ratatoeskr schrieb:
was hat es denn mit Samples auf sich?? Ich kenne dies nur als eine fremde Tondatei, die irgendwie in ein Lied eingearbeitet wird, aber eigene Melodien und Harmonien kann ich damit kaum erzeugen oder?
Hi!
Die meisten (oder viele?) Keyboards arbeiten mit Samples - Dein Casio auch. Man kann mit Samples schon Melodien und Harmonien erzeugen. Samples kann man nämlich schneller oder langsamer abspielen. Wenn man schneller abspielt, wird die Tonlage höher und beim langsameren Abspielen eben niedriger. Wenn man jetzt 3 Samples gleichzeitig unterschiedlich schnell abspielt, kommt ein Akkord raus.
Jetzt kann man die Geschwindigkeiten nicht beliebig ändern, weil es nicht mehr realistisch klingt. Wäre das Sample jetzt eine Gesangs-stimme (die sagen wir, ein aaaaa singt) und man würde es viel schneller abspielen, käme "Mickey Maus" dabei raus. Also braucht man mehrere Samples. Und hier unterscheiden sich teure Keyboards von billigen. Während preiswerte Keys z.B. für ein Piano mit 4 Samples pro Oktave auskommen, würden Teure für jeden Halbton ein eigenes Sample nehmen und ggf. auch für unterschiedliche Anschlagstärken eigene Samples.
Jetzt fehlt aber noch eine Komponente. Wenn Du einen Strichersound nimmst und eine Taste gedrückt hältst, läuft der Sound endlos durch, bis Du wieder loslässt. Samples werden nämlich geloopt - dabei sucht man im Sample eine Stelle, die man andauernd abspielen kann - als wenn eine Schallplatte einen Sprung hat und ständig die gleiche Stelle abspielt, nur dass der Sprung so perfekt eingestellt ist, dass man ihn nicht hört. Also möglichst kein Knacken oder Eiern zu hören ist.
Das sind die Grundlagen des Sampling. Jetzt kommen noch Hüllkurven und Effekte. Eine Hüllkurve ist etwas, das einen bestimmten Verlauf u.a. der Lautstärke festlegt. Damit könnte man die Streicher, die ich meinte z.B. anschwellen lassen. Man drückt eine Taste und die Streicher sind leise und werden immer lauter bis sie ihre volle Lautstärke erreichen. Oder wenn man es verstellt, sind die Streicher sofort laut, und klingen allmählig aus. Die Einstellung hängt vom Instrument ab, das nachgebildet wird - z.B. bei einem Pianosound ist es so, dass er laut anfängt und immer mehr ausklingt. Man könnte das auch so einstellen, dass der Klang leise anfängt und dann lauter wird - wäre schwachsinnig, aber damit will ich die Aufgabe der Hüllkurve verdeutlichen.
Und das Ergebnis wird noch durch die Effekt-Sektion geleitet.
Übrigens, hör Dir mal das Tyros 2 von Yamaha an - es hat wirklich geniale Sounds. Ist natürlich auch entsprechend teuer. Aber mich würde mal interessieren, ob es im Prinzip das ist, was Du Dir vorstellst.
Wenn Du irgendwann was richtig gutes haben willst, solltest Du nicht bei Casio suchen - die bedienen eher den Anfängerbereich. Ich würde eher nach Geräten von Yamaha, Korg oder Roland Ausschau halten.
Gruß
Tobias