klanglicher Unterschied Weltmeister Cantus V

  • Ersteller Leny1000
  • Erstellt am
L
Leny1000
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.01.20
Registriert
05.01.12
Beiträge
48
Kekse
0
Hallo,
hier wird zwar immer von der unterschiedlichen Bauart der Cantus berichtet, nicht aber von der klanglichen.
Ist zwischen der Cantus V und V deLuxe ein großer Unterschied?
 
Eigenschaft
 
hallo leny1000,

andreas hat doch bereits darüber geschrieben:

"Die Cantusserie ist die Nachfolgeserie der S-Serie. Aufgrund vieler technischer Änderungen wurde eine neue Serie fällig, da es nicht nur ein Facelifting sondern eine komplette Überarbeitung war. Nach der Wende gab es die Cantus weiterhin unter der Firma "Harmona".

Zudem haben die Instrumente der Cantusserie keine italienischen, sondern KHW "Sondermensur" bzw. "Super Finish" Stimmplatten drin. Die Ansprache und der Klang sind vorzüglich.

Die Cantus gibt es in 3 Versionen:
- Im Diskant 3-chörig, 11 Register, Bezeichnung "Cantus"
- Im Diskant 4-chörig, 11 Register, Bezeichnung "Cantus IV"
- Im Diskant 5-chörig, 13 Register, Bezeichnung "Cantus V"

Der Unterschied zwischen der "normal" und der deluxe ist nach meinen Recherchen das Schildchen und das leicht veränderte WM-Emblem auf dem Verdeck. Ebenfalls wurde die Baßmechanik geringfügig verändert und im Diskant sind die Piccoloplatten bei der "deluxe" nicht oben auf dem Stimmstock, sondern seitlich in der Reihe angebracht.
Die "Normal" hat die "Sondermensur" drin, die den italienischen tipo-a-mano Stimmplatten nachempfunden sind.
Die "deluxe" hat wie die Cantora die "Super Finish"-Platten drin, die der italienischen a-mano nachempfunden sind, also im Vergleich zur "Sondermensur" eine breitere Zunge haben und dadurch im Klang etwas fetter sind.

Der Baß ist immer 4-chörig mit 5 Registern und hat eine geschlossene Haube, wodurch die Höhen stark bedämpft werden, während die tiefen Mitten und die tiefen Töne ausgewogen sind. Die Baßknöpfe sind in Filz gelagert. Die Baßmechanik ist die gleiche wie bei der Stella und wohl auch meisten anderen Serien.

Der Tonumfang der Baßchöre der deluxe-Serie geht von E - es
der der "normalen" ab G - fis. Die Begleitchöre sind immer E - es.

Allerdings gibt es auch Baßhauben mit Schalldurchbrüchen. Bei diesen ist der Klang entsprechend heller und durchsetzungsfähiger."

freundliche grüsse

roger
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Guten Tag,

Der Baß ist immer 4-chörig mit 5 Registern und hat eine geschlossene Haube, wodurch die Höhen stark bedämpft werden, während die tiefen Mitten und die tiefen Töne ausgewogen sind.


Ich glaube, dass diese technische Lösung perfekt ist. In dieser Woche hatte ich ein Instrument in meinen Händen (Foto 1). Wie man sehen kann, ist der Bass wirklich ohne Resonanzlöcher fest geschlossen (Fotos 2, 3, 4).

Die richtige Erklärung ist auf dem Foto 5, und nämlich die Diskantregister. Das Instrument hat eine wunderbare reiche Palette von Stimmen-Kombinationen im Diskant. Die einzelnen Diskant-Register sind sorgfältig ausgewählt und rational angeordnet. Im Falle einer Bassbegleitung des Diskants, mit Ausnahme der Tutti, ist der Bass deutlich hörbar und mit dem Diskant-Stimmen klanglich perfekt ausgeglichen (ist nicht stärker, auch nicht schwächer). Auch im Fall von Tutti ist der Bass deutlich hörbar, obwohl der Spieler den Klang von Diskant wesentlich lauter hört. Doch in größerer Entfernung ist Bass gut zu hören. Und das ist es, worum es geht. Maximalisierung den zarten Klangkombinationen. Keine grobe Kraft.

Diese Philosophie ist nicht nur für das Akkordeon, sondern auch für die Orgel gültig. Auch im Falle des Orgelspiels wird das komplette Plenum der Prinzipalpyramide + Groẞmixturen nur selten verwendet. Aber auch im Falle des Orgelplenums ist z.B. auch Subbass 16´ oder 32´ schön zu hören, natürlich bis zu einer größeren Entfernung vom Spieltisch.

Fazit: Die Ingenieure von Harmona wussten, was sie machen. Ein Großartiges Konzertinstrument, egal, ob Cantus V oder Cantus V deLuxe. Leider begegnet es nicht voll und ganz den Ansprüchen einiger zeitgenössischer Spieler: Stärker! Schneller! Lauter!

Gruß, Vladimir
 

Anhänge

  • Foto 1.jpg
    Foto 1.jpg
    250,7 KB · Aufrufe: 380
  • Foto 2.jpg
    Foto 2.jpg
    128 KB · Aufrufe: 341
  • Foto 3.jpg
    Foto 3.jpg
    230,9 KB · Aufrufe: 325
  • Foto 4.jpg
    Foto 4.jpg
    137 KB · Aufrufe: 369
  • Foto 5.jpg
    Foto 5.jpg
    267,3 KB · Aufrufe: 418
Zuletzt bearbeitet:
Ein Konvertermodell eines Cantus IV deluxe gibt es nicht, oder?

Zurzeit nur Cantus IV, und nur als russische sekundäre Modifikationen… … Einzeltonbass mit einem russischen B-Griff, weniger Register… Finger weg, wenn Du nicht Russe bist.

Bitte links:
http://dm.by/obyavleniya/akkordeon-weltmeister-cantus-iv-deluxe-3380728.html
https://61.img.avito.st/640x480/3782690361.jpg
https://muztochka.com/products/gotovo-vybornoy-akkordeon-weltmeister-weltmeister-cantus-iv-chernyy

3782690361.jpg
29652685.jpg


Gruß, Vladimir
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da ich kein Russe bin ( :D ) ist es bei mir nur die normale Cantus V - im Gegensatz zu meiner Consona klingt sie deutlich weicher und runder. Über den fest geschlossenen Bass habe ich mich auch gewundert und erst mal erstaunt die Löcher gesucht. Für mich klingt der Bass sauberer als bei der Consona und harmonischer im Zusammenspiel mit dem Diskant.

Zur Stimmung des Instruments kann ich allerdings nichts sagen, solche Informationen flutschen bei mir leider immer durch, egal wie oft ich sie höre....
 

Anhänge

  • Cantus.jpg
    Cantus.jpg
    94 KB · Aufrufe: 233
  • Cantus_2.jpg
    Cantus_2.jpg
    65,2 KB · Aufrufe: 240
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Sag' mal @Schtine01 , hast du dir da etwa klammheimlich (gegenüber uns hier im Forum) eine Cantus zugelegt? :D
Falls ja, herzlichen Glückwunsch dazu!

Denn ich hatte noch in Erinnerung, dass du nach den Hohner Cassotto I und II gefragt hattest; da war ich schon gespannt, ob dir das zusagen würde, wenn du ansonsten den Klang der Weltmeisterinstrumente, v.a. der edleren schätzt!? Zwar muss es nicht sein, dass Hohner und Weltmeisterinstrumente zwangsweise einander anfallen, so sie im selben Zimmer verweilen, aber das sind schon unterschiedliche Instrumente (dazu steht immer noch eine Review meinerseits im Zusammenhang mit meiner recht neuen alten großen Weltmeister aus:rolleyes:).

Bin mal gespannt (und sicher nicht nur ich;)), mehr zu deiner Cantus zu erfahren.

Gruß,
Tobias R.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Guten Tag,

Sag' mal @Schtine01 , hast du dir da etwa klammheimlich (gegenüber uns hier im Forum) eine Cantus zugelegt?

aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass ein gutes Instrument zu finden, das alle Ihre Anforderungen erfüllen kann, ist es sehr schwierig. Und so…

gesegnet sind alle, die eine HW Cantus oder Supita (b) haben, denn seine Spiel-Möglichkeiten fast endlos sind

Auch die Polen lieben die HW-Cantus. :) Schöne Fotos sind auf den folgenden Seiten (Sprache ist für Bilder irrelevant):

http://forum.akordeonowe.pl/profile/?u=24;area=showposts;start=195

http://forum.akordeonowe.pl/weltmeister/weltmeister-cantus-v-zdjecia/

Gruß, Vladimir
 
Ist zwischen der Cantus V und V deLuxe ein großer Unterschied?

Die "Normal" hat die "Sondermensur" drin, die den italienischen tipo-a-mano Stimmplatten nachempfunden sind.
Die "deluxe" hat wie die Cantora die "Super Finish"-Platten drin, die der italienischen a-mano nachempfunden sind, also im Vergleich zur "Sondermensur" eine breitere Zunge haben und dadurch im Klang etwas fetter sind

Soweit ich bislang mit durch die diversen Cantus Versionen durchprobiert habe ist mir speziell in Erinnerung geblieben, dass die "De Luxe " bessere Ansprache hatte, was letztenendes ein feinfühligeres Spiel erlaubt. Vom Klang klingen die erstmal ziemlich gleich. Durch die etwas breitere Mensur ist aber insgesamt mehr Dynamk möglich. Da hatte ich den Eindruck dass die "De luxe " mehr kann als die normale Cantus.
 
Ja, ich gestehe, seit Samstag nenne ich eine Cantus V mein Eigen :engel: Und was soll ich sagen? Ich bin hin und weg und total verliebt. Heute war dann Stunde der Wahrheit - habe das Instrument meiner Lehrerin (die auch meine Dirigentin ist) vorgestellt. Sie ist jetzt ein ganz klarer Fan davon. Der weiche, runde Klang hat es ihr auch angetan.

Nach der Cassotto habe ich für meine Tochter gefragt. Die spielt halt in einem Orchester, dass das "H"ohner schon im Namen trägt. Entsprechend sind eben zu 99 % Hohner Instrumente im Einsatz. Deshalb wird der Nachfolger ihres Concerto III T sicherlich auch aus dem Hause Hohner stammen. Alternativen zur 96bässigen Morino sind also willkommen, die eben ins Klangbild passen.
 
Ja, ich gestehe, seit Samstag nenne ich eine Cantus V mein Eigen :engel: Und was soll ich sagen? Ich bin hin und weg und total verliebt.

Kann ich verstehen!
cantus5.jpg
Ich habe auch so einen Schatz :rolleyes: Gebe ich nie wieder her...

Gruß
Axel
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sie ist jetzt ein ganz klarer Fan davon. Der weiche, runde Klang hat es ihr auch angetan.

Dem kann sich glaube ich auch kaum einer entziehen - als ich das erste Mal eine Cantus gehört habe, hat mir der Klang auf Anhieb sehr gut gefallen. Und so geht es eben nicht nur mir, sondern sehr vielen.

Der grundsätzliche Klangcharakter ist bei allen Cantus Modellen auch markant. Im Detail unterscheiden die sich natürlich schon, bleibt jedoch stets typisch Cantus.

-> Da hat Harmona ein Akkordeonmodell auf den Markt gebracht, das m.E ein richtiger Ohrenschmeichler ist, aber leider nicht mehr produziert wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
-> Da hat Harmona ein Akkordeonmodell auf den Markt gebracht, das m.E ein richtiger Ohrenschmeichler ist, aber leider nicht mehr produziert wird.

Ist denn nicht die Supra der Cantus noch sehr ähnlich? Leider gibt es auf Youtube von der Supra allzu wenig Videos, so dass selbst ein eingeschränkter Klangvergleich immerhin per Video fast unmöglich ist.

Gruß,
Tobias
 
Ist denn nicht die Supra der Cantus noch sehr ähnlich?

Da muss ich passen - Ippenstein weiß da vielleicht mehr.

Leider gibt es auf Youtube von der Supra allzu wenig Videos, so dass selbst ein eingeschränkter Klangvergleich immerhin per Video fast unmöglich ist.

Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Leute eine qualifizierte Aussage aufgrund von Youtube Videos machen wollen, bzw. wieviel Wert diesen Aufnahmen beigemessen wird. Wenn ich mir Aufnahmen mit Instrumenten anhöre, die ich auch im Gebrauch habe, so stelle ich oft fest, dass ich den Klang, wie ich ihn in Natura erlebe, auf den Videos oft nicht wiedererkenne. Drum kann ich nur dringend empfehlen, die Auswahl nicht über Videoaufnahmen vorzunehmen, sondern das Gerät immer in Natura anzuhören.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Leute eine qualifizierte Aussage aufgrund von Youtube Videos machen wollen, bzw. wieviel Wert diesen Aufnahmen beigemessen wird. Wenn ich mir Aufnahmen mit Instrumenten anhöre, die ich auch im Gebrauch habe, so stelle ich oft fest, dass ich den Klang, wie ich ihn in Natura erlebe, auf den Videos oft nicht wiedererkenne. Drum kann ich nur dringend empfehlen, die Auswahl nicht über Videoaufnahmen vorzunehmen, sondern das Gerät immer in Natura anzuhören.

Hallo Maxito, da stimme ich dir einigermaßen zu. Deswegen schrieb ich ja auch "eingeschränkter Klangvergleich", selbst wenn es viele Videos eines Modells gibt. Aber wenn es von einem Modell sehr viele Aufnahmen gibt, dann meine ich, dass es bedingt möglich ist, ein Grundidee von dem Klangcharakter bekommen zu können. Zumindest markante Unterschiede, bspw. Jupiter Bajan gegenüber einer Morino S oder einem ähnlichen Italiener (Excelsior etc.) sind m.E. schon hörbar, auch auf Aufnahmen. Zudem gibt es ja einige, die unter gleichen oder zumindest ähnlichen Bedingungen verschiedene Instrumente einspielen (Liberty Bellows, zumindest deren Aufnahmen, die nicht hoffnungslos übersteuert sind:D oder Oliver Ziem etc.)

Die Grenzen sind mir m.E. schon halbwegs klar. Ich merke ja schon den Unterschied, ob ich etwas mit dem Zoom H1 oder dem Yamaha PR7 aufnehme. Zudem Verzerreffekte in der Wahrnehmung, wenn ich sehe bzw. lese, welches Instrument ich höre.
Und selbst in Natura, ist es ein Unterschied, ob ich hinter dem Instrument sitze oder ob ich es von vorne höre, weshalb ich immer empfehle, ein Instrument nicht nur selbst anzuspielen (das gilt m.E. immer, Akkorden, Klavier, Digitalpiano etc.), sondern wenn irgend möglich zusätzlich vorspielen zu lassen.

Weniger OT: Deshalb hoffe ich, auch mal einer Supra live zu begegnen oder gar eine anspielen zu können.

Gruß,
Tobias R.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Supra ist das Nachfolgemodell der Cantus deluxe und klingt ihr auch sehr ähnlich. Die Baßplatte ist aber mit Schalldurchbrüchen versehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn ich mir Aufnahmen mit Instrumenten anhöre, die ich auch im Gebrauch habe, so stelle ich oft fest, dass ich den Klang, wie ich ihn in Natura erlebe, auf den Videos oft nicht wiedererkenne. Drum kann ich nur dringend empfehlen, die Auswahl nicht über Videoaufnahmen vorzunehmen, sondern das Gerät immer in Natura anzuhören

Das kann ich nur unterstreichen - da gibt es Weltklasseinstrumente die sich in den Youtube Videos anhören wie Kreissägen :-(
Hier ist es schon schwierig überhaupt nur einen ersten Klang-Eindruck zu bekommen. Die meisten der YT-Kollegen haben für die Aufnahme eben nur minderwertiges oder auch falsches Mikrophonmaterial. Das Aufnahmemedium ist heute meist nicht mehr so kritisch da sich durch die musikalische "Digitalisierung" hier in den letzten Jahren ein großer Schritt nach vorne vollzogen hat.

Gruß, Jochen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben