Nein. Ich spreche hier jedoch nur über B-Klarinette. Die meisten Mundstücke gehen meiner Erfahrung nach bei gleicher Blattstärke (nur statt deutschem dann mit französischem Schnitt) eher leichter los, was aber am Klang deutlich zu hören ist. Zu deutsch: um die Klangeinbußen zu kompensieren, muss tatsächlich mindestens eine Stufe schwerer gespielt werden. Die meisten Böhm-Mundstücke bewirken ein geringes Fallen der Intonation in der drei gestrichenen Oktave, vereinzelt auch auf den kurzen Tönen (notiert a' und b') selten ein etwas höheres c'' im Vergleich zu h'. Vor allem in den letzten zehn Jahren sind von den Herstellern zahlreiche Hybriden entstanden, welche das deutsche und das französische Mundstück "zusammen" bringen soll. Dies entstand auch mitunter deshalb, weil man auch Mundstücke speziell für Reform-Böhm-System gesucht bzw. benötigt hat. Die im Vergleich zu deutschen Mundstücken eher weite Kammer der französischen Mundstücke wurde aus Intonationsgründen angepasst (in Richtung deutsche bzw. auch österr. Kammer). Auch hatte dies Vorteile auf den gewünschten "deutschen" zentrierten Klang. Entstanden sind beispielsweise die Wurlitzer WZ-, FO-, CS-Bahnen, die Kückmeier Solist-Serie (und deren neue Nachfolger), sowie die Maxton-Serien, um nur einige zu nennen. Alle haben gemein, dass französische Bahnen erfolgreich mit den passenden Kammern kombiniert wurden und auf deutschen Klarinetten sehr gut bis hervorragend funktionieren können.