Klangunterschied 1PU vs 2PU Gitarre

  • Ersteller Werwolf
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Kann es elektrotechnisch begründet werden, dass diese beiden Schaltungen unterschiedlich klingen?
Nehmen wir mal an, dass eine Les Paul mit normalerweise 2 Pickups einmal mit eingebautem und einmal mit deinstalliertem Hals-Pickup (also vollständig ausgebaut) gespielt wird und die Sounds NUR des Steg-Pickups verglichen werden, so ergeben sich "elektrotechnisch" dennoch Unterschiede, da die metallenen Saiten (also ein Leiter) einmal im Magnetfeld des Hals-Pickups schwingen und im anderen Fall (Hals-Pickup entnommen) kein solches Magnetfeld da ist. Zum Nachlesen: "Bewegter Leiter in einem Magnetfeld".

Hier ist das Experiment mal durchgeführt:



Viel damit auseinandergesetzt hat sich Phil-X (u.a. Nachfolger von Sambora bei Bon Jovi):



Natürlich gab/gibt es dazu auch gleich Leute, die das nachmachten, wie z.B. hier beschrieben: I "Phil X-ed" my Epi Les Paul Special mit Bericht und Diskussion.

Natürlich hat man bei zwei verschiedenen Gitarren nie dieselben Parameter (Elektrik, Holz, Alter, Lack, ...). Ich hab mir dennoch eine LP Junior mit nur einem Steg P90 gekauft (eine Epiphone, die aber womöglich sogar bleiben darf und nicht durch eine Gibson ersetzt wird, weil sie jedenfalls bislang einen Sound und eine Dynamik bringt, wie ich sie mit keiner meiner anderen 7 Gibson LPs hinkriege.
 
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Interessantes Thema.
Ich würde vermuten, dass der überwiegende Teil des unterschiedlichen Klangs durch die Schaltung zustande kommt.
Faktoren wie das Magnetfeld des Neck-PUs sind sicher auch - je nach Pickup - nicht gänzlich ohne Einfluss.
Aber jedes Bauteil mehr oder weniger zwischen Pickup und Klinkenbuchse macht schon einen hörbaren Unterschied.
 
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Damit dürften sich viele Vermutungen rasch erübrigen.

Solltest gerade Du viel besser wissen, denn wie so oft haben wir es hier mit Psychoakkustik zu tun. ;)

Mir persönlich ist leider der Aufwand viel zu hoch und gleichzeitig bin ich mir eben bewußt dass man selbst, wenn man sich psychoakkustischer Phänomene bewußt ist, trotzdem nicht immun gegen diese ist.

Das wird hier leider oft vergessen.

Jetzt kamen noch ein aar Beiträge dazwischen, aber Phil X hätte ich auch empfohlen, weil es einfach Spaß macht ihm zuzuhören...

.
 
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Aber jedes Bauteil mehr oder weniger zwischen Pickup und Klinkenbuchse macht schon einen hörbaren Unterschied.
Es ist doch gerade der Clou, dass man NUR einen PU im Signalweg hat, obwohl ein zweiter PU installiert ist. Da ist dann nicht mehr oder weniger Elektrik "zwischen Pickup und Klinkenbuchse", aber halt ein (zusätzliches) Magnetfeld oder nicht. Wenn man die Themenfrage angeht, muss man schon klare Bedingungen schaffen, und vergleichen kann man eben nur quasi immer denselben PU ohne und mit einem weiteren PU, aber eben im letzteren Fall mit der Elektrik für letzteren ausgeschaltet, und da bleibt eben nur noch sein Magnetfeld.
 
Ich habe eine meiner DCs mal vorübergehend nur mit einem PU am Steg (also ohne Hals PU) gespielt und mir sind da keine klanglichen Änderungen am Amp bzw. beim Sound über die Speaker aufgefallen.

Allerdings klang die Gitarre akustisch (!) (also unverstärkt) deutlich anders, was einfach daran liegt, dass die Oberfläche am Korpus, die eine Rolle der Schallreflexion spielt, sich geändert hatte - dort, wo vorher ein PU war, war nun ein "Loch" und alles glatt lackiert.
Ihr könnt auch einfach mal ein weiches Baumwolltuch zwischen die PUs kleben und euch das anhören, selbst dann klingt die unverstärkte Gitarre schon anders.

Was ich damit sagen will:
Ich könnte mir vorstellen, dass alleine dieser Umstand bei einigen dafür sorgen dürfte, dass sie glauben, dass ihre Gitarre mit nur einem PU auch am Amp besser klingt.

(Ich bin allerdings auch niemand, der sich an der Hals Position Hi-Output PUs mit starken Magneten einbaut und die dann auch noch nahe an die Saiten schraubt - DAS kann sicherlich einen Einfluss auf die Saitenschwingung haben)
 
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Solltest gerade Du viel besser wissen, denn wie so oft haben wir es hier mit Psychoakkustik zu tun. ;)
Ach das war der Versuch per Experiment die absehbare Eskalation der Diskussion zu verhindern.

Ab hier lese ich nur noch gespannt mit!

Tonholz.
 
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Nehmen wir mal an, dass eine Les Paul mit normalerweise 2 Pickups einmal mit eingebautem und einmal mit deinstalliertem Hals-Pickup (also vollständig ausgebaut) gespielt wird und die Sounds NUR des Steg-Pickups verglichen werden, so ergeben sich "elektrotechnisch" dennoch Unterschiede, da die metallenen Saiten (also ein Leiter) einmal im Magnetfeld des Hals-Pickups schwingen und im anderen Fall (Hals-Pickup entnommen) kein solches Magnetfeld da ist. Zum Nachlesen: "Bewegter Leiter in einem Magnetfeld".
Die Frage ist dann halt nur, ob man den Unterschied, gespielt über einen Verstärker, messen bzw. hören kann.
Der von @Anfängerfehler! eingebrachte Ansatz ist meiner Meinung nach der einzig zielführende.

Dr. Manfred Zollner, bitte übernehmen sie ...
:popcorn2:
 
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Vielen Dank für den Beitrag, soundmunich!
Ich finde da logisch und aufschlussreich. Die in dem Video gut hörbaren Klangunterschiede decken sich auch etwa mit meinen Erfahrungen. Ich neige nun dazu zu glauben, dass es etwas mit dem Magnetfeld des Hals PUs zu tun hat.
 
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dass es etwas mit dem Magnetfeld des Hals PUs zu tun hat.
Nein, man kann den ja ganz runterdrehen und ihn isolieren in der Schaltung.
Ich hab doch die Beobachtung bzw. den Klangunterschied auch erlebt?
Was ist das hier, Voodoo, oder echte Erfahrungen...? :unsure:
 
*edit*

Was ist denn dann deine Erklärung für den Klangunterschied? Weniger Bauteile? Andere Schaltung?
 
Grund: Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Natürlich, nimmst du nur ein Poti weg, wird der Sound klarer.
Also für mich ist das klar, für dich nicht?
 
Ich halte es für möglich. Aber "klar" ist es mir bei weitem nicht. Man müsste mir schon irgendwie erklären warum das so wäre.
 
Das Experiment ist doch einfach durchzuführen: ein Pickup in einer Gitarre ausbauen und anhören...

aber bitte dieselben Saiten wieder draufmachen, sonst könnten die neuen einfach mal "frischer" klingen.

Bin schon weg 🏃‍♂️ 🏃‍♂️ 🏃‍♂️ 🏃‍♂️ 🏃‍♂️

(Bei mir klingt dieselbe Gitarre übrigens morgens anders als abends... Temperatur? :nix:

Gruß
P.

:popcorn2:
 
Meine Strat hat drei Pickups .... boah klingt die schlecht ... :rofl:
 
Die Ohren ticken da halt sehr unterschiedlich. Für die einen sind das Welten, für mich wohl eher "nicht relevant unterschiedlich"...
Das da ein Unterschied resultiert, kann ich mir durchaus vorstellen und der gute Phil hat es ja auch erklärt: Das Magnet Feld des vorderen PUs beeinflusst (und letztlich beeinträchtigt..) die Saitenschwingung, schließlich wird da Schwingungsenergie in elektrischen Strom gewandelt und das unabhängig davon, ob der PU eingeschaltet ist oder nicht. Allerdings muss man da wohl schon einen genauen A/B Vergleich mit einer Aufnahme machen und da ist die Frage, ob z.B. ein paar Grad Drehung am Presence Regler am Amp nicht schon mehr ausmacht.
Aber wenn jemand eh grundsätzlich nie den Hals PU nutzt... so what? Raus damit! Ich würde ohne Hals und Steg PU nicht glücklich werden. Wobei eine Gitarre, die nur einen Steg PU hat, dann eben auch anders "gespielt" werden muss und das bewirkt wahrscheinlich mehr viel mehr "Unterschied", als was da konstruktiv im Detail resultiert.
 
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Ob man den HalsPU benutzt oder nicht - das Magnetfeld ist da. Dreht man ihn runter, wirds weniger, aber ist nicht weg. Es kommt dann nicht mehr gleich zur "Stratitis" mit den merkwürdig schrägen Tönen im Grundtonbereich, aber die energiearmen, zusätzlichen Partialschwingungen der Saite, die die Obertöne erzeugen, sind halt doch viel leichter zu dämpfen. Also kann schon ein relativ geringes zusätzliches Magnetfeld den Ton ein wenig matter machen. Bei einer Strat wird dieser Effekt (trotz stärkerer Magnetfelder und 3 PUs) nicht weiter auffallen oder sogar gut für den Sound sein, weil sie durch Konstruktion und Elektrik eh sehr viele Höhen hat.

Durch Magnete zerrt fortwährend eine gewisse Kraft an den Saiten, klar dämpft das die mechanische Schwingung. Man kann sich den Effekt ähnlich vorstellen, als müsste die Saite in einem dickeren Gas als Luft schwingen. Zuerst würden die Höhen nachlassen erst dann auch die energiereicheren Grundtonschwingungen.

Demgegenüber dürfte die Elektrik eher nachrangig. Der zusätzliche PU hängt nur an der Masse immer noch mit dran, aber durch den Schalter wird die Verbindung zu dessen Poti(s) vollständig aufgetrennt. Spielt man bei Strat oder Les Paul nur den BridgePU und dreht dabei das nicht aktivierte Tonpoti eines anderen PUs zu, wird man (bei sauber verlöteter Elektrik ;)) keine Veränderung hören. Das spricht doch sehr stark dafür, dass eine vollständige Entfernung des Potis ebenfalls nichts bewirken würde.

Gruß, bagotrix
 
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Ein gewisser Malcolm Young hat darüber auch mal sinniert, war glaub ich ein Artikel in irgendeinem Gitarrenmag. Da keine für ihn gebaute Ersatzgitarre gleich geklungen hat wie das Original begab er sich mit Gretsch auf Ursachensuche. Laut ihm und ein paar Masterbuildern von Gretsch macht nicht nur der Pickup etwas aus, sondern auch auch die Fräsungen im Body.

Ich kann mich auch noch gut an mein früheres Leben hier im Forum erinnern, wo das ein oder andere Mitglied auch noch gleich Pickupschalter, Tone und sogar Volume Poti rausgeschmissen haben für den ultimativen Klang. Irgendie durchgesetzt hat sich das scheinbar nicht.
 
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