Klassik Auf E_gitarre

Ich hab mit E-Gitarre angefangen...bin über ein kleines E-Gitarrenbuch im Kapitel Picking auf ein klassisches Stück von Carulli gestoßen. Es hat mich so fasziniert das ich mir das Klassische Gitarrenbuch Vol.1 gekauft hab und angefangen hab das auf ner E-gitarre zu spielten. Clean, ohne Amp. Seit dem ich eine A-Gitarre hab macht es nochmehr Spaß! Aber ich seh das ganze eher wie ein Gleichgewicht: E-Gitarre fürs Laute zum abreagieren, und A-Gitarre zum einfach so spielen. Manchmal kommen mir die klassischen Stücke ein bisschen wie eine Zeitreise vor. :) Man sollte was Musik betrifft, für neues offen sein.
 
HëllRÆZØR schrieb:
Apropos Uli Roth:
ch wollte aber mal nachsehen, wie der seine Gitarre so gestimmt hat

Normalstimmung EADGHE. Und die 7. untere Saite auf H.

Dass Du auf der HP dazu nichts weiter findest, ist in diesem Falle normal. UR findet Diskussionen und Angaben über Gitarrenstimmungen etc. total nebensächlich, weil er der Meinung ist, dass Musik prinzipiell etwas ist, was aus dem eigenen Geist und der eigenen Vorstellungskraft entsteht und nicht aus Angaben über die genaue Einstellung eines WahWahs, der Effektreihenfolge oder der Kabellänge.

Es spricht IMO nämlich überhaupt nichts dagegen, sich solchen Klischee-Angaben zu verweigern in einer Zeit, wo fast jeder Anfänger sich mehr Gedanken über einen "True Bypass" und "fette PUs für den fetten Sound" macht als über sich selbst, seine Gefühle und die Musik, die er aus sich entwickeln möchte. Womit wir ruckzuck wieder bei der Klassik wären, die durch Inspiration und Geist geprägt ist und nicht von Diskussionen über die Saitenstärke einer Violine.

vielleicht macht er ja gute Musik, aber das ist doch echt oberflächlich, oder

UR = oberflächlich? Wohl kaum. Die Homepage ist zwar etwas sehr esoterisch. Aber man muss nur mal etwas googeln und findet Unmengen von Interviews, bei denen man in Sachen Klang & Co. konkrete und sehr interessante Aussagen findet, die erheblich tiefgängiger sind als das überall (und vor allem von der Musikindustrie) verbreitete Gelärme über Saiten, Effekte & Co. mit denen sich jeder angeblich den ultimativen Sound für ein Taschengeld kaufen kann:

UJR: Bei der elektrischen Gitarre ist das schon so, dass man extrem viel Einfluss auf den Klang hat - aber letzten Endes ist das Ganze natürlich elektrisch verstärkt und die Verstärkungsmittel selbst etwas von der Sensibilität wegnehmen - auf jeden Fall ist es erst mal ein relativ grosser Schritt weg - ein Auseinander zwischen Musiker und dem Endergebnis - nämlich dem Klang , dem Ton.

Bei einem akustischen Instrument wie die Geige ist diese Korrelation viel direkter. Die Gefahr liegt eben darin, dass diese Distanz, die man überbrücken muss - nämlich ein ähnliches Gefühl zu vermitteln wie bei einem akustischen Instrument, viel grösser ist. Nun gibt es ja viele Mittel, die einem diese Wege erleichtern.

Man muss sich eben auf einer E-Gitarre, wenn man die entsprechendend Gadgets, Effektgeräte, hat nicht besonders viel um den Ton bemühen - dieser wird einem praktisch maschinengerecht vorgegeben und da lassen sich viele Spieler dazu verleiten eben den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und dabei auf die individuelle Tonerzeugung keinen Wert zu legen.

JN: Wie man hören kann ist das aber bei Deiner Musik nicht der Fall - beispielsweise darf ich Deine Live-Konzert-DVD "Legends of Rock" anführen, wo man sehen und hören kann wie weit Du versuchst in die Materie einzudringen und in Deinem Sinne zu formen.

UJR: Ich hatte von Anfang an ein sehr ausgeprägtes Gefühl für diese Dinge und habe immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass dieser Weg zwischen Musiker und Ton so kurz wie möglich ist - von meinen Fingern und der entstehenden Schwingung. Wenn ich fremde Effekte benutze, dann habe ich diese immer so eingesetzt, dass der individuelle Klangcharakter dabei nicht verloren geht.

Zitat aus Interview, Komplett hier:

http://www.pfalzline.de/ujr-interview/interview-mit-ujr-2-8-05.htm
 
Von Rockforce: hör dir mal victor smolskis album majesty & passion an. das ist bach mehr oder weniger "verrockt". sehr genial meiner meinung nach. oder von The Nice gibts ein Album wo sie die Brandenburgischen Konzerte stark "verrockt" spielen. klingt alles sehr gut.

Danke für den Tip mit Victor Smolski, wirklich ein sehr zu empfehlendes Album.
 
@Hans_3:
Jetzt verdrehst du aber meine Worte vollkommen.
Von Effekten oder Klangeinstellungen etc. hab' ich kein Wort gesagt,
ich wollte einfach wissen, wie er seine Gitarre gestimmt hat.
Außerdem habe ich nicht behauptet,
dass Uli Roth allgemein oberflächlich ist, es ging einfach um die "Beschreibung" seiner Gitarre (hier nochmal der Link):
http://www.ulijonroth.com/sky/music/sky_guitar_1.htm

Ich war jetzt allerdings auch von anderen "Tatsachen" ausgegangen.
Auf der offiziellen Wacken-Seite stand nämlich, dass seine Gitarre einen Tonumfang von 6 Oktaven habe,
was sich ja mit der Aussage im Interview nicht so ganz deckt.
Wenn er die auf HEADGhe gestimmt hat und 31 (?) Bünde hat, kommt er ja "bloß" auf 5 Oktaven.

Ich hatte angenommen, seine Gitarre sei teilweise in Quinten gestimmt, und ich fand's schon seltsam,
dass er sowas auf seiner Homepage nicht erwähnt.
 
HëllRÆZØR schrieb:
Außerdem habe ich nicht behauptet,
dass Uli Roth allgemein oberflächlich ist, es ging einfach um die "Beschreibung" seiner Gitarre (hier nochmal der Link)

Okay, großes Missverständnis.

Wenn er die auf HEADGhe gestimmt hat und 31 (?) Bünde hat, kommt er ja "bloß" auf 5 Oktaven.

Die letzten 4 Bünde sind im Ganztonabstand. Da die Bünde mit steigender Zahl ja immer enger werden, bekommt man allerspätestens ab Bund 28 keinen Finger mehr dazwischen. Korrekterweise gibt das dann ca. 5 1/2 Oktaven (aufgerundet 6 :D ). Auf dem Foto kann man es noch so halbwegs erkennnen (der Herr rechts ist übrigens Victor Smolski):

Zur Elektrik:

http://www.ulijonroth.com/sky/forum/phpbb/viewtopic.php?p=309&sid=8ba206f5b3b63f051462317af1f11253 schrieb:
The knobs on the guitar go like this. The closest one to the strings is a volume, the next two are for treble and mid range adjustments, after that is a gain knob and the last one is for splitting the coils on the pickups. The last knob is split so the upper controls one pickup and the lower the other. Then in front of the knobs is a pickup selector switch that selects between front rear and both. So in combination either pickup can be split individually allowing for all possible combinations of split and humbucker etc. etc.. This pickup system was designed by John Oram along with the EQs built in. The pickups are active and run on an 18 volt power supply.

site1_pic2.jpg
 
Hans_3 schrieb:
Die letzten 4 Bünde sind im Ganztonabstand. Da die Bünde mit steigender Zahl ja immer enger werden, bekommt man allerspätestens ab Bund 28 keinen Finger mehr dazwischen. Korrekterweise gibt das dann ca. 5 1/2 Oktaven (aufgerundet 6 :D ). Auf dem Foto kann man es noch so halbwegs erkennnen
So wie ich das sehe sind das dann 27 + 4x2 = 35 Bünde,
insgesamt dürfte er dann bei seiner Stimmung auf 5 Oktaven und 4 Halbtönen kommen.

Also mein kleiner Finger passt noch wunderbar in den 29. Bund, bis zum 36. ist es zwar anstrengend, aber es geht auch noch,
man muss ja nicht den kompletten Finger zwischen die Bünde kriegen. ;)
(ich hab' allerdings auch nicht gerade Wurstfinger)

:great: Übrigens vielen Dank noch mal für die Informationen!
 
Ich find das geht net. Das kann nur Billy Gibbons:) KLingt auch bestimmt net so besonders toll auf der E-Gitarre
 
HëllRÆZØR schrieb:
@Hackbrettmörder: Wenn du meinst. :rolleyes:

Hier übrigens der Anfang von J. S. Bach's g-Moll-Fantasie aus dem BWV 542,
von mir auf E-Gitarre eingespielt:
Anhang anzeigen 26921
(ist etwas kurz wegen begrenztem Speicherplatz)


Hmm das klingt doch schon nach was...
Mit gefällt dein Old-school Gitarrensound ich kann nämlich die neuen "Power-Sounds" bis auf paar wenige (Steve Vai zB.) nicht wirklich leiden.
Solltest halt noch ein bisschen an der Sauberkeit arbeiten :).
(Bin mit der Bewertung aber auch immer streng)
Habs jetzt nicht im Kopf, aber ging das nicht etwas schneller das Stück?
Werd mal schaun ob ich was aufnehmen kann...

Nicky Wuchinger
 
@Wuchinger: Stimmt, sauber spielen kann ich nicht so gut, ich hab' einfach zu wenig Zeit zum Üben wegen meinem Studium.
Ich hab' ne Aufnahme (Orgel) wo das wesentlich langsamer gespielt wird, aber auf E-Gitarre klingt's schneller schon besser.
Den Sound hab' ich übrigens so von meinem Boss GT8 übernommen (Bank 12/2).
Ich glaube etwas weniger Verzerrung wär nicht verkehrt, aber ich bin zu faul mir anzusehen,
wie ich die Sounds editieren abspeichern kann. ;)

:great: Über Aufnahmen von euch würd' ich mich natürlich auch freuen!
 
Ich bin schon lange auf der Suche nach einem passenden Sound für klassik auf der E-gitarre.

Zuviel gain ist gefährlich, da es in meinen Augen nicht so sehr nach Metal klingen sollte. Clean find ich persönlich langweilig und über crunch brauchen wir ja garnicht erst reden... ;)

Eine Alternative wär auch mit viel gain und dann aber absolut sauber gespielt.
Ich glaub ich werd, wenn ich Zeit habe, mal ein Stück komplett einstudieren und das dann mal zeigen.

Wird nur etwas dauern, da ich derzeit extrem viel zu tun habe.

Nicky
 
Wuchinger schrieb:
Ich bin schon lange auf der Suche nach einem passenden Sound für klassik auf der E-gitarre.

Zuviel gain ist gefährlich, da es in meinen Augen nicht so sehr nach Metal klingen sollte. Clean find ich persönlich langweilig und über crunch brauchen wir ja garnicht erst reden... ;)

Eine Alternative wär auch mit viel gain und dann aber absolut sauber gespielt.
Ich glaub ich werd, wenn ich Zeit habe, mal ein Stück komplett einstudieren und das dann mal zeigen.

Wird nur etwas dauern, da ich derzeit extrem viel zu tun habe.

Nicky
Jo dem stimme ich zu ..freu mich schon drauf :great:
 
also ich find so klassik zeug auf der E-Gitarre auch richtig geil :D :great:

wobei ich oben bei dem sample zu der Version von Alexi und Joe von "Passage to the reaper" oder auch "four seasons summer" gennant sagen muss, dass mir die von Alexi irgendwie besser gefällt. Mag wie schon jemand gesagt hat daran liegen, dass Satch zu viel Hall für mancher Geschmack verwendet.

greetz
 
Finde das Thema sehr interessant. Klassik und Rock passen auf jeden Fall zusammen. Ich mache das selber ganz gerne. Hier zwei Hörproben zur Begutachtung:




Die Lieder sind natürlich Eigenkompositionen. Ich finde es besser, selbst etwas auf die eigenen Füße zu stellen, habe aber nichts dagegen, wenn Bach oder Beethoven verockt werden. Warum eigentlich nicht?

Das Video finde ich absolut super. Es gibt zwar abfällige Meinungen darüber,
ich finde: erst einmal nachmachen. Das ist richtig sauber und musikalisch gut gespielt! Klasse!!
http://youtube.com/watch?v=QjA5faZF1A8&search=guitarurl
 
Deine Eigenen Stücke sind ganz gut find ich. Klavier bzw. Cembalo hast du aber nicht selbst eingespielt oder? Klavier klingt bischen arg nach sequenzer.
 
Wo wir hier gerade schon das Thema Malmsteen haben, was hat er denn sonst noch so an soloalben veröffentlicht (also ganz und komplett ohne Gesang)? Ich werde irgendwie bei den ganzen tausende Alben nicht mehr schlau draus.
Das Klassische Konzert war schon sehr nett, jetzt brauch ich mehr! ;)
 
Um noch ein paar (uralte) Bandnamen in den Ring zu werfen:

Yes (Tschaikowskij Feuervogel),
Emerson, Lake & Palmer (Fanfare for the Common Man)
Led Zeppelin
Ekseption (Bach)

greetz: bobthemage
 
Hallo Surtr !
Ich weiß nicht, was ein Sequenzer ist? Ich habe meine Songs komplett mit meinen eigenen Händen eingespielt. Nach 10 Jahren Klavierunterricht und 5 Jahren Studium sind die Stücke nicht schwer!
 
Hallo Surtr !
Ich weiß nicht, was ein Sequenzer ist? Ich habe meine Songs komplett mit meinen eigenen Händen eingespielt. Nach 10 Jahren Klavierunterricht und 5 Jahren Studium sind die Stücke nicht schwer!

Ich habs mir mal lauter angegört, da klingts Klavier gleich ganz anders...
Aber am Anfang von der Chaconne das Cembalo hört sich irgendwie komisch an... ka warum.

Wo wir hier gerade schon das Thema Malmsteen haben, was hat er denn sonst noch so an soloalben veröffentlicht (also ganz und komplett ohne Gesang)? Ich werde irgendwie bei den ganzen tausende Alben nicht mehr schlau draus.
Das Klassische Konzert war schon sehr nett, jetzt brauch ich mehr!

Der Klassiker schlechthin ist eigentlich "Rising Force", das Debüt Album mit Yngwies Band Rising Force :p (Der genaue Titel des Albums heißt "Yngwie J. Malmsteen's Rising Force").

Auch fast durchgehend gut finde Ich Magnum Opus, obwohl da außer 2 kurzen Stücken alles mit Gesang ist, aber ich find allein schon wegen Tomorrow's Gone lohnt sich die CD...
 

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