F
flautilius
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 27.05.23
- Registriert
- 21.12.15
- Beiträge
- 118
- Kekse
- 556
Ich bin sehr gespannt, auf welchem Weg Du in ein Musizieren hinein findest, das Dir gefällt.
Vielen Dank für die Fülle an Anregungen, Informationen und Gedanken!
(Dass es so etwas wie "Melografie" überhaupt gibt, wusste ich gar nicht.)
Ich kann nur anhand meiner begrenzten Erfahrungen antworten.
Nachdem ich die Blockflöte jahrzehntelang als Instrument gar nicht ernst genommen habe, höre ich jetzt häufiger Blockflötenmusik von professionellen Musikern.
Das erscheint mir unglaublich hilfreich für die Entwicklung von "Klangvorstellung". Beispielsweise wurde mir dadurch erst richtig bewusst, dass man den Klang der Blockflöte dynamisch gestalten kann.
Das klingt vielleicht komisch, aber ich musste erst Frans Brüggen und Pavane Lachrimae (Dowland/Van Eyck) für mich entdecken, um zu kapieren, dass man die Blockflöte ausdrucksvoll spielen kann:
Dass man heutzutage durch das Internet einen so leichten Zugang hat zu solchen Schätzen, finde ich wundervoll!
Dafür bin ich sehr dankbar!
Zentral für die Entwicklung von "Klangvorstellung" erscheint mir, dass man häufig hört, wie entsprechende Musik gut gespielt wird.
Das klingt banal, ist es aber meiner Meinung nach nicht. Möglichst häufige musterhafte/vorbildliche Hörerfahrungen, verbunden mit dem, was die Lernpsychologen "Lernen am Modell" nennen, halte ich für grundlegend und von der Pädagogik weiterhin unterschätzt.
Kurz gesagt: Man kann einem Lernenden nicht mit irgendwelchen Theorien kommen, wenn diese Grundlage nicht ausreichend vorhanden ist.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sozialkognitive_Lerntheorie
An meinem Beispiel erläutert:
Obwohl der Frans Brüggen längst tot ist und diese Aufnahme von ihm uralt, ist das für mich zu einem inspirierenden Vorbild geworden, dem ich mit meinen bescheidenen Möglichkeiten versuche nachzueifern.
Und dadurch, dass ich diese Musik immer häufiger höre und auch selber spiele (mit dem Modell im Kopf), verbessert sich automatisch die Klangvorstellung.
Zumindest in diesem Bereich. Das gilt nicht für andere Musikstile, beispielsweise habe ich noch keinen Zugang zur mittelalterlichen Musik. Wenn ich da Noten sehe, gibt es dazu in mir keine Klangvorstellung. Es fehlt in diesem Bereich halt bisher die Hörerfahrung.
Das ist aber nicht schlimm, denn man kann sich ja nicht alles gleichzeitig erschließen. Im Moment bin ich mit Van Eyck völlig zufrieden und fühle mich auf einem guten Weg.