1. Wer braucht einen Keyboardsubmixer?
a. Eigentlich jeder, der bereits mit 2 Keyboards am Start ist, denn ich will keinem FOH getrennte Kanäle schicken, es sei denn, der Toni gehört zur Band und weiß, was ich was ich wann auf welchem Keyboard spiele, damit er auch den richtigen Regeler betätigt, wenn er nachregeln muss. Also auch hier lieber einen Submix schicken.
b. Auf jeden Fall notwendig, wenn ich mehr als nur 2 Signalquellen habe, z.B. Expander im Rack, oder bestimmte Sounds separat routen will, Effekte einschleifen etc.
c. Auch bei nur einem Board schon interessant, wenn ich mir meinen eigenen Monitormix erstellen will, indem ich dort ein vom FOH gestelltes Signal zu meinem Keyboardsignal mixen will.
2. Was braucht denn ein Keyboardsubmixer wirklich an Ausstattung?
a. Stereo-Line-Eingänge, und davon lieber ein paar mehr. Denn der engagierte Durchschnitts-Keyboarder hat 2 Keyboards am Start, ggf. nutzt er auch Sub-Outs, um Sounds separat zu routen (z.B. Orgelsounds oder Leadsounds, um Ihenn am Mixer einen Effekt zuzumischen, oder auch das Klicksignal vom Sequenzer). Dann befindet sich im Rack noch der eine oder andere Expander, der auch noch verstärkt werden muss.
b. Aux-Wege, auch hier lieber einen mehr. Diese sollten pre/post schaltbar sein, post für Effekte, pre, wenn ich ein FOH Signal dazumischen will, dass nicht wieder auf den Master gehen, aber auf den Monitorweg hörbar sein soll.
c. Kopfhörer-Anschluss, sinnvollerweise routbar Control-Room/Master
3. Was ist für einen Keyboardsubmixer sinnvoll, muss aber nicht zwingend sein?
a. 19" Bauweise, ob Pult für's Winkelrack oder Flat, hauptsache fest einbaubar im Rack. Spart einiges an Transport, Aufbau- und Verkabelungsaufwand.
b. Mikro-Eingänge: wenn man ein externes Leslie über Mikro abnimmt und mit über den Submix zum FOH schickt. Oder wenn man ein Mikro für Vocoder-Effekte anschließen will. Evtl. auch wenn das Monitorsignal vom FOH als XLR kommt.
c. XLR-Outs - wenn diese einen Groundlift hätten, könnte man von dort direkt zum FOH gehen. Ansonsten wird eh eine DI-Box zwischengeschaltet, und man kann genauso gut mit unsymmetrischen Klinken-Out leben
4. Was braucht ein Keyboardsubmixer nicht?
a. Fader - hab ich eh keine Zeit während des Spielens einzugreifen, und ist auch schneller am Keyboard zu realisieren
b. Klangregelung - normalerweise sollte der Grund-Sound im Keyboard gemacht werden. Ausnahme mag z.B. ein Rhodes sein, wo ich dann aber lieber einen EQ separat fahren würde
c. Inserts - wüsste nicht wofür. Mein Rotosphere hab ich aufgrund des hohen Grundrauschens über ein Gate eingeschliffen. Da sich aber Mischer und Gate im selben Rack befinden, und die Zuleitung zum Pult über ne Patchbay läuft, geht's erst in's Gate und dann in den Line-in, da brauch ich keinen Insert.
Die typischen Keyboardsubmixer oder halt auch Line-Mixer genannt, sind auch meist so wie von mir beschrieben ausgestattet, mal mehr, mal weniger Features. z.B. Roland M480, M240, M160, M16E, M12E (werden alle nicht mehr hergestellt), Mackie LM3204, Allen&Heath WZ20S, Alesis 12R, Yamaha MV8/16, Peavey LM16 etc.
Auch Behringer hat mit dem RX1602 eine preisgünstige für die meisten Fälle völlig ausreichende Variante eines Keyboardmixers im Programm: 8Stereo-In, ein Aux (pre-fade) zum dazumischen eines FOH-Signals, Kopfhörer-Out - und das alles auf einer HE. Eins der wenigen Produkte von Behringer, die was taugen. Hab den jahrelang im Rack gehabt und nun doch ausrangiert, weil ich mehr Features brauche.