn man mit quasi "traditionellen" Lösungen arbeiten möchte (also separates Mischpult, separate Soundkarte). Glücklicherweise gibt es da aber Lösungen, die heute ziemlich hohe Qualität bieten und nur noch etwa 1/10 dessen kosten, was ich (samt Band) mal für gewissen Krempel ausgegeben habe. So etwa Soundkarten, die gleich schon eine Reihe von Mic-Vorverstärkern bieten. Oder mischpultartige Geräte, die dann intern noch eine Soundkartenanbindung bieten. Da halte ich, im Low Budget Bereich, die Teile Helix Teile von Phonic für sehr empfehlenswert. Es gäbe aber etliche andere Lösungen - deshalb mein Fragenkatalog.
2) Gitarrenaufnahmen.
Da hast du es selber schon gesagt, du möchtest an sich das trockene Signal aufnehmen und danach per Software-Amp behandeln. Halte ich für eine sehr gute Idee, denn die klingen in jedem Fall besser als eine nicht-optimale Mic-Aufnahme (selbst die kostenlosen Teile, die es so gibt).
Aber dafür braucht es idealerweise die folgenden Dinge:
- Die angesprochenen HiZ Eingänge.
- Eine einigermaßen gute Soundkarte mit kleiner Latenz (heißt: Signalverzögerung), damit man das Signal auch schon während der Aufnahme über die Software-Amps hören kann und keine echten Amps mehr braucht.
- Eine Monitoring-Lösung. Wenn man einzeln (also nacheinander) aufnimmt, stellt das kein Problem dar, weil so gut wie jede Soundkarte mindestens einen Kopfhörerausgang besitzt. Mit mehreren Leuten (also bei zeitgleicher Aufnahme) wird's schwieriger. Wenn man mit einem Monitorsignal klarkommt, kann man ganz schnöde Kopfhörerverteiler oder Mini-Kopfhörerverstärker benutzen. Wenn man aber individuelle Monitorsignale haben will, dann muss die Soundkarte mehrere Einzelausgänge haben, die laufen dann in einen Kopfhörerverstärker.
3) Schlagzeugaufnahmen.
Hier braucht's eben die (relativ) vielen Kanäle mit (relativ) vielen Mikrofonvorverstärkern. Man kann ein Schlagzeug natürlich auch lediglich in stereo aufnehmen, aber da bleiben dann beim Mischen kaum noch Möglichkeiten. Wie schon gesagt, man sollte an mindestens 4, besser aber 5-8 Spuren denken.
Sparen kann man erneut, wenn man nacheinander aufzunehmen in der Lage ist. Erstens braucht man weniger Eingangskanäle, zweitens hat man das angesprochene Monitorproblem nicht, und drittens kann man u.U. auch noch Mikrofone sparen. Fast jedes handelsübliche Live-Gesangsmikro kann man bspw. auch für eine Snare benutzen. Oder für Toms (für Gitarren übrigens meistens auch).
4) Gesangsaufnahmen.
Das wird dir, wenn ihr alle zusammen aufnehmt, beim Mischen definitiv die größten Sorgen bereiten, weil's der schwächste Signalpegel ist und folglich der ganze andere zeitgleich spielende Krempel volles Rohr reinhaut.
Auch hier gilt eben: Wenn ihr zumindest den Gesang später aufnehmen könnt, dann hat man viele Sorgen weniger.
Das alles mal als kleiner Überblick.
- Der Sack