Da möchte mich anschließen, obwohl ich hier fachfremd bin.
Wenn man allein aufs Material setzt läuft man m.E. in eine Falle mit ziemlicher Frustrationsgefahr. Man liest viel, diskutiert viel und kauft vielleicht viel, das gewünschte Ergebnis will sich aber nicht einstellen.
Wenn man, wie im ersten Beitrag vorgestellt, einen bestimmten Klang anstrebt, dann spielt dabei ein von vielen Amateurmusikern wenig beachtetes Konzept eine Rolle, das für professionelle Musiker zentral ist: die Entwicklung der
Klangvorstellung.
Damit ist gemeint, dass man auf dem Instrument umsetzen kann, was man als Klang im Kopf hat.
Die Klangvorstellung entwickelt sich bei den Meisten nicht von allein. Hilfe leistet dabei das genaue Hören der Vorbilder, die Nachahmung deren Klangs und Stils (= Heraushören, Nachspielen) und das Streben nach dem gutem Klang aus der Vorstellung entlang der instrumentalen Entwicklung in der Ausbildung.
Allerdings, hört man großen Instrumentalisten aufmerksam zu, die über Jahrzehnte aufgenommen haben, dann entdeckt man bei Solisten auch die Veränderungen in deren Klang, zumindest bei Jazzern, aber auch bei manchen klassischen Solisten.
Der Weg beginnt jedenfalls beim Üben und dem Klang jeder Note und jeder Phrase, die man spielt.
Kurz und knackig formuliert hat das in lesenswerten Leitlinien z.B. Adolph "Bud" Herseth (1921-2013). Er ist bis heute der berühmteste aller Orchestertrompeter und war über 50 Jahre (sic!) bis 2001 Principal des Chicago Symphony Orchestras.
Herseth Lesson Notes:
- There are appropriate times for beauty and crudeness - use both.
- Sound is criterion for how you do this or that.
- Melodic playing is very, very important. Know the importance of TONE, even in technical passages
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Gruß Claus