Klavier selbst stimmen?

SYQ schrieb:
LOL danke, erst jetzt fällt mir auf, was das für ein schwachsinn ist. ne klar, so alt ist es wohl doch noch nicht. keine ahnung, wie genau ich jetzt darauf komme. :redface:
Hab ich jetzt hier irgendwas verpasst?

aber dazu muss ich dann wieder auf mein keyboard als referenz zurückgreifen. werd mal probieren, um wieviele cents ich einen sound verstimmen muss, damit es zum klavier passt.
Klar, so kannst du es auch machen.

Jens
 
naja, mein klavier ist eben noch keine 80 jahre alt, wie ich weiter oben geschrieben hab.
hasenfreund hat mich darauf hingewiesen. ;)
 
Waurum kann man eigentlich nicht an einem ordentlich gestimmten klavier die Frequenz jeder Saite einzeln messen, und nach diesen Frequenzen ein stimmgerät bauen?
ICh meine dann informiert man sich halt in welcher reihenfolge ma die Chöre zu stimmen hat, und dann kann man wenn man behutsam vorgeht das klavier doch ect selber stimmen. Oder habe ich da einen Denkfehler?
 
kleinershredder schrieb:
Waurum kann man eigentlich nicht an einem ordentlich gestimmten klavier die Frequenz jeder Saite einzeln messen, und nach diesen Frequenzen ein stimmgerät bauen?
Guitarrero? Gut, dann stell Dir vor, Du solltest mit diesem Messgerät eine E-Gitte mit mehreren hintereinanderliegenden Floyd Rose-Tremolos (Tremoli?) stimmen. Überzeugt? :D
 
Und wo soll da dann das Problem sein?
 
Vielleicht magst Du darin kein Problem erkennen. Gratuliere! Als ich versucht habe, meinen Jammerhaken mit Floyd Rose zum ersten mal zu stimmen, war ich nach einigen erfolglosen Stunden kurz davor, die Klampfe aus dem Fenster zu werfen.

Jmd., der (zum ersten mal) eine dauerhafte temperierte Klavierstimmung bewerkstelligen soll, wird es vielleicht als ein wenig frustrierend empfinden, wenn sich 87 "gestimmte" Saiten wieder "verstimmen", wenn er Hand an die 88. Saite legt. Guggsch Du: http://www.lexikon-definition.de/Wohltemperierte-Stimmung.html
 
anderes Problem:

Gitarre -> 6 Saiten (und 2 Seiten:rolleyes: )
Klavier -> mind. 88 Tasten mit bis zu 3 Saiten...

nur für Menschen mit ganz viel Geduld und noch mehr Zeit...
 
um das Thema nochmal aufzugreifen.
Nicht das ich es gerade vorhätte, aber könnte man nicht ein Klavier mithilfe eines E-Pianos stimmen? Es ist ja schliesslich nicht zu schwer, gleiche Töne zu erkennen. Und das E-Piano müsste ja perfekt temperiert sein...
 
@echt lustig hier! Zumal sich manche Argumente der Do-It-Your-Self-Fraktion trotz gut gemeinter Warnungen nur wiederholen.

Also holt Euch einen Stimmschlüssel, die Stimmkeile und was man sonst noch so braucht und fangt endlich an mit Euren physikalisch gut gemeinten Stimmversuchen.

Schreibt uns dann aber bitte auch ehrlich, wann ihr fluchend aufgegeben habt oder von Euren entnervten Mitbewohnern mitsamt verstimmtem Klavier vor die Türe gesetzt wurdet.

Übrigens: Selbst bei den Profi-Stimmern soll es manche Scharlatane geben.
Nachzulesen in dem o.g. Buch: Das Klavier und seine Henker - Betrachtungen und Belerhungen über das Stimmen und Reparieren von Klavieren, Max C. Herbst, Verlag Das Musikinstrument Frankfurt a.M., ohne Jahresangabe.
 
nene, du verstehst das falsch.... ich will nicht probieren ob das geht, sondern hab nur eine Theorie aufgestellt, die sich relativ einfach und logisch anhört (zumindest für mich). Und vielleicht ist hier der ein oder andere, der im Klavierstimmen Erfahrung hat und sowas verwerfen kann oder bestätigen kann. Wenn ich mal ein altes Klavier hätte, dass nicht mehr gebraucht wird, würde ich es mir auf jeden Fall nicht zweimal sagen lassen und versuchen das Teil mal zu stimmen. Ich versteh zudem immer noch nicht, was man da zuviel kaputt machen kann. Ich mein, hier steht, dass man so ein Klavier einfach kaputt machen kann.... aber WAS???
Ok, wie auch immer, das Buch hört sich auf jeden Fall mal interessant an! Danke für den Tipp!
 
@Klaviere werden aber nicht theoretisch gestimmt, sondern in physisch realer, harter konzentrierter Arbeit. Ich beneide gute Klavierstimmer wg. ihres anstrengenden Jobs überhaupt nicht.

Stimmgeräteausschläge mögen ja ganz nett sein, aber bei einem gut klingenden Klavier müssen auch die Obertöne harmonisch zu einem Ganzen zusammengefasst werden.

Zur Stimmung kommt auch noch die Intonation, die die perlende Gleichmäßigkeit aller Klaviertöne herstellen soll. Da darf kein Ton in seiner Klangfarbe herausstechen oder zurückstehen.
Was ein Bekannter von mir - ehemaliger Chefintonateur bei Steinway Hamburg - da durch ein paar gezielte Nadelstiche in die Hammerfilze erreicht, grenzt für mich immer wieder an reine Zauberei....

Merke: Je älter und anfälliger das Klavier schon geworden ist, um so besser muss der Stimmer/Intonateur sein.

Der Schritt von der Klimperkastendrahtkommode nach Westernart - "Nicht auf den Pianisten schießen" - zum konzerttauglichen Instrument ist manchmal nur ein ganz kleiner, aber man muss wissen in welche Richtung...

Für gute Klavierstimmer gehört es übrigens zur Berufsehre, außer einer Stimmgabel für den Kammerton keinerlei Frequenzmessinstumente zu benutzen. Denen sind die Quint-, Quart- und Terzschwebungen so in Fleisch und Blut übergegangen, dass da kein Messinstrument mitkommt. Einschließlich leichter Abweichungen bei besonderen Kundenwünschen, wie z.B. "reinere" Terzen.

Wenn das jeder Keyboardbesitzer selbst hinkriegen könnte, wären Klavierstimmer und Klavierbaumeister wohl kaum anerkannte Berufe mit langen Ausbildungszeiten und Prüfungen.
 
Wie teuer ist es eigentlich ein Klavier stimmen zu lassen?
 
m&m schrieb:
Ich versteh zudem immer noch nicht, was man da zuviel kaputt machen kann. Ich mein, hier steht, dass man so ein Klavier einfach kaputt machen kann.... aber WAS???
Stimmstock und Saiten im wesentlichen. Ein kaputter Stimmstock kommt bei älteren Klavieren einem Totalschaden gleich, und die Preise für Saiten sind nicht zu unterschätzen. Im Diskant ist das nur Draht von der Rolle, aber eine einzelne Basssaite kann schonmal um die 40EUR kosten.

Jens
 

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