Klangveredelung durch zusätzliche Holzfolien/Holzblättern... :)

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Meisterklasse454
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Hallo an die Runde,

In meine große und schwere Akkordeon (ich meine mein Walther/Burini Meisterklasse 454) gibt es mehrere Alu-Fläche drin, wie z.B. beim Cassotto-Schacht (aber auch zwischen die Diskant-Chöre), die irgendwie zum Klang beitragen müssen. Deshalb habe ich neulich mit Holzfolien experimentiert, und die, an die verschiedene Alu-Stellen probeweise montiert, mit der Absicht - das Alu damit abzudecken.

Dabei nützte ich einige sehr dünne Mahagoni Holzblätter (nur ca. 1 mm dick!) aus Naturholz, versteht sich; die fand ich beim Designholz in Hamburg. Geklebt habe ich die mit doppelseitig Tapetenkleber. Hält sehr gut an.

Den Resultaten lassen sich hören: Den gesamt Akkordeonklang, sowie auch der Balance und Dynamik kann man dadurch gewaltig ändern!!

So z.B. ermöglichte mir die Mahagoni Holzblätter ein wunderbare Klang beim 8+4 Register, was vorher nicht möglich war. Den Klang würde dabei feiner, auch vibrierender.

Allerdings, zu viel des Gutes kann auch negative wirken: So z.B. würde die Akkordeonklang manchmal zu direkt, weniger Edel - sehr abhängig von den genau Platzierung des Holzes so wie auch von den Anzahl/Menge des verwendete Holz.

Und nun frage ich mich, welche Holzblätter sollte ich dafür am besten verwenden? Allein beim o.g. Laden gibt es ca. 70 Holzblätter Sorten, wie Ahorn, Ahorn Kern, Ahorn Master, Ahorn Riegel-Muschel, Amarant, Anerege Riegel, Apfelbaum, Aromatic Red Cedar, Bambus, Birke, Birke Maser, Birnbaum-Elsbeere, Black limba wild, etc. etc. etc.

Beim Geigen nützt man Fichtenholz, bei Gitarre einige andere Sorte. Doch, bei beiden Instrumenten-Type klar ist dass eine Grund-Voraussetzung für ein gut klingendes Instrument ist die richtige Wahl des Tonholz. Ich bin mir sicher: genau so auch beim Akkordeon. Das zeigte mir klar Victorias "Poeta"..

Nun, bevor man sein Akkordeon austauscht, soll man nicht mit etwa Holz experimentieren? Ich meine - unbedingt ausprobieren!!

Zurück zum o.g. Holz-Sorte: Ich bin mich sicher - fast jeder Sorte wird ein andere Klang "mitbringen"; einige davon könnte schon gut "gebräuchlich" sein... Und nun, welsche Parameter soll man hier berucksichtigen? Wahrscheinlich sind es die Dichtigkeit und Schallrefflektionen/Absorbern Eigenschaften des Holzes die dazu tragen.

Erstaunlich für mich ist es ja, dass schon einer 1mm Holzblatt viel Einfluss auf dem Klang bringen kann.

Und nun - welche Holz soll ich berücksichtigen ???????

Ihr, sehr gespannt,

Mkl.454
 
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Erstaunlich für mich ist es ja, dass schon einer 1mm Holzblatt viel Einfluss auf dem Klang bringen kann.

Und nun - welche Holz soll ich berücksichtigen ???????

Hallo Meisterklasse,

ich sehe schon, dich treibt die Suche nach dem idealen Klang, wie seinerzeit den Herrn Gola, der sich viel in Kirchen rumgetrieben hat und beim Vergleich mit Orgeln nach "seinem" idealen Klangbild gesucht hat.

Das Holz hat ganz sicher einen Einfluss auf den Klang, aber der ist beim Akkordeon anders als bei Gitarren oder Geigen. Bei Geigen oder Gitarren trägt der Holzboden oder die Holzdecke durch mitschwingen in Form von Resonanz der Teile ganz erheblich zum Klang bei. Bei Akkordeons erfolgt die Klangformung aber nicht durch Resonanz der Gehäuseteile oder Einbauteile - Die Teile schwingen nicht mit!

Wo Resonanzeffekte eine Rolle spielen, das ist bei den Kanzellen - weswegen deren korrekte Länge wichtig ist (ist die Länge falsch, bricht die Schallleistung ein, wie bei allen derzeitigen Akkordeons im oberen Bereich des 8`Chors!) und im Cassottoschacht. Da kommt aber nur bei der Luft eine Resonanz zustande, nicht hingegen bei den Bauteilen der Kanzelle oder des Cassottoschachtes selbst! Auch die schwingen selbst nicht mit.

Das Gehäuses und die anderen Bauteile, die im Schallbereich liegen, sind deswegen aber nicht egal und beliebig, sondern wirken mit und zwar in Form von Schallreflektiion und Absorption. Deswegen klingt ein Stimmstock mit lackierten Flächen anders als einer aus unlackiertem Fichtenholz, oder einem aus glattem Aluminium - eben weil der Schall hier durch die offenen oder glatten Flächen anders zurückgeworfen werden, oder verschluckt werden. Eine glatte Aluminiumfläche wirkt anders, als eine stark aufgeraute Aluminiumfläche. Noch extremer wird die Wirkung, wenn du die Wandflächen mit Filz verkleidest, der ja bekanntlich sehr viel schluckt und fast nichts reflektiert.

Aus ähnlichen Gründen werden mitunter die Cassottoschächte auch mit Holzfurnier verkleidet.

Drum finde ich deine Idee mit dem Holzfurnier richtig gut und interessant.

Was die Holzart angeht, so brauchst du aus den oben aufgeführten Gründen dir keine so große Gedanken über die Sorte des Holzes machen - Entscheidend ist hier die Oberflächenstruktur. Also, wie fein ist die Oberfläche, ist das Holz hart oder eher weich, hat es große oder kleine Poren. Von daher wird Buchenholz vermutlcih schon ähnliche Eigenschaften aufweisen wie z.B. Rosenholz und zwischen Fichte und Tanne auch praktisch kein Unterschied auftauchen, aber ein größere Unterschied feststellbar sein, wenn das Holz sägerauh ist, oder fein geschmirgelt. Und wenn es dann erst lackiert ist, ist das Holz dann nur noch von der Oberfläche her interessant, aber nicht mehr von der Sorte

Von daher ist nur wichtig, dass die Auflage aus Material x oder y ist, jedoch die Dicke ist egal. Das ganze muss nur so stabil sein, dass es nicht mit der Luft zu flattern anfängt, sondern stabil steht. Interessanter ist aber, wenn man Trennwände eingebaut, um gezielt an bestimmten Stellen Schall zu verschlucken oder zu reflektieren - das ist dann aber wieder ein großes und weites Spielfeld, in dem man sich betätigen kann, um eine Klangverschiebung des Instrumentes zu erzeugen.

Da wünsche ich dir viel Freude und Spaß bei der Sache - da kommen bestimmt interesante Klangvarianten dabei heraus


Gruß, maxito
 
Lieber Maxito,

Herzlichen Dank für Dein ausführliche Erklärung betr. der Nutzung von verschiedenen Materialen zum Grünsten der Klangveredelung. Irgendwann werde ich mit einige weitere Material-Strukturen arbeiten; mal sehen wie Weit wird es noch gehen..

Ja, es ist wohl eine lange Weg, bis man der Klang (der er haben möchte oder davon träumt) auch finde. Und falls es nicht zu finden ist? Dann muss man es selbst realisiere. Machbar ist es schon, und Ich möchte eine Vorgeschichte die dazu gehört hier kurz erwähnen:

Vor einige tage war ich bei Ippenstein, der mir, mit sein hervorragenden erarbeitet "Cantus IV De Luxe" überaus überzeugen könnte. Ähnliche gute Erfahrung habe ich zuvor bei Balg (Manfred) erlebt: sein stark modifizierten Cantus IV war ebenfalls phänomenal, auch wenn anderes.
Und nun habe ich diesmal auf Weltmeister, insbesondere im direkt Vergleich zu meine "Meisterklasse 454", konzentriert. Anschließen hat Ippenstein dem Verdeck meine Mkl.454 Akkordeon modifiziert, durch eine zusätzliche Folie, die der Diskant entlang schräg quert (und Teil der klang dabei "blockiert"). Darüber hinaus haben wir gemeinsam entschieden auch der Bassseite-Schlitze zu blockieren - die sind jetzt ganz zu.

Schon dank diese Modifikationen gewann der Mkl.454 erheblich an Ansprache, und den klang würde dazu insgesamt noch zarter, auch harmonischer als je zuvor. Dabei kam sie an die Cantus sehr nahe, auch wenn nicht ganz. Ist aber in Ordnung - die Akkordeons dürfen unterschiedlich sein, versteht sich. Und nun stimmt die "Grundlage" - es klang jetzt verdammt schön!

Erst jetzt, also nachdem Ippenstein diese gelungene Modifikation führte, könnte ich überhaupt mit die erwähnte Holzblätter anfangt zu experimentieren. Übrigens, als Wegweiser dafür dienten für mich nicht nur die Klänge des Cantus, sondern auch den Klang einer Bugaris "Bayan Anatomic Convertor" (piano) der ich kurz zuvor spielen könnte. Gewiss, diese Bugari war für mich sehr Mächtig, aber die Erkenntnis ist zugleich stark bei mir geblieben.

Alle diese Eindrücke waren eben mein Wegweiser, bevor ich mit den Feinjustieren durch Holzblätter begann. Was mir überrascht war dass es hat sich als viel mehr als nur Feinjustieren entpupt!!

Wie Weit werde ich noch experimentieren? Das kann ich noch nicht beantworten: Meine MKL.454 Akkordeon gefällt mir jetzt enorm: Bis auf der Quintmixtur der Bugari die ich leider nicht habe, wirkt meine MKl.454 zumal für mich - musikalischer, persönlicher. Ich bin wirklich glücklich mit dem Klang. Vielleicht weil gerade hier könnte ich nach meine Klangvorstellungen arbeiten.

Alles in allem: Wenn die Grundlage (gründ Konfiguration) einen Akkordeon stimmt, kann man auch weiter justieren. Und Feinjustieren kann sogar viel mehr als nur "etwa" sein.

Einfach ausprobieren...

P.S.
Der Klang-Verbesserung kam durch nutzung von etwa Raue, Harte Holzmaterial (Mahagoni). Dabei wurde 3 Stellen entscheiden gedeckt: Das sehr Glatt (oder polierte) Aluminium-cover des Cassotto-Schacht, sowie die o.g. zusätzlichen Folien die am Diskant- und Bassverdeck montiert würde. Auch einige weitere Alu-Stellen
am Diskantverdeck würde damit gedeckt.

Interessanterweise würde der Klang dadurch etwa klarer und auch reicher an Overtones, vielleich sogar etwa stärker, voluminoser.

Grüß,

Mkl.454
 
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