Wie stimme ich nun die Gitarre offen?
Für die offene Stimmung gibt es mehrere gebräuchliche Varianten. Grundsätzlich sind Gitarrensaiten von ihrer Konstruktion so ausgelegt, daß sie die normale Gitarrenstimmung
EADghe optimal bedienen.
Bei den offenen Stimmungen geht man also meistens einen Kompromiß ein, wenn man Saiten benutzt, die für eine normale Stimmung gedacht sind. Entweder muß man einige Saiten höher stimmen als üblich und läuft Gefahr, daß sie reißen, oder man muß welche tiefer stimmen und riskiert, daß sie 'schlabbern', also bei der Vibration auf die Bünde treffen und Maikäfergeräusche erzeugen.
Afaik ist die spanische D-Stimmung
DGdghd ziemlich verbreitet, ich nutze sie auf meiner Höfner Shorty auch zum sliden. Ich gehe dabei meistens so vor, daß ich die Gitarre erst mit einem normalen Stimmgerät (ich habe noch ein älteres Korg mit 'echtem' Zeiger) auf übliche Gitarrenstimmung bringe. Verstellt werden danach nur die beiden dicksten Bass-Saiten und die dünnste Saite. Der Vorteil ist, daß alle neu einzustellenden Töne jetzt schon (in anderer Oktav) vorhanden sind. So kannst du also die D-Saite anschlagen und danach die erste und die sechste Saite so lange entspannen, bis du ebenfalls auf D (d) bist. Das gleiche machst du mit der zweitdicksten Saite, die du entspannen mußt, bis sie mit dem (1 Oktav höheren) Referenzton der schon vorhandenen (und in dieser Stimmung verbleibenden) g-Saite übereinstimmt. Das ganze erfordert etwas Übung, und die Saiten entspannen sich auch nach einiger Zeit wieder etwas, so daß du nochmal nachziehen mußt, aber das wirst du schon hinkriegen. Daß du in dieser offenen D-Stimmung dann den Ton D dreimal hast, ist normal und kommt in gegriffenen Akkorden auch ständig vor. Wenn du mit der Stimm-Aktion fertig bist, sollte sich ein akustisch sauberer Höreindruck einstellen, wenn du die Saiten nacheinander abspielst, ein D-Dur Akkord. Durch runterdrücken aller Saiten auf einem Bund erhöhst du den Dur-Akkord um jeweils einen Halbton, F-Dur läge also am 3.Bund etc.
Die Tatsache, daß du mit dieser Methode natürlich kaum 'saubere' Begleitungen hinbekommst, ist mit der Grund dafür, daß offene Stimmungen eben hauptsächlich für Picking eingesetzt werden, wo das Fehlen von Moll- oder Septimakkorden etc nicht relevant ist. Wenn du allerdings, wie du eingangs sagtest, nur mal gelegentlich den Rhythmus übernehmen willst, wird es vllt nicht wirklich auffallen, wenn du nach dem D ein A spielst, statt ein A7.
Mehr zum Thema
offene Stimmung findest du hier, den
Kammerton A gibts hier, falls du es ganz aus dem Gehör machen willst.